Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 44 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
- Maad BE, zu Hasle; Deutung = Ort bei der hangseitigen Heuwiese.
- Macconens FR, zu La Folliaz; historische Belege: Masconens 1320, Macconens 1335, Mascognin um 1550. Deutung = bei dem Höfen der Leute des Masco (Perrenot) oder Macconius (Aebischer), siehe auch Magglingen! Der Name ist burgundischer Abkunft (Bruckner).
- Mâche FR, deutsch: Mett. Deutung = beim Heuschober.
- Maderanerthal UR; Rätoromanisch: Val de Fier (= Eisental); historische Belege: Chersellon, 1291 Chersolon, um 1300 Kersellon. Deutung = Tal der italienischtämmigen Familie Maderano oder Madrano, die im 17. Jahrhundert ein Eisenbergwerk betrieben. Obwohl eigentlich ein Tal, ist es von zerstreut liegenden Höfen gut besiedelt und gilt als ganzes als Gemeindeteil von Bristen. Einzig der Bach behielt den ursprünglichen Ortsnamen und heisst heute Kerstelenbach.
- Madetswil ZH, zu Russikon; historische Belege: Madaolteswilare 743-47; Madolteswilare 909, Madoltswile 1265, Madoltzwiler um 1274, Madoltswil 1361, Maddatschwil 1463, Madetschwil 1504; Deutung = Weiler des Madalolt (Kläui & Schobinger).
- Madonna del Piano TI, bei Ponte Tresa; Deutung = ?.
- Madonnetta TI, zu Lugano; Deutung = Ort nach der kleinen Kirche benannt.
- Madra TI, zu Malvaglia; Deutung = ?.
- Madrano TI, zu Airolo; = 1. der Mutter gehörende Besitzung, 2. von lat. metere abzuleiten (Salvioni).
- Madretsch BE, zu (?); Französisch: Mardrez; historische Belege: Mardrez 1304, Madrez 1341, Madretsch 1352; Deutung = Aufbewahrungsort von Urnen, Friedhof, von lat. marturetum, auch columbarium genannt (Oettli).
- Mädrigen GR, zu Langwies; Deutung = ?.
- Madris-Vermol GR, zu Avers; Rätoromanisch: Madriso; Deutung = Holz, von lat. materia, rätorom. madèr (Schlatter).
- Mädris SG, zu Mels; Deutung = Holz, von lat. materia, rätorom. madèr (Schlatter).
- Madulein GR, Bezirk Maloja; historische Belege: Madulene 1137-39, Madoleno 1365, Maduleno 1375, Madulaina 1382, Maduligne 1552, Madalayn 1553; Deutung = 1. beim Hof der Leute des Metellus, Metellius, Matellius (LSG 2005, 560), 2. benannt nach dem Alpenkraut phellandrium mutellina, 3. oder auch als 'in medio Oeno', weil es einmal inmitten eines Sees lag, 4. geht auf rätorom. medel = Sennhütte zurück, 5. von mlat. metallinus = Erzberg. Deutung ist scheint derzeit die beste zu sein.
- Magadino TI; Deutsch: Megadin; historische Belege: Magadino 1254, 1335, 1360-72, 1457; Deutung = 1. von keltisch magos = Feld, Ebene, was dann ein Magodunum ergäbe (Sganzini), 2. von italienisch magazzino = Warenlager (Salvioni); die erste Deutung mit magos ist wahrscheinlicher, jedoch ist die Endung -dunum sehr umstritten und mangels älterer Belege völlig unbewiesen. Falls sie aber doch zutreffen sollte, dann wäre der Ort namenmässig verwandt mit Magden AG. Vor allem diese Ähnlichkeit, aber auch die Tatsache, dass es in Frankreich gleich mehrere Magodunum gibt, vermittelt der Deutung 1 den Vorrang.
- Magady VS, zu Geschinen; historische Belege: Magadin 1905; von kelt. magos = Feld, Ebene.
- Magden AG, Bezirk Rheinfelden; keltisch: *Magodunon (= Siedlung der Rauriker), römisch: Magodunum; historische Belege: Magidunum 301-400), Magadunum 804, Magton, Magaton, Mageton 1036, Magaton 1047, Magetum 1137, Magethun 1212, Magdun 1276, Magten 1363; Deutung = 1. Gutshof des Mago oder grosse umzäunte Siedlung oder umzäunte Siedlung auf dem Feld, in der Ebene. 2. Die Deutung von Studer 'ze dem Agtum' = beim Abzugsgraben ist nicht mehr aktuell, da inzwischen ein urkundlich überliefertes Magaduno von 804 dagegen spricht.
Magdenau SG, zu Degersheim; Mundart: Maggenau; historische Belege: Mamert (?), Magginowe 1244; Maggenowe 1280; Deutung = 1. Aue des Mago, Maggo (Oettli, Nyffenegger & Bandle), 2. spassig: Magsch denn au?
- Mage VS, im Val d'Hérens/Eringertal; historische Belege: in villa Magis 1100; Matgi 1200; Deutung = der im Mai neu umbrochene Acker, von mlat. magisca, ital. maggese.
- Maggia TI, Bezirk Maggiatal; Deutsch: Mainthal, Meiental; Tessiner Mundart: Madschiu, Madschia, Maja; historische Belege: Madia 1200, 1225, 1270, 1275, 1281, 1335, Mazia 1338, Madia 1434, Magia 1732; Deutung = der Name des Flusses ist sekundär auf den Ort übergegangen. Der Flussname bedeutet 'die Grosse', von ital. maggiore. Der keltische Name des Flusses lautete Lukkara.
- Maggigen UR, zu Altdorf; historische Belege: Maggingen 1284; Deutung = bei den Höfen der Leute des Maggo.
- Magglingen BE; Französisch: Macolin; historische Belege: Macolegn 1341; Deutung = bei den Höfen der Leute des Masco, Name burgundischer Abkunft (Bruckner).
- Magliasina TI, zu Caslano; Deutung = benannt nach dem gleichnamigen Flüsschen. Das Flüsschen wiederum bekam seinen Namen voermutlich vom Ort Magliaso. Deutung siehe dort!
- Magliaso TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Maliuacis 729, Maliasi 844, Malliace 929; Deutung = der Ortsname stammt vermutlich vom lateinischen malleus = Hammer. Die Endung -aso, lateinisch -aceus bedeutet etwas Grobes, Grosses, Raues (LSG 2005, 562).
- Maglio di Colla TI, zu (?); Deutung = ?.
- Magne, La FR, Bezirk Glâne; historische Belege: Alamania 1364, Dallamagnye 1535, Dallemaigne 1555; Deutung = Der Ort wurde nach einem Alemannen benannt, jedoch nicht nach seinem Name, sondern nur nach seiner Herkunft (LSG 2005, 498). In La Magne starb der Sage nach 159 jährig Anna Jaquier 1764, bis zuletzt rüstig (Attinger).
- Magnedens FR, Saanebezirk; Deutsch: Magnedingen, älter Magneding; historische Belege: Manodels um 1150, Manoldens 1156, Manudens 1229, Magnudeins 1229, Magnuidens 1263, Magnudens 1281, Mannidens um 1350, Manudins 1567, Manudens 1578, Magniendens 1645; Deutung = bei den Höfen der Leute des Manold (Perrenot) oder Magenold, Maginold, Meginold (Stadelmann). Alle Angaben von Suter.
- Magnot VS, zu Vétroz, Bezirk Conthey; historische Belege: Amanoisco 1100, Amagnoc 1200, Magniot en 1217, Magnioch 1224, Magnoch 1227, Amagnyoch 1250, Magnohc 1267, Amagniosc 1324, Magnyoch 1417, Magnyot 1453, Magnon, Maignon 1906; Deutung = von einem Personennamen Magnius mit der Endung -oscus (Suter).
- Mahren SO, zu Lostorf; Deutung = an der Marken, hier mit der Bedeutung Grenze (Oettli).
- Mai GR, zu Verdabbio; auch Pieni di Verdabbio; Deutung = ?.
- Maibach BE, zu Dürrenroth; Deutung = Ort benannt nach dem gleichnamigen Bach.
- Maie, Meya, Moie, Maya, Maja Maye, Mayaz, Mayes, Mayens, Moies, Meyaz, Moayes usw.: Orts- und Flurnamen der welschen Schweiz, bedeuten stets Heuschober.
- Maienfeld SG, Bezirk Landquart; Rätoromanisch: Maiavilla; historische Belege: Magia 301-400, Lupinis, Lupino 801-50, Curtis ad campos mallos, vicus ad campos mallos 807, Maja Villa Lupinum 1085, 1089, Lupine 1092, Lopine 1105, Lupins 1122, Curtis in villa quae vocatur Maging 1149, Curtis de Magen 1156, Luppinis 1189, Lupis 1206-09, Luppins 1208, Luppino, Maginvelt 1282, Maienvelt 1295, Lupis 1300; Der Ort trug offenbar gleichzeitig zwei verschiedene Namen, nämlich Maienfeld und Lupins. Daher wird vermutet, dass sich an diesem Ort zwei Siedlungskerne befanden. Ein Wachturm wird bereits um 350 erwähnt. Lupins wurde offenbar durch eine Rüfe verschüttet, sodass später wieder Maienfeld im Vordergrund stand. Deutung Maienfeld = Feld - Feld, von keltisch magos. Der Ortsname ist ein tautologisches Gebilde. Damit ist das Aufeinandertreffen zweier Wörter gleicher Bedeutung jedoch oft von verschiedenen Sprachen zu verstehen. Manche Forscher haben Mühe zu begreifen, wie das keltische magos rund 500 Jahre überleben konnte, bis die Alemannen eintrafen. Es sei in Erinnerung gerufen, dass das kleine Flüsschen Seez früher Maag hiess. Auch hier hat ganz in der Nähe von Maienfeld das gleiche keltische Wort überlebt. Die Erklärung könnte sein, dass es als keltisches Wortsubstrat im Lateinischen bzw. im Romanischen überlebte. Deutung von Lupins = vermutlich als Wolfsnest zu verstehen. Es geht kaum auf einen Personennamen zurück (LSG 2005, 562).
- Maierhof GR, zu Obersaxen; Deutung = Hof einer Familie namens Maier.
- Maiersmad BE, zu Sigriswil; historische Belege: Maiersmatt 1900; Deutung = Matte im Besitze eines Maiers.
- Maigrauge, La FR zu Freiburg; Deutsch: Magerau; historische Belege: Macra Augia 1260; Deutung = spärlich bewachsene Wiese am Wasser, magere Aue.
- Maihusen LU; historische Belege: zem Einhus 1???, zum Einhus 1325, im Einhus um 1450; hier erfolgte Agglutination, eine Wanderung des m vom im zu Eihus = Maihus; Deutung = beim einzeln stehenden Haus (Oettli).
- Mailand FR, zu Murten; Deutung = 1. vom Maille-Spiel (Attinger), 2. von keltisch mai = Feld, lann = Scheune (Obermüller), = Feldscheune, genau wie das grosse Vorbild in der Lombardei, sofern die Obermüller'sche Deutung richtig ist! Da Obermüller seinerzeit alles, aber auch wirklich alles keltisch erklären konnte, sind gewisse Zweifel durchaus berechtigt. Diese Deutung wird nur deshalb erwähnt, weil die OGS noch keine andere finden konnte.
- Maira GR, im Bergell; Mera 1895; Deutung = Pachthof, Meierhof, aus mlat. magaria (Studer).
- Maira, La JU, zu Buix; = beim Sumpf, Moor etc, von lateinisch maraticum, franz. marais.
- Mairengo TI, bei Faido, Bezirk Livinental; Deutsch: Mayreng, Mairenck; historische Belege: Mairencho 1201, Marenco, Mairenco 1237, 1344, Mayrenco 1384, Mayrengo, Mairengo 1388; Deutung = bei den Höfen der Leute des Marius (Schulze). Der Ortsname geht auf lepontische Wurzeln zurück, wie die meisten -engo-Orte im Tessin und am Alpensüdrand. Engo-Orte sind mit den germanischen Ingen-Orte nahe verwandt. Bruckner hat seinerzeit darauf hingewiesen, dass Engo-Orte auch keltisch sein können. Im Livinental waren aber die Lepontier heimisch.
- Maischhausen TG, zu Aadorf; historische Belege: Meistareshusa 912, 914; Deutung = bei den Häusern des Meisters (Oettli, Nyffenegger & Bandle).
- Maison-Monsieur, La NE, zu La-Chaux-de-Fonds; Deutung = ?.
- Maisonnet GE, zu Meyrin; Deutung = kleines Haus (?).
- Maisons Neuves, Les VD, zu St. George; Deutung = bei den neuen Häusern.
- Maix Rochat JU, zu Le Locle; Deutung = Meierhof des Rochat, von maix = Meierhof (Bruckner).
- Maix Baillot JU, zu Le Locle; Meierhof des Baillot (Bruckner).
- Maix Lidor JU, zu Le Locle ; Meierhof des Lidor (Bruckner).
- Mala, Male, Mau: Häufig vorkommender Ortsnamenteil in der Welschen, italienischen und rätoromanischen Schweiz, bedeutet stets unwirtlich, schlecht, gefährlich, schwierig, bös, von lateinisch malus.
- Malacort, zu (?); Deutung = schlechter Hof, welcher wenig abwirft, von lateinisch malacort, franz. mauvais und court.
- Maladeire, La FR, zu Romont; Patois für maladière = Siechenhaus.
- Maladers GR, Bezirk Plessur; historische Belege: Maladru 1156, Maladres 1208, Maladers 1209, Meledars 1225, Maladirs 1225; Deutung = 1. Schafweide, von rätor. maladeira (Gatschet), 2. von rätorom. maladeria = Siechenhaus, Krankenhaus, 3. schlechter Boden, von mala terra. Die 3. Deutung wird von Studer bestritten. Das LSG 2005, 564 verzichtet auf eine Deutung mangels älterer urkundlicher Namen. Gleicher Meinung sind das RN II, 742 und Strickler). Maladers könnte namenmässig verwandt sein mit Mals im Tirol.
- Malagnou GE, zu Eaux Vives; Deutung = 1. geht auf den Personennamen Malagniod, Malagniou oder Malagnioud im 15. und 16. Jahrhundert zurück (Suter), 2. der Familienname bezieht sich auf die Haselmaus, die im dortigen Patois malagnou hiess (Jaccard).
- Malagny GE, zu Genthod; Deutung = ?.
- Malagottaz, zu (?); historische Belege: Malagota 1284; Deutung = tröpfelnder, aber gefährlicher Bach, wo das Wasser rasch anschwellen kann, von gottaz = tröpfelnder Bach (Jaccard). Vergleiche Galtern, Gotteron!
- Malans GR, Bezirk Landquart; historische Belege: Mellanze 801-50, Malanzes um 950,Melanziae 956, Malanzia 966, Malanzia um 1050, Malanzis 1085, Malanzis, Malances 1087, Amelanze 1105, Malanzis 1111, Malanzes 1178, Malans 1213; Deutung = 1. Apfelbaum, von lat. malus, maletum, 2. vom Personenname Amalang, Amalune (altnd aml = Arbeit) (Studer), 3. Herkunft und Bedeutung sind unbekannt (LSG 2005, 564).
- Malans SG, zu Wartau; Deutung = Apfelbaum. Schlatter erwähnt den Ort in seinen Namenbüchern zu den rätoromanischen Ortsnamen im St. Galler Rheintal nicht, sodass sie nicht romanischer Abkünft sein dürften. Die Deutung mit Apfelbaum ist höchst unsicher.
- Malapalud VD, Bezirk Echallens; historische Belege: Malapalud 1776, Malaz Palud; Deutung = gefährliches Sumpfland, von lat. mala palus oder franz. mauvais marais (Bruckner).
- Malessert FR, zu Sorens; Deutung = gefährliches Ried, von franz. mal = gefährlich und essert = Ried.
- Malessert VD, zu Perroy; Deutung = gefährliches Ried.
- Maley, Le NE, zu St. Blaise; historische Belege: Malin 1704 ; Deutung = ?.
- Mallamollière FR, zu Pont la Ville ; Deutung = schlechter Bruch aus Mahlsteinen (?).
- Malleray JU, Bezirk Moutier; Deutsch: Malrein, Mallarava, Mallaraya, deutschschweizer Mundart: Mällere; historische Belege: Malereie 1148, Mallereia 1179, Malre 1263, Malrey 1300; Malrhuere, Malre, Mallerey und Malleray; Deutung = bei den Apfelbäumen, von lateinisch malum und der Endung -ariu, welches eine Kollektivbildung ist.
- Mallisdorf TG, zu Roggwil; historische Belege: Maldisdorf 1302, 1329, Maldisdorff 1383; Deutung = Dorf des Maladin (Nyffenegger & Bandle).
- Malnuit JU, Les Pommerats; Deutung = ?.
- Maloja GR; Italienisch: Maloggia, Rätoromanisch und lombardisch: Malögia; historische Belege: Malongum 1244, Malögia um 1250, Malodia 1275; Deutung = der deutsche Name Maloja geht auf die italienische Bezeichnung Maloggia zurück, welche von Hirten aus dem südöstlich benachbarten Veltlin stammt, und bedeutet «Erlenwäldchen». Seit 1947 wird Maloggia offiziell Maloja genannt. Im italienischsprachigen Dorf ist der Name Maloggia neben Maloja jedoch weiterhin geläufig (Wikipedia).
- Malönia GR, zu Safien; historische Belege: bei der Kirche 1900; Deutung = ?.
- Malsen SO, zu Welschenrohr; auch Malsenhöfe; Deutung = Lärchenwald, von einem keltischen Wort (Hubschmied).
- Maltbach TG, zu Affeltrangen; historische Belege: Martbach 1400; Deutung = beim Marchbach, Grenzbach (Nyffenegger & Bandle).
- Malters LU , Bezirk Luzern; historische Belege: in Maltrensi marcha, Marcha Maltrensis 801-900, Malteres 1182, Malters 1227, Maltres 1236, Maltirs 1256, Malters 1257, 1291; Deutung = 1. Gerichtstätte unter dem Baum, von ahd. mahal = Gerichtsstätte und tera = Baum, 2. Schlechtes Land, von lateinisch mala terra, 3. nach dem alten Suebenkönig Maldra, 4. nach dem Küchenkraut Melde, ahd. malta, mundartlich (Schiiss)maltere genannt (Idiotikon IV, 214), 5. von Kiesbach (Oettli). 6. Gemäss LSG 2005, 565 ist der Ortsname beim derzeitigen Wissenstand nicht deutbar, doch weist das Schluss-s auf eine vordeutsche Herkunft des Namens hin.
- Malvaglia TI; Deutsch: Manualia, Malirabia, Malvalia, Manglia, die ersten drei Formen sind uralt, Manglia wurde längere Zeit als deutsche Form benützt. Deutung = Tal mit geringem Bodenertrag, von italienisch mala = schlecht, gering und vaglia = Tal (LSG 2005, 566).
- Malval GE, zu Genf-Dardagny; historische Belege: Marval, Malvaz vor 1100, Malval, Marval 1285, Malvauz, Marvauz 1304, Marval 1344; Deutung = Tal mit geringem Bodenertrag (alle Angaben ohne Deutung von Suter).
- Malvilliers NE, zu Boudevilliers; Deutung = unwirtlicher Weiler.
- Malzeche LU, zu Luthern; historische Belege: *Malzachen, *Malzahi; Deutung = entweder weiches Gebüsch, von ahd. malz = weich und ahi = Gebüsch oder von ahd. malzihho o.ä. = Holzapfelbuschwerk, letzteres vermutlich wahrscheinlicher (Kluge, Zihlmann). Bekannte süsse Apfelsorten Malzacher, Malzecher, Malzicher, Malziger erinnern stark an den Ortsnamen (Idiotikon 1. 372).
- Mamishaus BE, zu Wahlern; Deutung = ?.
- Mammern TG, zu Steckborn; historische Belege: Manburon 903, Manburron 909, Mambourron 1106, Manbüron 1124, Manburron 1150; Deutung = bei den Häusern des Manno (Studer, Attinger, Oettli).
- Mammertshofen TG, zu Roggwil; Maynbretshofen 1244, Mainbraeshoven 1296, Mainbrehzhoven 1313; Deutung = bei den Höfen des Maginbrecht (Nyffenegger & Bandle).
- Mandoux VD, zu Bottens; historische Belege: Mondo 1236, Mandoux 1906; Deutung = bei den Höfen der Leute des Mando, einem alemannischen Siedler (Suter).
- Mannenbach TG, zu Salenstein; historische Belege: Mannenbach 1155, Manninbach 1221, Mannenbach 1252; Deutung = Ort erhielt Namen vom gleichnamigen Bach, dieser wiederum bedeutet Bach des Manno (Nyffenegger & Bandle).
- Mannenberg BE, zu Zweisimmen; historische Belege: Mannenberc 1275, *Manaberc; Deutung = Berg des Manno.
- Mannenmühle TG, zu Hugelshofen; historische Belege: Mannamüle 1510, Manen Mulj 1593; DEutung = Mühle des Manno (Nyffenegger & Bandle).
- Mannens-Grandsivaz FR, Bezirk Broye; historische Belege: Mannens 1228, Magnens 1320; Deutung für Mannens = bei den Höfen der Leute des Manno. Deutung für Grandsivaz: beim grossen Wald, von franz. grand = gross und Patois sivaz = Wald, aus lateinisch silva (LSG 2005, 567).
Mannesivaz VD, Bezirk Oron; historische Belege: Manesive 1???, Mannesivaz 1906; Deutung = bei den wolligen Schneebällen, einer Pflanze, welche in sumpfigen Wiesen wächst, von Patois mansiva, mannesiva (Jaccard). Information gefunden bei Suter. Der 2. Wortteil für sich alleine könnte auch als Wald gedeutet werden, von Patois sivaz = Wald, aus lateinisch silva. Es ist aber offensichtlich, dass Jaccards Deutung richtig ist.
- Mannewil BE, zu Golaten; historische Belege: Manuwil 1905; Deutung = Weiler des Manno.
- Manno TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Manno 1184, 1187, Mano 1296, Manno 1298, Manio 1322, Manno 1335, , Mano 1533; Deutung = der Ortsname leitet sich ab von Adjektiv cumano = zu Como gehörend (LSG 2005, 568).
- Mannried BE, zu Zweisimmen; historische Belege: *Manahriot; Deutung = beim Ried des Manno (OGS).
- Mantagny VD, zu (?); historische Belege *Mantaniacum; Deutung = Gutshof des Mantanius (OGS).
- Manzenhub ZH, zu Wila; historische Belege: Arme Hub 1342, uff der Arman Huob 1464-66, Manzenhub 1553, Manz ab der Huob 1576, der Mantzen Hub Hoff 1637; Deutung = anfänglich karger Bauernhof, dann Hof des Manz (Kläui & Schobinger, Oettli).
- Mappo TI, zu Minusio; Deutung = ?.
- Maracon VD, Bezirk Oron; historische Belege: Montimarascon 1201, Montwarascon 1236; Montwarascum 1255, Morascon 1287, Montracot 1290, 1292, Morascon 1402, Marascon 1453; Deutung = beim sumpfigen Berg, von französisch mont du marais, dieses aus mittellateinisch mons mariscum, Patois maraiche (Suter). Die OGS findet diese Deutung plausibel, denn sie basiert vor allem auf den ältesten historischen Belegen. Spätere urkundliche Namen des Ortes haben den Berg einfach weggelassen und sind damit nicht mehr brauchbar für die Deutung. Das LSG 2005, 568 kannte offenbar den Suter'schen Hinweis auf lateinisch mons mariscum nicht und betrachtete den Ortsnamen als nicht deutbar.
- Maragnenaz VS D : Marengi ; = Maraiche, Maraichat, Marchet; Marchez, Maréchet, Marécot, Marécotte, Marascon: Ortsnamen in der welschen Schweiz, bedeuten stets einen Sumpf, einen ehemaligen Sumpf oder oder ganz allgemein ein mooriges Gebiet, von lateinisch mareschia, mariscum, altfranz. marchois, maresche, Patois maretse, maraiche oder franz. marais.
- Marais, Les FR, zu St. Martin; Deutung = bei den Sümpfen.
- Maran GR, zu (?); Deutung = Erdrutsch, Schutt, Steinhaufen und Geröll, von rätoromanisch mari.
- Marbach BE, zu Buchholterberg; historische Belege: Marpach 1905; Deutung = Marbach liegt an einem steilen Abhang, sodass hier eine Deutung mit Sumpf eher unwahrscheinlich ist. Hier gilt möglicherweise die Deutung Grenzbach (OGS).
- Marbach LU, Bezirk Entlebuch; historische Belege: Marpach 1306, Martbach 1371, Marpbach 1453; Deutung = der Bachname hat sich sekundär vom Bach auf den Ort übertragen. Später wurde der Marbach in Steiglebach umbenannt. Vermutlich liegt hier ein Bezug zu marha = Grenze vor (LSG 2005, 568).
- Marbach SG, Bezirk Oberrheintal; Mundart: Maarpe; historische Belege: Marahbach 831, Marhpach 886, 1193, Marpach 1208, 1225; Deutung = Der Name ist sekundär vom Bach auf den Ort übertragen worden. 1. Marchbach = Grenzbach (Studer, Krahe), die Deutung ist aber umstritten, weil der Bachname so alt sind, dass er einer Zeit angehört, wo man Grenzen im heutigen Sinne noch gar nicht kannte. Er ist als Deutung nur dort zulässig, wo der Bachname auch nachweislich eine Grenze darstellte, 2. Im vorliegenden Fall sollte man auf die Deutung von Bahlow und Gysseling zurückgreifen, die sich auf kelt mar, marc = Sumpf oder ahd. marcha, maracha bezieht, was auch besser der damaligen Landschaft im Rheintal entspricht (OGS).
- Marbach ZH, zu Rüschlikon; Deutung = Sumpf- oder Moorbach, vielleicht auch Grenzbach.
- March, Marche, Maracha Orts- und Flurnamen der deutschen und französischen Schweiz, bedeutet stets Grenze oder Sumpf, von ahd marcha, maracha, fr marais, marchais, ndd Marschland. Das Wort wird wie Murg/Morgen und Grindel/Grendel oft fehlerhaft interpretiert, mal als Grenze, seltener als Sumpf. Richtig ist aber, dass früher, als diese Wörter benutzt und auch verstanden wurden, ein Sumpf fast von selbst zu einer Grenze wurde und von da her ist es offensichtlich, dass die Deutung, je nach der Gegend und der Ortsgeschichte, mal im einen, mal im anderen Sinne zu verstehen ist.
- Marchairuz VD, zu Aubonne; historische Belege: Marchirioux 1369, Marchairu 1895; Deutung = 1. von marché rude = strenger Marsch (Studer), 2. von marchais ruz = Sumpfbach, 3. von marchia = Grenze (Reymond). Die Deutung ist unsicher, doch die 1. gilt immerhin als lustig.
- Marcheln ZH, zu Lufingen; historische Belege: Marcholtinchova 744, 774, Marchrein 1272, Marcheren 1467, Marchlen 1667, 1900; Deutung = bei den Höfen des Marchwalt (Fürst). Die historischen Belege von 744, 774 waren Kläui & Schobinger offenbar nicht bekannt, daher deuteten diese den Ort im Sinne eines bereits verfälschten Ortsnamens von 1272. Es ist allerdings so, dass die von Fürst genannten frühen historischen Belege auch bei der OGS noch nicht verfiziert werden konnten.
- Marchissy VD, Bezirk Aubonne; historische Belege: *Marchisiacum, Marchisie 1235, Marchissie 1251, Marchissier 1301, Marchessy um 1850: Deutung Gutshof des Marchisius (Suter). In Machissy hat es heute noch römische Bauten.
- Märchligen BE, zu Rubigen; Deutung = ?.
- Marchstein LU, zu Triengen; Deutung = Ort bei den Grenzsteinen (Oettli).
- Marcy VD, zu St. Prex; Bezirk Morges; historische Belege: *Marciacum, Marciat 1???, Marziaco 1228, Marzia 1299-1369; Wüstung, wurde nach einem Brand 1234 aufgegeben, zugunsten der neuen Siedlung St. Prex. Deutung = Gutshof des Marcius.
- Marécottes, Les VS, zu Salvan; Deutung = ?.
- Maregnena VS, zu Sitten; Deutung = ?.
- Marfeldingen BE, zu Mühleberg; historische Belege: Marcholtingen 1280; Deutung = 1. zur March Oltigen gehörend (Oettli), 2. bei den Höfen der Leute des Marchwalt (OGS). Die Deutung von Oettli ist kaum haltbar. Ingen-Orte wurden nie so gebildet. Der Ort ist namenmässig verwandt mit Marcheln ZH.
- Margla FR, zu St. Anton; historische Belege: in der Margela 1905; Deutung = Sumpf oder Grenze, von marg, march, maracha, marha.
- Margnetti TI, zu Camorino; Deutung = ?.
- Margy, Le FR, zu Vuadens; Deutung = schlammiger, morastiger Ort, von Patois marguet, dieses von gallorömisch *marga (Suter).
- Mariahilf FR, zu Düdingen; Deutung = der heiligen Maria gewidmeter Ort (Oettli).
- Mariahilf UR, zu Gurtnellen; Deutung = der heiligen Maria gewidmeter Ort (Oettli).
- Mariastein SO, zu Metzerlen; Deutung = entspricht der Madonna del Sasso über Locarno, ist Wallfahrtsort.
- Mariazell LU, zu Sursee; Deutung = Zelle, der heiligen Maria gewidmet, Pilgerstätte. Zelle ist im Sinne einer Kammer des Mönchs oder Einsiedlers zu verstehen (Oettli).
-Marinengo TI, zu Cagiallo; Deutung = bei den Höfen der Leute des Marino, Marinus. Der Orts dürfte seinen Namen von den Lepontiern bekommen haben, nach Bruckner von den Kelten. Gemäss Attinger entspricht die Endung -engo dem deutschen -ingen.
- Marin-Epagnier NE, Bezirk Neuenburg; historische Belege: Marin, Marens 1120, 1163, 1191, 1208, Marins, Mareins 1220, Marens 1249; Deutung = bei den Höfen der Leute des Maro, einem burgundischen Siedler (Perrenot). Alle Angaben von Suter).
- Mark, Zur FR, zu Plasselb; Deutung = Ort bei einem Grenzstein (Oettli).
- Marly FR; Deutsch: Mertenlach, 1970 Fusion von Gross- und Klein-Mertenlach; historische Belege: *Martiliacum, in Marlensi 1055, Marliei 1134, Marli 1137, Marliei 1146, Marlie 1147, Marlia 1215, Marllie 1228, Marlie 1240, Mallie 1251, Mallye 1270, Marlie 1334, Marliez 1453, Marlye 1476, Maillié 1479; Deutung = Gutshof des Martilius (Stadelmann). Historische Belege für den deutschen Namen: Mertenlach 1449, Mertellach 1466. In schweizerdeutscher Mundart heisst der Ort Mërtelach. Fast alle Angaben von Suter.
- Marmorera GR, Bezirk Albula; Deutsch: Marmels; historische Belege: Marmoraria 801-850, Marmoria um 1050, Marmorea, Marmels 1160, Marmore 1179, Marmoraira 1273; Deutung Marmorsteinbruch, von lateinisch marmor und -aria = Umgebung, hier im Sinne von Steinbruch.
- Marmoud NE, zu La Sagne; Deutung = ?.
- Marnand VD, zu Payerne; historische Belege: Marnant 1142, um 1160, 1186; Deutung = grosser Bach, von keltisch maro nantu. Der Begriff nant = Bach findet sich oft in der welschen Schweiz und auch in den Westalpen.
- Marsens FR, Bezirk Greyerz; Deutsch: Marsingen, älter Marsing, Marschingen; historische Belege: Curtis marsingus 852-75, Curtis marsingis 929-30, Marsens 1149, 1151-1250, Marcens 1177; Deutung = bei den Höfen der Leute des Marso, Marsus, Marsius (LSG 2005, 572).
- Marsens, Tour de VD, zu Puidoux; historische Belege: Marsens 1166, Marceins 1435; Deutung = bei den Höfen der Leute des Marso, Marsus, Marsius.
- Marsin VD, zu Gland; historische Belege: Marcins 1145, 1197; Deutung = bei den Höfen der Leute des Marcius, Martius (Bruckner); Wüstung ging vermutlich bei einer Pestepidemie zu Grunde.
- Märstetten TG, Bezirk Weinfelden; historische Belege: *Marinstetin, Marsteten 1155, Mersteten 1282, Märstethen 1296, Maerstetten 1310; Deutung = bei den Wohnstätten des Maro (LSG 2005, 572).
- Martel-Dernier NE, zu Les Ponts; Deutung = Friedhof, von altfranzösisch martre, Patois martera, altlateinisch martoretum (Suter).
- Martels GR, zu Saas; Deutung = ?,
- Martenoit VS, zu Val d'Illiez; Deutung = ?.
- Marterey VD, zu Féchy, Bezirk Aubonne; Deutung = Aufbewahrungsort von Urnen, Friedhof, von lateinisch martoretum (Oettli).
- Marthalen ZH, Bezirk Andelfingen; Mundart; Maartel; historische Belege: Martella 858, Marthille 1241, Martelle 1278, Martel 1315, Martalen 1895; Deutung = 1. die gängige Deutung im Kanton Zürich lautet Grenzgraben, von march = Grenze und tella = Delle, Tal, Graben (Kläui & Schobinger). Sie ist heute zu Recht umstritten, denn es gab dort nie eine Grenze. Tella hingegen ist richtig gedeutet, 2. der heutige Mundartname Maartel enthält alle Angaben: mar, von keltisch marg steht für das sumpfige Gebiet am Niederbach und tel, tella für Delle, kleines Tal, Graben, also bei der sumpfigen kleinen Bachtalung. 3. von marah = Mähre und tel = Tal der Pferde (Studer). Diese Deutung gilt heute als lustig. 4. Ferner gibt die Deutung mit Buchsbaum etc., von lateinisch murtella (Knecht). 5. Niederung des Marka, einem alemannischen Siedler (Boesch). 6. Landgut des Martillus, einem römischen Siedler, als elliptische Bildung aus (villa) Martilla. Bei Marthalen soll es im Jahr 356 eine Schlacht zwischen Römern und Alemannen gegeben haben (Obermüller). Die Auswahl an Deutungen ist beträchtlich, doch scheinen nur Deutung 6 und allenfalls noch 2 einigermassen realistisch zu sein.
- Martherenges VD, Bezirk Moudon; historische Belege: *villa Martherenga oder *curtis Martherenga, Martherenges um 1450, 1842; Deutung = bei den Höfen der Leute des Marthar, einem Hybrid aus Mars, Martis (Perrenod) und burgundisch *harja, harjis = Krieger. Mangels älterer Belege ist die Deutung aber etwas unsicher (LSG 2005, 573).
- Martigny VS, Deutsch: Martinach; Octodurus 57-57 v. Chr., Forum Claudii Augusti, Forum Claudii Vellensium nach 47, Octoduro um 280, 400, Octodurus um 500, Martiniacum 516, 1018, Martiniaco 1162-73, Martigniaco 1200, Martinie, Martignie 1224, Martignye 1252; Deutung = der alte Name der Stadt lautete ursprünglich Octodurum, seit 516 umbenannt in Landgut des Martinius (LSG 2005, 573).
- Martigny-Combe VS; historische Belege Martigny-Combe 1841; Deutung Combe = kleines enges Tal, von keltisch cumba. Dieses Toponym findet sich oft im Welschland (LSG 2005, 574).
- Martina GR; Deutsch: Martinsbruck; historische Belege: Po(nte)martin 1895, Punt Martina 1905, Martinsbrück 1905; Deutung = Brücke des Martin.
- Martines, Les VD, zu Le Mont; Deutung = beim Hof des Martinius.
- Martinet, Le GE, zu Versoix; Deutung = beim Hof des kleinen Martinius.
- Martinet, Le VD, zu Savigny; Deutung = beim Hof des kleinen Martinius.
- Martisberg VS, Bezirk Raron; Deutung = beim Berg des Marti.
- Martisegg BE, zu Rothenbach; historische Belege: Martinsegg 1905; Deutung = beim Bergvorsprung des Marti.
- Marvin FR, zu Pierrafortscha; Deutsch: Helmetingen; Deutung =
Marzili BE, zu Bern; historische Belege: Marsihle 1273, Marsihli 1294; Deutung = von ahd. mar oder keltisch marg = 1. Moor, stehendes Wasser und kelt sil = tröpfeln, bedeutet somit eine sumpfige Stelle an der Aare, wo das Wasser nur spärlich fliesst, 2. im Aarziel = Quartier an der Aare (Studer). Bei der 2. Deutung liegt eine Assimiliation vor. Die zwei Mal überlieferte alte Schreibweise für Sihl erinnert sehr an die Sihl in Zürich und damit auch an deren Deutung.
- Masans GR, zu Chur; historische Belege: Masannes 1???, Massans 1263; = der mittlere Weg, von lateinisch via media, mezza, mezzane (Studer).
- Masciadone GR, zu Cauco; Deutung vielleicht von rätoromanisch maschio = Ochse, one = gross, viel, Anhäufung. Diese Deutung steht auf höchst wackeligen Füssen und wird hier nur aufgeführt, weil die OGS noch keine bessere gefunden hat.
- Mase VS, Bezirk Hérens; historische Belege: villa Magis 1100, Matgi 1200, Magi 1200, 1216, 1217, Magy 1250, Mage 1901, Mase 1902; Deutung = der Name wurde vom Fluss auf den Ort übertragen, von keltisch maga = gross.
- Maseltrangen SG, zu Schönis; historische Belege: Mazzaltrangen 1???, Mazzeltrangen 1178; Deutung = bei den Massholterbäumen, von ahd. mazzalter (Feldahorn), der Name bedeutet Speisebaum, wobei das erste Glied des Wortes Speise bedeutet und heute noch in Mast, Mett, Mus, Gemüse, Massliebchen, massleidig enthalten ist (Oettli).
- Masiz SG, zu Grabs; Deutung = Haus, in gediegener Bauweise, von rätoromanisch massitsch, italienisch massiccio = fest (Schlatter).
Massagno TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Masagnio 1146, Maxanio 1198, Massagnio 1264, Masagnio 1264, Massagnium 1375, Massagno 1473; Deutung = übles, unangenehmeses, sumpfiges Gelände, von von lateinisch mala, malu = schlecht und von *sania = sumpfiges Gelände (LSG 2005, 576).
- Massonens FR, Bezirk Glâne; historische Belege: Mansa Nuigis 929-30, Massenens1101, 1162, 1177, Massonens 1326; Deutung = bei den Höfen der Leute des Maxuminius (LSG 2005, 576).
- Massrescio TI, zu Cugnasco; Deutung = ?.
Mastrils GR, Bezirk Landquart; historische Belege: Ponstrils 1318, Puntstrils 1345, Ponstrils 1384, Puntstrils 1455; Deutung = Mastrils bestand aus zwei Dörfern, eines hiess Puntstrils und das andere Montstrils mit der Bedeutung Striegelbrück und Striegelberg. Mastrils ist identisch mit Montstrils (LSG 2005, 577).
- Matasco TI, zu Biasca; Deutung = ?.
- Mataun GR, zu Küblis; Deutung = ?. Dieser Ort weist mit seiner Endung -aun ein Verwandtschaft mit Mathon GR, Mon GR, Thusis (Thusaun) GR, Carona TI und Lohn GR auf.
- Mategnin GE, zu Genf-Meyrin; Deutung = ?
- Mathod VD, Bezirk Yverdon; historische Belege: Mastol 1140, Mastout 1236, Mathoz 1382, Mastod 1453; Deutung = beim Hof des Masthold als elliptische Bildung nur aus dem Personennamen, wie Köniz, Späniz, Kerns, Kriens, Eriz usw. (LSG 2005, 577). Der Name wird im Patois als a Matu ausgesprochen.
- Mathon GR, Bezirk Hinterrhein; historische Belege: Mentaune 801-50, Mataene 1219, Matan 1396, Mathan 1407, Matän 1460; Deutung = der Ortsname ist gemäss LSG 2005, 577 nicht gedeutet, hat aber eine verblüffende Ähnlichkeit mit Lohn GR, Mataun GR, Thusis GR und Mon GR und allenfalls auch mit Carona TI. Damit gibt es bereits vier Orte mit der vollig unbekannten Endung -aune, auna und alle befinden sich im romanischen/italienischen Sprachraum. Leider ist auch die Endung bis heute ungedeutet.
- Mathoulaz, La VD, zu (?); Deutung = ?.
- Matran FR, Saanebezirk; historische Belege: Matran 1123, 1148, Matrans 1137, 1138, Matrens 1139, Matrans 1155, 1162-73, 1180-90, 1223, Matrant 1453; Deutung = bei Martyrus, Martilus, vom Personennamen Martyrus und der Endung -anus = bei (LSG 2005, 578).
- Mätsch GR, zu (?); Deutung = 1. aus lat mansus, mansio, matis, mates, mätz, metz; siehe auch Mans. Die DEutung ist unsicher..
- Matt, Matte Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet fast immer Matte, mal trockene Hangmatte von lat meto, mhd mate (Id IV, 558), mal feuchte Matte in der Nähe von Sümpfen und Moorgebieten von gall mat = Feuchtwiese, zudem gibt es die Unterscheidung bei der Benennung der Wiese: Oestlich einer Linie von Koblenz über das Säuliamt, Sihlsee, Glarus heisst es Wiese, westlich davon Matte (Zinsli). Grund dafür ist der stärkere Einfluss der gallischen Sprache im Westen. Dass es östlich dieser Trennlinie trotzdem Aberdutzende von Matten gibt, allein in Zürich-Seebach um die 10, deutet an, dass es auch im Osten einen gallischen Einfluss gab und dass diese Matten-Orte über 1000 Jahre alt sein müssen. Im übrigen ist die Unterscheidung Matte-Wiese noch keinesfalls abschliessend beurteilt, siehe unten!
Die Bedeutung der Matte wird auch durch den Begriff Lisch (Riedgras) etwas eingegrenzt, indem das Wort Lisch fast durchwegs zusammen mit Matte, aber nie mit Wiese auftritt. Dadurch kann geschlossen werden, dass die Matte im Flachland in der Regel näher bei einem Sumpf gelegen haben muss als die Wiese. Darauf aufmerksam macht Zihlmann. Die Definition von Zinsli erklärt also nur einen einzelnen Aspekt, aber noch nicht das Ganze. Oettli weist treffsicher darauf hin, dass dem eigentlichen, alten alemannischen Ohr die Matte näher steht, denn der Alemanne war durch das Zusammenleben mit Galliern an diese Bezeichnung seit 300 v. Chr. gewohnt und hat sie in seinen Wortschatz eingebaut. In der östlichen Schweiz, wo dieser gallische Einfluss infolge dünnerer Besiedlung etwas schwächer war, ging man nach der Absorbtion des Gallischen wieder zu Wiese über, während in der westlichen Schweiz, wo die Gallier zahlenmässig erheblich stärker vertreten waren, die Bezeichnung Matte bis heute erhalten blieb. Zusätzlich hat auch der weiter oben bereits erwähnte kleine Unterschied zwischen Trockenwiese = Bergmatte und Feuchtwiese = Talmatte mitgewirkt. Im 'Deutschen Wörterbuch' der Gebrüder Grimm wird diesem Aspekt sehr vertieft Rechnung getragen, siehe dort!
- Matt GL; historische Belege: Mattun 1273, Matten 1273, Mattun 1350, Mat 1450, Matt 1450; Dieser Ort könnte etwas zur weiteren Klärung des Begriffs Matt beitragen. Leider ist es sehr schwer, entsprechendes Namenmaterial zu finden. Matt soll nämlich schon zur Römerzeit den Schieferabbau betrieben haben und es wäre interessant zu erfahren, wie sich dieser Ortsname in der Frühzeit entwickelt hat.
- Matt, Mett, z'Meiden: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeuten seltener auch Heuschober.
- Mätteli AG, zu Murgenthal; Deutung = kleine Matte.
- Mattelon VD, zu Ormont; Bezirk Aigle; Deutung = Mastalon 1231, Mattelon um 1875; Deutung = bei Maturinus als eine elliptische Bildung nur mit dem Personennamen (Suter).
- Matten bei Interlaken BE; historische Belege: Madon 1133, Matton 1220, Maton 1230, 1244, 1257, Prato 1272, ze Matten 1300; Deutung = bei der Matte = Mähwiese (Idiotikon IV, 548, LUNB I; 658).
- Matten BE, zu St. Stephan; Deutung = bei der Matte.
- Mättenbach BE, zu Madiswil; Deutung = ?.
- Mättenberg BE, zu Thörigen; Deutung = ?,
- Mättenwil AG, zu Brittnau; Deutung = Weiler des Matto.
- Mättiwil BE, zu Rüeggisberg; Deutung = ?.
- Mättiwil LU, bei Sempach; Deutung = Weiler des Matto.
- Mättli AR, zu Herisau; Deutung = bei der kleinen Matte.
- Mattsand VS, zu Herbriggen; Deutung = ?.
- Mattstetten BE, Bezirk Fraubrunnen; historische Belege: Mahtstetten 1201, Mattstetin 1231, Matistetin 1241, Matstetten 1257, Matstete 1258, Madstette 1266, Matsteti 1267, Matstetten 1302; Deutung Wohnstätte bei einer Matte.
- Matzenbach LU, zu Flühli; Deutung = Bach des Mazzo.
- Matzendorf SO, Bezirk Thal; historische Belege: Mazendorf 968, 1227, Macindorf 1227, Mazzendorf 1308; Deutung = Dorf des Mazzo.
- Matzenried BE, zu Bümplitz; Deutung = Ried des Mazzo.
- Matzingen TG, Bezirk Frauenfeld; historische Belege; Mazcingas 779, Mazinga 894, Matzinga 1094, Matzingen 1150; = bei den Höfen der Leute des Mazzo.
- Matzwil BE, zu Dettligen; Deutung = Weiler des Mazzo.
- Mauborget VD, Bezirk Grandson; historische Belege: Malborget 1403; Deutung = unbedeutender Markflecken (Jaccard, Muret). Der Ort ist namenmässig verwandt mit Malborgetto (italienisch) bzw. Malborgett (deutsch) im ital.-österr. Kanaltal.
- Maudens FR, zu Châtel-St. Denis, Bezirk Veveyse; historische Belege: Moudens, Modens 1309, Maudens 1668; Deutung = bei den Höfen der Leute des Maldo (Perrenot). Alle Angaben von Suter.
- Mauensee LU, Bezirk Sursee; historische Belege: Moginse 1184-90, Mowense 1303-08, 275, Mouwense 1358, Mawense um 1380; Deutung = der Gewässername ging sekundär auf den Ort über. See des Mago, Mawo (LSG 2005, 580).
- Mauer BE, zu Sumiswald; Deutung = ?.
- Mauguettaz, La VD, zu Yvonand; historische Belege: La Mourgetta 1403; Deutung = Steinhaufen, von Patois mourget, morgier, murgier (Attinger).
- Mauraz VD, Bezirk Cosssonay; historische Belege: Moraz 1324, Moura 1547; Deutung = (villa) Maurus als elliptische Bildung nur mit dem Personennamen.
- Mauren TG, zu Berg; historische Belege: Muron 1233, 1269, 1297, Muren 1291, 1305, ze Mure 1378, 1380; Deutung = bei den (römischen) Mauerresten (Etter, Nyffenegger & Bandle).
- Maurenmoos ZH, zu Horgen; Deutung = ?
- Mausacker TG, zu Egnach; historische Belege: Mausackher 1634, 1637; Deutung = Acker, wo es viele Mäuse hat (Nyffenegger & Bandle).
- Mauss BE, zu Mühleberg; historische Belege: Maus 1905; Deutung = ?.
- Mauvoisin VS, zu Lourtier; Deutung = schlechter Nachbar, von altfranzösisch malvoisin (Suter). In welchem Sinne das für die Deutung zu verstehen ist, ist noch offen.