Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 92 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Paccot, Pacottes, Paccoty, Pacoty: Häufiger Flur- und Ortsname in der welschen Schweiz, bedeutet stets Sumpf, Moor, Moorweiher.
- Paccots, Les FR, zu Châtel-St-Denis. Deutung = bei den Sumpfweihern. Diese waren 1963 noch vorhanden.
- Padnal GR, zu Untervaz; historische Belege: Pedenale 1271, Padnal 1905; Deutung = bei der Burg, von vorrömisch *pitino = Burg, Wehranlage (Planta, Hubschmied). Es gibt eine Turmruine, seit 1617 belegt, teilweise als Patnal. Als Flurname ist Padnal im rätoromanischen Sprachgebiet mehrfach zu finden, so etwa auch in Ftan und Savognin. Der Ort Tiefencastel ist in seiner frühen Form *in imo pitinis = bei der untersten Burg namenmässig verwandt.
- Pagig GR, Bezirk Plessur; historische Belege: Puigo 1160, 1210, Puigis 1269, 1274, Pugiges 1290-98, Puigx 1337, Puigs 1344, Buwigs 1348, Buvix, Puvix 1387, Pagiai, Pagig 1572; Deutung = der alte ursprüngliche Name ist noch ungedeutet (LSG 2005, 692). Ursprünglich dürfte der Ortsname die Bedeutung von 'Ort auf dem Berg' oder 'Ort an erhöhter Lage' gehabt haben. Als man den Begriff Puigo = Berg, Hügel, erhöhte Lage nicht mehr verstand, erfolgte der Verschliff zu Pagig, welches eher eine Ableitung von lateinisch pagus = Gau, Gemeinde zu sein scheint. Puig, ausgesprochen putsch, heisst auf katalanisch Hügel, Berg. Da Katalanisch auch eine lateinische Sprache ist, ist dieser Deutungsansatz zumindest ein vielversprechender Versuch, zumal er auch in der welschen Schweiz weit verbreitet ist in den Formen Pau, Peu, Pei, Pey, Paz, Poy, Poays, Puey, Puy (Puy du Dôme, F), Puis Puits. Puigo dürfte dem lateinischen podium = erhöhte Lage entstammen. Im Italienischen gibt es das verwandte Poggio = Hügel (OGS).
- Painsec VS, zu St. Jean; Deutung = trockenes Brot. Die tiefere Sinn dieser Ortsbezeichnung konnte die OGS bis jetzt noch nicht ausfindig machen. Vielleicht wurde der Name umgedeutet und hiess ursprünglich Pinsec. Dann vielleicht von lateinisch pinsectum. Vielleicht auch von einem Personennamen Picetus (Suter).
- Pairolo TI, zu Cagiallo; Deutung = ?.
- Pala, La FR, zu Treyvaux; Deutung = Ort bei einer Felswand.
- Pala, Palas, Palo, Palette, Palon: Ortsnamen in der welschen und rätoromanischen Schweiz, bedeuten in der Geografie meistens senkrechte Felswand.
- Palagnedra TI, Bezirk Locarno; historische Belege: Pallagridrio 1379, Palegnedri 1591, Palagnedra 1596, 1602, Pallagnedra 1617, Palagnedra 1628, Palagniedra 1711; Deutung = die Bedeutung des Ortsnamens ist bis heute nicht bekannt (LSG 2005, 693). Ob ein Zusammenhang zu pala = Felswand besteht, ist höchst unsicher, wäre aber ein erster Versuch (OGS).
- Palasio TI, zu Giubiasco; Deutung = ?.
- Palasuit VS, zu Liddes; Deutung = ?.
- Palazzetta TI, zu Stabio; Deutung = kleiner Palast.
- Pany GR, zu Luzein; historische Belege: Pinius 1200; Deutung = Föhrenwald, von lateinisch pinetum.
- Papiermühle BE, zu Boltigen; historische Belege: Nach einer Sage soll hier eine römische Stadt gestanden haben; im 14. Jahr als Papiermühle gegründet. Deutung = Papiermühle.
- Paplemont JU, zu Courgenay; Deutung = Pappelberg, von altfranzösisch peuple, pople und französisch peuplier unter Einfluss der deutschen Sprache (Jaccard, Suter).
- Pappurfluh BL, zu Bukten; Deutung = Felswand beim Gebetshaus, von ahd. betbur.
- Paquais, Paqueret, Paquier, Paquis: Häufige Ortsnamen in der welschen Schweiz, bedeuten stets Weide, von lateinisch pascuum.
- Paquier, Au FR, zu Sommentier; Deutung = auf der Weide, von lateinisch pascuarium.
- Paquier, Le FR, Bezirk Greyerz; historische Belege: Pasquier 1637, 1648; Deutung = auf der Weide, von lateinisch pascuarium (LSG 2005, 519).
- Paquier, Le NE, Bezirk Val-de-Ruz; historische Belege: Pasquier 1328, Paquier 1344, Pasquier 1588, Le Pâquier 1878; = auf der Weide, von lateinisch pascuarium (LSG 2005, 519).
- Paquis VD, zu Courtilles; Deutung = Weide.
- Paquis, Les GE, zu Petit Saconnex; Deutung = die Weiden.
- Par: Häufiger Orts- und Flurnamenteil in der rätoromanischen Schweiz, bedeutet stets Wiese, Matte und entspricht pra, pratum.
- Paradies AR, zu Heiden; Deutung = schön gelegener Ort.
- Paradies TG, zu Unterschlatt; historische Belege: Swarza, Schwarach vor 1250, Paradysi 1250, Paradyso 1253; Deutung = um 1250 von Klarissinnen von Konstanz hierher verlegtes Kloster, wo das einstige Dorf in ein Paradies verwandelt wurde (Oettli) oder welches das Paradies als Symbol trug (Nyffenegger & Bandle). Paradies ist griechisch und bedeutet streng genommen nur Tiergarten oder Park (OGS).
- Paradis, En JU, zu Bure; Deutung = im schön gelegenen Ort.
- Paradis, Im BL, zu Allschwil; Deutung = im schön gelegenen Ort.
- Passwang SO, Weiler zu Mümliswil; historische Belege: Barschwang bis 1850, Passawang um 1895, Baschwang bis um 1910, danach immer mehr Passwang; Deutung = von ahd. bar = Wald und schwang für schwenden, also geschwendeter Wald.
- Patalours BE, zu Les Enfers; Deutung = ?.
- Patissière, La VD, zu Bex; Deutung = ?.
- Patzen-Fardün GR, Bezirk Hinterrhein; Rätoromanisch: Pazen-Farden; Italienisch: Pazeno-Faldone; historische Belege Patzen: Pazens 1204, Pacene 1219,Pacens 1275, Pacen 1275, Pazim 1277, Pazeno 1283, historische Belege Fardün: Faldaone 1219, Fardin, Fradin 1401-1500, Verdunn, Verdünn, Fradünn 1407; Deutung = beide Ortsnamen gelten bis heute als ungedeutet. Die italienischen Ortsnamen ergeben sich aus dem Umstand, dass es im Ort immer eine sehr kleine italienische Sprachminderheit gab. Seit 2003 ist Patzen-Fardün mit Donath vereinigt und trägt nun den rätoromanischen Namen Donat. Die deutschen Ortsnamen der drei Gemeinde-Fraktionen sind nun nicht mehr offiziell, bleiben aber weiterhin im Gebrauch, da die Gesamtgemeinde zu 45% deutschsprachig ist.
- Pau, Peu, Pei, Pey, Paz, Poy, Poays, Puey, Puy, Puis Puits: Häufiger Orts- und Flurname in der welschen Schweiz, bedeutet stets Hügel, Berg, von lateinisch podium.
- Paudo TI, zu Pianezzo; Deutung = kleine ebene Stelle.
- Pauilly VD, zu Puidoux; Deutung = ?.
- Paule, La JU, zu Tramelan; Deutung = ?.
- Pautex VD, zu Aigle; Deutung = ?.
- Payerne VD; Deutsch: Peterlingen, noch älter Pätterlingen; historische Belege: Paterniacum 595, Paterniensis 961, Paterniacensis 961, Paterniaco 1049, Paterniacum 1125, Payerno 1151-1200, Paterniaco 1155, Paterniacensis um 1184, Paierno 1192, Paterniacensem 1234, Petterlingen 1283, Betterlingen 1373; Deutung = Landgut des Paternius, Marcus Dunnius, Paternus (Attinger/Studer, LSG 2005, 695). Der deutsche Name ist eine phonetische Nachbildung.
- Pazdo TI, zu Pianezzo; Deutung = ?.
- Pazzallo TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Paciallo 932, Pazallo 1335; Deutung = bei den Rottannen, von lateinisch pecea und der Tessiner Endung -allo, welche eine Kollektivform darstellt (LSG 2005, 696).
- Peccia TI, Bezirk Maggiatal; historische Belege: Petia 1374, Pezia 1484, Pescia 1510, Petia 1556; Deutung = bei der Rottanne.
- Pedcosta GR, zu Poschiavo; Deutung = ?.
- Pedemonte GR, zu Poschiavo; Deutung = am Fusse des Berges.
- Pedemonte TI, zu Daro; Deutung = am Fusse des Berges.
- Pedemonte TI, zu Monte Carasso; Deutung = am Fusse des Berges.
- Pedemonte TI, zu Biasca; Deutung = am Fusse des Berges.
- Pedevilla TI, zu Giubiasco; Deutung = am Fusse des Berges.
- Pedipiodi TI, Bezirk Maggiatal; Deutsch: Zurblattu; Deutung = ?. Der deutsche Ortsname ist Walserdeutsch und dürfte in Gurin TI gebräuchlich sein.
- Peiden GR, Bezirk Glenner; liegt im St. Petertal; Deutung = Ort des Peter, von rätoromanisch Peider (Studer).
- Peiershof LU, zu Schongau; Deutung = beim Hof des Peiers. Peier in seinen verschiedenen Formen ist ein Familienname, welcher ursprünglich einer aus Bayern stämmigen Person gegeben wurde.
- Peierslehn TG, zu Egnach; historische Belege: an dem lehen 1302, Bairs Leen 1546; Deutung = beim Lehen des Peiers.
- Peisel GR, zu Disentis; Deutung = ?.
- Peissy GE, zu Satigny; historische Belege: Pelciacum um 1200, Peicie, Peicy; Deutung = Landgut des Pelcius, einem römischen Siedler.
- Peist GR, Bezirk Plessur; Paiste 1084, Paiste 1149, Paistene 1156, Paisten 1208, Paistun 1209, Paistins 1266, Paistenes 1270; Deutung = der Ortsname entsammt einer vordeutschen vorrömischen und vorkeltischen Sprachschicht und kann derzeit nicht gedeutet werden (LSG 2005, 696). Studer und Oettli haben seinerzeit einen Zusammenhang mit Postunen LU vermutet, was heute aber nicht mehr weiter verfolgt wird.
- Pelens VD, Bezirk Nyon; Pellengs 996-1017, Peslens 1123, Pellens 1166; Deutung = bei den Höfen der Leute des Pello, einem burgundischen Siedler (Suter). Wüstung seit etwa 1150.
- Perlen LU, zu Buchrain; historische Belege: Berlon 1324; Deutung = 1. Ort wo mit Weidekörben gefischt wird, von ahd. ber = Weidekorb und lon = als Kollektivsuffix. Siehe auch Barberèche, Bärfischenhaus und Pieterlen!
- Perly GE, zu Genf; Perliaco 1124, Perliacum 1170, perliaco 1178, Perlie 1231, Perlier 1332, 1374, 1289; Deutung = Landgut des Perel(l)ius, einem römischen Siedler (Schulze, Jaccard).
- Perrière GE, zu Pregny; Deutung = steiniges Feld.
- Perroset VD, zu Grandson; Deutung = steiniges Feld.
- Perroudes, Les VD, zu Montpreveyres; = steinig ?.
- Perroy VD, zu Rolle; historische Belege: Prihoiam 910, Villa Petroio 955, in villa Petroio 1013, Perrueis 1172, Perruei 1177, Perruis 1249, Perruers um 1344; Deutung = Landgut des Petronius (Studer), Petreius (Schulze, Muret), Perusius (Schulze). Alle diese Deutungen werden vom LSG als höchst unsicher bezeichnet, da sie mit der ersten urkundlichen Erwähnung nicht übereinstimmen (LSG 2005, 698).
- Persico TI, zu Moneggio; Deutung = vielleicht von Pfirsichbäumen (?).
- Personico TI, Bezirk Livinental; historische Belege: Prexonego 1227, Prexonico 1257, Perxonico 1270, Presonicho 1361, Personicho 1363, Personigo 1380, Presonigo 1390, Personic 1440; Deutung = Landgut des Persius, Priscius, einem römisch Siedler oder des Perso, einem deutschen Siedler (LSG 2005, 698).
- Pertit VD, zu Le Châtelard; Deutung = Schlucht (Gorge de Chauderan).
- Pertuis NE, zu Les-vieus-Prés; Deutung = Schlucht.
- Pertuis, Perte, Perté, Pertet, Pertis, Pertit: Häufiger Orts- und Flurname in der welschen Schweiz, bedeutet je nachdem Schlucht, Engpass, Loch, Durchbruch, Galerie.
- Péry JU, Bezirk Courtelary; Deutsch: Büderich; historische Belege: villa Bederica 884, Bidericus 968, Peril 1148, Perril 1228, 1179, Peri 1285, Biderich 1244, Piderich 1287, Bidrich 1375-1400, Peri 1393; Deutung = beim Haus des Bidericus, Betericus (LSG 2005, 699):
- Pesay GE, zu Lancy; historische Belege: Pesay 1263, Pesai 1311, Pesay 1321; Deutung = Bohnenfeld, von Patois pesait.
- Pesciüm TI, zu Airolo; Deutung = ?.
- Peseux NE, Bezirk Boudry; historische Belege: Pusoz 1195, Posoys 1278, Poysous 1281, Pusue 1289, Pisuel 1356; Deutung = kleine Quellen oder Wasserfälle, von Patois peseux, frnazöschisch petits puits, von lateinisch puteolu (LSG 2005,699).
- Pesse, Pesseux, Pessot, Pisse, Pissot: Häufiger Orts- und Flurname in der welschen Schweiz, bedeutet meistens Wasserfall, Quelle, Brunnen.
- Pessey, Le VD, zu Longirod; Deutung = ?.
- Petersberg AG, zu Gebenstorf; Deutung = Berg des Peters.
- Petersburg SH, zu Ramsen; Deutung = ?.
- Petinesca BE, zu Studen; historische Belege: Vicus Petinesca -58, -402. Ursprünglich keltische, später römische Siedlung, seit 1830 Ausgrabungen.
- Petite-Grâve GE, zu Genf-Cartigny; Deutung = ?.
- Petite-Joux, La NE, zu Petit-Martel; Deutung = ?.
- Petit-Lancy GE, zu Genf; Deutung = das kleine Lancy.
- Petit-Martel NE, zu (?); Deutung = ?.
- Petit-Saconnex GE, zu Genf; Deutung = das kleine Saconnet.
- Petits-Ponts, Les NE, zu (?); Deutung = bei den kleinen Brücken.
- Pétrafélix VD, zu Mont-la-Ville; Deutung = ?.
- Petullo TI, zu Olivone; Deutung = ?.
- Peu Claude, Le JU, Bezirk Freiberge; Deutung = Hügel des Claude ?.
- Peuchapatte, Le JU Bezirk Franche-Montées; Deutung = Hügel-..?
- Peuffayre, La VD, zu Bex; Peufeyre 1905; Deutung = Hügel.... ?
- Peupliers, Aux GE, zu Troinex; Deutung = bei den Pappeln.
- Pfaffenhalden AG, zu Boniswil; Deutung = Wiesenhalde eines Pfaffen (Kirchengut), von ahd. pfaffo = Geistlicher.
- Pfaffenholz FR, zu Wünnenwil; Deutung = Wald eines Pfaffen (Kirchengut).
- Pfaffenmoos BE, zu Eggiwil; Deutung = Moos eines Pfaffen (Kirchengut).
- Pfaffenried BE, zu Oberwil; Deutung = Ried eines Pfaffen (Kirchengut).
- Pfaffenschwand LU, zu Ruswil; Deutung = Schwendrodung eines Pfaffen (Kirchengut).
- Pfaffenthal AG, zu Unterkulm; Deutung = Tal eines Pfaffen (Kirchengut).
- Pfaffenwil FR, zu Pierrafortscha; Deutung = Weiler des Pfaffen.
- Pfaffhausen ZH, zu Fällanden; historische Belege: Pfafonhusen 1150, Phaffenhusen 1312, Pfaffhüser 1357, Pfaffhusen 1634; Deutung = bei den Häusern des Pfaffen (Kläui & Schobinger).
- Pfäffikon SZ; historische Belege: Faffinchova 972; Hof wurde in diesem Jahr ans Kloster Einsiedeln geschenkt, folglich ist der Ursprung der Gehöfte älter; Deutung = bei den Höfen der Leute des Pfaffen.
- Pfäffikon ZH; historische Belege: Faffinchova 811, Faffinchovun 867, Phefinchon 1223, Pfeffikon 1252, Pfeffinkon 1304, 1308, Pfäffigken 1439, Deutung = bei den Höfen der Leute des Pfaffen (Kläui & Schobinger, Idiotikon V, 1062).
- Pfaffwil LU, zu Inwil; Deutung = Weiler des Pfaffen.
- Pfalz SG, zu St. Gallen; Gebiet um das Kloster SG inmitten der Stadt; Deutung = Palastgebiet, von lateinisch palatium.
- Pfand AR, zu Hundwil; Deutung = Pfandlehen, ursprünglich nur ein Gehöft.
- Pfand AR, zu Gais; Deutung = Pfandlehen, ursprünglich nur ein Gehöft.
- Pfand AR, zu Trogen; Deutung = Pfandlehen, ursprünglich nur ein Gehöft.
- Pfandersmatt BE, zu Burgistein; Deutung = ?.
- Pfandlehn BE, zu Wahlern; Deutung = Pfandlehen. Besagt, dass das Grundstück als Sicherheit für eine Schuld abgetreten worden ist (Oettli).
- Pfang, Im BE, zu Lauterbrunnen; Deutung = eingefriedete Fläche, von Fang, Ifang.
- Pfannenstiel TG, zu Sirnach; Mundart: Pfaneschtiil, historische Belege: Pfannenstil 1538; Deutung = ursprünglich ein Grundstück, welches die Form eines Pfannenstiel hatte (Nyffenegger & Bandle, Sonderegger).
- Pfannenstiel ZH, zu Meilen; historische Belege: Phanenstil 1336; Deutung = 1. Ort auf langgezogenem Gelände (Attinger, Kläui & Schobinger), 2. ein schmaler Ackerstreifen als Fortsetzung eines breiten Landstücks, analog Gigenberg (Oettli), 3. nach einer alten Volkssage von Fahnenstiel = Fahnenstange. 4. Es gibt auch noch die Deutung mit den Pechpfannen, welche früher auf den Hochwachten zum Übermitteln von Nachrichten benützt wurden (von Muralt), 5. benannt nach dem gleichnamigen Berg, welcher die Form eines Pfannenstils hatte, von mhd. phanne (Nyffenegger & Bandle). Deutung 1 + 5 gelten heute als korrekt (Sonderegger).
- Pfeffikon LU, Bezirk Sursee; historische Belege: Pfeffikon 1173, Pheffikon 1255, Pfäffikon 1905; War Sitz eines christlichen Glaubensboten, daher der Name; = bei den Höfen der Leute des Faffo.
- Pfeffingen BL, Bezirk Arlesheim; historische Belege: Phaphinchova (Studer ?), Faffinga 793, Feffingen 1140; sofern die Alemannen vor dem Uebertritt zum christlichen Glauben (ca 700-900) Prister hatten, die nicht dem Zölibat unterstanden, dann wäre eine Deutung mit Pfaffe möglich, andernfalls nicht.
- Pfüfis SG, zu Sevelen; Deutung = Grube, von rätoromanisch fovea.
- Pfungen ZH, Bezirk Winterthur; historische Belege: Funginga 724, 727, Phungingen 1293, Phungen 1323; Deutung = bei den Höfen der Leute des Pfungo (Kläui & Schobinger).
- Pfusti SZ, zu Innerthal; Deutung = vielleicht Stöcken, zu lateinisch fustis (Baumstrünke), das Tal war vor 800 Jahren noch romanischsprachig. In Unterstammheim ZH gibt es eine Flur namens Fuuschtez, welche ebenfalls noch nicht sicher gedeutet werden konnte (H. R. Frei). Dort ist eine lateinische Deutung allerdings weniger wahrscheinlich.
- Pfyn VS, Bei Leuk; Französisch: Finges; historische Belege: Fingio 1321; Deutung = eine gleiche Deutung wie bei Pfyn TG ist hier nicht möglich, da die heutige Sprachgrenze zwischen deutscher und französischer Sprache sich erst ab dem 16. Jahrhundert hier etablierte. Eine zufriedenstellende Deutung für Pfyn VS gibt es noch nicht (LSG 2005, 702).
Pfyn TG, Bezirk Steckborn; Ad Fines 280, Phina 1155, Phyne 1242, Phin 1294, Pfyn 1349; Deutung = An der Grenze der Provinz Gallia Sequania (Helvetien) und der Provinz Rhaetia)(LSG 2005, 702).
- Pian d'Alpe TI, zu Semione; Deutung = ebene Stelle auf einer Alpweide.
- Pian San Giacomo GR, zu Mesocco; Deutung = ebene Weide, benannt nach dem heiligen Jakob.
- Piandera TI, Bezirk Lugano; Deutung = ?
- Piandesio TI, zu Mergoscia; Deutung = ?.
- Piandios TI, zu Leontica; Deutung = ?.
- Pianess TI, zu Brione; Deutung = kleines ebenes Gelände am Hang, in Tessiner Mundart.
- Piano di Peccia TI, zu (?); Deutung = bei der Ebene von Peccia.
- Piano Roncate TI, zu Montagnola; Deutung = gerodete Ebene, von italienisch roncare = roden, urbar machen.
- Piano TI, zu Sant' Antonio; Deutung = in der Ebene.
- Piano TI, zu Campo; Deutung = ebenes Gelände am Hang.
- Piano, Al TI Zu Peccia; Deutung = beim ebenen Gelände.
- Piansecco TI, zu Bedretto; Deutung = trockene Ebene.
- Piazza GR, zu Roveredo; Deutung = freier Platz.
- Piazza Magliasina TI, zu Pura; Deutung = vermutlich ein Platz (Standort einer Häuser) am Flüsschen Malgliasina.
- Piazzetta TI, zu Roveredo; Deutung = der Ortsname und der Diminutiv beziehen sich auf den Nachbarweiler Piazza, also der kleine Weiler Piazza.
- Piazzo GR, zu Brusio; Deutung = ?.
- Piazzogna TI, zu (?); Deutung = ?.
- Pichoud, Le BE, zu Sornetan; Deutung = ?.
- Piè TI, zu Brione; Deutung = ?.
- Pieggi TI, zu Cevio; Deutung = ?
- Pierrafortscha FR, Saanebezirk; Deutsch: Perfetschied; historische Belege: zuo Berwerschyed 1510, Perfitschiet 1668, Pierrafortscha 1863; Deutung: gegabelter Stein, gemeint ist ein grosser zackiger Findling von rund 35 Tonnen Gewicht, von lateinisch petra furcata, Patois pera fortya, französisch pierre fourchue (LSG 2005, 703).
- Pierraz, La FR, zu Chavanne-les-Forts; Deutung = Ort an steiniger Stelle.
- Pierregrand GE, zu Troinex; Deutung = beim grossen Stein.
- Pieterlen BE, Bezirk Büren; Französisch: Perles; historische Belege: Perla 1228, Perla um 1250, Peterlo, Peterlon 1255, Perla 1255, Pelle 1258, Bieterlon 1259, Bieterlo 1262, Bieterloch 1269, Bieterlon 1269, Bietirlo 1275, Pella 1276, Biettterlen 1278, Bietello 1278, Bieterlo 1282, Beyterlon 1332, Parles 1453, Pieterlen 1453, Bieterlo 1470; Deutung = der Ortsname geht auf lateinisch petrula = Flüeli, also kleine Felswand zurück. Pieterlen ist somit nicht namentlich verwandt mit Perlen LU, Barberèche JU und Bärfischenhaus BE, wie gelegentlich zu lesen war, sondern hat eine eigene, unabhängige Etymologie (LSG 2005, 703).
- Pigniu GR, Bezirk Oberwald; historische Belege: Pingyoew 1403; Pignieu 1902; Pignol 1905; Deutung = bei den Fichten oder einfach Föhren- oder Tannenwald, von rätoromanisch pign, mittellateinisch piceolus, lateinisch pinetum (LSG 2005, 704).
- Piguet VD, zu Le Chenit; Deutung = ?.
- Pikardie AG, zu Schöftland; Im Aargau findet man auch noch 2 Algier! Deutung = ?.
- Pila TI, zu Intragna; Deutung = ?.
- Pilgerhöfe AG, zu Oberhof; Deutung = bei den Höfen, wo Pilger übernachteten.
- Pilgersteg ZH, zu Dürnten; Deutung = die Deutung ist noch ungesichert, hat aber mit den Pilgern kaum etwas zu tun, sondern wie der Steg verrät, eher mit Wasser. In älteren Flurnamen ist der Begriff Bilg an zahlreichen Orten bekannt und bedeutet eine Stelle, wo Wasser abläuft. Man denke an das Bilgwasser bei Schiffen oder an die Bilgern zwischen den Zähnen!
- Pinaderio TI, zu Aquila; Deutung = ?.
- Pinchat GE, zu Genf-Carouge; Deutung = ?.
- Pineto TI, zu (?); Deutung = Fichtenwald, von lateinisch pinetum (Gualzata).
- Pinsec VS, zu Vissoie; Deutung = noch nicht ermittelt. Man wird erinnert an Painsec VS bei St-Jean. Vielleicht nur eine andere Schreibweise mit dem gleichen Hintergrund, welchen die OGS allerdings noch nicht ermitteln konnte. Vielleicht von lateinisch pinsectum oder von einem Personennamen Pincetus (Suter).
- Pintrun GR , zu Trins; Deutung = Piodina TI Zu Brissago; = Piora TI Zu Piotta; = ?.
- Piotta TI, zu Quinto; Deutsch: Piotten; Deutung = ?.
- Pirla TI, zu Monteggio; Deutung = ?.
- Pitasch GR, Bezirk Oberwald; Pictaui 801-50, Pictaso, Pictasum 960, 966; Pictaso 976, Pitase 1137-39, Pitasis 1137,39, Pitasch 1350, Pitaesch 1401, Bytaesch 1512; Deutung = der Ortsname konnte bis heute nicht schlüssig geklärt werden und könnte keltischer Abkunft sei, vielleicht vom Name des Stammes der Pictones. In diesem Fall wäre der Ort namenmässig verwandt mit Poitiers F, dessen Name aber ebenfalls noch ungedeutet ist (LSG 2005, 704).
- Pizy VD, Bezirk Aubonne; historische Belege: Pesis 1179, Pisis 1188, Pesis 1197, Pisy 1235, Pysiz 1306, Pisy um 1344, Pizyz 1351, Pizy 1378, Pisy 1905 ; Deutung = der Ortsname ist bis heute nicht zufriedenstellend gedeutet (LSG 2005, 704).
- Place, La VS, zu Conthey; historische Belege: Platea 1290; Deutung = ?.
- Places, Les VS, zu Versegères; Deutung = ?.
- Plaffeien FR, Sensebezirk; Französisch: Planfayon; historische Belege: Planfeiun 1148, Planfeun1228, Planfingen 1363, Planfeion 1423; Deutung = mit Buchen bestandene Ebene, von lateinisch planum und fageta oder von französisch plaine = Ebene und Patois fahi = Buche (LSG 2005, 705). Plaffeinen ist namenmässig mit Plain-Fayen JU verwandt.
- Plagne JU, Bezirk Courtelary; Deutsch: Plentsch; historische Belege: in Blenn 1311, Bletschen 1459, Plaentsch 1610; Deutung = Ebene, von lateinisch planea. Der deutsche Name ist eine phonetische Abwandlung des französischen namens (LSG 2005, 705).
- Plagnuy VS, zu Fully; Deutung = ?.
- Plain-Fayen JU, zu Perrefitte; historische Belege: Plain Fahyn 1905;Detung = Buchenwaldebene, von französisch plaine = Ebene und Patois fahy = Buche. Der Orts ist mit Plaffeien FR namenmässig verwandt.
- Plainbois, Les JU, zu Les Pommerats; Deutung = entweder ebener Wald oder Waldebene.
- Plaine, La GE, zu Dardagny; Deutung = die Ebene.
- Plakis GR, zu Chur; Deutung = bewaldeter Abhang. Herkunft der Deutung unbekannt.
- Plamboz NE, Bezirk Le Locle; Deutung = ?.
- Plambuit VD, zu Lavey; Deutung = ?.
- Plamfieb GR, zu Jenaz; Deutung = ?.
- Plan Baar VS, zu Nendaz; Deutung = ebener Ort ob Baar.
- Plan FR, zu Villarepos; Deutung = Ebene oder flaches Gelände.
- Plan, Planard, Planaires, Planet, Planais, Plannat, Planas Plänen, Plans, Plon, Plons, Plonen, Plan, Plaun, Plaine: Häufige Orts- und Flurnamen in der französischen und rätoromanischen Schweiz, bedeuten stets Ebene, Plateau, Terrasse, Ebnet, Boden, ebene Fläche.
- Planalp BE, zu Brienz; Deutung = ?.
- Plancemont NE, zu Couvet; Deutung = ?.
- Planchamp VD, zu Le Châtelard; Deutung = ebenes Feld.
- Planchamp VS, zu Lourtier; Deutung = ebenes Feld.
- Planches: Häufiger Flurname in der welchschen Schweiz, bedeutet fette Wiese, flaches Terrain oder Holzbrücke, von lateinisch planca, palanca (Suter, Bruckner, vergleiche auch Idiotikon V, 119).
- Planches, Les VD, zu Lausanne; Deutung = ?.
- Planches, Les FR, zu Forel; Deutung = ?.
- Planches, Les NE, zu Les-Vieux-Prés; Deutung = ?.
- Planchettes, Les NE, zu La Chaux-de-Fonds; Deutung = ?.
- Plancudrey VD, zu Villeneuve; Deutung = ?.
- Plane, La VD, zu Vaulion; Deutung = Ebene.
- Planet VS, zu Trient; Deutung = kleine Ebene am Hang.
- Planey JU, zu St. Brais; historische Belege: erstmals 1139 erwähnt; Deutung = ?.
- Plangg, In der SZ, zu Unteriberg; Deutung = bewaldeter Abhang.
- Planière, La FR, zu Châtel-St-Denis; Deutung = ?.
- Plan-les-Ouates GE, zu Genf; historische Belege: Plan-des-Vuattes 1537, Plan des Ouaittess 1589, Plant de la Vouette, Plan de la Levoette 1641-42, Au Au Planlesvouate §701-1800; Deutung = Ebene mit Wachposten, von lateinisch planum und germanisch *wahta (LSG 2005, 705).
- Plannet, Le FR, zu Le Châtelard; Deutung = ?.
- Plannoz, Le VD, zu Forel; Deutung = ?.
- Plans-sur-Bex, Les VD, zu (?); Deutung = ?.
- Plantär GR, zu Chur; Deutung = ebenes Land, von plana terra (Studer). Ob diese alte Deutung noch aktuell ist, konnte die OGS noch nicht feststellen.
- Planzeren UR, zu Altorf; Deutung = Baumstrünke (Attinger, das ahd. planza, worauf er sich bezieht, ist heute in den Wörterbüchern verschwunden), sodass eine andere Deutung nötig ist: Vielleicht Baumsetzlinge.
- Plasselb FR, Sensebezirk; Französisch: Planasiva; historische Belege: Plannaseyva 1324, Plasselb 1339, Blanselp 1364, Blanselb 1383-85, Plasselb 1471-72, 1476; Deutung = Wald in der Ebene, von plana silva (Studer, Oettli).
- Platenga GR, zu Obersaxen; Deutung = ?.
- Platta GR, zu Sils; Deutung = ursprünglich Steinplatte oder Schieferbruch, dann den grössten Ort im Tal bezeichnend = Platz (Studer).
- Platta GR, zu Medels; Deutung = Dorf auf den Steinplatten, aber mit Nebenbedeutung Platz.
- Platten AG, zu Riniken; Deutung = auf dem flachen Bergrücken.
- Platten SG, zu Benken; Deutung = auf dem flachen Bergrücken.
- Pletsch, Pletschen, Plötsch, Plötscha: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, vor allem entlang der deutsch-französischen Sprachgrenze. Pletsch ist meist ein Pflanzblätz. Die Ähnlichkeit mit Mundart pletschen = pfänden ist hier rein zufällig. Vielleicht kann auch noch plätschern in wenigen Fällen ins Auge gefasst werden.
- Pletschen BE, zu Reichenbach; Deutung = Pflanzblätz, von franzöisch place (Oettli).
- Pletschen VS, zu Leuk; Deutung = Pflanzblätz, von französisch place.(Oettli).
- Pleujouse JU, Bezirk Pruntrut; Deutsch: Plützhausen, Blitzhausen; historische Belege: Pluiusa 1105, Plovioso 1136, Pluviosa 1161, Pluiose 1173, Pluviosa 1186, Nunborc 1221, Pluviosa 1221, Plujusen 1280, Nuvenburc, Nuwenburch 1292, Nuvenberg 1306, Ploujusa 1315, Plujeuse 1318, Plutzhusen 1371, 1428, Pluhusen 1433; Deutung = Häuser an einem regenreichen Ort. Der deutsche Name ist eine rein phonetische Annäherung an den französischen Namen (LSG 2005, 706).
- Plonen SG, zu Altstätten; Deutung = eben, von lateinisch planum.
- Plötsch (?), zu (?); Deutung = Pflanzblätz (Oettli).
- Plötscha (?), zu (?); Deutung = Pflanzblätz (Oettli).
- Plons SG, zu Mels; Deutung eben, von lateinisch planum.