Es fehlen noch einige Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 4 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Zalende GR, bei Campascio; Deutung = ?.
- Zapport GR, zu Mesocco; Keine Ortschaft, nur ein Ort in Form einer SAC-Hütte am Rheinwaldhorn. Deutung = Hacke, Karst, von rätoromanisch zappa oder von Kalk = za (chaux) (Studer, 1896). Eine neuere Deutung konnte die OGS noch nicht finden.
- Zaugg, Zaugge: Seltener Ortsname in der Schweiz. Je nach Quellen bedeutet Zaugg einen Abhang an einem Berg, einen Zaun oder der Ausguss an einem Krug. Im Idiotikon (Band IV, 918) wird der Begriff Zauggenbab erwähnt, was unordentlich gekleidete Person bedeuten soll.
- Zauggenried BE, Bezirk Fraubrunnen; historische Belege: Riete 867, das enere Ried 1336, Riete 1350, 1357, Zouggenriet 1380, Ried 1390, Zouggenried 1438; Deutung = Ried des Zaugg (Chronik der Gemeinden des Kantons Bern). Der Familienname Zaugg deutet an, wem das Ried gehört.
- Zäziwil BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Cezzinwile 1299, Zetzenwile 1320, Zaetzenwile 1330, Zezenwilen 1356, Zetzenwil 1389-1460, Zätzenwyl 1681; Deutung = Weiler des Azzo, Ezzo. Das anlautende 'Z' stammt von 'ze Etzenwile' (LSG 2005, 983).
- Zeglingen BL, Bezirk Sissach; historische Belege: Zeglingen 1334, Tegningen 1358, Zeglingen 1369, 1392, Zegningen 1454; Deutung = bei den Höfen der Leute des Egilo, Agilo. Das anlautende 'Z' stammt von 'zu Eglingen' analog Seglingen ZH (Studer, 1896).
- Zeihen AG, Bezirk Laufenburg; historische Belege: ze Eigen 1303-08, Zeyen 1310, Zeiien 1337, Nidern zeigen 1355, Zeigen 1401-50; Deutung = Eigengut, von mhd. ze eigane (LSG 2005, 984).
- Zeiningen AG, Bezirk Rheinfelden; Ceiningin 1217-22, Zeinigin 1224, Zeiningen 1242-43, Ceiningen 1246, Zeinningen 1281, Zeyningen 1285, Zainingen 1299, Zeiningen 1319; Deutung = bei den Leuten der Nachkommen des Agini, Eino. Das anlautende 'Z' stammt von 'ze Einingen' LSG 2005, 984).
- Zelg AR, bei Wolfhalden; Deutung = bei der Zelge, von abgetrenntes Saatfeld.
- Zell ZH, Bezirk Winterthur; historische Belege: Cella 741, Cella 853, Cella um 900, Celle 1271, Zell 1281; Deutung = Klause, untergeordneter Sitz geistlicher Herren (Studer 1896, Kläui & Schobinger).
- Zellfeld LU, zu Schenkon; Deutung = Zelgfeld (Oettli).
- Zellweg AI, zu (?); Deutung = Strasse die von St. Gallen zur Zelle des Abtes (Appenzell) führte (Studer 1896, Oettli 1945).
- Zenal VS, über Conthey; historische Belege: laz Chinal 1304, Canali 1304; Deutung = Wasserleitung, von lateinisch canalem (Bruckner).
- Zénauva FR, Saanebezirk; Deutsch: Schenof; Casa Nova 993-96, Chinova 1217, Chienova 1228, Chinova 1393, Chinowa 1393, Zinowa 1445, Tschinouw 1555, Zennauve 1755; Deutung = Casa nova, Chiesa nova = Neues Haus. Der deutsche Name des Ortes ist eine rein phonetische Anpassung aus dem Französischen (LSG 2005, 985).
Zeneggen VS, Bezirk Visp; historische Belege: Eccun 1283, zen Eccon 1297, ze dien Eccon 1299, 1305, Eckon 1339, zen Heckun 1362, zen Eccun 1400, Zen Eggen 1400, Eccon 1453; Deutung = (Dorf) bei den Felsvorsprüngen (LSG 2005, 985).
- Zermatt VS, Bezirk Visp; Französisch: Praborgne, älter Prazborgne, Italienisch: Praborna, Prato Borni; historische Belege: Pra Borny 1250, Pra Borno 1285, Prato Burno 1291, Prato Borni 1301, Pratoborno 1428, ze Made 1435, Prato Borno 1440, Zer Mat 1539; Deutung = Matte, Wiese im Loch, Talgrund, Bachschlucht, von Patois pra bornu, italienisch borgnone (LSG 2005, 985). Dieser Name soll von den über den Theodulpass herüber gekommenen Valtournanchiers stammen, wobei damit die Visp oder der Vispach gemeint ist.
- Zermattje VS, zu (?); Deutung = soviel wie Zermättchen, zur kleinen Matte (Oettli). Die Verkleinerungsform "je" findet sich ausser in VS und GR vereinzelt auch noch im nördlichen Deutschland und in Schweden!!!
- Zermeigern VS, zu (?); Deutung = zur Meierei, von mittellateinisch magariana, mayriana (Studer, 1896).
- Zernez GR, Bezirk Inn; historische Belege: Ernece 1131, Zarnetz 1161-64, Zernetz 1173, 1288; Deutung = bei den Sarunetern, einem vorrömischen Volk (LSG 2005, 987). Saruneter wiederum bedeutet 'die am Fluss wohnenden Leute', von idg *-sar = fliessen + die Endung -etjo. Serneus GR, Sarn GR und vielleicht auch Sarnen OW sind namenmässig verwandte Orte.
- Zertannen VS, zu (?); Deutung = zur Tanne (Oettli).
- Zervreila GR, zu (?); historische Belege: Sevrera 1301, Zavreila 1895; Deutung = bei der Schafscheide, Stelle wo die Schafe nach der Sömmerung wieder nach Besitzern getrennt wurden (Studer, 1896).
- Zetzwil AG, Bezirk Kulm; Mundart: Zetzbu; historische Belege: Zeinhwile 1173, Ezwile 1236, Zezwilere 1246, Ezzwile 1265, Zetzwil 1281, Zetzwile 1283, Zezwile 1295, Zeztwile 1297, Cetzwille 1306, Setzwile 1361; Deutung = Weiler des Azo, Adzo, Ezo, Etzo. Das anlautende 'Z' stammt von 'ze Etzwile'. Zetzwil ist namenmässig verwandt mit Etzwilen TG.
- Zetzikon TG, zu Affeltrangen; historische Belege: Zezinchovun 813, Zezinchova 827, Cecinchovon 868, Zezinchivin 1215; Deutung = bei den Höfen der Leute des Zezo (Oettli, 1945), Zazzo (Nyffenegger & Bandle).
- Ziefen BL, Bezirk Liestal; historische Belege: Civenne 1226, Zivenne 1318, Cuvenen 1341, Zivennen 1347, Ziffen 1432; Deutung = Landgut des Civius, von *villa Civiana. Da frühe historischen Belege fehlen, lässt sich der Personenname des Ortsgründers nur ansatzweise vermuten.(LSG 2005, 986).
- Ziegelbrücke GL/SG, zu Schänis SG und Glarus Nord; Deitung = mit Ziegeln gebaute Brücke über die Lindt (Oettli, 1945).
- Zielebach BE, Bezirk Fraubrunnen; historische Belege: Zielibach nach 1274, Zielebach 1319, Zielibach 1321, 1341, um 1390; Deutung = Bach des Ziolo, Cielo (LSG 2005, 987).
- Ziétroz VS, zu (?); Deutung = Nachtlager, Viehstall, von patois, französisch les gites (Studer).
- Zignau GR, zu (?); Deutung = ?.
- Zihlschlacht TG, Bezirk Bischofszell; historische Belge: Zilleslate 817, Zillislate 868, Zillinsaltarraheimo 875, Zilsate 1302, Zilschlatt 1353, Zilschlaht 1369, Zilschlacht 1397, Zihlschlacht 1413; Deutung = Bodensenke des Zillo, von slate = Bodenseke und dem Personennamen des Zilo, Zillo oder Illo, Illi, welches vermutlich mit einem 'z', das ursprünglich zu einer Präposition 'zu' gehört hat und später mit dem Personennamen verschmolzen (agglutiniert) wurde (Nyffenegger & Bandle).
- Zillis GR, Bezirk Hinterrhein; Rätoromanisch: Ciranes 801-50, Ziraun 1???, Ciranes um 1050; Cirauns 1050, Ciranes 1100, Cerano 1219, Ceron 1219,Cerani 1219, Ciraunes 1270, Ceraunnes 1289, Ziran. Zirannes 1290-98, Ciron 1456, Zyron 1512, Zilles 1555, Ziran 1655, Zülliis 1696; Deutung = Der Ortsname kann nicht sicher gedeutet werden. Vielleicht Besitz des Desiderius, von *Cirianum (LSG 2005, 988).
- Zimikon ZH, Ortsteil von Volketswil; Cininchofa 1150, Ziminchon 1209. Deutung = bei den Höfen der Leute des Zimo (Kläui & Schobinger).
- Zmutt VS, zu (?); Deutung = bei den rundlichen Hügeln, Mutthaufen oder Matten (Studer, 1896).
- Zofingen AG; historische Belege: Zuvingen 1044, Zuovingen 1184-90, Zovingen 1201, 1235-36, Zovigen 1266, Zofingen um 1390; Deutung = bei den Höfen der Leute des Zuppo, Zubbo. Darauf weisen die ältesten Belege hin (LSG 2005, 989). Ein Tobinium gab es nur in der Sagenwelt (OGS).
- Zollbrück BE, zu (?); Deutung = Brücke, wo man Zoll zahlen musste (Oettli, 1945).
- Zollhaus FR, zu Schwarzsee; Deutung = beim Zollhaus (Oettli, 1945).
- Zollikerberg ZH, Bezirk Meilen; Deutung = Ort auf dem Berg bei Zollikon.
- Zollikofen BE, Bezirk Bern; historische Belege: Cholinchove 864, Chollinchova 942, Zollinchoven 1257, Zollikoven 1275, Zollikoven 1278, Zollikofen 1279; Deutung = bei den Höfen der Leute des *Zollo (LSG 2005, 989).
- Zollikon ZH, Bezirk Meilen; Zollinchovun 837, Zollinchoven 942, Collinchovin 946, Zollinchoven 1145, Zollinchon 1209/33, Zollincon 1223, Zollikon 1251, Zollicon 1306, Collichem 1260 (Urkunde in Italien ausgestellt), Zollinken 1399, Zolliken 1504; Deutung = bei den Höfen der Leute des Zollo (Kläui & Schobinger).
- Zopf: Häufiger Orts- und Flurnamenteil in der deutschen Schweiz. Darunter versteht man meistens einen Flusslauf, der in mehreren Armen dahin fliesst. In Einzelfällen sind damit aber auch Häusergruppen in langgestreckter Form gemeint. Der Begriff wird heute kaum mehr gebraucht, ist aber in einigen Orts- und Flurnamen erhalten geblieben.
- Zopfenberg LU, zu (?); historische Belege: Zopheuperch 1173; Deutung = Berg des Zoffo.
- Zour VD, zu (?); Deutung = Wald, von Patois (Studer, 1896).
- Zuben TG, zu Langrickenbach; historische Belege: Zubun 1300, Zuben 1397, 1432, 1440; Deutung = bei der Bachrinne, beim Kanal, bei der Brunnenröhre, von Mundart Zube, lateinisch tubus = Röhre (Nyffenegger & Bandle, Oettli). Gemäss Studer bedeutet tuben auch rasches, springendes Dahinfliessen.
- Züberwangen SG, zu Zuzwil; historische Belege: Zibreneswanga 752, Zibroneswanga 754, Cybroneswanga 761, Cibroneswangas 762, Ziberaswanga 869, Cehibereswanc 885, ze Uebrewangen 1324, Ziberwangen um 1900; Deutung = beim Wiesenhang des Ibrono (Studer 1896, Oettli 1945).
- Zuckenriet SG, zu (?); historische Belege: Zuckinreod 782, Zuckinriot 787, Zuginrehot 860, Zuchenriet 879; Deutung = Ried oder Rodung des Zucho (Studer, 1896).
- Zufikon AG, Bezirk Bremgarten; historische Belege: Zuffikon 1101-1200, Zuffinchova um 1150, Zuffinchon vor 1227, Zufficon um 1160, Zuphinkon 1264, Ziuficon 1275, Zufinkon 1312-35, Zuffinkon 1353, Zupffikon 1410, Zufikon um 1488; Deutung = bei den Höfen der Leute des Uffo. Das anlautende 'Z' stammt von 'ze Uffikon'. Älterer Übername für die Dorfbewohner: Räbeschwänz (Aargau-Heimatkunde für jedermann, AT-Verlag, 1983, Seite 308).
- Zug ZG; Italienisch: Zugo, Französisch: Zoug; historische Belege: Ziuge 1092, Zugir 1234, Zuge 1240, Zuoge 1257, Zuge 1264, Zug 1324; Deutung = wird von Fischzug erklärt, weil einzelne Fischerstationen am See um 1150 als Huirwilzug, Honzug, Godelzug erscheinen. Mit diesem Wort wurde ursprünglich ein bestimmtes ufernahes Gebiet im See und das Recht auf Fischfang in diesem Seeteil benannt (LSG 2005, 990, Studer 1896). Allfällige angeblich keltische und römische Ortsnamen für Zug sind erst sehr spät als Rekonstruktionen gebildet worden und wiedergeben keine historischen Belege (LSG 2005, 990).
- Zugerberg ZG, zu Zug; Deutung = Dorf auf dem Berg über Zug.
- Zumholz bei Plaffeien FR, Sensebezirk; Deutung = beim Niederwald gelegen (LSG 2005, 991).
- Zumholz bei Tafers FR, bei Alterswil; Deutung = beim Niederwald gelegen.
- Zumikon ZH, Bezirk Meilen; historische Belege: Zuminga 942, Zumminga 946, Zumingen 1145, Zumingin 1348, Zumigen 1349, Zumikon 1469, Zummicken 1660; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ummo. Das anlautende 'Z' entstand aus 'ze Umminga' (LSG 2005, 991) oder 'bei den Höfen der Leute des Zumo. Zumo = Zähmer. Zumikon war ursprünglich ein Ingen-Ort. (Kläui & Schobinger).
- Zünikon ZH, Ortsteil von Bertschikon; historische Belege: Zunninchovin 1263, Zunnikon 1368, Zünicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Zuno oder 'bei den Höfen der Leute am Zaun (Kläui & Schobinger).
- Zunzgen BL, Bezirk Sissach; historische Belege: Zunzkon 1323, Zuntzkon 1352. Deutung = bei den Höfen der Leute des Zunzo, Sunzo von *Zunzinchova (Oettli) oder dann 'bei den Höfen der Leute des Unzo'. Das anlautende 'Z' entstand aus 'ze Unzinchova'. Da die ältesten Belege erst sehr spät einsetzen, kann zwischen diesen beiden Deutungen nicht entschieden werden (LSG 2005, 992).
- Zur Mark FR, zu (?); Deutung = an der Grenze (Oettli 1945).
- Zürchersmühle AR, zu (?); Deutung = Mühle eines Zürchers oder einer Person namens Zürcher.
- Zürich ZH: Man sagt Zürcher, nicht Züricher! *Turikon (kelt.) um 200 v.Chr., Turicum (röm) 185(schriftlich überliefert als Turicensis); Ziurichi 601-700, Turigo 807, Zurih 810-20, Turego 820-87, Turicino 853, Zurih 857, Turico 870, Thurico 898, Zurich 924, 964, Turicina , Turego 968, Ciurich 1040 (siehe Oberehrendingen); Zürcher Mundart: Züri, Basler Mundart: Ziiri (mit gelorggtem r!), Französisch: Zurich, Rätoromanisch: Turitg; Italienisch: Zurigo, Spanisch, Englisch: Zurich. *Turikon ist eine rekonstruierte Form des alten keltischen Ortsnamens von Zürich, wiedergibt aber bereits eine verschliffene Form, wie sie im hiesigen keltischen Dialekt um 200 v. Chr. gelautet haben könnte. Auf der Basis des heute verfügbaren Wortschatzes des Keltischen kann daraus = Siedlung des Turos gedeutet werden (Kläui & Schobinger, LSG 2005,992).
- Zurzach AG; Mundart: Zurzach, Zurzi, Zorzi; historische Belege: Tenedone 301-400, Wrzacha 601-700, Zurica um 830-34, Zurziaca 901-1100, Zurzacha 923, Zurtzach 1150-1200, Zurzacho 1257, Zuorza 1257, Zurza 1259, Zurzacum 1265, Zuorzach 1301; Deutung = ursprünglicher Name ist keltisch Tenedo, welches noch ungedeutet ist. Es gibt den Hinweis für keltisch tenne = Wasser. Ein *Certiacum hat es nie gegeben, es war lediglich eine misslungen Rekonstruktion. Nach dem Abzug der Römer hat Zurzach noch vor der alemannischen Einwanderung einen neuen Namen erhalten, denn es leitet sich nicht von Tenedo ab. Deutung von Zurzach = Landgut des Orcius oder Turcius. Daraus entwickelte sich ein *Orciacum oder *Turciacum (LSG 2005, 993). Es gibt eine Flur Zürzech bei Gempen BL zwischen Nuglar und Dornach! Was bedeutet sie dort? Gibt es einen Zusammenhang? (OGS).
- Zusingen GL, zu (?); historische Belege: Zuosingen; Deutung = bei den Höfen der Leute des Zezo, Zazo (Studer, 1896).
- Zuzgen AG, Bezirk Rheinfelden: historische Belege: Zuzekon, Zuzchon 1288, Zutzkon 1296, Zutzkon 1325, Zuczchen 1390; Deutung = bei den Höfen der Leute des Zuzo, doch wäre auch an 'bei den Höfen der Leute des Uzo, Uzzo zu denken, wobei das anlautende 'Z' von 'ze Uzekon' herrühren könnte (LSG 2005, 994).
- Zuzwil BE, Bezirk Fraubrunnen; historische Belege: Zuozwiler 1261-63, Zuozwiler 1264, Zuozewile 1279, Zuotzwilr 1302, Zuotzwile 1306, Zuotzewile 1315; Deutung = Weiler des Zuzo, Zuzzo, doch wäre auch an 'Weiler des Uzo, Uzzo zu denken, wobei das anlautende 'Z' von 'ze Uzewile' herrühren könnte (LSG 2005, 994). Ein Vergleich mit Zuzwil SG, welches eine sehr ähnliche lautliche Entwicklung durchmachte, spricht aber eher dagegen (OGS).
Zuzwil SG, Bezirk Wil; historische Belege: Zozinvilare 761, Zuozinvilare 787, Zuzinvilare 817, Zuozinvilare 831, Zuozowilare 885, Zuocewilare 947, Zuozwile 1302, Zotzwile 1324, Zuotzwile 1348; Deutung = Weiler des Zuzo (Studer), Zuzzo. Im Prinzip könnte auch hier von einer Agglutination der Präposition 'ze' vermutet werden, doch sprechen die sehr alten Belege eher dagegen (LSG 2005, 994).
- Zweidlen ZH, zu Glattfelden; historische Belege: Zveintal 1241, Zeweindal 1320, Zweintal 1384, Zweindal 1497; Deutung = Ort bei den zwei Tälern (?) (Kläui & Schobinger).
- Zweiern ZG, zu (?); Zwygern; Deutung = vielleicht von Zwiger = Zwiegarten, Ort wo Bäume gezweit wurden.
- Zweilütschinen BE, zu (?); Deutung = Ort beim Zusammenfluss der beiden Lütschinen.
- Zweisimmen BE, Bezirk Obersimmental; historische Belege: Duessimenes 1228, Duabus Sibanis 1246, Duabus Sebonis 1250, Duabus Seminis 1285, Duabus Similis 1304, Seminita 1314, Zewensymnun um 1320, Duabus Siminis 1322, Zweinsimmnon 1325, Duobus Simynis 1338, Zweinsymmen 1357, Duabus Seminis 1361, Zweinsymenen 1364, zweinsimnon 1367, Zwein Simlen 1368; Deutung = Ort beim Zusammenfluss der beiden Simmen. Der Flussname ist nur unsicher gedeutet und geht vermutlich auf *Sumina, *Semina oder *Simina zurück und geht auf die indogermanische Wurzel *sei, *soi, *si zurück, was tröpfeln, rinnen, feucht bedeutet (LSG 2005, 995)
- Zwieselberg BE, Bezirk Thun; historische Belege: Zwisel Berge 1340, Zwiselberg um 1345, Zwiselberg 1373, Zwiselberg 1378; Deutung = beim gabelförmigen Berg, von mhd zwisele = Astgabel, Gabelung. Der dortige Berg Beisseren verfügt tatsächlich über zwei Gipfel (LSG 2005, 995).
- Zwillikon ZH, zu Affoltern a. A.; historische Belege: Zwillenchoven vor 1218, Zwillinkon, Zwillicon 1269, Zwillikon 1454, Zwilliken 1625. Deutung = bei den Höfen der Leute des Zwillings, der Zwillinge oder mit Zwillingen (?), (Kläui & Schobinger), 2. bei den Höfen der Leute des Zwieval (Oettli, 1945), Zuival, Zwifel (Studer, 1896).
- Zwingen BL, Bezirk Laufen; historische Belege: Zinwigen 1194, Zwingen 1297, 1371, 1446; Deutung = nach der einstigen Burg benannt, die das Land zwingen sollte, von mhd. twingen (Oettli, LSG 2005, 995). Der älteste historische Beleg Zinwigen passt aber nicht so ganz zu dieser Deutung (OGS).
- Zwischbergen VS, Bezirk Brig; Italienisch Vaira; historische Belege: Zewischeneberuen 1304, Zwisbergen 1390, 1397, 1401, Inter Montibus 1534; Deutung = zwischen den Bergen (LSG 2005, 995).
- Zwischenflüh BE, zu (?); Deutung = Ort zwischen den Felswänden.
- Zwischentobel GR, zu Obersaxen; Deutung = Ort zwischen den Tobeln.