Hydrologie: Der Fröschengraben wurde etwa ab dem Jahr 1258 erbaut und bildete mit seiner relativ grossen Breite und einem Wasserstand von etwa 1.5 m ein natürliches Hindernis. Er war Teil der zweiten Stadtbefestigung Zürichs aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Er wurde zur Verstärkung der westlichen Stadtmauern angelegt und 1865 wieder zugeschüttet. An seiner Stelle verlängerte man die untere Bahnhofstrasse bis zum See. Er war ein natürlich gestalteter, aber künstlich angelegter Wassergraben zwischen dem Zürichsee und dem Rennweg, der geradeaus verlief und beim Rennwegtor nach rechts zum Papierwerd-Arm der Limmat verlief. Er wurde vom Zürichsee reichlich mit Wasser gespiesen und war mit Weidlingen vom See her befahrbar. Anfänglich hatte er einen eigenen Seeabfluss, später wurde dieses Wasser vom Schanzengraben abgezweigt. Der Fröschgraben war etwa einen Kilometer lang, hatte ein Einzugsgebiet von weniger als 1 km² und eine Wasserführung von ebenfalls weniger als 1 m³ Wasser pro Sekunde.
Gewässerkennzahl: historisches Gewässer, hat keine Gewässerkennzahl
Urkundlich überlieferte Namen: niuwer Graben 1293
Namensentwicklung: neuer Graben => Fröschengraben
Etymologie: Den Namen Fröschengraben bekam er erst später, als der Graben immer mehr verschlammte und sich offenbar die Amphibien immer wohler fühlten darin.
Flussnamentyp: Er gehört zum Typ der späten alemannischen Namen.
Geologie: Der gesamte Graben befindet sich auf dem Untergrund einer alluvial überschotterten ehemaligen Gletscherzunge des Zürichseearmes des Linth-Rheingletschers.
Flussgeschichte Die Weidlinge konnten nur bis zum Rennweg verkehren, wo eine Verengung den weiteren Weg für Schiffe versperrte. Das Wasser stürzte über eine Schleuse in einen schmalen Graben und floss bei den Mühlen am Werdmühleplatz unter dem Ötenbachturm hindurch, wo er sich mit dem Sihl-Kanal vereinigte und vor dem Ötenbachbollwerk beim gedeckten Brüggli in die Limmat floss.[2> Die Schleuse diente dazu, im Fröschengraben einen Rückstau durch das Wasser des Sihlkanals zu verhindern, der sich kurz vor der Limmat mit dem Fröschengraben vereinigte.
Der Fröschengraben wurde seit etwa 1300 von einem weiteren Flussarm begleitet, der den volkstümlichen Namen 'zahme Sihl' trug und ebenfalls die Aufgabe hatte, ein natürliches Hindernis zu bilden und so die zweite Stadtbefestigung zu unterstützen. Daneben musste er bei Hochwasser helfen, die Sihl zu entlasten und ein paar Wasserräder anzutreiben. Dieser Sihlkanal floss anfänglich in umgekehrter Richtung zum Fröschengraben zum Zürichsee. Im Laufe der Zeit neigte der Fröschengraben zum Verschlammen, da er zu langsam floss und früher auch noch Abwasser der Stadt aufnahm. Er wurde periodisch gesäubert, meist in Fronarbeit, aber auch mal mit Sträflingen. Im Laufe der Jahrhunderte stank er manchmal so zum Himmel, sodass man 1863 entschied, ihn einzuebnen, da er seine ihm ursprünglich zugedachte Rolle als Teil der Stadtbefestigung nicht mehr erfüllte. Gleiches widerfuhr auch dem Sihl-Kanal, der nun nicht mehr zum See geleitet wurde, sondern neben dem alten Lauf des Fröschengrabens vom Rennweg zum Papierwerd-Areal geführt wurde.