Andere Namen: Im Oberlauf Le Bied genannt, nur im Unterlauf la Rançonnière.
Hydrologie: Die Rançonnière hat zwei Quellbäche. Der eine entspringt als 'Le Bied de la Baume' in der Combe des Enfer und der andere als 'Le Bied de Verger' oberhalb les Coulées, beide im Kanton Neuenburg. Die beiden Bäche vereinigen sich eingedolt in Le Locle. Nach dem Zusammenfluss heisst der Bach nur noch Le Bied und tritt am Stadtrand wieder ans Tageslicht. Der gesamte Flusslauf der Rançonnière und des Bied ist 10.3 km lang. Er durchfliesst das ehemals sumpfige Talgelände von Le Locle und mündet bei Les Pargots in den Lac de Brenets und damit in den Doubs. Der Oberlauf mit dem Namen Le Bied ist eher ein Bach. Kurz vor der Landesgrenze zu Frankreich versickert der Bach am Ende der Marais de Calame im dortigen Karst und tritt 80 m vor der Grenze zu Frankreich nach dem Col des Roche als La Rançonnière wieder ans Tageslicht. Dabei bildet sie einen 90 m hohen Wasserfall. Nach Erreichen der französischen Grenze fliesst sie noch 2.7 km entlang der schweizerisch-französischen Grenze. Die letzten paar Dutzend Meter sowie die Mündung der Rançonnière liegen wieder auf Schweizer Gebiet. Sie hat ein Einzugsgebiet von rund 44 km² und eine geschätzte Wasserführung von 1-2 m³ pro Sekunde.
Gewässerkennzahl: le Bied 11001 und la Rançonnière 176
Urkundlich überlieferte Namen: bisher keine älteren Namen gefunden
Namensentwicklung: noch offen
Etymologie: Die Rançonnière hat zwar einen französischen Namen, doch dürfte dieser ursprünglich anders gelautet haben, denn er lässt sich nicht weit zurück verfolgen. La Rançonnière bedeutet etwa 'die Prellende' oder 'die Erpressende', was vermutlich etwas zu tun hat mit ihrem unterirdischen Verlauf, der den Wanderer völlig irritiert.
Der im Oberlauf 'le Bied' genannte Flussname trifft man vor allem im Kanton Neuenburg an, zum Beispiel bei Les Ponts-de-Martel NE. Hier ist ebenfalls ein Bach gemeint, der auch 'le grand Bied' genannt wird. Ferner gibt es einen Nebenbach, welcher 'Ruisseau des Bieds' genannt wird. In La Brévine NE und Le Locle NE gibt es eine Flur mit der Bezeichnung 'sur le Bied', welche die Bedeutung 'über dem Bächlein' hat. Bei Môtier NE gibt es einen Bach und eine Flur namens 'le Bied', welcher unterirdisch zur Areuse fliesst und in Milvignes NE gibt es eine Strasse dieses Namens sowie zwei Herrschaftshäuser usw. Le Bied bezieht sich nicht immer aber doch meistens auf einen (kleinen) Bach. Da das Wort im heutigen Französisch nicht bekannt ist, deutet dies an, dass 'le Bied' wahrscheinlich eine Abkunft aus dem Altfranzösischen oder dem Patois hat.
Flussnamentyp: noch offen
Geologie: Juragewässer
Flussgeschichte: Bis 1805 verlor sich das Flüsschen beim Col des Roches in einem Felsentrichter. In diesem Abschnitt bildete er kleine Kavernen, welche früher zum Betrieb von unterirdischen Mühlen benützt wurden. Der Col des Roches hiess ursprünglich Cul des Roches, wobei mit Cul nicht das Hinterteil gemeint war, sondern die Abgeschiedenheit der Gegend. Später baute man einen 300 m langen Tunnel, der dem Bach den Weg durch das karstige Gebiet erleichterte. Am 9. März 1896 gab es eine grosse Überschwemmung. Danach vorgenommene Schutzbauten in Le Locle sowie die Kanalisation verhinderten das fortan und ermöglichten eine Trockenlegung des Sumpfgebietes Marais des Calame (Sumpf des Unheils).
Quellen: Topografische Karte Nr. 1143, Geografisches Lexikon der Schweiz, Bd. 1, Seite 250 unter Le Bied. Thomas Widmer, 5. August 2016 im Tages-Anzeiger, Wikipedia.