OGS Seebach - Beitrag

Lenggweiher
Gewässer – Weiher – historisch
Kleiner, seit 1919 nur noch temporärer Weiher in der Lengg, der sich dank dem Lenggbächli früher sehr häufig bildete. Wegen der Überbauung des Gebiets gibt es heute den Bach nicht mehr. Aber die kleine Einsenkung im Ackerfeld unterhalb der Siedlung Schwellistrasse ist immer noch vorhanden und alle paar Jahre, wenn es im Frühjahr kräftig und lang regnet, bildet sich der Weiher nach wie vor. Der Bauer gräbt dann jeweils einen kleinen Ablaufgraben, sozusagen einen Nachfahren des ehemaligen Bächleins, damit der Weiher schneller abläuft. Letztmals beobachtet im April 2002! Den ursprünglichen Namen des ehemaligen Weihers konnte niemand nennen. Wurde aber vom Lenggweiher gesprochen, wussten die meisten, von welchem Objekt die Rede war.

Bei den Befragungen um 1965 neigten die wenigen, die sich noch an das Bächlein erinnern konnten, eher zu Lenggbächli, 2003 wusste überhaupt niemand mehr den Namen des Bächleins. Das zeigt erneut, dass der von Kindern um 1955 benützte Name Lenggbächli richtig war und der Weiher wohl kaum anders geheissen haben dürfte. Der gesamte weiche Boden samt dem Weiher wurde von den Bauern (J. Heider II) früher «im Lind» genannt. Gemäss Idiotikon Band III, 1315-18 bedeutete das sowohl weicher Boden, Sumpf als auch kleiner Tümpel. Das Wort Lind ist ein gallorömisches Substratwort, welches sehr oft zu Linde umgedeutet wurde, da diese für die Alemannen grosse Bedeutung hatte, doch kommt es von keltisch «lind» und bedeutete ursprünglich See oder einfach Wasser (man denke an die Linth!).

Quellen:
- OGS-eigene

Lenggweiher (1970)

Auf dieser Ausschnittvergrösserung sieht man deutlich die Überreste des Tümpels, welcher sich nach dem starken Regen bildete. Er war ein später Nachfahre des einstigen Lenggweihers.

Lenggweiher (2002)

Das Bild zeigt die wirkliche Grüsse des vorübergehenden Tümpels: 13 x 7 Meter.

Lenggweiher (2006)

Hier befand sich noch vor 100 Jahren ein Sümpfli mit kleinem Weiher, gespiesen vom winzigen Lenggbächli, welches noch 1950 floss.

Lenggwihwer (2002)

Die Spuren des inzwischen abgelaufenen Regentümpels, welcher sich sogar noch 2002 erneut bildete.

Themengebiete