OGS Seebach - Beitrag

Buchholzweiher
Gewässer – Weiher – historisch
Ehemaliger Weiher beim Buchwiesen-Schlittelhang auf Grundstück Nr. 4638 gelegen. Der Weiher war früher ein Moorsee und vor 19'900 bis 15'000 Jahren noch Teil des Buchwiesensees. Nachdem dieser sich entleeren konnte, blieb der am tiefsten gelegene Teil entlang des Buchholzbachs in Form von 2 länglichen Weihern übrig. Im Flurnamen Lachenpünt sind die beiden Weiher indirekt 1458 urkundlich im Fraumünster-Urbar (FMU) erwähnt. An fast gleicher Stelle fand Ernst Benninger auch den Hinweis: "Zuo dem anderen teil ze Lachen in den bünten", womit der Weiher sogar direkt erwähnt wird. Der Buchholzweiher wies keine nennenswerte Tiefe auf und vermoorte im Laufe der weiteren Jahrtausende. Um 1000 n. Chr. war er nur noch ca 60 x 40 m gross, um 1920 noch 15 x 6 m. Er überlebte so lange, weil er im Mittelalter vermutlich dem Torfabbau diente, wenn nicht genügend Holz zur Verfügung stand.

Der Buchholzweiher wurde im Jahre 1933 im Rahmen der Buchwiesen- und Stählimattmelioration trocken gelegt. Im Weiher gab es nebst Schwalen sogar Forellen, Salamander (Guugemööndli), Frösche, es wuchs der Sonnentau (Drosera rotundifolia L.), der Rohrkolben (Typha latifolia L.), der Wasserschierling, die sibirische Schwertlilie (Iris sibirica L.) sowie die gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus L.) und das Tausendgüldenkraut. Sogar wilde Orchideen wurden gesichtet. Die Fische und die beiden Lilienarten konnte Alfred Wettstein 2001 bestätigen, während der Sonnentau aus seinen Beschreibungen durch die OGS rekonstruiert und somit nur eine Vermutung ist. Der Weiher wurde leider samt dem umgebenden Sumpf, den Bächen und Lilienfeldern ein Opfer der Melioration, da damals Urbarmachung zur landwirtschaftlichen Nutzung Vorrang hatte. Noch bis etwa 1957 überlebt haben die Weidebüsche, welche oberhalb dem Weiher nahe zum Grundstück Schaffner wuchsen. Auf einer Foto von 1934 sind die Umrisse des Weihers ebenso wie die Weidebüsche zu sehen.

Quellen:
- FMU 1549
- Alfred Wettstein
- Albert Bader
- Hans Kaspar Schaffner (Foto)

Buchholzweiher (1920)

Dieser Weiher, welcher noch bis 1933 am Fusse des Buchwiesen-Schlittelhangs bestand, ist seit 1400 schriftlich und geologisch seit 20'000 Jahren überliefert. Im Hintergrund ein Cumulonimbus mit Ambos (Gewitterwolke).

Buchholzweiher (1935)

Auf dieser Luftaufnahme kann man den trocken gelegten Buchholzweiher noch gut erkennen. Die Jahreszahl 1935 ist geschätzt.

Lage des einstigen Buchholzweihers (1934)

Hinter den Weidenbüschen sieht man den kurz zuvor trocken gelegten Weiher.

Lage des einstigen Buchholzweihers (1946)

Immer noch ist der trocken gelegte Buchholzweiher auszumachen. Im Hintergrund sind die Reihenhäuschen der Buchwiesensiedlung im Bau.

Lage des einstigen Buchholzweihers (2002)

Hier lag vor 75 Jahren noch der Buchholzweiher.

Lage des einstigen Buchholzweihers (2002)

Hier lag einst der Buchholzweiher. Auch der bekannte Bombenkrater vom letzten Weltkrieg befand sich etwas links der Bildmitte.

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