Standort: Frohbühlstrasse 30. Dieser Sodbrunnen bestand schon vor dem Bau des Hofs. Er diente der sicheren, sauberen Trinkwasserversorgung auch des Nachbarhofes Haus Nr. 49, da der Erlenbrunnenbach bei Starkregen viel Humus mit sich führte und manchmal tagelang als braune Brühe daher kam, die als Trinkwasser nicht geeignet war. Im Sommer konnte es auch vorkommen, dass der Bach fast kein Wasser mehr führte. Der Sodbrunnen hatte also durchaus seine Berechtigung. Er wurde gespiesen durch unterirdisch vom Asphügel abfliessendes Wasser, welches nicht sehr tief floss, da der Sandstein-Untergrund einen Stauhorizont bildete. Immerhin versickerte es soweit, dass es vom weichen Sandstein gereinigt wurde. Der Ziehbrunnen wird auch von Amelia Wettstein, der Schwester von Sekundarlehrer Paul Wettstein, in ihren Memoiren erwähnt und zwar gleich auf Seite 1. Damit ist der Sodbrunnen beim Eichbühlhof gleich zweifach schriftlich bestätigt. Die andere Erwähnung erfolgte durch Walter Keller, Seebacher Dorf-Chronist in den Seebacher Nachrichten Nr. 7, 1968.
Beim Abbruch des Eichbühlhofs scheint aber etwas schief gelaufen zu sein, denn der Sodbrunnen wurde samt dem Bauernhaus geschliffen. Wieso dieser Sodbrunnen nicht unter Schutz stand, ist unerklärlich, denn zum Zeitpunkt des Abbruchs im Jahre 1965 gab es in der Stadt Zürich längst die Einsicht, dass Sodbrunnen zu schützen seien.
Obwohl vom Eichbühlhof mehrere Fotos und sogar Flugaufnahmen vorhanden sind, konnte der Sodbrunnen zurück bis etwa 1930 nicht erkannt werden, sodass er entweder gut versteckt hinter dem Hof stand oder bereits ausser Betrieb war. Da Walter Keller über diesen Sodbrunnen wohl etwas mehr geschrieben haben dürfte, sucht die OGS die bereits erwähnte Ausgabe der Seebacher Nachrichten, um eine Aussage von Ernst Benninger zu überprüfen, welcher in seinem Flurnamenbuch schrieb, dass der Eichbühl-Sodbrunnen noch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts in Betrieb war.
Quellen: - Seebacher Nachrichten Nr. 7, 1968, Artikel von Walter Keller - Amelia Wettsteins Memoiren (1960) - Ernst Benninger, Flurnamenbuch 2001, Seite 101 unter Stockbrunnen