Zur richtigen Schreibweise: Man schreibt entweder Zigermandli oder dann Zigermannli. Nach dem 2. Weltkrieg war Seebach jedes Jahr einmal den Besuch eines Glarner Zigerverkäufers wert. Er klopfte mit seinem Wagen voller Zigerstöckli alle wichtigen Strassen ab und rief lautstark: Glarner Schabziger! Dabei sagte er manchmal einen Spruch, welcher etwa so klang:
Heid er oder weid er alte, guate, herte Glarner Schabziger. Me chanä usänii, Me chanä id Händ inä nii, Ma chanä an alli Wand harre kiie, Und er tuet ech nid verhiie.
Da ich kein Glarnerdeutsch spreche und das obige Gedicht in den verschiedensten Schreibweisen anzutreffen ist, ist es möglicherweise nicht in korrektem Glarnerdeutsch geschrieben. Wenn es jemand richtig schreiben kann möge man es melden, dann korrigiere ich es gerne.
Das Verslein hatte er allerdings nicht selbst erdichtet, es stand schon im Lese- und Gedichtsbuch der 4. bis 6. Primarschulklasse des Kantons Zürich aus den 1950er Jahren und dürfte noch um einiges älter sein.
Die einen meinten, das Zigermandli wäre ein Seebacher gewesen, welcher den Ziger aus Glarus bezog und mit einem Leiterwagen durch die Strassen ging. Auch nach dieser Quelle schrie er tatsächlich recht laut. Albert Bader ist aber fest überzeugt, dass es ein Glarner war, vermutlich wegen dem Verslein. Doch soviel Glarnerdütsch kann auch ein Seebacher in wenigen Minuten lernen. Als Beweis gilt das nicht.
Den endgültigen Beleg dafür, das es doch ein Glarner war, liefert die Buchreihe "Das kulinarische Erbe der Schweiz" in Band 4 unter "Schabziger" auf Seite 31. Es steht da, dass noch bis 1943 300 legendäre Zigermandli und Zigerfraueli als Verkäufer und Verkäuferinnen im ganzen Land unterwegs gewesen seien und ihre Ware anpriesen. Gemäss einer SRF-Sendung vom 3. Mai 2013, abends um 20:50 Uhr sollen die Zigermandli und -fraueli sogar noch bis 1950 an den Schweizer Wohnungstüren hausiert haben, zumindest an denjenigen der Seebacher. Beleg dafür ist, dass Werner Schnellmann sich noch selber an die Zigermandli erinnern kann. Aufgrunds seines Geburtsjahres muss 1950 zwingend richtig sein. Danach erlebte der Schabziger bei den Verkaufszahlen gewisse Einbussen. Heute gibt es vereinzelt wieder Zigermandli und die Verkaufszahlen für den Schabziger sind prompt wieder am steigen, ganz nach dem bekannten kaufmännischen Lehrsatz: Man muss Besuche machen, wenn man etwas erreichen will!
Quellen: - Werner Schnellmann (bestätigte das Zigermandli) - Albert Bader (bestätigte das Zigermandli) - OGS-eigene