In der Geologie werden die Ereignisse unterschieden nach innen- und aussenbürtigen Kräften. Innenbürtige Kräfte sind z. B. tektonische Ereignisse (Erdbeben, Verschiebungen, Brüche, Senkungen), aussenbürtig sind meistens die klimatischen Kräfte (Gletscher, Wasser, Schüttungen, anthropogene Veränderungen). Die letzten geologischen Ereignisse in Seebach waren ausschliesslich klimatischer oder anthropogener Natur.
Das letzte geologische Ereignis in Seebach war das Austrocknen zahlreicher Bäche, welche bis vor wenigen Jahrzehnten noch flossen und von Quellen gespiesen wurden. Dabei muss sehr sorgfältig unterschieden werden zwischen jenen Ereignissen, welche einen einigermassen natürlichen Hintergrund und den anderen, welche vom Menschen verursacht wurden, also anthropogene Ursachen hatten. Das Eintrocknen der meisten Bäche im Bereich Asp und Käshalden ist je nach Quelle entweder auf den Bau des Autobahneinschnittes oder aber auf den Rückgang der Regenfälle zurück zu führen. Solche Bäche gab es auch auf und um die Buhn und es gab dort sogar drei Varianten. Die dritte ist die ständig weitergehende Versiegelung des Bodens, welcher so immer mehr Meteorwasser der Kanalisation übergibt und nicht mehr auf natürliche Art versickern lässt. Ebenso sieht es im Gebiet Hürst und in den übrigen Seebacher Gebieten aus. Verallgemeinert sind etwa 70 bis 80% der Bäche wegen der Bauerei, der Versiegelung des Bodens, der fortlaufenden Melioration und dem Abpumpen von Grundwasser eingetrocknet, der Rest wegen den nachlassenden Regenmengen. Diese Ereignisse sind fast ausschliesslich in die Zeit von 1875 bis 1990 anzusiedeln. Siehe dazu die Bäche im Einzelnen!
Das zweitletzte geologische Ereignis war die Verlandung des Buchholz- und des Buchwiesenweihers, wobei diese in ihrer letzten Phase drainiert wurden, was ihr Verlanden sofort herbei führte.
Das drittletzte geologische Ereignis liegt bereits viele tausend Jahre zurück und war die Entstehung des Schürmattbaches. Dieser entstand auf dem angeschwemmten Katzenbachdelta im Gebiet untere und obere Glattwiesen und im Schürhölzli. Auch hier sei auf die Themen im Einzelnen verwiesen!
Das viertletzte geologische Ereignis in Seebach war die allmähliche Austrocknung der Ruderalflächen entlang des Katzen-, des Binzmühle- und des Schürbachs. Die Ruderalflächen waren ursprünglich Auenmoorweiher.
Das fünftletzte geologische Ereignis waren die ständig neu entstehenden und wieder versiegenden Quellen (Grundwasseraufstösse) rund um die Buhn. Diese Quellen verdankten ihre Entstehung ebenso wie ihr Verschwinden den Klimaperioden mit unterschiedlich ausgeprägten Regenfällen, aber auch den von Menschen vorgenommenen Grabungen. Diese sind vermutlich auf eine Zeit zwischen 10'000 und 1'000 Jahre v.h. anzusetzen.
Das sechstletzte geologische Ereignis war die Bildung des Katzenbachdeltas. Dieses entstand ganz allmählich in der Zeit von 15'000 bis 5'000 Jahre v.h. und endete damit, dass nach einem kräftigen Regenfall, als der Bach den durch das Hochwasser angeschwemmten Kies auf dem vorderen Teil seines Deltas nicht mehr zu überfliessen vermochte. Es bildete sich in der Folge ein Rückstau und dieses zurück gestaute Wasser fand dann irgendwann einen seitlichen Ausweg nach Süden. So kam der ursprünglich direkt in die Glatt mündende Katzenbach zu seinem heutigen Unterlauf. Auf der Wildkarte von 1850 ist dieses Phänomen noch indirekt erkennbar.
Das siebentletzte geologische Ereignis war das Ablaufen des Binzmühlesees 2, welcher vom Schürbachdelta gestaut und vom Binzmühlebach geflutet wurde. Dieses Ereignis umfasste mehrere Stufen und könnte auf eine Zeit um 10'000 Jahre v. h. angesetzt werden. Es darf nicht mit dem Gletscherstirnstausee Binzmühlesee 2 verwechselt werden, welcher zwischen etwas 20'500 und 19'500 v.h. existierte.
Das achtletzte geologische Ereignis war der Rückzug des Linth-Rheingletschers aus dem Gebiet des heutigen Seebachs. Dieser Rückzug erfolgte nach der ersten Erwärmung gegen Ende des Spätwürms um etwa 22'000 Jahre vor heute, als die Gletscherzunge zwischen Otelfingen und Wettingen stirnte. Der Rückzug erfolgte anfänglich nur ganz langsam. Um etwa 20'400 vor heute erreichte die Gletscherstirn die Seebacher Grenze bei der Waid und um 19'900 vor heute verliess sie das Gebiet von Seebach im Bereich Leutschenbach.
Wird laufend fortgesetzt.
Quellen: - OGS-eigene - Geologie von Zürich, Heinrich Jäckli