Während dem ersten Weltkrieg (1914-18) betrieb die Ballontruppe des Schweizer Militärs in der Kiesgrube Süd zur Beobachtung von allfälligen Kampfhandlungen einen Fesselballonbetrieb. Wenn gutes Wetter war, liess die Truppe ihren Fesselballon aufsteigen und zwar bemannt, das heisst, es waren dann immer ein oder zwei «Ballööndler» an Bord, welche mit einem Feldstecher das untere Glatttal beobachten mussten. Am unteren Ende des Fesselballons befand sich ein grosser Korb, in welchem sich die beiden Beobachter, meist Offiziere, aufhielten. Sie waren mit einem Militärtelefon mit dem Einsatzkommando verbunden. Der Fesselballon konnte nach seiner Befüllung mit Wasserstoffgas von einem Pferdefuhrwerk mit Dampfwinde, später mit einem Lastwagen über eine Motorwinde bedient werden. Wie heute jedermann weiss, taten die guten Leute das alles umsonst, denn es gab gar nie eine Grenzverletzung in dieser Gegend.
Dennoch soll das ganze eine derart interessante Sache gewesen sein, so dass die kleinen Buben ihre Eltern immer wieder bedrängten, mit ihnen zum Ort des Geschehens zu eilen, damit sie den Aufstieg des Ballons aus nächster Nähe beobachten konnten. Einer dieser Buben war der bekannte Albert Burkhardt von der Bäckerei Burkhardt an der Zürcherstrasse (heute Tea Room Ami und Bäckerei Sigrist).
Der Fesselballon war nur in der Frühzeit ein Ballon, später glich er eher einem Zeppelin oder besser noch einem Blimp, also einem zeppelinartigen Luftschiff, jedoch ohne starre Hülle. Er hatte die Form einer dicken, rund 20 Meter langen und etwa 5 Meter dicken Wurst. Es gab im Laufe der Einsatzzeit zwischen 1898 und etwa 1939 mehrere Typen: Anfänglich den sogenannten Kugelballon K mit 700 m³ bis 1924 und danach die Drachenballone D mit 1200 m³ sowie die Drachenballone DD mit 930 m³ Gasinhalt.
Quellen: - «Blosse Füsse, blutige Zehen, blaue Wunder, 1997, 58 - Ballonangaben von Julius Tschirky, Birsfelden (Fesselballon 17.10.1918.PDF)