Lage: Zum Standort dieses Eschtürli steht im Grossmünster Urbar: "widem aspen ushin", das heisst in heutigem Deutsch: "Im Widum in Richtung Aspholz hinaus", also etwa dort, wo heute die Autobahnzufahrt bei der Glatttalstrasse beginnt. Wenn dies zutrifft, müsste die Esch von Eichenwald umgeben gewesen sein, denn um 1425 reichte das Eichholz noch bis ins Kolbenackergebiet. Vom Standort her gesehen dürfte es die Esch des Ausserdorfs gewesen sein.
Deutung: Geflochtene Tür zur Esch (eingzäunte Zelg). Hier ist nur die germanistische Erklärung zutreffend. In der eingezäunten Zelg befanden sich die angebauten Felder der Dorfbauern. Sobald die Felder abgeerntet und die Wiesen gemäht waren, musste die Umzäunung für das Vieh geöffnet werden. Der Eschtürler war für das einwandfreie Funktionieren der Eschtüren verantwortlich. Aus der Berufsbezeichnung wurde später der Familienname Eschtürler, in Seebach erstmals 1333 in einer Urkunde erwähnt. Vom der Jahreszahl der Urkunde her dürfte dieser Eschtürler seinen Namen in Seebach erhalten haben. Doch ist es natürlich kein reiner Seebacher Name. Eschtürli gab es in der ganzen Umgebung. Der Familienname existiert in dieser Form nicht mehr in der Schweiz.
Älteste schriftliche Erwähnung als 'Eschturlin' im Grossmünster Urbar (GMU) im Jahre 1293 und als 'Eschtürlin' im Jahre 1427 in den Zinseinnahmebüchern des Fraumünsters (FMR).