Schon 1959 wurden vom Quartierverein Seebach (QVS) und der Holzkorporation Seebach (HKS) im Riedenholz zwei Feuerstellen eingerichtet, die aber von Vandalen ziemlich bald zerstört oder an andere, gefährliche Stellen verschleppt wurden. Die beiden Vereine haben sich darüber sehr aufgeregt, da diese Anlagen letztlich in Freizeitarbeit errichtet wurden. Die Vereine ziehen notfalls drakonische Massnahmen ins Auge, schreiben sie in den Seebacher Nachrichten im Juni 1960.
Soweit die OGS über Drakons Gesetze (um 621 v. Chr.) im Bilde ist, waren diese mit Verlaub gesagt, ziemlich streng. Es wäre daher sehr interessant gewesen, zu verfolgen, wie die Vereine es angestellt hätten, die Gesetze Drakons in Seebach umzusetzen. Vielleicht mit einem halben Jahr Frondienst im Walde? Das wäre sicher sehr lehrreich gewesen, aber schwierig umzusetzen.
In den Seebacher Wäldern gibt es derzeit insgesamt fünf ausgebaute Feuerstellen. Daneben hat die OGS im Riedenholz drei weitere Feuerstellen gesehen, welche rege benützt werden und zwar eine beim Sandfang des Riedenholzbaches, eine bei der vordersten Ruhebank am Reckenholzweg gegenüber der Schafweide und eine dritte hinter dem Riedenholz, ebenfalls bei einer Ruhebank, aber bereits auf Affoltemer Gebiet liegend. Ob diese drei Feuerstellen nachträglich noch zu offiziellen erklärt wurden oder weiterhin als wilde gelten, wäre noch zu klären. Bis um 1985 hat Theodor Egli, alt Landwirt, die Anlagen gepflegt und gesäubert.
Was die wilden Feuerstellen betrifft, sei an in den 1950er Jahren gültige Pfadiregeln erinnert, die etwa so lauteten: Der in freier Naturbahn lebende Mensch entscheidet von Fall zu Fall, wann und wo er eine Feuerstelle einrichtet. Dazu gehört die optimale Wahl eines geeigneten Platzes. Ist dieser evaluiert, werden Steine gesucht und ein Steinkreis errichtet, welcher sich optimal ins Gelände einfügt. Dann wird Holz gesucht, ein Feuer entfacht und die Würstli darüber gebraten. Ohne ins Detail zu gehen, wissen die Pfadi und auch die Naturmenschen ganz genau, worauf man zu achten hat. Feuerstellen werden erst verlassen, wenn gesichert ist, dass das Feuer vollständig gelöscht ist. Das mit dem Löschen der Glut durch darüber Pieseln kann aber nur für eine einmalige Feuerstelle sinnvoll sein. Besser benützt man Waser von einem nahen Bach. Wer würde denn gern sein Würstli über einer Feuerstelle braten, wo kurz zuvor jemand darüber gepieselt hat?
Seebach ist auch ein Touristenort. Unsere lauschigen Wälder und der Fuss- und Veloweg entlang dem Katzenbach fernab des Autoverkehrs locken: Familie Lumassegger aus Regensdorf beim Würstlibraten nach einer Velotour.