Letzter echter Seebacher Wein aus der Gutedel-Traube, angebaut auf dem Grundstück von Ernst Schaffner. In den Jahren 1940 bis etwa 1965. Der Jahresertrag betrug jeweils um die 500 Flaschen und diente allein dem Eigenbedarf, natürlich nicht nur der Familie, sondern auch für Geschäftsfreunde. Der Wein wurde auch degustiert von Kurt Pfenninger, welcher im Buch «Unser Seebach», Seite 81 über den Rebbau in Seebach schrieb. Dass er dort den Scherbenberger nicht erwähnte, lag wohl an Diskretionsgründen. Nach so langer Zeit darf nun aber über dieses Kleinod der Seebacher Weingeschichte mit Einverständnis von Hans Kaspar Schaffner berichtet werden.
Der Weinberg entstand auf der ehemaligen Sandsteingrube an der Rümlangstrasse, die anscheinend um 1665/6 die Steine für den Bau der alten Kirche Seebach lieferte. Die Grube wurde von den Schaffners anfänglich als Abfallgrube für zerbrochene Tontöpfe verwendet. Sie wurde um 1936 von Ernst Schaffner mit Aushubmaterial aus anderen Baustellen hinterfüllt und verdichtet. Das so gewonnene Land wurde teilweise mit Rebstöcken bepflanzt und spätestens um 1940 herum dürfte der erste dort gewachsene Wein gekeltert worden sein. Es gab somit 25 Jahre lang ohne Wissen der meisten Seebacher doch noch einen Seebacher Wein. Nach der Kelterung und dem Abzug auf Flaschen schauten für die Gärtnerfamilie über die Jahre gerechnet rund 500 Flaschen pro Jahr als mittlerer Ertrag heraus. Das reichte gerade für den Eigenbedarf und für die nicht ganz seltenen Gäste der Gärtnerei. Ganz selten gab es eine solche Flasche auch für einen guten Kunden oder Lieferanten.
Der Weinberg bekam seinen Namen in Anlehnung an die vormalige Tonscherbengrube. Die nebenan abgebildete Weinettikette ist ein Geschenk von Hans Kaspar Schaffner an die OGS-Seebach und wird als Original streng gehütet.
Quellen: - Hans Kaspar Schaffner - Ernst Benninger 2001, 76 (Steinbruch zum Bau der Kirche 1664)
Eine der wenigen noch überlebenden Weinettiketten aus der Zeit des letzten Seebacher Weines, angebaut von Ernst Schaffner in den 1940er und bis in die 1960er Jahre.