Auch dieser Aussichtspunkt ist natürlich nicht öffentlich und steht nicht einmal dem Personal der katholischen Kirchgemeinde Seebach offen. Als der Turm im Jahre 1934 im Rohbau fertig gestellt wurde, hat sich ein genialer Fotograf namens Jacob Anton Rüegg auf heute unbekannte Art Zutritt zum Dach verschafft und von dort in alle Himmelsrichtungen Fotos geknipst. Nach den Recherchen der OGS hat er dies aber nicht völlig illegal getan, sondern entweder mit Hilfe eines Bauarbeiters, den er kannte oder aber mit Einverständnis des Architekten, den er kannte. Weniger wahrscheinlich ist, dass ihm die Kirchgemeinde selbst die Erlaubnis gab, denn zu diesem teitpunkt war der Bau ja noch nicht an die Katholische Kirchgemeinde übergeben worden. Der Vorteil des Kirchturmdachs der Maria-Lourdes-Kirche war der, dass es völlig flach war. Das einzige, was der Fotograf neben seiner beruflichen Kunstfertigkeit mitbringen musste, war Schwindelfreiheit.
Zumindest zwei dieser Fotos erschienen dann völlig diskret als Ansichtskarte in den gängigen Verkaufsstellen in Seebach. Natürlich ohne jeglichen Hinweis, wie sie zustande kamen. Dieses Geheimnis sei nun gelüftet. Nach den Unterlagen der Einwohnerregister der OGS hat er nicht in Seebach gewohnt, sondern vermutlich irgendwo in der Nachbarschaft. Auch dieses Geheimnis konnte in der Zwischenzeit gelüftet werden: Er wohnte in Wallisellen. Das Rätsel um den Namen des Fotografen konnte gelöst werden, nachdem ich im Nachlass meines Vaters Robert Berger-Wirz ganz zufällig die zweite Foto fand. Siehe Fotos nebenan!
Inzwischen ist vermutlich noch eine dritte Foto aufgetaucht, welche die Aussicht in Richtung Glattbrugg zeigt. Aufgelegt wurde sie um 1934 von der Papeterie Gebrüder Nievergelt, Zürich-Örlikon, Franklinstrasse 23. Es muss allerdings noch weiter abgeklärt werden, ob meine Annahme stimmt. Mehr folgt später.