Im Seebacher Tiergarten von 1928 bis 1930 hatte es auch einen Bärengraben. Dieser bestand aus einer grossen Grube, welche mit Betonwänden ausgestattet war. Nach dem Ende des Tiergartens blieb der Bärengraben weiter bestehen, natürlich ohne Bären. Das Gelände samt Raubtierhaus erwarb etwas später die Firma Lucul Nährmittelfabrik AG. Dazu gehörte auch der Bärengraben, welcher von der Firma aber nicht zugedeckt wurde, sondern als Grube bestehen blieb. Während einer gewissen Zeit diente sie dem Abwart der Lucul AG als Schwimmbad, indem er dieses sauber abdichtete und innen hellblau strich.
An dieses Schwimmbad erinnern sich noch etliche ehemalige Angestellten der Lucul AG. Der Graben überlebte bis zum Abbruch des Fabrikgebäudes im Jahre 1982. Aber nur noch Kenner wussten über den tieferen Sinn dieser Grube. So auch Roman G. Schönauer, der sie bei seinen Nachforschungen zur Geschichte des Tiergartens um 1980 inspizierte und später in seinem Bericht im Neujahrsblatt schrieb, dass sie südlich des langgestreckten Gebäudes lag, etwas verwahrlost aussah und wild-romantisch überwuchert war. Damit lag die Grube an der später von der Firma erstellten Privatstrasse, im Volksmund damals «Luculstrasse» genannt, bei den Buben aber eher Bouillon- oder Suppenstrasse.
Die Grube war beim Abbruch von Büschen überwuchert und von den Betonwänden sah man kaum mehr etwas. Es soll auch Abfall darin gelandet sein, doch solange die Lucul AG noch hier war, schaute der Abwart strikt darauf, dass dies unterblieb. Der Graben wurde erst nach dem Abbruch des alten Lucul-Gebäudes um 1982 eingeebnet und danach in eine Spielwiese umgestaltet, welche vom neuen «Am Katzenbach»-Weg aus eingesehen werden kann. Vom Bärengraben gibt es noch eine Foto!!!! Seine Lage wird von Hans Frei als hinter dem Raubtierhaus angegeben, was mit der Foto übereinstimmt.
Quellen: - Hans Frei - Margrit Kläy - Therese Röthlin - Neujahrsblatt Zürich 11/12 Nr. 23, 1981, 7 von Roman G. Schönauer