Eine spezielle Form des Sparens betrieb die Gemeinde Seebach zwangsläufig auch bei der Schule. Das begann damit, dass man die Einführung der Sekundarschule so lange wie möglich hinaus zögerte. Auch Schulhausbauten wurden erst im allerletzten Moment beschlossen, manchmal sogar noch später. Es gab Zeiten, da unterrichteten die Lehrer 100-köpfige Klassen. Die Schulbücher- und Hefte liess man per Bahn an den Bahnhof Seebach liefern, wo sie von Schulmädchen mit einem Leiterwagen abgeholt werden mussten, um sich so die Spediteurkosten zu ersparen. Der Lohn für die Lehrer konnte ebenfalls nicht selten erst im allerletzten Moment aufgetrieben werden, meistens in Form eines Kredites von der ZKB oder mittels eines Bittgesuches an Schuhmacher Wettstein von der Seebacher Sparkasse. Die Informantin musste es wissen, war sie doch das Mädchen mit dem Leiterwagen und ihr Vater der Schulpfleger, welcher alle drei Monate die Lehrer zu entlöhnen hatte. Das war um 1905-1914.