An der scharfen und steilen Kurve bei der Sennerei Seebach spielte ich im Jahre 1957 mit ein paar Lausbuben, als wir den Gärtner Camenzind mit seinem knatternden Rapid-Wägeli sich nähern hörten. Wir versteckten uns hinter den dortigen Büschen und als sich der Gärtner anschickte, mit dem schwer beladenen Wagen die steile Kurve zu nehmen, sprangen wir hervor, duckten uns hinter der Ladebrücke voll Grünzeug und versuchten, den Wagen zum Halten zu bringen. Das gelang uns und der Wagen stand mit würgendem Motor fast still, doch nun versuchte es Camenzind mit dem kleinsten Gang. Der Motor heulte laut auf, doch vermochte er an der steilen Stelle kaum, sich von der Stelle zu rühren.
Camenzind bot nun alle seine fahrerischen Fähigkeiten auf, während er gleichzeitig hinter der Ladebrücke uns Buben auf der Bsetzisteinstrasse nachschleifte. Wild fluchend und fuchtelnd schimpfte er unterdessen mit dem schwächelnden Motor. Da mussten wir Schöllen lachen, sodass sich Camenzind umdrehte und den Grund seiner Fahrprobleme schlagartig erkannte. Wir liessen den Wagen los, während Camenzind nun über uns losfluchte. Dabei riefen wir laut: «Schwyzergumeli, Schwyzergumeli!» Wenn er etwas nicht mochte, dann war es sein Übername. Normalerweise hätte er sich den Buben an die Fersen gesetzt und sie allenfalls bis ans Nordkap verfolgt, doch diesmal schien es ihm zu blöd. Er hatte offenbar einen dringenden Auftrag. So machte er sich mit heulendem Motor und ersatzweise laut fluchend davon.