OGS Seebach - Beitrag

Brunnschweiler, Georges
Landwirtschaft – Landwirte von 1900 - heute – historisch
Bewirtschaftete den Hof an der Schwandenholzstrasse 157. Alte Assek-Nr. 97, neu 213. Haus erbaut 1936. George Brunnscheiler wurde geboren am 19.6.1919 und starb am 19.12.2008. Er war verheiratet mit Trudy Hinnen, für einmal nicht von Rümlang. Die Brunnschweilers hatten Kinder. In dunkler Erinnerung geblieben sind Annemarie, Werner und Christian. Gemäss einem Artikel in der Vorstadt soll er 1944 nach Seebach gekommen sein, doch erzählte er der OGS anlässlich des Tags der offenen Türe im Jahre 2002, dass er in den 1930er (?) Jahren als junger Bursche zusammen mit befreundeten Bauern in der hintersten Wiese südlich des Katzenbachs (Gwattwiesen) beim Auffüllen der sumpfigen Wiese beteiligt war. Er muss also schon zuvor in Seebach oder ganz in der Nähe gewohnt oder gearbeitet haben. Das muss noch näher abgeklärt werden. Gemäss dem Adressbuch von Seebch für das Jahr 1931 ist er aber nicht erwähnt. Denkbar wäre aber auch, dass diese Auffüllung in den 1940er und nicht in den 1930er Jahren erfolgte. Thuri Meier hat Kenntnis von der Auffüllung der Gwattwiesen, ist aber der Meinung, dass dies auf Affoltemer Boden geschah.

Thuri Meier und Werner Wettstein wussten auch noch, dass sein Vorgänger Hans Breitenstein nur wenige Jahre auf dem Hof war und dann überraschend wegen eines Herzproblems verstarb. Daraus kann man schliessen, dass Georges Brunnscheiler den Hof in der Tat 1944 übernahm. Erst im Jahre 1984 setzte er sich zur Ruhe und gab den Hof an Robert Götsch weiter.

Im Hof gab es 1944 noch einen Brennhafen, der aber nicht mehr in Betrieb war. Die Eidgenössische Alkoholverwaltung hat diesen Brennhafen später aufgekauft. Allein für den Kupferkessel gab es Fr. 250.--. Diese Information ist wichtig, da die OGS auch bestrebt ist, altes Wissensgut über die Brennerei im alten Seebach zu sammeln. Da der von Georges Brunnschweiler betriebene Hof einer der drei alten Waidhöfe ist, kann daraus geschlossen werden, dass in der Waid eine eigenständige Brennerei betrieben wurde, allerdings nicht durch die Bauern selbst, sondern wie damals üblich, durch einen Störbrenner, der jedoch mit einem fest installierten Brennhafen arbeitete.

Georges Brunnschweiler wurde Schorsch genannt. Er war Mitglied im Kavallerieverein Seebach. Eines seiner Pferde war ein sehr elegantes Reitpferd namens Mayo. Dieses lieh sich Gret Lang-Siegfried gelegentlich aus, um auf den Seebacher Fluren zu reiten. Noch 2002 war Georges Brunnschweiler am Tag der offenen Tür in der Waid ganz munter anzutreffen. Die letzten Lebensjahre verbrachte er zusammen mit seiner Frau im Alters- und Pflegeheim Grünhalden.

Quellen:
- Georges Brunnschweiler 2002
- Tagesanzeiger 20.12.2008
- Thuri Meier

Georges Brunnschweiler (1898)

Eine zeichnerische Darstellung des Bauernhauses von Georges Brunnschweiler aus dem Jahr 1896, als es noch im Besitze der Strehlers war.

Georges Brunnschweiler (1958)

Georges Brunnschweiler beim Strohpressen auf dem Feld. Foto aus «Unser Seebach», Seite 72. Ob es wirklich Georges Brunnschweiler ist? Die OGS meint es aufgrund ihrer Erinnerung.

Georges Brunnschweiler (1987)

Der Landwirtschaftsbetrieb in der Waid, als er bereits seit drei Jahren von Robert Götsch betrieben wurde.

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