Wird von Paul Guyer als Flurname gewertet. Als Bahnhalde konnte er aber aus nahe liegenden Gründen frühestens 1877 entstanden sein. Die Vermutung von Paul Guyer im Zürcher Strassennamenbuch, wonach dies ein Flurname sei, ist korrekt. Der Name Bahnhalde ist als Flurname, wenn auch als sehr junger gesichert, indem die OGS den Begriff mehrmals im Adressbuch von Seebach von 1913 fand, z. B. für den Eintrag des Konsums Baer-Pfister & Cie. an der Bahnhalde 307! Damals war es mangels Strassennamen und Hausnummern üblich, seine Adresse nach einem markanten Punkt in der Gegend zu benennen und dazu gehörten nicht nur Häusernamen, Restaurants usw., sondern auch gut geläufige Flurnamen.
Der Name ist somit keine Spontanbezeichnung des Seebacher Gemeinderates, sondern eine bereits 1913 gefestigte Bezeichnung für den Abhang über dem Bahnhof. Die Ã?nderung des Strassennamens Bahnhofstrasse in Bahnhaldenstrasse war somit völlig logisch. Allerdings stiess die OGS logischerweise nie auf eine Bahnhalde, die älter als 1877 gewesen wäre, denn erst in diesem Jahr wurde der Bahnhof in Betrieb genommen. Der Name hat also erst nach dem Bahnbau entstehen können.
Der bekannte Seebacher Flurnamenforscher Ernst Benninger erwähnt die Bahnhalde in seinem Flurnamenbuch von Seebach nicht, da er für einen Flurnamen eine Entstehungszeit von vor 1799 voraussetzt. Es gibt allerdings keine offiziellen, starren Regeln, sodass jeder Flurnamenforscher die Zeitgrenze mehr oder weniger selber festlegt, ab wann er einen Flurnamen anerkennt. Die OGS hält es so: Es werden alle Flurnamen als solche anerkannt, wenn sie vor der OGS entstanden sind. Der allerfrüheste Keim der OGS geht auf das Jahr 1949 zurück. Offiziell aufgetreten ist die OGS im März 2007. Nur Flurnamen innerhalb dieses Zeitfensters werden von der OGS kritisch hinterfragt, ältere jedoch sofort anerkannt. Die Bahnhalde gilt somit als Flurname.