Lage: Am Katzenbach zwischen Landhus und Katzenbachweg.
Es gibt mehrere Deutungen: 1. von gallorömisch *morga = Moor, sofern es sich um einen sehr alten Flurnamen handelt. 2. oft gilt die mittelalterliche Deutung: Ein Morgen ist jenes Stück Land, welches ein Mensch an einem Morgen umgraben kann. 3. Fast alle Morgenäcker werden aber generell als Acker im Osten gedeutet, so als ob es eine Vorschrift wäre. Auch beim Seebacher Morgenacker liegt mit grosser Wahrscheinlichkeit diese einseitige Deutung vor. Da der Morgenacher im ehemaligen Feuchtgebiet des Katzenbachs lag, ist es erstaunlich, dass der tageszeitliche Morgen = Osten immer wieder als Erklärung benützt wird. So kann man alles erklären. Sobald man westlich einer Flur steht, liegt alles im Osten.
Ein Beispiel aus Uster-Nänikon: Langenmorgen (ehemaliges Moorgebiet): Was soll hier ein langer Osten? Oder Hardmorgen (ehemaliger Weidewald bei einem früheren Sumpf) bei Beringen: Was soll da ein Weidewaldosten? Das ergibt keinen Sinn. Wäre tatsächlich der Osten gemeint, müsste die Flur doch Osterhard heissen, denn ostar war das althochdeutsche Wort für Osten und nicht Morgen!!! Ein anderes, sehr schönes Beispiel bietet Oberrohrdorf AG, wo es ebenfalls einen Morgenacher gibt. Dort käme als Deutung am ehesten Nr. 2 infrage, da das Dorf kaum eine gallorömische Abkunft hat, welche Deutung 1 erlauben würde. Dennoch glaubt in Oberrohrdorf nach wie vor jedermann, dass ihr Morgenacher mit Deutung 3 zu deuten sei: Acker im Osten, weil er zufällig im Osten des Dorfes liegt.
Es sei nochmals daran erinnert, dass althochdeutsch Osten gar nicht «morgen», sondern «ostar» hiess. Wenn die damaligen Alemannen wirklich Osten gemeint hätten, dann hiesse der Acker heute Osteracker! Wie z.B der Ostergau = Land im Osten von Willisau! Im westlichen Mittelland findet man Dutzende solcher Beispiele, wo das Wort Morgen in der einen oder anderen Schreibweise stets in der Nähe eines ehemaligen Moores auftritt. Trotzdem haben sich die Flurnamenforscher richtiggehend in die germanistische Deutung verbissen, mit der Begründung, dass man ohne Not alles germanisch erklären soll.
Dennoch darf man nun nicht ins genaue Gegenteil verfallen und jeden Morgen als Moor deuten. Nur sollte man bei jenen Flurnamen, die in der Nähe von ehemaligen oder bestehenden Moorgebieten liegen, beide Deutungen in Betracht ziehen und dann die wahrscheinlichere Deutung wählen. Sumpfwiesen heissen z.B. in Schwaben auch heute noch «Morgen»!!!!
Quellen: - Hans Bahlow 1985, 339 - Ernst Benninger 2001, 80 - OGS-eigene