Lage: Ã?stlich der Schaffhauserstrasse zwischen Katzenbach und Sack.
Deutung: Die Erklärung von Ernst Benninger, wonach das Ettenfeld eigentlich Mettenfeld hiess, ist hieb- und stichfest. Germanistisch gedeutet würde es «das mittlere Feld» bedeuten. Der Grund, warum diese Verwechslung keine grossen Wellen warf, liegt wohl darin, dass unser Schweizerdeutsch von einer Vielzahl von Substratwörtern gallorömischer Herkunft gesegnet ist, die wir heute nicht mehr als solche wahrnehmen und auch nicht mehr verstehen. Damals hingegen als die Verwechslung geschah, war man sich der gallorömischen Bedeutung der Wörter noch einigermassen bewusst.
Obermüller weist übrigens darauf hin, dass die Alemannen die Neigung hatten, bei von den Kelten/Gallorömern übernommenen Wörtern, die mit Vokal beginnen, ein «m» davor zu setzen und bringt etliche Beispiele aus Deutschland! Es kommt also neben einer Verwechslung auch eine Neigung der Alemannen in Frage, den Substratwörtern ein «m» voranzusetzen.
Ebenfalls möglich ist eine ganz gewöhnliche Assimilation, wie sie im Nebeneinander von Hochdeutsch und Dialekt sowie im typisch deutschschweizerischen Verbinden der Wörter nach französischem Vorbild (Erweichung) üblich ist. In Flurnamen ist wegen der häufigeren Anpassung der Schreibweise dieser Zusammenhang immer weniger feststellbar. Die Deutung der Flurnamen ist deshalb aber nicht falsch, nur eben nicht bis zum Ursprung zurück verfolgt.
Da der Bedeutungsunterschied zwischen «mett» und «ett» bei gallorömischer Deutung gleich null war (beides bezog sich ja auf ein feuchtes Feld) und nur in einer Anlautmutation bestand, war es fast einerlei, wie man es schrieb. Eine andere Möglichkeit ist folgende: «im Mettenfeld» wurde zu «im Ettenfeld», also eine Deglutination wegen der von den Kelten übernommenen Gewohnheit, die Wörter eines Satzes fliessend zu verbinden und sie nicht abgehackt auszusprechen wie im Hochdeutschen. Diese Variante trifft man häufig an.
Das Ettenfeld erscheint zwar heute trocken, doch vor einigen hundert Jahren war das Gebiet im Süden sehr morastig. In der geologischen Karte wird es sogar als ehemaliges Torfgebiet dargestellt. Dieser Sachverhalt wurde 2005 bestätigt, als beim Bau des neuen Abschnitts des «Am Katzenbach»-Wegs von der Tramendstation zur Thurgauerstrasse über 100 m³ alter Torf beseitigt werden musste, um für den Weg einen stabilen Untergrund zu schaffen. Ettenfeld bedeutet also Feld neben einem Sumpf.
Metten kann aber durchaus auch das heissen, was die Flurnamenforscher schon bisher immer dachten: Mitten! Es kommt von Fall zu Fall auf die Umstände an, was für die Entstehung eines Flurnamens massgebend war. Ernst Benninger schreibt in seinem Flurnamenbuch auf S. 73 unter Schwends Acker sehr treffend, dass das Gebiet um die heutige Tramendstation ein ausgedehntes Feuchtgebiet war.
Auch im Säuliamt gibt es ein analoges Beispiel von Metten und Etten, einer Gegend zudem, welche nachweislich keltisch besiedelt war! Der heutige Ã?ttenberg hiess um 1504 noch Metenberg, also gerade umgekehrt. Ein weiteres Beispiel aus dem Kanton Luzern: Maihusen bei Gunzwil hiess früher «im Einhus», in Mundart «im Eihus». Auch hier hatte das Wort «im» den gleichen Effekt. Es wäre interessant, einmal die anderen Ã?tten- und Ettenberge näher zu überprüfen (Ã?ttenberg (Muri), Ã?ttenberg (Elgg), Ã?ttigraben und Ettenberg bei Osterfingen (SH) im Wangental. Ein Mättenberg (Schötz), ein Ã?ttenbergwald bei Lieli (LU), Ã?ttenberg bei Plaffeien FR, am Schwarzsee, um nur ein paar Beispiele zu nennen.