Deutung: 1. Gehölz des Recko = des Recken Holz, Recko = Krieger, Abenteurer (Guyer, Benninger) und war ein Rufname. 2. verderbter Wald, von verrecken, 3. ausschlagender Wald, von recken, mit gleicher Bedeutung wie in Reckholder, 4. Wald mit reihenförmig gepflanzten Bäumen (Idiotikon Band VI, 812, Reck hat gleichen Ursprung und bedeutet Reihe von Sprossen, es können somit nicht nur Menschen eine Reihe oder eben einen Recken bilden, sondern auch Bäume). Deutung offen. Deutung 1 wäre die beste, wenn sie belegt werden könnte. Sie ist die eleganteste und zugleich einfachste und einleuchtendste und entspricht den Namenvergabegewohnheiten von damals. Erstmals 1212 als Rechenholz urkundlich erwähnt.
Das Reckenholz war früher viel grösser und mit dem Riedenholz verbunden. Somit reichte es dereinst bis auf Seebacher Boden, je nach den damaligen Grenzen. Falls Deutung 1 als eleganteste auch die richtige ist, dann hätten wir hier den fünften Seebacher Bauern gefunden, welcher vor 1212 gelebt hat und er hätte Recko geheissen. Dadurch dass es in Seebach noch einen Ettenacker, ein Ettenfeld, ein Bennenried, eine Mannrüti und eine Bothewis gab, die alle nach dem genau gleichen Muster erklärt werden können, erhält die Deutung 1 der OGS den Vorrang.
Zur Deutung noch dies: Die Deutung mit Recko beschränkt sich keineswegs nur auf die OGS. Auch Guyer vermutet dahinter den Namen Recko oder Recke. Er meint allerdings, dass das erst 1320 gewesen sei. Die OGS hingegen vermutet, dass es viel früher war und 1320 nur eine zufällige urkundliche Erwähnung darstellt.
Zum Wäldchen gehörte früher auch noch ein Bächlein, ein Weiher und ein Sumpfgebiet. Im Festlandkeltischen gab es das Wort «recto» mit der Bedeutung sumpfig, nass. Von der früheren Beschaffenheit der Gegend um das Reckenholz würde das zutreffen. Ob aber Reckenholz auf dem keltischen oder gallorömischen Substratwort «recto» beruht, ist eher fraglich. Es wirkt zu gesucht. Zur Bildung von Substratwörtern braucht es ausrechend Leute und diese Gegend war alles andere als dicht bevölkert.
Ein Ochsengespann mit Mistkarre beim Reckenholz. Das Bild zeigt, dass es früher in Seebach und Umgebung Ochsenbauern gab. Die Ochsen ersetzten die teureren Pferde und gaben am Ende der Dienstzeit noch ein gutes Fleisch ab.