OGS Seebach - Beitrag

Grubenholz
Flurnamen – Wald – aktuell
Wäldchen von etwa 25 a Fläche bei den Torf- und Lehmgruben. Es bestand aus Erlen und Buchen, deren Zustand schon 1801 als nicht mehr der beste beurteilt wurde, daher bekam man um 1863 die Genehmigung zum Abholzen ohne Probleme. Was mit dem Holz und den Strünken geschah, ist noch nicht ganz sicher geklärt. Im Vordergrund steht der Abtransport zur Sägerei Binzmühle für die Herstellung von Bahnschwellen. Die Strünke wurden von den Bauern abgeholt, längere Zeit getrocknet und dann als Brennholz benutzt. Das ist von anderen Abholzaktionen verbürgt. Siehe unter ==> Baumstrünke! Der Verbleib des Kieses vom kleinen Hügel ist aber überliefert. Siehe dazu unter ==> Grubenholzhögerli!

Das Grubenholz wurde übrigens nicht vollständig abholzt, wie man gelegentlich hört. Mindestens 25 % des alten Wäldchens blieben auf beiden Seiten stehen und begannen von neuem, sich ihr Terrain zurückzuerobern. Dagegen hatten die Bahnen nichts, denn diese halfen so, den hohen Bahndamm zu festigen. Auch entlang des Strassenbordes des alten Grubenholzweges begannen die Bäume erneut zu spriessen und im Bereich der Grubenackerstrasse kamen sogar noch einige Tannen hinzu. Schon um 1930 konnte man das Wäldchen selbst von Ã?rlikon aus wieder als solches erkennen, wie die Ausschnittvergrösserung zeigt. Es ist die bis heute einzige aufgefundene ältere Foto vom alten Grubenholz! Das Grubenholz lebt heute wieder auf dem genau gleichen Terrain, welches es bis 1863 einnahm, Â?lediglichÂ? zerschnitten von ein paar Strässchen, ein paar Häusern und ein paar Bahndämmen. Dies belegt die nebenstehende Fotoserie.

Einzig den Namen des Wäldchens kennt scheinbar kein Mensch mehr, offenbar, weil es wegen seinem lockeren Baumbestand nicht direkt als Wald empfunden wird. Wer das kleine Wäldchen sehen will, benützt die Bahnunterführung Schärenmoosstrasse und sieht den Waldrest auf der linken Strassenseite, von der Tramendstation aus gesehen, unmittelbar nach dem Unterschreiten des hintersten Gleises. Aber auch im Grubenmoos, am Katzenbach und im Grubenacker gibt es Bäume, die zum Grubenholz gehören. Seit der Renaturisierung des Katzenbachs ab Schaffhauserstrasse kann man sogar am Nordrand des Wäldchens vorbeigehen, da der Fussgängerweg Â?Am KatzenbachÂ? bis zur Thurgauerstrasse verlängert wurde. Spätestens ab 2006 sollten eigentlich wieder alle Seebacher wissen, dass das Grubenholz noch leibt und lebt. Allerdings verlagerte es sich seit 1865 leicht nach Norden. Auch auf Opfikerseite gewährte man dem Wäldchen etwas Platz, dennoch wird es als inoffizielles Gehölz in den Stadtkarten nicht aufgeführt.

Das Grubenholz wird bereits 1549 im Fraumünster Urbar (FMU) erwähnt: ...im Widemriet, stosst an des Sibers gruobenholtz.

Quellen:
- OGS-eigene
- Ernst Benninger 2001, 52

Grubenholz (1820)

Das Grubenholz befand sich dort, wo heute die Grubenholzstrasse von der Schärenmoosstrasse abzweigt. Es stand auf einer leichten Erhebung über dem umgebenden Sumpf und war trockener, daher konnten dort Buchen, Erlen und Eschen gedeihen.

Grubenholz (2005)

Der zentrale Waldteil des Grubenholzes auf dem Grundstück von Max Broggi.

Grubenholz (2005)

Der Baumbestand zwischen den Gleisen nördlich der Schärenmoosstrasse.

Grubenholz (2005)

Diese Bäume sind bereits Teil des dichteren Baumbestandes.

Grubenholz (2005)

Weitere Bäume des Grubenholzes im Hintergrund.

Grubenholz (2005)

Weitere verstreute Bäume des Grubenholzes.

Grubenholz (2005)

Auch diese Tannen zählen bereits zum verstreuten Baumbestand des neu erstandenen Grubenholz.

Grubenholz (2005)

Das Wäldchen hinter den Häusern an der hinteren Schärenmoosstrasse.

Grubenholz (2005)

Diese einzeln stehende Tanne ist ebenfalls Bestandteil des Grubenholzes, auch wenn das noch nicht jedermann merkt.

Grubenholz (2005)

Das heran wachsende Wäldchen von der Ruderalfläche am Katzenbach her gesehen.

Grubenholz (2005)

Der «Am Katzenbach»-Weg im kleinen wieder erstandenen Grubenholz. Noch ist das Gehölz stellenweise licht, doch es wächst immer mehr zur alten Grösse heran.

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