Franklin Fehr wuchs in Örlikon auf und zwar an der Jungholzstrasse 16, denn Seebach beginnt ja erst ab der Hausnummer 27. Das Schulamt der Stadt Zürich ist aber frei, die Schüler jenen Schulhäusern zuzuteilen, welche für die Kinder am nächsten liegen oder am zweckmässigsten sind. Im Falle des Gebietes Eggbühl war es so, dass die Kinder, welche hinter dem Bahnhof Örlikon wohnten, normalerweise in Seebach zur Schule gingen. Doch änderte sich je nach Belegung der Schulhäuser dieser Zuteilungsmodus immer wieder. Das zeigt das Beispiel von Franklins um 3 Jahre jüngerer Schwester, welche den Kindergarten in Seebach (Friesstrasse, Frau Zingg), die Primarschule in Örlikon und die Sekundarschule in Seebach besuchen musste (Buhnrain, Keller, Staub).
Franklin Fehr hingegen wurde stets den Seebacher Schulhäusern Buhn, Kolbenacker und Buhnrain zugeteilt und galt zumindest aus Schülersicht als ganz normaler Seebacher. Den Kindergarten besuchte er ebenfalls im Schulhaus Friesstrasse bei Frau Zingg. Seine Schulzeit in Seebach begann mit dem Besuch der 1.-2. Klasse im Schulhaus Buhn, der 3. Klasse im Kolbenacker, jedoch immer bei Frau Alther, 4.-6. Klasse im Schulhaus Buhnrain bei Alfred Heller. Die Sekundarschule besuchte er im Buhnrain bei Arthur Schyrr und Dr. Adolf Baumann. Konfirmiert wurde er aber in Ölikon. Bis 1970 wohnte er bei seinen Eltern, welche inzwischen an die Jungstrasse 8 umgezogen waren, womit sie nun alle zu Seebachern wurden. 1970 zügelten die Fehrs dann nach Affoltern in die Überbauung Lerchenberg um. 1971 heiratete Franklin seine Doris und die beiden zogen zuerst nach Urdorf und 1981 nach Ötwil a.d.L.
Von 1962-66 machte er bei der Swissair eine Lehre als Elektronikgerätemechaniker (kurz EGM, gibt es heute nicht mehr). Nach der Lehre arbeitete er 3 Jahre bei der Contraves AG in Seebach im Bereich Prüffeld, wo er die damals bekannten Feuerleitgeräte «Super Fledermaus» abstimmte und einstellte bis zur Abnahme durch die Käufer. 1969 ging er zurück zur Swissair, wo er in der SLS zum Flight Engineer, auch Flugingenieur oder Bordtechniker genannt, ausgebildet wurde und danach seine ersten Einsätze in der Douglas DC-8 flog.
Das Besondere daran: Sein Vater kam nach dem 2. Weltkrieg noch in Dübendorf zur Swissair, anfänglich als Englisch- und Piloten-Instruktor auf Douglas DC-2 und DC-3, dann ab 1947 als Flight Engineer auf Douglas DC-4, dann DC-6B und DC-7C Seven Seas und zuletzt auch auf der DC-8. So kam es gelegentlich vor, dass sie im gleichen Flugzeug Dienst hatten! Sie konnten von sich sagen, die einzigen bei der Swissair gewesen zu sein, wo Vater und Sohn im gleichen Cockpit Dienst taten. Ab 1974-1990 erfolgte der Einsatz von Franklin auf der McDonnell Douglas DC-10 und von 1991-1999 auf dem Boeing 747 Jumbojet. 1999 machte er seinen letzten Einsatz nach Atlanta mit anschliessender Pensionierung am 11.11.1999.
Wer ihn aber noch beim Arbeiten, also bei der Flugvorbereitung und bei seiner Arbeit im Flugzeug sehen möchte: Es gibt im Internet einen kurzen Film, welcher anlässlich der Pensionierung von Swissair-Flugkapitän Caro Stemmer gedreht wurde. da sieht man ihn gelegentlich in seiner Rolle als Flight Engineer. Siehe unter https://www.youtube.com/watch?v=iH5P-8p2nwM oder unter Caro Stemmler - Last Flight Swissair B747 ZRH-JFK.
Später erwies er sich als eine jener seltenen Personen, welche über ein hervorragendes Gedächtnis verfügen und der OGS seit Jahren einen nicht enden wollenden Informationsstrom zukommen liessen. Etwas zu wissen ist das eine, es aber auch weiter zu geben das andere, was der OGS natürlich ungemein entgegen kam und geholfen hat, ihre Beiträge zu verbessern und zu präzisieren. Sein Beruf hat ihn geprägt und zu äusserst präzisem Arbeiten gezwungen, denn dies war in einem Flugzeug überlebenswichtig. Seine Genauigkeit bis in unglaubliche Details hat nun geholfen, die eine oder andere Wissenslücke in einzelnen Beiträgen bei der OGS zu füllen. Das ist nicht selbstverständlich und dafür gebührt ihm ein ganz besonderer Dank.