Curt Prina ist in Zürich-Seebach aufgewachsen. Er stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater Giuseppe Prina-Klaus war Mechaniker. Die Familie wohnte zuerst in einem Wohnblock an der Ecke Grünhalden-/Friesstrasse, 1931 hiess die Adreese noch Zürichstrasse 27. Nach dem Schulende wohnten die Prinas an der Jungholzstrasse 29. Auch seine Tante Maria Ringger-Prina wohnte ganz in der Nähe im Haslerblock. Curt Prina ist im Adressbuch der Stadt Zürich von 1950 eingetragen als Prina Curto, Musiker. Geboren am 31.8.1928 in Zürich als Sohn eines italienischen Vaters und einer Schweizer Mutter, gestorben am 18. Mai 2018 in Eltze, Deutschland. Curt Prina wurde somit fast 90 Jahre alt.
Als Bub hat er die Schulen in Zürich-Seebach besucht und er soll gerne Fussball gespielt haben. Ein Seebacher Lehrer, dessen Name nicht überliefert ist, erkannte schon zur Schulzeit, als Curt Prina 11 Jahre alt war, dass er über ein hervorragendes Musikgehör verfügte. Der Lehrer soll ihn danach gefördert haben. Kein Wunder wurde der junge Mann Musiker. Mit 11 Jahren dürfte er etwa in der 5. Primarklasse gewesen sein, sodass die Zahl jener Lehrer, welche für die Förderung des jungen Talents in Frage kommen, ziemlich eingeengt werden kann. Der junge Prina spielte anfänglich eine Klavierhandorgel der Marke Geiser und auch später noch war er ein vorzüglicher Akkordeonist. In seiner unvollendet gebliebenen Website wird der Lehrer bestätigt, welcher sein Talent entdeckte, jedoch nicht sein Name. Immerhin wird dort der Name seines künftigen Musiklehrers genannt: Antonio Bianchi.
Curt Prina besuchte die Sekundarschule bei Paul Wettstein (Peewee) im Schulhaus Buhnrain in der Zeit von 1940-43. Nach der Schule besuchte er das Konservatorium in Zürich und liess sich gleichzeitig zum Konzertpianisten ausbilden. Schon mit 16 Jahren gründete er ein Jazz-Orchester und galt damit als der jüngste Big-Band-Leader der Schweiz. Mit 18 Jahren engagierte ihn der Chef des Schweizer Rundfunkorchesters in Basel für ein Gastspiel als Konzertpianist für eine Spanientournee. Danach spielte er noch beim Fred Böhler Sextett, wo früher auch Hazy eine Zeit lang spielte und schloss sich um 1952 dem Hazy Osterwald Sextett an, wo er sowohl als Musiker, Komponist und Arrangeur wirkte. In Wikipedia findet man noch weitere Details seiner Musikerkarriere in jüngeren Jahren.
Daneben trat er auch in verschiedenen Filmen als musikalischer Begleiter mit Catarina Valente, Marika Rökk und Peter Alexander auf. Es folgte eine Tournee nach Südamerika mit TV-Auftritten und danach noch eine weitere nach Russland. Er gab auch einige Konzerte in den USA und er komponierte 1975 das Musical «Picadilly Circus», welches in Zusammenarbeit mit Hazy Osterwald uraufgeführt wurde.
Curt Prina war ein Mehrfachtalent und spielte Handharmonika, Klavier, Orgel, Xylophon, Vibraphon, Posaune, Trompete, Bassgitarre und Banjo. Es gibt mehrere Langspielplatten von ihm. Curt Prina war während rund 26 Jahren Pianist im Hazy Osterwald Sextett. Von ihm ist überliefert, dass er mit Hazy Osterwalds Idee, den italienischen Gassenhauer «Kriminaltango» von Piero Trombetta auf deutsch aufzulegen, anfänglich nicht sonderlich begeistert war und dass er damit in der Band nicht alleine war. Er fand, der Schlager passe nicht so recht ins Répertoire der Band. Von der Art des Arrangements des Heinz Gietz liess er sich dann aber überzeugen und so erschien im Oktober 1959 die erste Single der Band mit durchschlagendem Erfolg. Dann folgte im Februar 1960 der Titel «Panoptikum», der jedoch genau wie die dritte Single «Konjunktur-Cha-Cha-Cha» im Februar 1961 nur noch eine untere Platzierung einnahm.
1978 startete Curt Prina eine Solo-Karriere als Organist. Er entdeckt seine Liebe zur elektronischen Orgelmusik und verschrieb sich der WERSI-Orgel, die er meistens mit auf seine Tourneen nahm. Curt Prina lebte viele Jahre in Nienhagen, Norddeutschland und hatte auch mit über 80 Jahren den einen oder anderen privaten Auftritt an Orgel oder Klavier. Er sprach übrigens fünf Sprachen fliessend (gemäss Wersi electronic) und hatte gute Kenntnisse in weiteren drei (Wikipedia).
Eine seiner bekanntesten Interpretationen war «A Swinging Safari» von Bert Kaempfert. Dieser Hit war in den mittleren 1960er Jahren während längerer Zeit in allen «Juke Boxes» ganz weit vorne eingeordnet, damals aber noch von einem anderen Interpreten gespielt. Jene Interpretation von Curt Prina von etwa 1980 gleicht ihr aber ausserordentlich und das war gut so, denn inzwischen richtete er sich ja bereits an ein älteres Publikum, welches auch gerne die alten Hits hörte.
Wer noch mehr über Curt Prina wissen will, suche unter google mit dem Suchbegriff «Curt Prina 80 Jahre» und findet dort einen ganze Reihe von Fotos von seinem runden Geburtstag mit seinen Gästen. Auf der zweiten Foto findet man ihn im dunkelblauen Leibchen.
Quellen: - René Peter (Hinweise auf Lehrer Peewee) - Wersi electronic, Halsenbach, Deutschland (Kurzlebenslauf) - Franklin Fehr (Adresse) - Ernst Roth (Adresse, Akkordeon) - Adressbuch der Stadt Zürich 1950 (alter Wohnort) - Wikipedia (Daten zum Lebenslauf, Hinweise zum Kriminaltango)
In diesem Wohnhaus an der Jungholzstrasse 29 wohnte Curt Prina nach dem Ende der Schulzeit. Er wohnte auch als Erwachsener noch lange bei seinen Eltern oder hatte dort zumindest seine Schweizer Adresse und ein Bett.