Das Rezept stammt von Frau Horak aus Zürich, vormals Prag um 1972. Es sei aber darauf hingewiesen, dass es zahlreiche Varianten gibt, welche unter der Bezeichnung Prager-Art laufen. Gerade beim Kartoffelsalat ist ja hinlänglich bekannt, dass es fast soviele Varianten gibt, wie Köchinnen und Köche.
Zutaten für 4 Personen
- 800 g Kartoffeln - 1 Selleriescheibe - 1 Rüebli - 1 Büschel Peterli - ganz wenig Bouillon - 1 EL Weisswein - 4 EL Mayonnaise - 2 hartgekochte Eier - Erbsli aus der Dose oder tiefgefrorene - schwarzer Pfeffer aus der Mühle - Salz
Vorbereitung
- Kartoffeln in der Schale kochen, auskühlen lassen und schälen.
- Rüebli und Sellerie rüsten, in Würfeli schneiden und etwa 15 Minuten kochen, auskühlen lassen.
- Die beiden Eier hart kochen und auskühlen lassen, schälen und in Würfeli schneiden.
- Die Erbsli, falls es tiefgefrorene sind, kurz blanchieren, abtropfen lassen und zur Seite stellen.
- Peterli fein hacken.
- 2 dl Bouillon aufsetzen, zur Seite stellen.
Zubereitung
- In einer grossen Schüssel ein wenig Bouillon, die Mayonnaise, den Weisswein und den Peterli zu einer sehr dickflüssigen Sauce verrühren.
- Die Kartoffeln über der Schüssel in etwa 6 bis 8 mm dicke Scheiben schneiden.
- Die Sellerie-, die Rüebli- und die Eierwürfeli sowie die Erbsli dazugeben und alles gut vermischen. Mit Pfeffer und Salz würzen und abschmecken.
En Guete!
Ergänzende Bemerkungen
1. Diesen Kartoffelsalat habe ich einige wenige Male von Frau Horak erhalten, weil sie sich so darüber freute, dass ein Schweizer ihren Salat mochte. Ein Rezept gab sie mir nicht, sodass ich es selber rekonstruierte. Es ist daher gut möglich, dass sich einige hiesige Gewohnheiten eingeschlichen haben könnten. Von der Erinnerung her war es für mich aber stets der tschechische Kartoffelsalat, den meine Kinder ganz besonders gerne mochten.
2. In Tschechien trinkt man dazu in der Regel ein Bier, vorzugsweise aus Pilsen oder Budweis.
3. Falls es Weihnachten ist, dann gehört traditionell ein Karpfen dazu, ansonsten gibt es, wenn überhaupt, gekochten Schinken oder etwas Hühnerfleisch dazu. Die Betonung liegt auf «wenn überhaupt».
4. Das gekochte Eigelb wird manchmal auch in die Salatsauce eingearbeitet und nur das Eiweiss gewürfelt.
5. Falls Sie hier den Essig, das Öl und die Zwiebeln vermissen: In der slawisch geprägten Küche enthält der traditionelle Kartoffelsalat weder das eine noch das andere. Das gilt zumindest für die Zeit um 1970 bis 1990, als ich diese Küche anlässlich einiger Reisen in diese Länder kennen lernte.