Landwirtschaft – Landwirte von 1900 - heute – historisch
Leopold Schnellmann bewirtschaftete das obere Bauerngut in der Köschenrüti und zwar in der Zeit von etwa 1917 bis 1930 oder etwas länger. Genauere Zahlen folgen noch. Leopold Schnellmann war verheiratet mit Karoline Winet. Gemäss Ernst Benningers Eintrag in «Unser Seebach», 1983, Seite 58 hat Rudolf Bänninger sein Weinbauerngut 1891 verkauft. Wenn Ernst Benninger das so schreibt, dann müsste das auch stimmen. Doch die Adressbücher schreiben etwas anderes. Rudolf Bänninger wird noch 1913 als der Eigentümer des oberen Hauses genannt und er wohnte auch darin und sonst niemand! Einen Leopold Schnellmann gab es damals in Seebach noch nicht. Somit ist die Annahme eher richtig, dass die Schnellmanns erst um 1917 zuzogen. Weitere Recherchen haben nun ergeben, dass Rudolf Bänninger sich anfänglich nur aus Teilen des Gesamtgebäudes zurückzog und dieses Haus etappenweise verkaufte.
Leopold Schnellmann war ein Universalbauer und betrieb sowohl Getreideanbau und Viehzucht. Er übernahm nach der Aufgabe des Weinbaus in Seebach im Jahre 1917 in den Käshalden einen ehemaligen Weinberg und zwar auf der westlichen Seite des Köschenrütiwegs sowie zahlreiche weitere Parzellen in Pacht. Der dortige Abhang war zuletzt unterteilt in fünf Parzellen. Leopold Schnellmann bewirtschaftete die zweite Parzelle. Der Weinberg wurde 1917 ausgestockt und das Land fortan landwirtschaftlich genutzt. Eine Anzahl kühler und nasser Sommer zwang die Weinbauern zur Aufgabe, da sie mit dem geringen Ertrag und dem recht sauren Wein nicht mehr auf ihre Kosten kamen. All dies betraf aber Leopold Schnellmann nicht mehr.
Leopold Schnellmann hatte Kinder, eines davon hiess Werner. Dieser Werner Schnellmann sen. übernahm dann in den 1930er Jahren das Bauerngut seines Vaters.
Quellen: - Werner Schnellmann, jun. - Gabriel Schnellmann (Fotos) - «Unser Seebach», 1983, Kurt Pfenninger, 81-82