Landwirtschaft – Landwirte von 1900 - heute – historisch
Reitsportbetrieb. Frohbühlstrasse 30 (1959-1964). Armin Gigli sen. unterhielt seinen Reitsportbetrieb im dortigen alten Bauernhaus. Er war gelernter Mechaniker und arbeitete tagsüber bei der Contraves AG. Nur die freie Zeit verbrachte er mit seinen Pferden. Er war kein Pferdezüchter, wie man gelegentlich hören konnte, sondern Reitlehrer im Nebenberuf und Pferdehändler.
Damalige Besitzerin des Bauernhofes an der Frohbühlstrasse waren die Erben des um 1961 verstorbenen Gottfried Gugolz. Seine jüngste Tochter hiess Marie Gugolz und lebte noch eine Zeit lang auf dem Hof, während ihre Geschwister bereits ausgezogen waren. Sie verstarb am 1.12.1967 als Spätfolge eines unverschuldeten Verkehrsunfalls. Das Bauernhaus samt Liegenschaft kam aber schon vorher zum Verkauf, vermutlich 1964, denn schon 1965 wurde der alte Bauernhof abgetragen.
Armin Gigli war verheiratet und hatte drei Kinder, einen Armin, einen Beat und eine Christine. Armin hat den Jahrgang 1949. Er besuchte von 1958 bis 1964 die Primarschule im Schulhaus Kolbenacker. Seine Schulfreunde durften an schulfreuen Nachmittagen gelegentlich mit auf den Hof, um die Pferde aus der Nähe zu sehen. Erwin Städeli erinnert sich noch, dass er in den Stallungen Melasse in Kanistern gesehen habe, von der sie manchmal etwas genascht hätten. Vermutlich diente sie als Pferdefutter, doch war Melasse damals auch ein beliebter Brotaufstrich der Konservenfabrik Véron, den die Kinder sehr gerne mochten, so wie später das Nutella. Armin und Beat waren als Schüler eher etwas rauere Burschen gewesen.
Von einem Pferd ist noch der Name überliefert, es hiess Leo und wurde oft von einer jungen Dame von der Honigstrasse zum Ausreiten gemietet, das hat sie mir später einmal verraten. Christine kann sich allerdings nicht mehr an einen Leo erinnern, hingegen an einen Axel, der ein sehr beliebtes Pferd war, das viele Jahre auf dem Hof blieb.
Wegen des Verkaufs des Bauernhofes durch die Erben des Gottfried Gugolz' zogen die Giglis 1964 von Seebach weg ins Zürcher Unterland nach Hüntwangen, wo die Familie einen Bauernhaus mit Umschwung erwerben konnte. Bald danach erlitt Armin Gigli sen. im Dezember 1964 einen schweren und tödlich endenden Unfall beim Verarzten eines Pferdes, welches zur Probe in Hüntwangen weilte.
Armin Gigli jun. ist dem väterlichen Gewerbe treu geblieben und arbeitet heute als Betreiber und Angestellter in der grossen Reitsportanlage Rütihof der Familie Schwarzenbach in Herrliberg ZH.
Quellen: - Erwin Städeli (Namen der Kinder, Erlebnise, Schulzeit) - Reitschülerin aus Seebach, Name nicht mehr bekannt (Hinweis auf Leo) - Manuela Ramseier-Kuonen (bestätigt den Reitsportbetrieb und den späteren Unfall) - Christine Bauert-Gigli (hat den Beitrag präzisiert und ein paar Fehler beseitigt)