Mühle, Säge und Bauernhof am unteren Binzmühlebach, seit 1212 schriftlich überliefert, vermutlich aber noch bis zu hundert oder mehr Jahre älter. Er wurde früher auch Bintzhoff genannt. Schreibweise der Binzmühle lautete um 1200 «Mülly im Binza», um 1450 bis 1500 «Bintzhoff». Von noch früher als 1100 kann die Mühle kaum sein, denn Wassermühlen wurden zwar schon vor 2000 Jahren im alten Rom erstmals gebaut, haben sich aber erst ab etwa dem Jahre 1000 über ganz Europa verbreitet, wobei es sich stets um kleine Getreidemühlen handelte, die aber nur sehr vereinzelt zur Anwendung kamen. Einzelne Mühlen entstanden aber bereits vor dem Jahr 1000. Ob da die Binzmühle dazu gehörte, ist noch völlig offen und wird auch nur sehr schwer nachzuweisen sein.
Es ist bekannt, dass die Alemannen diese Technik von den Römern schon früh übernahmen und weiter entwickelten. Als sie in unsere Gegend kamen, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich eine Nachfrage einstellte. Erst als genügend Getreide angepflanzt werden konnte, war der entsprechende Bedarf gegeben. Als die Römer Helvetien besetzt hielten (15 v. Chr. bis 402 n. Chr.), bauten sie ein paar wenige Mühlen, wovon eine im Kanton Zug bis heute überlebt hat. Dies ist allerdings eine seltene Ausnahme.
Der Binzmühlehof ist vermutlich der natürliche Nachfolgehof der Keltenhöfe an der Stoffelstrasse. Ab etwa 900 n. Chr. dürften sich die gallorömisch sprechenden Ureinwohner und die zugewanderten Alemannen miteinander vermischt haben und die keltischen Vornamen nach und nach den alemannischen gewichen sein. Auch dürften sie sich nun dem loseren Siedlungsstil der Alemannen angepasst haben, die offene Einzelhöfe bevorzugten. Damit dürften die alten Keltenhöfe irgendwann um 950 n. Chr. ohne Spuren zu hinterlassen verfallen sein, da sie ja nur aus Holz gebaut waren.
Möglicherweise wurde die neue Mühle und das beigestellte Wohnhaus bereits teilweise aus Stein gebaut. Der Ort war gut gewählt. Neben dem damals noch viel stärker fliessenden Bach gab es mit der zerfallenden römischen Baute auf dem Kosakenhügel genügend Steine als Baumaterial ganz in der Nähe.
Leider sind die Namen der ersten Bewohner nicht bekannt. Erster schriftlich überlieferter Müller war Konrad von Jestetten um 1379. Letzter Betreiber der Mühle und Säge war die Firma Gubler & Hensler, die noch eine Weile weiter bestand, obwohl Mühle und Säge 1894/95 still gelegt wurden.