Andere Namen: deutsch Treis, älter Treiss. Der deutsche Name wird heute kaum noch benützt, da die meisten Schweizer ja gut italienisch können.
Hydrologie: Die Tresa hat eine Länge von 15 km, ist aber ein ganz beachtlicher Fluss mit einer ebenso beachtlichen Wasserführung von 15 bis 40 m³ pro Sekunde und einem Flussbett fast so breit wie jenes des Rheins. Als Abfluss des Luganersees hat sie ein entsprechend grosses Einzugsgebiet von 754 km². Bei Hochwasser kann die Tresa das 10 bis 20-fache an Wasser führen, womit sie dann ebensoviel Wasser führt wie der Rhein bei Eglisau bei Normalwasser. Es gibt zahlreiche Zuflüsse zum Luganersee, doch keiner mit dem Namen Tresa. Die Tresa bildet auf etwa 10 km Länge die Landesgrenze zu Italien. Die letzten 5 km fliesst sie auf italienischem Boden und mündet bei Luino in den Langensee.
Gewässerkennzahl: 65
Urkundlich überlieferte Namen: Es sind auf die Schnelle keine zu finden ausser der *Trexia.
Namensentwicklung: *Tragisama => Tretia => Trexia = Tresa
Etymologie: Die Deutung des Flussnamens ist bis heute nicht sicher gedeutet. Die Tresa könnte vermutlich einen keltischen Namen tragen, der sich von *trages- ableitet und 'schnell' oder 'laufen' bedeutet. Interessant ist auch der Hinweis von Costanzo Garancini, wonach in der Emiliana und in Venezien 'tresa' die Bedeutung 'chiusa di corsi d'aqua' hat. Der Begriff wird in der Geografie als Talenge verstanden.
Je nachdem, welche Deutung richtig ist, hat die Tresa möglicherweise zwei Namenszwillinge: In Deutschland die Dreisam und in Österreich die Trisanna im Paznaunertal, die beide ebenfalls keltisch gedeutet werden. Daraus kann erschlossen werden, dass der deutsche Name der Tresa durchaus eine tiefere Bedeutung hat, denn die Trisanna bildet in ihrem schluchtartigen Unterlauf auch eine Art Talenge. Die Dreisam konnte ich noch nicht begutachten.
Flussnamentyp: Er gehört zum Typ der *trages-Namen und ist keltisch.
Geologie: Das Flussdelta der Tresa im Langensee erscheint relativ klein, was darauf zurückzuführen ist, dass die Tresa nur ein rund 15 km langer Abfluss des Luganersees ist und nur wenige ZUflüsse hat, die Geschiebe liefern. Alles Geschiebe, das sie noch sammeln konnte lieferte hauptsächlich die Margorabbia und die wenigen weiteren Bäche.
Flussgeschichte:
Quellen: Krahe, 1964, Seite 92, Costanzo Garancini, eigene.