Andere Namen: mundartlich gelegentlich Lisse, französisch: la Lisse, Freiburgerdeutsch: Lissa.
Hydrologie: Kleiner Fluss, der in der Gemeinde Moosaffoltern auf 574 m.ü.M. entspringt um nach einem insgesamt 25 km langen Lauf nördlich von Lyss auf 435 m.ü.M. in die alte Aare zu münden. Der Lyssbach hat ein Einzugsgebiet von 56.44 km² und liefert bei der Mündung 1.4 m³ Wasser pro Sekunde. Eine Besonderheit liegt hier insofern vor als die alte Aare zwischen Aarberg und Büren an der Aare nicht zugeschüttet wurde, sondern als Sammler aller Bäche dieser Gegend dient und sich wieder mit dem neuen Aarelauf verbindet. Der Lyssbach gehört zu den grösseren Wasserlieferanten der alten Aare.
Gewässerkennzahl: 1402
Urkundlich überlieferte Namen: Lissa fluit 1275, Lyss 1528. Für die Deutung des Flussnamens können auch die alten Ortsnamen von Lyss herangezogen werden. Lyss hat seinen Namen sekundär vom Flüsschen erhalten. Historische Belege sind: Lissa 1009, Lisso 1085, 1131, Lissa 1142, Lixa 1146, Lixi 1157, Lixa 1157, Lisso 1185, Liso 1238, Lisa 1281, Liss 1905;
Etymologie: Deutung = der dortige Flussname *Lissa ging sekundär auf den Ortsnamen über. Lissa bedeutet 'die Giessende, Fliessende oder Tröpfelnde'. Herkunft wahrscheinlich alteuropäisch von *Liksa (Krahe, Costanzo Garancini).
Flussnamentyp: Der Name gehört wahrscheinlich zur alteuropäischen Hydronomie mit zur Wurzel *lik-.
Geologie:
Flussgeschichte: Der Lyssbach ist in den letzten Jahrzehnten immer wieder über die Ufer getreten, was vor allem in Lyss zu schweren Überschwemmungen geführt hat, speziell 2007, wo das gleich drei Mal geschah. Im Sommer 2012 wurde ein 2.57 km langer Hochwasserentlastungsstollen fertiggestellt, welcher in Leen bei starken Regenfällen einen Teil des Wassers direkt zur Fulenmatt an der alten Aare abführt.
Der Lyssbach hat in Holland nahe Amsterdam einen Namensvetter: Den Lisserdijk.
Quellen: Topografische Landeskarten, Wikipedia, GLS 1905, Bd. III, S. 648, LSG 2005, Greule, Zinsli BNB Bd. 3, S 203.