Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 110 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
- Boulens VD, Bezirk Moudon; historische Belege: Bosling 993, Bollens 1142, 1154. Deutung = bei den Höfen der Leute des Busilo oder Bosilo (LSG 2005, 177).
- Bouleyres FR, zu Vuisternens-en-Ogoz; = ?.
- Bouloz FR, Bezirk Veveyse; historische Belege: Bedolosci 1018, Bolohc 1154. Deutung = von keltisch *Betullusko im Sinne von Ort bei den Birken. Die Endung geht auf keltisch -usko oder -asko zurück (LSG 2005,178).
- Bourdigny GE, zu Satigny; *Burdiniacum; historische Belege: Burdiniaco 1153; Deutung = Landgut des Burdinius (Bruckner).
- Bourgat, Le FR, zu Bulle. Deutung = ?.
- Bourg-des-Pilettes VD, zu Forel. Deutung = ?.
- Bourg-Dessous NE, zu Les Brenets. Deutung = untere Burg, unterer Ortsteil.
- Bourg-St. Pierre VS, Bezirk Entremont; Deutsch: St. Petersburg. Deutung = klösterliche Befestigung, benannt nach einem Kirchenfürsten.
- Bourguillon FR, Deutsch: Bürglen. Deutung = Ort benannt nach einer Burg.
- Bournens VD, Bezirk Cossonay; *Bruniacum; historische Belege: Brunens 1184, 1242. Deutung = Landgut des Bruno. Der Ort ist verwandt mit Brugnasco TI und Brignon VD.
- Bournin FR, zu Treyvaux. Deutung = ?.
- Bourquard Cattin JU, zu Les Bois. Deutung = ?,
- Bourquins, Les NE, zu La-Côte-aux-Fées. Deutung = ?.
- Bourrignon JU, Bezirk Delsberg; Deutsch: Bürkis, auch Bürgis; historische Belege: Borognuns 1136, Burgis 1295. Deutung = bei den Höfen der Leute des Boran, Boron, einem deutschen Siedler.
- Boussens VD, Bezirk Cossonay; historische Belege: Bussens 1184, , Busens 1217. Deutung = bei den Höfen der Leute des Busso, Puoso, Puozo, Posso (LSG 2005, 179).
- Bouveret VS, zu (?). Deutung = ?.
- Bouvry ?. Deutung = von Viper, franz. vuivre, gem. einer Sage von 1150.
- Bovernier VS, Bezirk Martigny; Deutsch: Birnier; historische Belege: Burgus Warnierus 1228. Deutung = Burg des Warinheri (Förstemann).
- Bowil BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Bonwile 1299. Deutung = 1. mangels älterer historischer Namensformen ist Bowil nicht sicher zu deuten. Eune Rückführung auf einen alten deutschen Personennamen fällt schwer. 2. Vielleicht Weiler bei einem Baum.
Bözberg AG: Siehe Oberbözberg und Unterbözberg!
- Bözen AG; historische Belege: Boze 1284, Boetzen 1306, Bötzen 1895, 1902; = Ort auf dem Berg des Vosegus, vom lat Vocetius mons. Der Name ist allerdings keltischen Ursprungs und bedeutet einen Berggeist oder eine Gottheit namens Vosegus. Der Name der Vogesen ist gleichen Ursprungs, auch der deutsche Namen Wasgenwald für die Vogesen deutet in diese Richtung.
- Bözingen BE, zu Biel; Französisch: Boujean; historische Belege: Bezingen 1181, Bouians 1254, Bochesingen 1281. Deutungen = bei den umzäunten Höfen des Bezo (?).
- Bözingenberg BE, zu Biel. Deutung = beim Berg von Bözingen.
- Brädlen FR, zu (?). Deutung = Wiesen, von lat. pratum, franz. prés.
- Brägg SG, zu Kirchberg; Deutung = ?.
- Braggio GR, Bezirk Moesa; historische Belege: Bragio 1419. Deutung = entsricht in etwa dem dem deutschen Ägerten, also unbebautes Land, von ital. Mundart baragia (LSG 2005, 180).
- Brail GR, zu Zernez. Deutung = ?.
- Bramaffan FR, zu Villaraboud. Deutung = ?.
- Bramberg BE, zu Neuenegg. Deutung = Brombeerhügel (Oettli).
- Bramberg LU, zu Luzern. Deutung = Brombeerhügel (Oettli).
- Bramboden LU, zu Luzern. Deutung = ebene Fläche mit Brombeerbüschen (Oettli).
- Brämhäuser LU, zu Schliebach. Deutung = Häuser bei den Brombeerbüschen (Oettli).
- Branche-d'en-Bas VS, zu La Fouly. Deutung = Unterer Teil einer Häusergruppe (?).
- Branche-d'en-Haut VS, zu La Fouly. Deutung = Oberer Teil einer Häusergruppe (?).
- Brancon VS Deutsch: Bransson. Deutung = ?.
- Brand, Brandelen, Brandis, Brände, Brändli, Branden, Brendi, Brendli usw.: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet meist Ort, wo durch Feuer ein Stück Land gerodet wurde. Diese Ortschaften weisen in aller Regel kein Bestimmungswort auf (Oettli). Eine gewisse Vorsicht ist allerdings bei ganz alten Brand und Brend geboten, wo auch eine Deutung mit germ. *brandi = Quelle, Quellfluss denkbar ist, ganz besonders dann, wenn es Brandbach heisst (Krahe).
- Brände VS, zu Balen. Deutung = brandgerodetes Gebiet.
- Brändli AR, zu Trogen. Deutung = kleine Brandrodung.
- Brändli BE, zu St. Stephan. Deutung = kleine Brandrodung.
- Brandösch BE, zu Trub. Deutung. Deutung = Brandrodung an der Azweide (Oesch).
- Bränggen ZH, zu Wila; historische Belege: Brengow 1530 (indirekt), Bränggouw 1607, uf Bränggauw 1653, Bränggauow 1667, Brenggauw 1730. Deutung = 1. Aue, vielleicht des Branco, erster Teil unerklärt (Kläui & Schobinger). 2. Da eine Deutung mit dem naheliegenden Gepränge oder prangen bei einer Flussaue keinen Sinn ergibt, gehört Bränggen möglicherweise in die 1. Untergruppe der Ingen-Orte, siehe im Textteil! Dann müsste man von einem **Breninca ausgehen und die Ortsgründung für die Zeit um 600 bis 700 annehmen und wie bei Heisch und Höngg von ähnlichen Voraussetzungen ausgehen. Das ist aber erst eine Vermutung.
- Branson VS, zu Fully. Deutung = ?.
- Brassus, Le JU, zu Le Chenit; historische Belege: Bracciolus 790, Brasseu 1570; 1555 als Schmiede gegründet. Deutung = ?.
- Brauch BE, zu Rüegsau. Deutung = bei der mit Erika bestandenen Wiese, verhochdeutschte Form von Bruch (Oettli).
- Braunau TG, zu Tobel, Bezirk Münchwilen; historische Belege: Pramacunavia 762; Deutung = 1. Aue mit Brombeergebüsch (Oettli).
- Braunensberg ZH, zu Hombrechtikon. Deutung = ?.
- Braunwald GL, Mundart: Bruwald; historische Belege: Brunwald 1421. Deutung = Trotz dem Hinweis auf den braunen Wald dürfte es sich hier um einen Brunnen = Quelle handeln, also eine Form von *Brunnonwald = Wald bei einer Quelle handeln (LSG 2005, 181).
- Brè sopra Lugano TI, Bezirk Lugano. Deutung = Wiese ob Lugano, von Tessiner Mundart brè = Wiese.
- Brè TI, zu Solduno. Deutung = Wiese, von it. prato, brè ist Tessiner Dialekt.
- Brechershäusern BE, zu Wynigen; historische Belege: Brecholshusern 1312. Deutung = Häuser des Brechol (Oettli).
- Breganzona TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Brianzona 984. Deutung = von kelt. *Brigantia = Ort bei einem Hügel.
- Bregeau FR, zu Vuisternen-en-Ogoz. Deutung = ?.
- Brei VS, zu Ried. Deutung = ?.
- Breil/Brigels, Bezirk Vorderrhein; historische Belege: Bregelo 765, Bregelum 766, Brigel 1184; Deutung = 1. von kelt. bri = Anhöhe und keal (sprich gill!) = Kirche, Keller, Zelle (Obermüller), etwas spekulativ, aber noch denkbar. 2. von = Anhöhe von kelt. brig, braigh (Studer), somit wohl Ort, auf einer Anhöhe erbaut. 3. Hügelfestung, von kelt. briga = Berg, Anhöhe ,Hügelfestung mit dem Suffix -ilos (LSG 2005, 182).
- Breilles FR, zu Barbereche; Deutsch: Brigels. Deutung = ?.
- Breitacker BE, zu Busswil b Melchnau. Deutung = ?.
- Breitacker ZH, zu Hinwil. Deutung = Acker, weit ausserhalb der Zelge geleben.
- Breite, Breiti, Braati: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets der entlegendste Teil einer Allmend (Attinger), etwas davon abweichend die Deutung von Suter in seinem Buch ,die Flurnamen der Gemeinde Wohlen': Als Breite gelten die Zelgen der freien Höfe, die nicht in den allgemeinen Umtrieb der Dreifelderwirtschaft einbezogen waren. Für die korrekte Deutung der Orts- oder Flurnamens 'Breite' ist das wichtig, weil dieser Begriff eine Flur eindeutig in die Allmend einordnet und dort wiederum an eine ziemlich eindeutige Stelle. (Siehe auch Id V, 922, wo die ursprüngliche Bedeutung aber bereits nicht mehr explizit erwähnt wird!). Hingegen unterscheidet Müller OW in seinem Flurnamenbuch von Obwalden diese Bedeutung noch korrekt, wobei er ergänzt, dass dazu auch die Zelgen und Eschen gehören. Die Breite unterscheidet sich in der Bedeutung, wenn auch nicht in der gewünschten Trennschärfe, von den Breitli, Breitlen, Braatlen, siehe dort! Bei der Braati ist zudem auf das Dialektgebiet zu achten: Im westlichen Mittelland meint man damit ein Feld oder eine Flur, die besonnt wird, wohingegen in Teilen der Ostschweiz darunter Breite verstanden wird.
- Breitebnet LU, zu Romoos. Deutung = breite Ebene.
- Breiten, Breitlen, Braatlen: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeuten ursprünglich breite Aecker und Felder im Gegensatz zur Breite, die sich grundsätzlich auf die Allmend bezog. In vielen Ortschaften sind die Unterschiede allerdings so verwischt, dass die Trennung nicht immer auszumachen ist. Dennoch kann es bei der Deutung und Lokalisierung hilfreich sein, den Unterschied zu kennen. Breiten = Teile der Allmend oder auch der Zelgen oder Eschen bedeuten stets die ganz äusseren Teile. In allen anderen Fällen bedeuten sie breit.
- Breitenau SG, zu Zu Stein. Deutung = weitläufige Aue.
- Breitenau SH, zu Schaffhausen. Deutung = weitläufige Aue.
- Breitenbach SO, Bezirk Thierstein; historische Belege: Breitenbach 1152. Deutung = Ort am breiten Bach.
- Breitenegg BE, zu Wynigen, Deutung = breiter Bergvorsprung.
- Breitenloo ZH, zu Nürensdorf. Deutung = breiter Wald.
- Breitenmatt VS, zu St.Niklaus. Deutung = breite Bergmatte.
- Breitenmatt ZH, zu Dürnten. Deutung = breite Bergmatte.
- Breiti BE, zu Oberwil; Deutung = im entlegensten Teil der Allmend.
- Breitlauenen BE, zu Gsteigwiler. Deutung = Ort, wo die Lawinen auf breiter Bahn herunterkommen.
- Brelincourt JU, deutsch: Berlinsdorf (Betonung auf dem 'e'). Deutung = Hof des ..... Hier offenbart sich wie bei Brenodor-Bern die typische R-Kontakt-Metathese Brenodor-Bern. Siehe dort!
- Bremblens VD, Bezirk Morges; historische Belege: Bremblens 1177. Deutung = bei den Höfen der Leute des *Brimilo, Diminutiv von Brimo (LSG 2005, 182).
- Bremenstall (?), zu (?). Deutung = wohl Bremenstal, also Tal des Bremo (Oettli). Die Endung -stall geht sehr oft auf -tal mit vorangehendem Bestimmungswort im Genetiv zurück und hat nur sehr selten einen Zusammenhang mit Stall. Eigentlich müsste man lesen Bremens-Tal.
- Bremgarten AG. historische Belege: Bremgarten 1101-50, 1140, 1160, Bremegarten 1238, Bremegarton 1266, Brämgarten 1522; Mundart: Brängarte; 1. vielleicht von ahd. brama = Dornengebüsch und Garten, also Brombeergarten (Oettli), 2. möglich ist auch brama und hard, dann = Weidewald mit Dornengebüsch, 3. gem. einer alten Sage hiess Bremgarten ursprünglich Rosengarten, wegen seines Festgespränges wurde es umbenannt zu Pränggarten, dann wegen des aufkommenden Weinbaus zu Weingarten umbenannt, danach wegen eines Grossbrandes auf Brenngarten geändert und wegen Aufkommens der Viehwirtschaft und der darauf folgenden Brämen(Bremsen)plage zu Bremgarten umbenannt. Diese Sage steht allerdings im krassen Widerspruch zu den urkundlichen Namen, wurde also nachträglich konstruiert. 4. Von Brem = Rand, Einfassung und Garten = Pflanzblätz (LSG 2005,182). Deutung 4 ist die besten bis heute, auch wenn sie nicht ganz sicher ist.
- Bremgarten BE, Bezirk Bern; historische Belege: Bremecart 1180, Bremgarton 1188, Bramegarten 1221. Deutung = 1. von röm. Prima Guardia (von Haller), 2. das BENB erwähnt das angebliche keltische *brem , bre = Hügel oder eine Herleitung von brame = Brombeeren, 3. gleiche Deutung wie Bremgarten AG (LSG 2005, 183).
Bremgarten soll eine römische Befestigung gehabt haben, ist offiziell aber eine Habsburger Stadtgründung. Selbstverständlich ist Bremgarten älter, aber bis die Habsburger kamen, war es eben nur eine unbedeutende Siedlung, gleich wie bei Bern und Freiburg. Die hektische Aktivität der Habsburger mit Stadtgründungen ist als Sicherungsmassnahme ihres Einflussgebietes gegen die Burgunder zu verstehen.
- Bremudens FR, zu Le Cret; Deutung = ?.
- Brenden AR, zu Lutzenberg. Deutung = ?.
- Brenets, Les NE, Bezirk Le Locle; historische Belege: Chiez le Bruignet 1325; Deutung = bei den Büschen, von mittellat. brena (Studer).
- Brenles VD, Bezirk Moudon; historische Belege: Brenles 1204, 1247; Deutung = Ort wo Schnittlauch wächst.
- Breno TI, zu Lugano; historische Belege: Brene 1140, Breni 1196, Breno 1196. Deutung = sehr unsicher, vielleicht ähnliche Abkunft wie Bernex, Bern?
- Brent VD, zu Le Chateleard. Deutung = ?.
- Brenta, Brente: Gelegentlicher Flurname und Ortsname in der ganzen Schweiz, bedeutet Behälter aller Art für Flüssigkeiten, von keltisch brenta. Daran erinnert auch der alte Dialektausdruck für Vollrausch: eine Brente haben. Die Milch- oder Wasserbehälter, welchen die Bergbauern früher am Rücken trugen, hiessen ebenfalls Brenten. Idiotikon Bd V, 759.
- Brenzikofen BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Brenzichovin 1236, Brenzikofen 1317. Deutung = bei den Höfen der Leute des Brantio (LSG 2005, 185).
- Brestenberg ZH, zu Illnau; historische Belege: Parcestetin 859. Deutung = Wohnstätte bei einem Pferch (Meyer).
- Brestenegg LU, zu Ettiswil. Deutung = zerklüfteter Bergvorsprung, von ahd. brestan = brechen, bersten.
- Brétigny VD, zu St. Barthélemy-Bretigny; Deutung = 1. geht vermutlich auf ein Brittiniacum zurück, allerdings nicht zwingend auf ein gallorömisches, denn -acum-Orte wurden im Welschland noch bis nach 1200 gegründet (OGS).
- Brétigny-sur-Morrens VD, Bezirk Echallens; historische Belege: Bructigny 1177, Britignie 1224, Britinun 1235. Deutung = 1. ev. von bret Patois, afr. brai, lat brogilus = Sumpf, ähnlich wie Brütten ZH. 2. geht vermutlich auf ein Brittiniacum zurück, allerdings nicht zwingend auf ein gallorömisches, denn -acum-Orte wurden im Welschland noch bis nach 1200 gegründet (LSG 2005, 185).
- Bretzwil BL, Bezirk Waldenburg; Mundart: Brätzbel; historische Belege: Braswilere 1194, Beroltiswile 1.....(?). Deutung = 1. Weiler des Berolt (Studer, Oettli), 2. Da der Name des Dorfgründers nur in verschliffener Form vorliegt, kann nicht sicher gesagt werden, ob er Berold, Brezzo, Beraht, Berto, Brado, Bardo usw. hiess, doch dürfte es ein Weiler der genannten möglichen Gründer sein (LSG 2005,186).
Brévine, La NE, Bezirk Le Locle; historische Belege: la Bevrena 1345, Brevenat 1396. Deutung = 1. vom Bach Brevena, keltisch *Bebrona, was Biberbach bedeutet, 2. = Platz, um das Vieh zu tränken, von fr. abreuver (Studer).
- Brévire, La FR, zu Chatonnaye. Deutung = ?.
- Briannen VS, zu Leuk. Deutung = ?.
- Bricola TI, zu Bironico. Deutung = ?.
- Brie TI, zu Gordevio. Deutung = ?,
- Brienz BE, Bezirk Interlaken; rätorom. Brienis; historische Belege: Briens 1146. Detung = 1. Gesträuch- oder Gebüschland, von mlat brenitia; Vergl. Brienzöls GR und Brianza bei Como (Studer), 2. von keltisch *brigant-, welches mehrfach vorliegt als Breganzona, Bregenz A, Briançon F, Brigels GR, Brig VS (LSG 2005, 186).
- Brienz/Brinzauls GR, Bezirk Albula; historische Belege: Brienzola 840. Deutung =von kelt. *brigant-, wie Brienz BE.
- Brienzwiler BE, Bezirk Interlaken; historische Belege: Wiler am Brünig 1347. Deutung = Weiler bei Brienz.
- Briey VS, zu Chalais. Deutung = ?.
- Briez, Au FR, zu Vuadens. Deutung = ?.
- Brig: Sehr häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Höhe, Anhöhe, von keltisch brig, braigh, rätisch barig. Häufigste Form ist der Hombrig, der Sümpfe auf der Anhöhe, aber auch Sümpfe beim Hügel bedeuten kann. Nicht mehr unter keltischem Spracheinfluss hat sich der Brig leicht zu kleinem Berg, Hügel umdeuten lassen und ist in zahlreichen Dialekten bis zum heutigen Tag erhalten geblieben.
- Brig VS. Franzsösisch: Brigue; Italienisch: Briga; historische Belege: Brioga 516, Briga 1215, 1291, Brieg 1895; Mundart: Brigg, Brügg, Brück, Brugg; = 1. befestigte Anhöhe, von keltisch brig, braigh, 2. Brücke, von ahd. prucca (Gatschet, Studer). Die Deutung 1 gilt heute als gesichert.
- Brigadun. Hier kann kein Kanton angegeben werden. Brigadun ist eine sagenhafte Stadt der Kelten, englisch Brigadoon, was befestigter Ort auf einem Berg, von keltisch brig = Berg, Burg und dun = Umzäunung, Befestigung bedeutet. Der Ort ist rein fiktiv und bezieht sich auf eine uralte keltische Sage, welche durch Walt Disney sehr erfolgreich verfilmt wurde. Die Geschichte aber stammt aus der Keltenzeit oder aus der Erinnerung an sie. Die Stadt wird hier erwähnt, weil der Walt-Disney-Film «Brigadoon» bei den Schweizer Kindern des späten letzten Jahrhunderts ungemein gut ankam und auch ältere Semester erfolgreich ansprach. Fast jedermann kennt den Ort.
- Brigerbad VS zu Brig; Deutung = Bad bei Brig.
- Brignon VS, zu Nendaz; *Bruniacum; verwandt mit Brugnasco TI und Bournens VD. Deutung = Landgut des Bruno.
- Brillaz, La, FR, Fusion der Gemeinden Lentigny, Lovens und Onnens. Der neue Name der Gemeinde stammt von einem nahen Wäldchen, dessen Deutung nicht bekannt ist.
- Brione sopra Minusio TI, Bezirk Locarno; historische Belege: Brione-supra Minusio 1902; Deutung = Haus des Bilius.
- Briseck LU, zu Zell; Brinsinkon; historische Belege: Brisinkon 1200, Brisikon, Prisikon 1306, Brisecken 1902; Deutung = bei den Höfen der Leute des Briso; Siehe auch Ebersecken und Mehlsecken! Das Beispiel zeigt, wie verschieden die Herkunft einer späteren, scheinbaren Ähnlichkeit sein kann.
- Brissago TI, Bezirk Locarno; Deutsch: Brisa; historische Belege: *Brisiacum, Brixago 1194, 1289; es ist überliefert, dass der Ort schon zur Zeit der Kelten existierte, daher ist der rekonstruierte Ortsname berechtigt; Deutung = Landgut des Briccius (LSG 2005, 189).
- Bristen UR, zu Silenen; Deutung = Ort am zerklüfteten Berg, von ahd. brestan, bristu = zerbrochen.
- Brit VD, zu Granges; Deutung = Sumpflache, von keltisch brit, Patois bret (?).
- Brittern SO, zu Ätingen; Deutung = Ort bei den Sümpfen, von kelt brit. Lag früher am Rande eines riesigen Sumpfgebietes.
- Broc FR, Bezirk Greyerz; franz. Aussprache: Broo; Deutsch: Bruck; historische Belege: Broch 1115, Broc 1160; Deutung = 1. benannt nach dem Brockenberg, von kelt. brocc, brog, braigh, brig, brugh = Berg (Gatschet, Jaccard) oder altfranz. Broch = Felgrat, Felssporn (Wikipedia). Ein Pendant auch in Deutschland: der Brocken (1141 m) im Harzgebirge, der dort anerkannt als keltisch gilt. Siehe auch brot-Dessous! Es ist anzumerken, dass es im keltischen viele Worte für Berg gibt. Broc war jenen Bergen vorbehalten die, wie es das Wort anklingen lässt, irgendwie gebrochen sind. In Broc gab es in prähistorischer Zeit einen Bergsturz (Studer), was die Wortwahl erklärt. Siehe auch Broken Hills im Englischen bei Bergwerken! Auch im Französischen finden wir das Wort als broche = Spitze. Beides ebenfalls Sprachen, die viele keltische Wörter übernommen haben. 2. Gemäss LSG 2005, 189 gilt der Ortsname Broc aber nach wie vor als schwierig zu deuten und könnte benfalls auf einen Ortsgründer namens Broccus zurück geführt werden. 3. Das auffällige Vorkommen des Ortsnamens Broc in allen seinen Varianten bei steilen Bergabbrüchen oder bei Bergen generell weist aber doch eher auf eine keltische Erklärung hin, nämlich jene von Gatschet und Jaccard. Die Deutung 2 des LSG ist daher unsicher (OGS). 4. Es ist auch eine Deutung mit Bruch = Bach ins Auge zu fassen (OGS).
- Brocard, Le VS, zu Martigny-Combe = ?.
- Brodhüsi BE, zu Wimmis;Deutung = kleine Bäckerei, vom mhd. brodhus. Diese Bezeichnung fand man noch bis vor wenigen Jahrzehnten in norditalienischen Weilern an den Bäckereien. Es waren dies Überbleibsel aus der Zeit, als Norditalien teilweise in deutschem Besitz war.
- Brönni BE, zu Obermuhlern. Deutung = Ort wo etwas gebrannt wurde.
- Bronschhofen TG Bezirk Will; historische Belege: Pramolveshova 796, Bronshofen 1902, Bromshofen 1800; = Bei den Höfen des *Pramolf (LSG 2005, 190).
- Brontallo TI, Bezirk Maggiatal; historische Belege: Brentallo 1364, Bruntalo 1574. Deutung = Stall, wo die Brenten gelagert wurden (LSG 2005, 190). Brenten sind Wasser- oder generell Flüssigkeitsbehälter, auch solche, welche man am Rücken trägt.
- Brot NE, zu Plamboz. Deutung = bei den zerklüfteten Felsen, quasi dort, wo der Bruch liegt (Gatschet, Jaccard). Die OGS betrachtet diese Deutung als die richtige.
- Brot-Dessous NE, Bezirk Boudry; historische Belege: Broch 998. Deutung = 1. von kelt. broc = der untere Ort am Fusse der zerklüfteten Klus. Siehe auch Broc! (Gatschet, Jaccard). 2. Ort des Broccus (LSG 2005, 190). Die OGS betrachtet die Deutung 1 als die richtige.
- Brot-Dessus NE, Bezirk Boudry. Deutung = der obere Ort am Fusse der zerklüfteten Klus (Gatschet, Jaccard). Die OGS betrachtet diese Deutung als die richtige.
- Brotegg TG, zu Frauenfeld. Deutung = bei dem Broteggen = Nahrung spendender Berg (Nyffenegger & Bandle).
- Brouillet, Le NE zu ( ?). Deutung = ?.
- Bru VD, zu Grandson. Deutung = bru bedeutet im Patois schmutziges oder sumpfiges Wasser, Bach, aber auch Sumpf, siehe ahd. bruoh, deutsch Brühe, holl. broek, engl. brook, Broye, niederd. Bruch
- Brübach SG, zu Oberbüren. Deutung = Ort am Sumpfbach, von ahd. bruoh = Sumpf; der Bachname ist verwandt mit der Broye, die auf deutsch übrigens auch Brüh, Brüw oder Bruch heisst, aber auch mit dem Ort Bru bei Grandson. Brüh oder Brüw bedeutet sowohl sumpfiger Bach als auch Bach in welchem eine Brühe fliesst.
- Bruch: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz sowie im Grenzgebiet zur Romandie, bedeutet stets mooriger Bach, von ahd. bruoh, mhd. broch, verwandt mit kelt. brogilos, mlat. brogilus, altenglisch broc, usw.
- Bruch FR, zu Düdingen; Deutung = 1. Sumpf, Bach, von ahd. bruoh 2. mit Erika bestandene Gegend (Oettli). Bruch findet sich oft im deutschen Sprachraum und geht auf früheres bruch = Bach zurück (siehe Bruchsal = Sumpf und Weidestrauch) und ist auch im englischen brook noch erhalten, also offenbar ein sehr altes Wort.
- Bruch LU, zu Luzern; Deutung = 1. Sumpf, von ahd. bruoh, bruoch, 2. mit Erika bestandene Gegend (Oettli).
- Brüche GR zu Davos; Mundart: Brüch; ehem. Sumpfgebiet südlich von Davos. Deutung = bei den Sümpfen (an der Landwasser).
- Bruck GR, Bezirk Plessur. Deutung = Brücke.
- Brück SZ, zu Muottathal. Deutung = bei der Brücke.
- Brücke GR, zu Klosters. Deutung = bei der Brücke.
- Brüderen LU, zu Entlebuch. Deutung = Ort, wo der Waldbruder wohnt, worauf bezieht sich die Kollektivbezeichnung? Auf Bruder oder Wald? (Oettli).
- Bruderholz BL, zu (?). Deutung = nach einem Einsiedler (Waldbruder) benannt (Oettli).
- Bruderjosen (?) zu (?). Deutung = nach einem Waldbruder Joos benannte Einsiedelei (Oettli).
- Bruderloch ZG, zu Walchwil. Deutung = nach einem Einsiedler (Waldbruder) benanntes Loh = Wäldchen (Oettli).
- Brudertöbeli (?) zu (?). Deutung = Ort eines Tobelchueri (Einsiedler).
- Bruderwald (?) zu (?). Deutung = nach einem Einsiedler (Waldbruder) benannter Wald (Oettli).
- Brugeda TI, zu Chiasso. Deutung = ?.
- Brugg AG; historische Belege: Brucca 1164, Brukke 1227; Mundart: Brogg. Deutung = bei der Brücke.
- Brugg AR, zu Herisau. Deutung = bei der Brücke.
- Brügg BE, Bezirk Nidau; historische Belege: Bruchga 1260, Brugge 1261, 1264, Brugg 1377; Deutung = bei der Brücke.
- Brügg BE, zu Innertkirchen; heisst heute 'Im Grund'. Deutung = bei der Brücke.
- Brugg SG, zu Amden. Deutung = bei der Brücke.
- Brügg UR, zu Bürglen. Deutung = bei der Brücke.
- Brugg ZH, zu Oberrieden. Deutung = bei der Brücke.
- Brügg, Bei der BE, zu Thierachern. Deutung = bei der Brücke.
- Bruggbach SG, zu Kirchberg. Deutung = ?.
- Bruggbach SG, zu Wittenbach. Deutung = ?.
- Brüggelbach BE, zu Neuenegg. Deutung = Bach mit Prügelweg.
- Brüggen BE, zu Auswil. Deutung = bei den brücken.
- Bruggen SG, zu Straubenzell; historische Belege: Bruccon 933, 942. Deutung = Ort bei den Brücken, von ahd. brucc = Brücke.
- Bruggen SG, zu Mogelsberg- Deutung Orts bei den Brücken.
- Brüggenweid BE, zu Gondiswil. Deutung = ?.
- Brüggershof SG, zu St. Margrethen. Deutung = ?.
- Brüggetlisgraben BE, zu Unterlangenegg. Deutung = ?.
- Brügglen BE, zu Rüeggisberg. Deutung = Prügelweg durch dumpfiges Gebiet.
- Brügglen SO, Bezirk Bucheggberg; historische Belege: Bruglon 1248, 1249. Deutung = Prügelweg durch sumpfiges Gebiet (Lätt).
- Brüggli SG, zu Kappel. Deutung = kleine Brücke.
- Bruggmoos A, zu Speicher. Deutung = Prügelweg durch sumpfiges Gebiet.
- Bruggmühle SG, zu Goldach. Deutung = Mühle bei der Brücke.
- Bruggwald SG, zu Wittenbach. Deutung = Wald bei der Brücke.
- Bruggweite SG, zu Flums; = bei der Brücke am entferntesten Punkt der Allmend. Siehe dazu auch Weite!
- Brughera TI, zu Vogorno. Deutung = ?.
- Brügi FR, zu (?). Deutung = bei den Brügglen, Prügelwegen (Oettli). Brügi ist aber auch in gleichem Sinne zu verstehen wie Brodhüsi BE oder Bethusy VD. Siehe dort!
- Brüglingen BL, zu Münchenstein. Deutung = bei den umzäunten Höfen.....?.
- Brugnasco TI, zu Airolo, historische Belege: *Bruniacum. Deutung = Gutshof des Brunos, eine keltische Gründung.
- Brühl, Brüel: Häufiger Orts- und Flurnamen in der Schweiz, bedeutet stets eine sumpfige Niederung, von kelt .brogilos, ahd. brogil, lat. brogilus, it. broil, broglio, fr. breuil. Mundart: brüele kommt nicht nur von brüllen, sondern auch von brühlen, ist also eine Mischung aus beiden Bedeutungen. Als die ursprüngliche Bedeutung von Brühl langsam verloren ging, benützte man das Wort auch für Wiesen, die durch Bachsperren künstlich überflutet wurden = Brühlwiesen.
- Brühlhalden AG, zu Leibstadt. Deutung = Abhänge bei den Sumpfwiesen.
- Brühwil SG, zu Gossau; Mundart: Brüewil = Weiler beim Brüebach, der Bachname ist verwandt mit der Broye, siehe dort!
- Brülisau AI, zu Rüti; historische Belege: Brünlisowe 1359. Deutung = Aue bei der Quelle. Da der Nachbarweiler Schwarzenegg aber urkundlich schon 890 erwähnt wird, dürfte Brülisau ebenso alt sein und 500 Jahre früher noch *Brogilesoua geheissen haben, was dann als ursprünglichen Namen = sumpfige Aue ergäbe. Darauf weist auch der Bachname hin: Brühlbach (OGS).
- Brüllen BE, zu Wahlern. Deutung = auch hier geht das Wort nicht auf einen brüllenden Bach zurück, sondern auf Brühl, denn der Weiler lag früher am Rande eines Sumpfgebiets.
- Brummbach GL, zu Matt. Deutung = 1. kein Bach der brummt, sondern ein Brunnbach, also Quellbach, 2. Bach bei den Brombeerbüschen (Oettli).
- Brummenau SG, zu Wittenbach; = Aue mit Brombeerbüschen (Oettli); siehe auch Braunau!
- Brün GR, zu Valendas. Deutung = ?.
- Brün GR, zu Scharans. Deutung = ?.
- Brunau LU, zu Malters. Deutung = Aue bei einer Quelle.
- Brunau ZH, zu Zürich-Enge; historische Belege: *Prunnouwa; Brunnow 1498; Deutung = Brunnau, Aue bei einer Quelle, von ahd. prunno und ouwa.
- Bründlen LU, bei Eschenbach; historische Belege: Bruonlon 1190. Deutung = Brünnlein oder quellreicher Ort (Zihlmann).
- Brunegg AG, Bezirk Lenzburg; historische Belege: Brunegge 1273, Brunekke 1306; vielleicht wie Brunau ZH = Quelle beim Bergvorsprung (Zehnder).
- Brunescio TI, zu Broglio. Deutung = ?.
- Brünggen ZH, zu Kyburg; historische Belege: *Brunninca, Brumicca 743,747, Bruinggon 1245, Bruinggen 1326; Brumica oder Brumicca ist vermutlich Verschrieb oder Fehllesung, d.h. das 'm' sollte 'nn' sein (Kläui & Schobinger); = bei den umzäunten Höfen der Leute am Brunnen, an der Quelle; Brünggen ist wie Höngg und Heisch eigentlich ein Ingen-Ort, siehe auch dort (OGS)!
- Bruni ZH , zu Pfungen. Deutung = ?.
- Brünig BE, Zu (?). Deutung 1. Brunnen, Quellen, von ahd. pruno, prunno, 2. brauner Berg (Studer).
- Brünigen BE, zu Meiringen. Deutung = gleiche Bedeutung wie Brünig, allenfalls noch Bruno (Studer).
- Brünis AG. War einst eine kleine Stadt am Ufer des ehem. Wohlersees bei der heutigen Brünishalde und beim Seewadel. Deutung = beim Brunnen.
- Brünisberg FR, zu St. Ursen . Deutung = Berg des Brunis, Brunos.
- Brünisried FR Bezirk Sense; historische Belege: Brunisried 1294, 1339; Deutung = Ried des Brunos, Brunis (LSG 2005, §92).
- Brunnadern BE, zu Bern; historische Belege: Brunadren, Brunnadern 1285, in Brunnadron 1286, de Brunnadern 1286, 1289, 1291, 1293, de Brunnadere 1294. Deutung = Trinkwasser-Quelle (Idiotikon Bd. I, 87).
- Brunnen, Brunni, Bründlen, Brünneren: Häufiger Orts- und Flurnamen in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Quelle, Brunnen.
- Brunnenbühl ZH, zu Dürnten. Deutung = Hügel und Quelle.
- Brunnenrain AG, zu Murgenthal. Deutung = Abhang und Quelle.
- Brunnenthal SO, Bezirk Bucheggberg; historische Belege: Brunental 1387, 1396. Deutung = im Tal mit einer Quelle (LSG 2005, 193).
- Brunnersberg SO, zu Mümliswil; Deutung = ?.
- Brünnli BE, zu Hasli; Deutung = bei der kleinen Quelle.
- Brunnmatt LU, zu Pfaffnau; Deutung = Matte bei der Quelle.
- Brunnwiesli ZH, zu Horgen. Deutung = kleine Wiese bei der Quelle.
- Brunnwil AG, zu Beinwil; Mundart: Brouu (sprich Brou-u!); Brunwile 1160. Deutung = Weiler bei der Quelle.
- Brünsch SG, zu Flums; früher Primsch, Prömsch und Brüntsch; Deutung = 1. von insgesamt 5 Grundstücken eines Besitzers in Sargans. Es folgen Siguns, Terzen, Quarten und Quinten. Während sich die letzten 3 zu Dörfern entwickelt haben, blieb Brünsch eine unbedeutende Streusiedlung aus wenigen Häusern und Siguns heisst neu Guns. Der alte Ortsname bedeutet also: Der erste Ort.
- Bruppacher ZH, zu Horgen; Deutung = Ort bei einem Acker nahe einer Brücke, ursprünglich war der Ort ein Acker. Der Familienname Bruppacher wird hingegen gedeutet als jemand, der am Bruggbach wohnte.
- Brusata TI (1), zu Monteggio; Deutung = ?.
- Brusata TI (2), zu Novazzano; Deutung = ?.
- Brüsch: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Gestrüpp, speziell auch Erika. Das Wort hat keltische Herkunft und wird als broga überliefert, im Französischen wurde es zu bruyère. Es hat stets auch die Nebenbedeutung von verdörrter Gegend.
- Brüschweid ZH, zu Gossau; Deutung = Weide beim Gestrüpp oder mit Erika bestandene Weide (Oettli).
- Brüschwil TG, bei Hefenhofen; historische Belege: Bruniswil 1388, Brunnentschwil 1468. Deutung = 1. Weiler bei der mit Erika bestandenen Gegend (Oettli), 2. Weiler des Brunin (Nyffenegger & Bandle). Deutung 1 gilt heute als falsch. Die Entwicklung von Brunn zu Brüsch führte Oettli in die Irre.
- Brusio GR, Bezirk Bernina; Deutsch: Brüs, Rätoromanisch: Brüsch; historische Belege: Bruse 1106, Brusio 1212; = bei den Sträuchern, von lat brusca (?) oder bei der verdörrten Gegend.
- Brüsis SG, zu Walenstadt. Deutung = beim Gestrüpp oder bei der verdörrten Gegend.
- Bruson VS, zu Bagnes. Deutung = ?.
- Brussonney VS, zu Bagnes. Deutung = ?.
- Brust, Bristen, Bresten: Orts- und Flurnamen der deutschen Schweiz, bedeuten stets aufgebrochenes Gestein, Bergsturzmassen, Klüfte, von ahd. brestan.
- Bruster TG, zu Langrickenbach; historische Belege: Bruster Haus 1634. Deutung = bei einem Hof eines Bewohners namens Bruster (Nyffenegger & Bandle).
- Brüttelen BE, Bezirk Erlach; Französisch: Bretiège; historische Belege: Britinie 1142, Britelgio 1148, Britillo 1183. Deutung = 1. von keltisch braku-tegilas = Sumpfhütten (Hubschmied), 2. bei den Sumpflachen, von keltisch brit, Patois bret, 3. Hof des Britellus (LSG 2005, 194). Deutung 1 und 2 sind unrealistisch.
- Brütten ZH Bezirk Winterthur; historische Belege: Pritta 876; Britta 979, *Brittun (Dat, Pl), Britto 1173,1190, Bruitton 1295, Bruiten 1324, Bruitten 1325, Brütten 1361; Deutung = 1. Ackerfläche, zu ahd. bret (Brett) (Kläui & Schobinger), 2. bei den Sumpflachen, von keltisch brit, Patois bret. Da die Briten aus irischer Sicht 'Sumpfmenschen' heissen, könnte Brütten auch als Ort bei den Sumpflachen zu deuten sein. Deutung schwierig.
- Brüttisellen ZH, zu Wangen-Brüttisellen; historische Belege: Britisseldon, Brittiseldon 1207, Bruttisellon 1228, Brittisellin 1269, Bruttisellen 1304/08, Brutisellen 1433, Brüttisellen 1504; Deutung = 1. bei den Behausungen des Brito, des Briten, Bretonen (Kläui & Schobinger), 2. bei den Häusern an der Sumpflache, von keltisch brit, Patois bret. Hier ist anzufügen, das die Deutungen 1 und 2 das gleiche meinen. Übersetzt man Brito ins Deutsche, ergibt sich Sumpfmensch oder etwas realitätsnäher, ein Siedler, der im Sumpf draussen wohnt. Er muss also nicht zwingend ein Brite oder Bretone, sondern könnte auch irgend jemand gewesen sein, der bei einem Sumpf wohnte. Diese Sichtweise eröffnet die Möglichkeit, alle Ortschaften mit Bestimmungswort Brit, Britt , Brütt usw. gleich zu deuten, sofern sie an einem ehem Sumpf lagen.
Bruzella TI, Bezirk Mendisio; historische Belege: Brusella 852; = 1. Deutung bleibt im Dunkeln (LSG 2005, 195), 2. könnte verwandt sein mit Brüsch, also Ort bei den Stäuchern oder bei einer verdörrten Gegend bedeuten (OGS).
- Bry, Le FR. Deutsch: Im oder Zum Kehr; Aus Fusion von Pont-en-Ogoz und Villars d'Avry 1970 entstanden; Deutung = Im Kehr.
- Bsetzi TG, zu Bischofszell. Bsetzi findet sich im Thurgauer Namenbuch nicht mehr. Es findet sich aber im Geografischen Lexikon der Schweiz. Ehem. Bez. für einen Weiler an der Strasse Sitterdorf-Bischofszell. Deutung = Ort, welcher besetzt wurde zum Anbau von Pflanzen (OGS).
- Bubensteig AR, zu Schwellbrunn. Deutung = Steigweg zu einem Bewohner namens Buobo (OGS).
- Bubenthal SG, zu Degersheim. Deutung = Tal des Buobo.
- Bubenthal SZ, zu Wangen. Deutung = Tal des Buobo.
- Bubikon ZH, Bezirk Hinwil; historische Belege: Puapinchova 810, 811, Buobinchovin1227, Buobinchon 1191, Buobinkon 1216 Buobicken 1667; Deutung = Bei den Höfen der Leute des Buobo (Kläui & Schobinger).
- Büblikon AG, Bezirk Baden; historische Belege: Pullinchova 850; Buoblinchon, Büblinchon 1250; Deutung = Bei den Höfen der Leute des Pullio.
- Buch: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, wird grundsätzlich als Buche gedeutet, was wohl an den meisten Orten stimmen mag. Das keltische Wort *buoch = Bergrücken könnte, wenn es denn tatsächlich existierte, auch eine interessante Deutungsmöglichkeit bieten, käme aber nur für sehr alte Orte in Frage, welche direkt an einem solchen Bergrücken liegen.
- Buch am Irchel ZH; historische Belege: Buoch 1089; Bebinchon 1244, Deutung = 1. beim Buchenwald.
- Buch b. Frauenfeld TG, zu Üsslingen; historische Belege: Buch bei Üsslingen 1127, Buoch 1260, Deutung = beim Buchengehölz (Nyffenegger & Bandle).
- Buch b. Happerswil TG, zu Happerswi;l; historische Belege: In Villa Buoch 882; Deutung = beim Haus am Buchengehölz (Nyffenegger & Bandle).
- Buch b. Märwil TG, zu Affeltrangen; historische Belege: Buch 1228. Deutung = beim Buchengehölz (Nyffenegger & Bandle).
- Buch b. Mühleberg BE, zu Mühleberg. Deutung = beim Buchenwald.
- Buch SH, Bezirk Stein; historische Belege: Buch 1080, Opidum Buch 1270; Deutung = beim Buchengehölz (Kläui & Schobinger).
- Buchackern TG, zu Erlen; historische Belege: Buchaker 1303; Deutung = Acker bei der Buche oder dem Buchengehölz.
- Buchberg AR, zu Hunswil; Deutung = ?.
- Buchberg SG, zu Thal; Deutung = ?.
- Buchberg SG, zu Benken; Deutung = ?.
- Buchberg SH, Bezirk Schaffhausen; historische Belege: Buochberg 1067, Bochberg 1111, Buchberge 1236. Deutung = Ort beim mit Buchen bestandenen Berg.
- Buchegerten BE, zu Roggwil; = nicht mehr gepflügtes Land bei den Buchen.
- Buchegg SO, Bezirk Bucheggberg; Deutung = Hügelvorsprung bei den Buchen.
- Büchel SG, zu Alt St. Johann; Deutung = Hügel, von bühel, Bühl.
- Büchel SG, zu Altstätten; Deutung = Hügel, von bühel, Bühl.
- Buchen AR, zu Teufen; Deutung = bei den Buchen.
- Buchen BE, zu Horrenbach. Deutung = bei den Buchen.
- Buchen im Prättigau GR, zu (?); Deutung = bei den Buchen.
- Buchenegg ZH Zu Stallikon; historische Belege: Buochunecco 1184/90 (ind), Bochenecke 1184, Buochuneka 1232, Buochenneg um 1389/90, Buochenegg 1401; = Gelände- oder Hügelvorsprung mit Buchen (Kläui & Schobinger).
- Buchs SG, Bezirk Werdenberg; historische Belege: De Pogio 765, Pugo um 900, Bugu 1050, Buchs 1213; Dies ist der einzige Ort in der Schweiz, wo Buchs nicht auf den Buchsbaum zurück geführt werden kann. De Pogio könnte auf eine frühe rätoromanische Form von Anhöhe, Hügel, zurückgeführt werden, ähnlich wie heute italienisch poggio = Berg. Das wird topologisch dadurch bestätigt, dass das Rheintal bei Buchs relativ eng ist und von beiden Seiten Berghänge viel weiter als sonst in die Talebene hineinragen. Buchs könnte also als Ort am Fusse des Berges gedeutet werden.
- Buckten BL, Bezirk Sissach; historische Belege: *Buttingchova, Butuchon 1266, Buttkon; Deutung = 1. bei den Höfen der Leute des Bodo, Botto (Förstemann) oder Butto (Studer).
- Budengo TI, zu Bodio; Deutung = noch keine gefunden, soll wie alle Orte mit der Endung -engo keltisch sein (Bruckner).
- Budron, Le VD, zu Le Mont; Deutung = ?.
- Büelerberg SZ, zu Lauerz. Deutung = Hügel, welcher einem Bewohner namens Bühler gehörte.
- Büelisacker AG, zu Waltenswil. Deutung = ?.
- Büelti ZG, zu Menzingen. Deutung = ?.
- Büetigen BE, Bezirk Büren;historische Belege: Buetthingen 1252, Buetingen 1261. Deutung = bei den Höfen der Leute des Bodo, Botho usw. (Förstemann).
- Büezwil LU, bei Seesatz. Deutung = ?.
- Büfelden TG, zu Sirnach; historische Belege: Puriveldun 830, Purvelt 1249; Deutung = Bürenfelden, Felder bei den Häusern (Oettli, Nyffenegger & Bandle).
- Buffalora GR, zu Soazza; Rätoromanisch: Palvalura, Deutung = Erdrutsch, von rätorom. buvalura oder als Sturmgewitter, von boffa-l'ora; im übertragenen Sinn = hochgelegener Ort, wo alle Winde sausen (Studer).
- Buffeberg SG, zu Flums. Deutung = ?.
- Bugaro TI, zu Locarno. Deutung = ?.
- Bugnaux VD, zu Essertines. Deutung = ?.
- Bugnei GR, zu Tavetsch. Deutung = ?.
- Bugnon FR, zu Corminboeuf. Deutung = ?.
- Buhhalde AG, zu Biberstein. Deutung = ?
- Bühl BE, Bezirk Nidau; Bule 1261; Deutung = Hügel.
- Bühl, Bühlen, Böhl, Böhli, Biel: Häufiger Ortsname der deutschen Schweiz, bedeutet stets kleiner Hügel, von ahd. buhil, siehe auch Idiotikon IV, 1095.
- Bühlbad BE, zu Kandersteg. Deutung = Bad beim Hügel.
- Bühler AR, Bezirk Mittelland. Der ganz alte Ortsname war ursprünglich Roten, Bühlershoff 1479. Deutung = Hof der Familie Bühler. Der Ortsname Roten konnte bis heute noch nicht bestätigt werden.
- Bühlergass SZ, zu Wangen. Deutung = ?.
- Bühlhof SG, zu Henau. Deutung = Gehöft beim Hügel.
- Bühlhof ZH, zu Winkel. Deutung = Gehöft beim Hügel.
- Bühlhof BE, zu Schüpfen. Deutung = Gehöft beim Hügel.
- Bühli AR, zu Wolfhalden. Deutung = ?.
- Bühlikofen BE, zu Zollikofen. Deutung = ?.
- Bühlmühle AG, zu Aristau. Deutung = ?.
- Bühnenberg AG, zu Oftringen. Deutung = Hügel mit einer Ebene, entsprechend der Buhn anderswo.
- Bühnenberg AG, zu Zofingen. Deutung = ?. Es ist nicht sicher, ob dieses Bühnenberg identisch ist mit jenem von Oftringen (?).
- Buhrüti TG, zu Salmsach; historische Belege: Bühlrüte 1634. Deutung = auf einem Hügel gelegene Rodung (Nyffenegger & Bandle).
- Buhwil TG, zu Fischingen. Deutung = Weiler des Buobo (Nyffenegger & Bandle). Dieses Buhwil wird im Thurgauer Namenbuch nur in Mundartform geführt, während das gleichnamige Buhwil bei Kradolf auf Hochdeutsch geführt wird. Eine erstaunliche Inkonsequenz.
- Buhwil TG, zu Kradolf-Schönenberg; historische Belege: Puabinwilare 838. Deutung = Weiler des Buobo (Nyffenegger & Bandle).
Buhwil TG, zu Schönholzerswilen. Deutung = Weiler des Buobo (Etter). Buhhwil findet sich im Thurgauer Namenbuch nicht und ein schriftdeutsches Verzeichnis fehlt, um es unter einem allfälligen Mundartnamen zu finden. Nyffenegger & Bandle sind leider wie auch andere Thurgauer Orts- und Flurnamenforscher weit über das Ziel hinaus geschossen und machen mit der alphabetischen Reihenfolge nur in Mundart auf diese Art und Weise ein Auffinden von Orts- und Flurnamen oftmals sehr mühsam! Das Mindeste, was man unter solch' strenger Mundartschreibweise erwarten dürfte, wäre ein vorausgehendes Verzeichnis der Ortsnamen in gepflegtem Schriftdeutsch, damit der sprachliche Nichtthurgauer das Nachschlagwerk auch benützen kann. Diese Kritik ändert natürlich nichts an der super guten Arbeit der Fachleute bei der Deutung der Ortsnamen.
- Buhwil TG, zu Neukirch, Ober- und Unter-Buhwil. Buhwil findet sich im Thurgauer Namenbuch nicht und ein schriftdeutsches Verzeichnis fehlt, um es unter einem allfälligen Mundartnamen zu finden. Nyffenegger & Bandle sind leider wie auch andere Thurgauer Orts- und Flurnamenforscher weit über das Ziel hinaus geschossen und machen mit der alphabetischen Reihenfolge nur in Mundart auf diese Art und Weise ein Auffinden von Orts- und Flurnamen oftmals sehr mühsam! Das Mindeste, was man unter solch' strenger Mundartschreibweise erwarten dürfte, wäre ein vorausgehendes Verzeichnis der Ortsnamen in gepflegtem Schriftdeutsch, damit der sprachliche Nichtthurgauer das Nachschlagwerk auch benützen kann. Diese Kritik ändert natürlich nichts an der super guten Arbeit der Fachleute bei der Deutung der Ortsnamen.
- Buillard FR, zu Cordast. Deutung = ?.
- Buissons, Les FR, zu Villaraboud. Deutung = ?.
- Buitona VS. zu Fully. Deutung = ?.
- Buix JU, Bezirk Pruntrut; Deutsch: Buchs; historische Belege: Bus 1136; Bosco 1157, Buches 1241, Boyez 1362; = bei den Buchsträuchern, beim Gestrüpp.
- Bülach ZH; historische Belege: *Pulliacum, Pullacha 811, Puillacha 828, Bülacho 1255, Buillach 1278, Builach 1277, Büllach 1286; Mundart: Büüli. Deutung = Landgut des Pullius, abgeleitet von praedium Pulliacum. Zahlreiche Ortsnamen mit der Endung -ach können auf einen römischen Ort mit der Endung -acum zurück geführt werden. Man geht heute davon aus, dass dies im Falle Bülachs ebenfalls zutrifft, denn es gibt mehrere Orte dieses Namenstyps in der näheren Umgebung, welche heute in der Mundart alle mit -i enden wie etwa Windlach, Neerach, Seuzach und Embrach. Dazu gehört auch Bulach (Büüli). Die römische Endung -acum entliehen die Römer der damals noch vorherrschenden keltischen Sprache, welche -ako lautete und das gleiche bedeutete. Da der damalige Eigentümer des Landgutes aber offensichtlich ein Römer war, ist Bülach mit grosser Wahrscheinlichkeit eine römische Neubenennung (Aebischer 1927, Kläui & Schobinger 1989, LSG 2005).
Bulle FR, Bezirk Greyerz; Deutsch: Boll; historische Belege: Butulum 855, Butulo 860, Bollo 1200, Bullo 1225. Deutung = 1. von but, butte, bout, lateinisch butum (Jaccard), 2. beim Haus des Potilus (Muret), 3. stammt von einem keltischen Wort namens butulo (LSG 2005, 200).
- Bulles, Les NE, zu La-Chaux-de-Fonds. Deutung = ?.
- Bullet VD, Bezirk Grandson; historische Belege: Villa Bolacco 950; Buleto 1323. Deutung = 1. Rodung, von mittellat. bola, 2. von lat. betulla, fr. bouleau (LSG 2005, 201.
- Bulon LU, zu Winikon. Deutung = ?.
- Bumbach BE, zu Schangnau. Deutung = ?
- Bumberg SG, zu Kirchberg. Deutung = ?.
- Bümpliz BE Bezirk Bern; historische Belege: Bimpenymgis 1016, Campus Pipinensis 1019, Pimpinensis 1025, Bimplitz 1235, 1306, Pipinant, Pimpiniza; = 1. bei den Höfen der Leute des Pipin (Obermüller, Attinger), 2. bei den Höfen der Leute des Pipo, Pimpo (Oettli). Deutung 2 ist besser.
- Bünberg BE, zu Heimberg. Deutung = Hügel mit ebener Höhe, von Bühne.
- Bund SG, zu Wattwil. Deutung = ?.
- Bünden GR, zu Davos. Deutung = ?.
- Bunderbach BE, zu Kandergrund. Deutung = Ort nach dem gleichnamigen Bach benannt.
- Bundkofen BE, zu Schüpfen. Deutung = bei den Höfen der Leute.....?
- Bundsacker BE, zu Rüschegg. Deutung = ?.
- Bündt SG, zu Wattwil. Deutung = in der Beunde, eingezäunte Grundstücke.
- Bundtels FR, zu Düdingen. Deutung = ?.
- Bunegg LU, zu Willisau. Deutung = ?.
- Bunihaus LU, zu Flühli. Deutung = ?.
- Bunschen BE, zu Oberwil. Deutung = ?.
- Büntacher ZH, zu Stäfa. Deutung = Acker bei den Bünten, eingezäunte Gärten oder eingezäunter Acker.
- Buntschumühle FR, zu St. Ursen. Deutung = vielleicht von kelt/fr bunci, dessen Bedeutung aber unbekannt ist (Studer, S 75).
- Bünzen AG, Bezirk Muri; historische Belege: Bunzina 1259; Buintznach 1306. Deutung = Hofgut des Pontius, von lat. villa Pontiana (LSG 2005, 201).
- Buobenberg SG, zu Flums. Deutung = beim Berg des Buobo.
- Buochli NW, zu Ennetbürgen. Deutung = ?.
- Buochs NW; historische Belege: Buochs 1064, Boches, Bouches, Buochis 1124, Buoches, 1184, 1189, Buochis 1190, Buches 1210, Buchs 1229; Deutung = 1. vielleicht Ort beim Bergrücken, von kelt. buoch. 2. Ortsname ist gallorömischer Herkunft, sodass eine germanische Erklärung entfällt (Ackermann). 3. auch eine lateinische Deutung käme auf Hügel, Anhöhe, von lateinisch podium (LSG 2005, 202). Der Ort ist ohne ältere urkundliche Namen kaum deutbar.
- Buonas ZG, zu Risch; historische Belege: 1130 erstm urk. erw.; Buochunnaso 1190; Buochennas, Buchenas; = 1. mit Buchen bestandene Halbinsel, von ahd. naso (Oettli).
- Buosingen SZ, zu Arth. Deutung = bei den Höfen der Leute des Buoso (?)
- Bur: Häufiger Ortsnamenteil in der deutschen und seltener in der französischen Schweiz, wird heute zumeist mit ahd. bur = Haus erklärt. Diese Deutung ist aber noch unvollendet, denn darauf weist unsere Mundart hin: einen Bauern nennen wir Puur und früher sagte man fast überall noch Nachbur statt Nachbar = das nächste Haus. Der Bauer ist jemand, der anbaut, so wie man ein Haus baut, z. B. der Bau. Dann hiess es früher in der Mundart statt Mist Buu. Diese enge Verquickung weist auf den früher wichtigsten aller Berufe hin, den Bauern. Auch im Keltischen weist alles in diese Richtung : bur = Vieh. In den germanischen Sprachen lässt sich der Wortstamm weit zurückverfolgen, immer mit der Grundbedeutung Ort, wo man wohnt. In den keltischen Sprachen hingegen ist die Grundbedeutung stets beim Vieh zu finden. Ein Ortsname aus einer Zeit vor 1000 wäre also so zu deuten, dass man beide Aspekte im Auge behält und dann den treffenderen wählt.
- Burach BE, zu Graben. Deutung = ?.
- Buratte JU, zu Bure; Wüstung, bereits im Mittelalter abgegangen. Deutung = ?.
- Bürchen VS, bei Raron; historische Belege: ze Birke 1307, Birkonberg 1367, Birchen 1441, Betula 1755. Deutung = bei den Birken.
Bure JU Bezirk Pruntrut; Deutsch: Büren; historische Belege: Biuris 968, Bures 1139; Deutung = 1. Ort, wo Wildschweine hausten, von kelt bur, brica, burnhen (Attinger), 2. Haus, von ahd. bur = Haus (Oettli). 3. Ort, wo sich die Wildschweine zurückziehen (LSG 2005, 202). Der deutsche Ortsname scheint offensichtlich älter zu sein und weist mit seiner Endung klar auf keltisch burnhen, was etwa Wildschweinheim bedeutet und für die Deutung der Heim-Orte geradezu ein Leitfossil darstellt.
- Büren: Ortsname der deutschen Schweiz, bedeutet fast immer Häuser, von ahd. bur = Haus, Verb: buwan = bauen. Sehr alte Büren können auch auf das keltische bur zurück geführt werden, das dann allgemein Vieh bedeutete und Wohnhaus, Stall und Vieh insgesamt einschloss. Als Keltisch und Alemannisch noch nebeneinander gesprochen wurde, haben sich die beiden Bedeutungen angeglichen. Aeltere Büren sind also stärker viehwirtschaftlich geprägt, neuere reduzieren sich eher auf das Wohnhaus. Es sei an den Mundart-Ausdruck Nachbur erinnert: der nächste Bauer, das nächste Haus. Auch ein alter urkundlich übnerlieferter Name für Bure JU = Burnhen zeigt auf, dass sowohl bur wie hen mit dem alem bur und heim etymologisch eng verwandt sind.
- Büren a. d. Aare BE, Bezirk Büren; historische Belege: Buirro 1185, Buron 1236. Deutung = bei den Häusern.
- Büren AG, zu Gansingen; Ober- und Unterbüren; Deutung = bei den Häusern.
- Büren NW, zu Oberdorf; historische Belege: Burronn 1252, Buirron 1342, seit 1469 als zwei eigene Orte (Korporation) erwähnt: nid und ob dem Bach; Deutung = bei den Häusern.
- Büren SG Bezirk Wil, Nieder- und Oberbüren; historische Belege: Puria 817, Puirra 827, Pura 889, Buoron 1193, Burron 1240. Deutung = bei den Häusern.
- Büren SO Bezirk Thierstein; historische Belege: Bürron 1174, Buoron 1194, Bürron 1317; Deutung = bei den Häusern.
- Büren TG, zu Raperswilen. Deutung = bei den Häusern. Büren findet sich im Thurgauer Namenbuch nicht und ein schriftdeutsches Verzeichnis fehlt, um es unter einem allfälligen Mundartnamen zu finden. Nyffenegger & Bandle sind leider wie auch andere Thurgauer Orts- und Flurnamenforscher weit über das Ziel hinaus geschossen und machen mit der alphabetischen Reihenfolge nur in Mundart auf diese Art und Weise ein Auffinden von Orts- und Flurnamen oftmals sehr mühsam! Das Mindeste, was man unter solch' strenger Mundartschreibweise erwarten dürfte, wäre ein vorausgehendes Verzeichnis der Ortsnamen in gepflegtem Schriftdeutsch, damit der sprachliche Nichtthurgauer das Nachschlagwerk auch benützen kann. Diese Kritik ändert natürlich nichts an der super guten Arbeit der Fachleute bei der Deutung der Ortsnamen.
-Büren zum Hof BE, zu Fraubrunnen; historische Belege: Perchtoltesburon 894, Burron 1249. Deutung = bei den Häusern des Berchtold (LSG 2005, 203).
- Bürenberg BE, zu Pery. Deutung = ?.
- Bürenwald SG, zu Oberbüren. Deutung = Wald bei den Bauernhäusern.
- Burg: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet Burg, Festung, seltener auch hoher steiler Fels oder einfach Berg.
- Burg AG, Bezirk Kulm; historische Belege: Burg um 1150 erbaut, bei der Burg 1412; seit 1751 eigenständig. Deutung = bei der Burg.
- Burg bei Murten FR, zu Murten seit 1975; historische Belege: Chastel 1340, Castro 1394, Castro villa 1413, Burg 1510; Deutung = Ort benannt nach der Burg.
- Burg im Leimental BL, Bezirk Laufen; Französisch: La Bourg; historische Belege: Biederdan 1141, Biediertan 1194, Biedirtan 1277, Burrg ze Bidertan 1369, Biedertal 1469, Bietterthal 1520, uf Burgthal 1632, Burg 1682; Deutung = ursprünglich Biederthal, später Burg, auch mit Biederthal war die Festung gemeint, später wurde aus dem einzelnen Haus bei der Burg ein Ort, welcher dann nur noch Burg hiess.
- Bürg SG, zu Eschenbach. Deutung = ?.
- Burg SH, zu Stein am Rhein oder Wagenhausen; gallor. *Gaunodurum; von kelt gaun, gaund = Stein, Fels (Studer), vermutl. identisch mit Tasgetium, als Brückenkopf gegründet im Jahr 294.
- Burgäschi SO, Bezirk Bucheggberg/Kriegstetten; Französisch: Äschi-le-Château; historische Belege: Esche um 1100; seit 1993 zu Äschi. Der Name Burgäschi kam daher, dass hier früher einmal eine Burg stand; Deutung = 1. ehem. Burg bei einem Eschenbestand (Oettli). 2. Gelegentlich hört man, dass der Ort seinen Namen von der Burg und die Burg von den Edelknechten von Esche erhalten habe. Die Herren von Esche bekamen ihren Namen aber von eben denselben Eschen.
- Burgau SG, zu Flawil. Deutung = ?.
- Burgbad BE, zu Burg. Deutung = Bad bei der Burg.
- Burgbühl BE, zu Sumiswald. Deutung = Burghügel.
- Burgdorf BE; historische Belege: Bertorf 1267, Burtolf, Burchtorf; Mundart: Burdlef, Französisch: Berthoud, Lateinisch: Castrovilla. Deutung = Dorf des Berchtold. Burdlef BE, Dürlef LU, Rodlef AG (Ober/Unterrohrdorf) und Chradlef TG (Kradolf) sind ein paar der wenigen Lef-Orte in der Schweiz.
- Bürgen VS, zu Törbel. Deutung = ?.
- Bürgenberg NW, zu Ennetbürgen. Deutung = ?.
- Bürgenstock NW, zu (Ennetbürgen/Stansstad); Bürgenstock 1872 eingeführter neuer Name für den Berg und die Streusiedlung samt Hotelneubau. Deutung = Ort benannt nach dem Berg.
- Burgerau SG, zu Buchs. Deutung = Aue im Eigentum der Burger (Oettli).
- Burghalden BE, zu Rüegsau. Deutung = Abhang bei der Burg.
- Burghalden ZH, zu Richterswil; Deutung = Abhang bei der Burg (Kläui & Schobinger).
- Burghof ZH; zu Ossingen; historische Belege: curia dicta Burch 1275, decimam in Burch 1293, Burg 1450, 1582, Burghof 1454, 1667; Deutung = Hof, der zu einer Burg gehört (Kläui & Schobinger).
- Burghölzli ZH, zu Zürich-Riesbach; Deutung = Wäldchen bei der ehem. Biberlinsburg.
- Burgistein BE; Bezirk Seftigen; historische Belege: Burgstein 1266, Burgenstein 1271; Deutung = Burg auf einem Felsen (heute Ruine).
- Burgiwil BE, zu Burgistein. Deutung = Weiler bei der Burg.
- Burglauenen BE, zu Grindelwald. Deutung = ?.
- Bürglen BE, zu Meiringen. Deutung = kleine Burg, von ahd. burgilla.
- Bürglen BE, zu Ägerten; historische Belege: Burgulione 817, Burgulon 1216; Deutung = ?.
- Bürglen FR, zu Freiburg im Üechtland: Französisch: Bourguillon; historische Belege: vor 1252 Burgillon; Deutung = kleine Burg.
- Bürglen LU, zu Vitznau. Deutung = kleine Burg.
- Bürglen LU, zu Rain; Ober- und Unterbürglen. Deutung = kleine Burg.
- Burgrain LU, zu Alberswil. Deutung = Abhang bei der Burg.
- Burgstalden LU, zu Wolhusen; Deutung = steiler Weg zur Burg.
- Burier VD, zu La-Tour-de-Peilz. Deutung = ?.
- Burinaux VD, zu Chavannes. Deutung = ?.
- Burisei BE, zu Wohlen. Deutung = Aue des Buri (Oettli).
- Büriswilen AI, zu Oberegg; historische Belege: erstm urk um 1400 erw; Deutung = ?.
- Burkartshaus TG, zu Egnach; Mundart Boorgetshus. historische Belege: Burgertshaus 1498. Deutung = bei Haus des Burkhart (Nyffenegger & Bandle).
- Burkartsulishaus TG, zu Egnach; Deutung = beim Haus des Uli Burkhart (OGS). Erinnert etwas an den ähnlichen Flurnamen in Rümlang ZH: Uelimuetterhau!
- Bürki AI, zu Oberegg. Deutung = Ort bei den Birken (Oettli).
- Bürlemoos LU, zu Rothenburg. Deutung = ?.
- Büron LU Bezirk Sursee; historische Belege: Buirron 1130; Deutung = 1. bei den Häusern, von ahd. bur = Haus, Hütte, 2. Ort, wo Viehställe stehen, von keltisch buar = Viehställe, Viehpferche, on = Ort, Stelle (nach Obermüller-Art). Wahrscheinlicher aber ist Büron eine Kollektivbildung aus bur, dann wären schon zu Anfang mehrere Höfe vorhanden gewesen.
- Buron VD, zu Villars-le-Terroir; Buron-le-Grand- + Buron-le-Petit; Deutung = bei den Häusern.
- Bursinel VD, Bezirk Rolle; historische Belege: Brucines 1139, Brucinets 1220, Brusines 1244; Deutung = 1. kleines Buschwerk, von Patois brucinet; hier läge dann die bekannte R-Kontakt-Metathese vor wie bei Brenodor und Bern. Siehe unter Bern! 2. das kleine Bursin (LSG 2005, 205). Deutung 2 ist eleganter.
- Bursins VD; historische Belege: Bruzinges 1011, Brucins 1031, Brusinel 1211; Deutung = Gebüsch, von Patois brucins = franz. Brusses, Mundart Brüsch und deutsch Burst (!), daher Bursins und nicht Brusins. Auch hier die bekannte R-Kontakt-Metathese wie bei Brenodor-Bern. Siehe dort!
- Burst SG, zu Alt St. Johann; Deutung = 1. beim Borstengras, auch als borstiges Sumpfgras bezeichnet, von ahd burst (Oettli), die genaue botanische Bezeichnung lautet: Bromus erectus. Diese Pflanze ist vor allem gemeint, wenn von Burstwiesen die Rede ist. 2. von Burst = Gebüsch.
- Burtigny VD, Bezirk Rolle; historische Belege: Britiniaco 1144, Brettigney(i) 1145, Britinie 1228, lat *Britaniacum; = 1. entweder vom Personenname Britto oder Sumpf, von keltisch brit. Auch hier liegt die bekannte R-Kontakt-Metathese vor wie bei Brenodor-Bern. Siehe dort!
- Burvagn GR, zu Conters; Deutsch: Burwein;historische Belege: Prauwein 1375, Bruweyn 1452; = (?). Auch hier liegt die bekannte R-Kontakt-Metathese vor wie bei Brenodor-Bern. Siehe dort!
- Bürzlen (?) Zu (?); Deutung = besondere Form eines Hügels (Oettli), wohl von Bürzel = Entensteiss, ahd. bor, burzil = hervorstehend, oben.
- Busada TI, zu Mergoscia; Deutung = ?.
- Büschikon AG, zu Tägerig; Deutung = bei den Höfen der Leute des...... (?).
- Busenhard ZH, zu Herrliberg; Deutung = *Puasunhard; = Weidewald des Puaso (Kläui & Schobinger, Oettli).
- Buseno GR, Bezirk Moesa; Deutsch: Busén, offizieller Name bis 1943; historische Belege: Busina 1352, Buxeno 1436 = ?.
- Büsingen D zum Landkreis Konstanz; Deutsche Enklave, völlig von Schweizer Gebiet umgeben; Bousinga 1090;
- Büsmig SG, zu Sennwald. Deutung = ?.
- Bussenhausen ZH, zu Pfäffikon; historische Belege: Puasunhovun 848, Buscenhusen 1266, Bussenhusen 1312, Buzenhusen 1335;Deutung = bei den Häusern des Busso (Kläui & Schobinger) oder des Puaso.
- Bussental BE, zu Interlaken. Deutung = Tal des Puaso oder Busso.
- Bussental ZH, zu Bäretswil; historische Belege: *Puasuntal; Busenthal 1902; Deutung = Tal des Busso oder Puaso (Kläui & Schobinger).
- Büsserach SO Bezirk Thierstein; historische Belege: Buezherach 1194, Burzherach. Deutung = 1. Name ist vermutlich gallorömisch (Schenker). 2. Landgut des Buxurius (LSG 2005, 207).
- Busserein GR, zu Schiers; rötoromanisch Pusserein. Deutung = ?.
- Busskirch SG; historische Belege: Fossonas ecclesiam 842/43, Fussinchirichun 854, 894, Buschilche 1209; Deutung = 1. Kirche des Fosso, Fusso (Oettli), 2. Kirche des Pusso.
- Busslingen AG, zu Remetschwil; historische Belege: *Puasunlinca; Busnang 1160; Deutung = Wiesenhang des Puaso, Busslingen ist also kein echter -ingen-Ort, da er auf einen Abhang hindeutet.
- Buttenau ZH Zu Adliswil; historische Belege: Buttenauw 1667; Deutung = 1. Aue des Butto (Kläui & Schobinger), 2. mit Hagebutten bewachsene Aue. Welche Deutung die richtige ist, könnte leicht festgestellt werden, da der Name nur bis 1667 zurück verfolgbar scheint. Da müssten noch Namenbücher den Butto nachweisen können.
- Büttenberg BE, zu Safnern; Wüstung; Montbottum 1228, Buttenberg 1258; Deutung = ?.
- Buttenberg LU, zu Alberswil; Deutung = mit Hagebutten bestandener Hügel (Oettli).
- Büttenhardt SH, Bezirk Reiat; historische Belege: Butinhart 1238; Deutung = Weidewald des Butto (Oettli) oder des Buto (Förstemann, LSG 2005, 211).
- Buttenried BE, zu Mühleberg; Deutung = Ried des Buto (Lütolf, Zinsli, Zihlmann).
- Buttenried LU, zu Pfaffnau; Deutung = Ried des Buto.
- Buttes NE, Bezirk Val-de-Travers; historische Belege: um 1300 oder 1342 erstmals urkundlich erwähnt als Boutes; Deutsch: Bühl; Deutung = Hügel.
- Büttikon AG Bezirk Bremgarten; historische Belege: Putinchova um 850, Putinchova 893, Potinchouen 1045, Buttincon 1255; Deutung = bei den Höfen der Leute des Puto.
- Buttikon SZ, zu (?); historische Belege: Buttinchoven 1045; Deutung = bei den Höfen der Leute des Puto.
- Büttingen SG, zu Wittenbach; Deutung = bei den Höfen der Leute des Puto.
- Buttisholz LU, Bezirk Sursee; historische Belege: Buttensulza 1036, Butinsulze 1178, 1190, Buttensulz 1310 = 1. Sumpfland des Butto (Attinger), 2. Salzquelle des Buto (LSG 2005, 211). Sulz wurde zu Holz verschliffen.
- Buttwil AG, Bezirk Muri; historische Belege: Butwile 1160, 1273 ; Mundart: Buutl ; Deutung = 1. wohl Weiler bei den Pfützen, von lat. butina = Pfütze, auch verwandt mit Bützenen = nasse Stellen in der Wiese, 2. Weiler des Buto, Puto (Förstemann, Boesch, Helfenstein, Zehnder, LSG 2005, 211).
- Bütz AG, zu Sulz; Deutung = Pfütze, von lat. butina. Auch der Ortsname der Gemeinde, zu der Bütz gehört weist auf die gleiche Gegend hin: Sulz = Moor, Schlamm.
- Bütz, Butzen, Bützen, Bützli, Bützi, Bützenen: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet meist Quelle, quellnasse Wiesen, Pfütze, von lat. puteus, ital. pozzo, ahd. puzzi, pfuzza, puzza, buzza oder lat. butina. Die ähnlich klingenden Bitzenen etc haben eine andere Deutung, siehe dort!
- Bützberg AG, Bezirk Brugg; Deutung = Hügel bei einer Quelle oder Hügel mit einer Quelle.
- Bützberg BE, zu Thunstetten; historische Belege: Bucceberg 1267; Deutung = Hügel bei einer Quelle oder Hügel mit einer Quelle.
- Butzen UR, zu Spirigen; Deutung = ?.
- Butzenmatt BE. zu Thunstetten; Deutung = ?.
- Buus BL, Bezirk Sissach; historische Belege: Bus 1260, 1273; Deutung = Ort bei einem Buchsbaum (LSG 2005, 212).