Ortsnamendeutung Schweiz: Cà del Ferree - Chamufens
Ortsnamen – Übrige – historisch
Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 95 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
- Cà del Ferree TI, zu Arogno. Kleiner Weiler in der Gemeinde Arongo, erwähnt im Geografischen Lexikon der Schweiz Band 1, Seite 400. Deutung = Haus des Eisernen (?), vielleicht ein Übername für einen harten Kerl.
- Cà del Pozzo TI, zu Magadino. Deutung = Haus bei der Quelle, beim Brunnen.
- Cà Nova TI, zu Arogno. Deutung = neues Haus.
- Cà, Chà, Ca, Cha: Ortsname der italienischen und rätoromanischen Schweiz, bedeutet sehr oft, aber nicht immer Haus. Es ist die Kurz- oder Mundartform von italienisch casa oder rätoromanisch casa, chasa. Der Ursprung des Wortes ist einer vorkeltischen, indogermanischen Sprache zuzuordnen. Cà kommt auch in keltischen Dialekten vor, scheint dort aber ein Lehnwort aus den oberitalienischen Dialekten gewesen zu sein.
- Cabbio TI, Bezirk Mendrisio; historische Belege: Cambio 1188, Cabio 1225, Cabio 1296-99, 1335, Cabbio 1447; Deutung = bei der Höhle, von lat. cavum, cavea, caverna. Die Deutung ist unsicher.
- Cabbiolo TI, zu Lostallo; historische Belege: mind seit 1295; Deutung = ?.
- Cabila FR, zu Murist; Deutung = ?.
- Caccio TI, zu Brissago; Deutung = Verliess, Keller, Felsenhöhle, von Tessiner Mundart.
- Cacciorre GR, zu Stampa; Deutung = ?.
- Cachot, Le NE, zu La-Chaux-du-Milieu; Deutung = Verliess, Keller, Felsenhöhle.
- Cademario TI, Bezirk Lugano; Deutsch: Cadtme, deutsch mundartlich: Gadme; historische Belege: Cademerio 1163, Cadelmario 1194, Cadelmario Superiore 1335; Das Superiore steht im Gegesatz zum damaligen Inferiore, dem heutigen Bosco Luganese; Deutung = 1. Gotteshaus des Mario, von keltisch cadé = Gotteshaus, 2. Nachtlager des Mario, von lat. castra, siehe dazu auch Gastern BE!, 3. Haus des Mario, von Tessiner Mundart cà = Haus, del Mario = des Marius (Wikipedia). Aufgrund des alten überlieferten Namens ist Deutung 3 eindeutig Favorit.
- Cadempino TI Bezirk Lugano; historische Belege: Gadampiri 751, Catapino 844, Cadampinus 1004, Cadampino 1335. Deutung = liegt im Dunkeln (LSG 2005, 213).
- Cadepiano TI, zu Barbengo; Deutung = Haus in der Ebene, 2. von lat. cadinus, also flaches Plateau.
- Cadigno TI, zu Brissago; Deutung = ?.
- Cadlimao TI, zu Airolo; Deutung = ?.
- Cadro TI Bezirk Lugano; historische Belege: Cadelo 735; 854; Deutung = 1. Ortsname stammt vom Personenname Cadro (Gualzata). 2. Bedeutung des Ortsnamens unbekannt (LSG 2005, 214).
- Caduff GR, zu Neukirch. Deutung = Haus .....? Eine der zahlreichen rätoromanischen Schöpfungen wie Capeder, Casura, Canova, Cahannes, Camathias, Capaul usw., bedeuten alle Haus des....bei Personenbezug und Haus beim, am, über usw.... bei Ortsbezug wie etwa Casutt = Casa sotta = unteres Haus. Mit Haus war stets auch die darin wohnende Familie gemeint, so wie man auch bei uns früher vom Haus Meier, dem Haus Müller usw. sprach.
- Cagiallo TI, zu Capriasca; historische Belege: Guzallo um 1250, Cazallo 1335; Deutung = gelbes Haus. Diese Deutung ist eher volksetymologisch zu verstehen, denn sie basiert auf dem jüngeren Ortsnamen, die alten Schreibweisen lassen aber eine andere Deutung wahrscheinlich sein.
- Cala: Häufiger Orts- und Flurname in der französischen, italienischen und rätoromanischen Schweiz. Eine sichere Deutung ist äussert schwierig, da cala und cal im Lateinischen sehr viele verschiedene Bedeutungen haben können. Wenn jedoch Orts- und Flurnamen gemeint sind, schränkt sich das ein wenig ein. Vermutlich sind dann vor allem geschützter Ort, von rätisch cala, durch J. J. Rousseau verbreitet und französisch zu Chalet abgewandelt, im Italienischen auch als cal anzutreffen. Cala könnte keltische oder noch ältere Wurzeln haben. Das Wort ist noch wenig erforscht.
- Calabri JU, zu Fontenet; Deutung = vielleicht Schutzhütte, von cala = Haus, geschütztes Haus und abri = Schutz.
- Calames, Les NE, zu Le Locle; Deutung = Ort mit Röhricht, von lateinisch calamellum.
- Calfeisen SG, Rätisch *Calavasuna; Wüstung seit 16./17. Jahrh., das Tal behielt aber den Namen; historische Belege : ad fontes Calvesonas 1050, Kalveys 1346 (Walsersiedlung), Galues 1385, Galfeisen 1477; Kalfeusen 1895; Deutung = bei den Quellen des Calvisius (Studer). Der rätische Name deutet aber auf etwas anderes hin: rätisch cala = geschützter Ort (Haus). Wenn diese Annahme stimmt, dann müssten bereits die alten Rätier vor den nachfolgenden Walsern, das Tal zumindest im Sommer bewohnt haben, sonst hätte der Name Calavasuna in diesem Tal keinen Sinn.
- Calfreisen GR, Bezirk Plessur; historische Belege: Cauraisene 1156, Kauraraiscene 1231, Cravaiscens; Deutung = 1. unsichere Herkunft, vorrömisch, ja sogar vorkeltisch (Stricker), 2. Am Abgrund, von casa voraginen = Haus am Abgrund, 3. von casa fraxinu = Haus bei der Esche, welches sich in der Mundart allmählich zu Casa Fraissen verschliffen hat (Studer). 4. Casa Fraissen ist wahrscheinlich nur eine volksetymologische Umdeutung einer älteren Form, die nicht mehr verstanden wurde (LSG 2005, 214).
- Calpiogna TI, Bezirk Laventina; historische Belege: Calpiognia 1246. Deutung = Herkunft liegt im Dunkeln (LSG 2005, 215).
- Calprino TI, Bezirk Lugano. Deutung = ?.
- Caltgiadira GR, zu Truns. Deutung = ?.
- Cama al Ponte GR, zu Cama. Deutung = Cama bei der Brücke.
- Cama GR, Bezirk Moesa; historische Belege: Camma 1219, Came 1248, Cama 1327. Deutung = wie Cham von kelt. *kama = Dorf (Sonderegger), 2. Herkunft liegt im Dunkeln (LSG 2005, 216).
- Camana GR, zu Safien. Deutung. = ?.
- Camanoglio TI, zu Cerentino; Deutung = ?.
- Cambleo TI, zu Peccia. Deutung = ?.
- Camedo TI, zu Borgnone. Deutung = ?.
- Camerlata TI, zu Rancate. Deutung = ?.
- Camignolo TI, zu Lugano; historische Belege: Caminiolo 1230, Camignolo 1254, Camigiollo 1296, Camignolo 1348. Deutung = von lateinisch camino = Weg, möglicherweise mit keltischer Abkunft.
- Caminada TI; Bezirk ?, unauffindbar. Deutsch: Giminada; Deutung = entweder hat es mit Weg etwas zu tun oder dann mit Weg des Rauchs, also mit Kamin. Es kann auch Wanderung bedeutung. Der Name ist rätoromanisch. Er ist dort ein häufiger Familienname. Wie dieser Ortname in meine Sammlung kam, kann ich nicht mehr feststellen. Das einzige, was ich feststellen kann ist, dass ich ihn im Tessin nirgends mehr finde. Vermutlich liegt ein Irrtum vor.
- Camischolas GR, zu (?); Deutung = ?.
- Camorino TI, zu Bellinzona; Deutsch: Camertin; historische Belege: Camorino 1237; Deutung = Haus zur Mühle, von ca = casa und molina = Mühle (LSG 2005, 216).
- Campfer GR, Rätoromanisch:Champfer. Deutung = fruchtbares Feld, von campus fertilis, 2. Totenfeld, von campus feralis. 3. Eisenhütte, diese frühere Deutung, abgelietet aus campus ferri ist vom dortigen Gestein her unbegründet.
- Campi GR, zu Sils. Deutung = bei den Feldern (?).
- Campiglione GR, zu Poschiavo; Deutung = ?.
- Campione d'Italia I zur Provinz Como; Enklave, vollständig von Tessiner Gebiet umgeben; historische Belege: Loco de Campeliune 721; Deutung = ?.
- Campliun GR, zu Truns; Deutung = kleines Feld, von lat. campellus (Studer).
- Camplun GR, zu Vrin; Deutung = Feld auf einer Alp, von rätoromanisch camp = Feld und lun = Alp, Alpweide.
- Campo TI, Bezirk Blenio; Deutsch: Campen; historische Belege: Campo 1201; Deutung = Feld.
Campo TI, Bezirk Maggiatal; Deutsch: Caam; Deutung = Feld, com lat. campus.
- Campo GR, zu Vals; Deutung = Feld.
- Campo TI, zu Loco; Deutung = Feld.
- Campo TI, zu Blenio; historische Belege: Campo 1205; Deutung = Feld.
- Campo Tencia TI, zu Prato Leventina; = Feld des (?)
- Capite, La GE, zu Genf; Deutung = am Kopf des Sees, entspricht dem luzernischen Seesatz oder dem Bündner, dem Tessiner, dem Vareser Capolago oder dem finnischen Järvenpää oder dem deutschen Seeshaupt.
- Capolago GR, zu Maloja; in dortiger Mundart auch Cadlägh; liegt am oberen Ende des Silsersees. Deutung = am Kopf des Sees, entspricht dem luzernischen Seesatz und dem deutschen Seeshaupt am Starnbergersee.
- Capolago TI, Bezirk Mendrisio; Deutsch: Godlag; historische Belege: Codilago 1296, 1895; lat. caput laci = am Kopf des Sees, ähnlich wie Seesatz LU, Chablais am Genfersee oder Seeshaupt in D. Ein Capolago gibt es auch am Varesersee und mehrere in Finnland, dort auf finnisch Järvenpää genannt.
- Capolo TI, zu Tegna; Deutung = ?.
- Capont GR, zu Küblis. Deutung = Haus bei der Brücke, von rätoromanisch cà dil punt.
- Cappia GR, zu Mesocco; Deutung = ?.
- Capriasca Ti, zu Tesserete; historische Belege: Criviasca 1078, Griviasca 1185, Criviascha 1375: Deutung = 1. Ort hat keltische Endung -asca (Bruckner). 2. Ort eines Caprius (LSG 2005, 218).
- Caprino TI, zu Castagnola; Deutung = ?.
- Caquerelle, La JU, zu Asuel; Deutung = ?.
- Cara GE, zu Genf; Deutung = ?.
- Carabbia TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Carabio 1213, 1270; Deutung = 1. von der Tessiner MUndart carabia, den Längsstangen einer Pergola (Salvioni), 2. Die Deutung des Ortsnamens ist ungewiss (LSG 2005, 218).
Carignan FR, zu Vallon; historische Belege: Mausoleum um 450, erste Kirche um 550 bis 600, Donno Petro 1123, Carnianus 1663; Dompierre-le-Vully, Dompierre-le-Grand; Deutung = ?.
- Carlihof GR, zu Malans; Deutung = Hof des Carli (?).
- Carmenna TI, zu Sant' Antonio; Deutung = ?.
- Carmignone TI, zu Sorengo; Deutung = ?,
- Carnago TI, zu Origlio; Deutung = ?.
- Carona TI, Bezirk Lugano; Deutsch: Garung; die Bewohner von Carona werden cavri (Ziegen) genannt; historische Belege: Calauna 926; Deutung = 1. ungewiss (LSG 2005, 218), 2. Haus des Launius, von Ca Launa wäre hier eine mögliche Deutung (OGS). Der Ort könnte namenmässig auch mit Lohn GR, Mon GR und Mathon GR verwandt sein! Es ist speziell die Endung -aun/-auna, welche dies vermuten lässt.
- Carouge GE, zu Genf; historische Belege: *Quadruvium, Quatruvio 516, Charoggium, Carrogium 1248, 1255, Quarrouiz, Quarroggi um 1350, Quaroggio 1445, Quarrogium 1447; Deutung = Wegkreuzung, wörtlich vier Wege oder soviel wie Strassenknotenpunkt. In der Patoisform Carrogium ist das keltische Wort ruga erkennbar, das ebenfalls Strasse, Weg bedeutet und dem französischen la rue entspricht.
- Carra GE, zu Presinges; = Weg.
- Carra, Carre, Carroz: Ortsname der welschen und italienischen Schweiz, bedeutet stets Weg, von keltisch *karro = vierrädriger Wagen (?).
- Carre d'Amont GE, zu Genf; Deutung = am bergwärts liegenden oder bergseitigen Weg.
- Carre d'Aval GE, zu Genf; = am talwärts liegenden oder talseitigen Weg.
- Carre, Le GE, zu Genf; Deutung = Weg.
- Carrera GR, zu Valendas; Deutung = Wegstrecke.
- Carrets, Les FR, zu Le Paquier; = kleine Wege.
- Carrouge VD, Bezirk Oron; historische Belege: Carrogium 1235, 1255, Carouge 1902; Deutung = Wegkreuzung, von lat. quadruvium.
- Carroz, Au VD, zu La Joux; Deutung = beim Weg, von mittellat. carrus, dieses vermutlich abgeleitet aus keltisch *karro = Wagen.
- Carroz, Le FR, zu Bulle; Deutung = Weg.
- Carroz, Le VD, zu Le Chenit; Deutung = Weg.
- Carroz, Sur FR, zu Corpataux; Deutung = über dem Weg.
- Carrys, Les FR, zu Sales; Deutung = ?.
- Cartigny GE Zu Genf; historische Belege: *Quartiniacum, Cartiniacum 1220; Deutung = Landgut des Quartinius (Bruckner).
- Carusio TI, zu Cortigiasca; Deutung = ?.
- Casaccia GR. Deutsch: Casätsch; historische Belege: Casache 1160; Casenasce 1221; Deutung = Cà Saccia = Haus des ....(?). Vermutlich gleiche Deutung wie Casaccia TI, nur sicher ist diese Art der Deutung nicht, da nicht das erste, sondern das zweite a betont wird.
- Casaccia TI, zu Carabbietta; Deutung = Cà Saccia, was soviel wie Haus des Satscha (?) bedeuten könnte. Eine recht gute Regel sagt, wenn der deutsche Name eines Tessiner oder Romanischbündner Ortes mit dem einheimischen Namen übereinstimmt, dann sind solche Namen alt. Daraus lässt sich aber höchstens sagen, dass die Deutung mit Cà in Frage kommt.
- Casanova GR, zu Scheuis; Deutung = neues Haus.
- Casate TI, zu Novazzano; Deutung = ?.
- Cascina TI, zu (?); Deutung = ?.
- Case de' Muschi TI, zu Bidogno; Deutung = ?.
- Case de' Rossi TI, zu Bidogno; Deutung = Häuser des Rossi.
- Case Feretti TI, zu Bidogno; Deutung = Häuser des Feretti.
- Case Nuove TI, zu Gerra-Verzasca; Deutung = neue Häuser.
- Casenzano TI, Bezirk Locarno; Deutung = ?.
- Caserto TI, zu Corzoneso; Deutung = ?.
- Cases d'Allières FR, zu Montbauvon; Deutung = ?.
- Cases, Les VD, zu Pully; Deutung = die Häuser ?.
- Cases, Les VS, zu St. Maurice; Deutung = die Häuser ?.
- Casima TI, zu Castel San Pietro (Mendrisio); historische Belege: Casima 1507, 1723; Deutung = ungewiss (LSG 2005, 220).
- Casiroli TI, zu Muggio; Deutung = ?,
- Caslano TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Castelano 1221, Castellano 1591, 1750; Deutung = Name von einer ehem. röm Befestigung erhalten (Salvioni, Bruckner).
- Casoro TI, zu Barbengo; Deutung = ?.
- Casritsch GR, zu Tschappina; Deutung = zerstörtes Landhaus (Pallioppi).
- Castagnola TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Castigniola 1335, Deutung = Kastanienbaum, von lat. castanea.
- Castaneda GR, Bezirk Moesa; historische Belege: Castaneda 1295; Deutung = Kastanienwäldchen, von lat. castanetum (Salvioni, Bruckner).
- Castasegna GR, Bezirk Maloja; historische Belege: Castexegnia 1374; Deutung = Burg bei einem sumpfigen Ort (LSG 2005, 220).
- Castel di Sotto TI, zu Novazzano; Deutung = beim unteren Schloss.
- Castel San Pietro TI, Bezirk Mendrisio; historische Belege: castri sancti petri 1171. Deutung = Schloss benannt nach dem Apostel Petrus (LSG 2005, 221).
- Castel TG, zu Tägerwilen; Castel findet sich im Thurgauer Namenbuch nicht und ein schriftdeutsches Verzeichnis fehlt, um es unter einem allfälligen Mundartnamen zu finden. Nyffenegger & Bandle sind leider wie auch andere Thurgauer Orts- und Flurnamenforscher weit über das Ziel hinaus geschossen und machen mit der alphabetischen Reihenfolge nur in Mundart auf diese Art und Weise ein Auffinden von Orts- und Flurnamen oftmals sehr mühsam! Das Mindeste, was man unter solch' strenger Mundartschreibweise erwarten dürfte, wäre ein vorausgehendes Verzeichnis der Ortsnamen in gepflegtem Schriftdeutsch, damit der sprachliche Nichtthurgauer das Nachschlagwerk auch benützen kann. Diese Kritik ändert natürlich nichts an der super guten Arbeit der Fachleute bei der Deutung der Ortsnamen. Im Geografischen Lexikon der Schweiz findet sich der Ortsnamen aber sehr wohl. Es war eine römische Specula um 250; Deutung = Burg.
- Castellaccio TI, zu Magliaso; Deutung = ?.
- Castello TI, zu Monteggio; Deutung = Burg.
- Castelrotto TI, zu Croglio; Deutung = zerstörte Burg, von lat. castrum ruptum.
- Castels GR: Siehe St. Antönien!
- Castels GR, zu Luzein; Deutung = Burg.
- Castels SG, zu Sargans; Deutung = Burg.
- Castelun GR, zu Valzeina; Deutung = ?.
- Casti-Wergenstein GR; historische Belege: ad Castellum 1204; Vergasteno 1219, Fergenstain 1377. Deutung = bei der Burg Wergelstein.
- Castrisch GR; Deutsch: Kästris, Mundart: Chäschtris; historische Belege: Castrices 765, de Castrisis 1137/39; Deutung = Burg, von lat. castrum (Rätisches Namenbuch), 2. gelegentlich wird noch eine illyrische Herkunft bemüht, welche heute als sehr veraltet und unbegründet angesehen wird. 3. Hof des Catricius (LSG 2005, 222). Deutung 1 und 3 gelten heute als zweckmässig.
- Castro TI, zu Aquarossa, Bezirk Blenio; Deutung = Schlafstelle der Hirten (Steinhütte).
- Casu GR, zu Brigels; Deutung = die oberen Häuser, von rätoromanisch cà(se) su.
- Casut GR, zu Brigels; Deutung = die unteren Häuser, von rätoromanisch cà(se) sut.
- Catomet GR, zu Brigels; Deutung = die Häuser des Tomet (?).
- Catto TI, zu Quinto; Deutsch: Chatt; Deutung = ?.
- Cauco GR, Bezirk Moesa; historische Belege: Caucho 1476; Deutung = es gibt weder im Italienischen, noch in der Tessiner Mundart oder im Latein ein vergleichbares Wort. Einzig im amerikanischen Englisch kennt man das Wort caucus, doch ist dieses indianischen Ursprungs. Die Bedeutung von Cauco bleibt somit im Dunkeln.
- Caveng GR, zu Neukirch; Deutung = Haus des Veng...?
- Cavergno TI, Bezirk Maggiatal; historische Belege: Cavegio 1258, Cavergnium 1284; Deutung = Ort bei einer Höhle (Gualzata).
- Caviano TI, Bezirk Locarno; historische Belege: Caviliano 1258, 1323; Deutung = 1. Besitzung des Cavio (Bruckner), 2. Haus des Velianus, Vilianus, von Cà Viliano (Schulze, Gualzata), 3. Die Endung -ano = anum deutet auf einen alten Ortsnamen hin, könnte auch mit Ort des Caballius erklärt werden (LSG 2005, 223).
Cavigliano TI, Bezirk Locarno; historische Belege: Caveliano 1213; Caviano 1591 = 1. Besitzung des Caviglio (Bruckner), 2. Haus des Velianus, Vilianus, von Cà Veliano. Gleiche Deutung wie Caviano.
- Cavorgia GR, zu Tavetsch; Deutung = ?.
- Cavrile GR, zu Stampa; Deutung = Ziegenstall, von lat. caprile.
- Cazeschg GR, zu Urmein; Deutung = ?.
- Cazis GR, Bezirk Heinzenberg; Rätoromanisch: Tgazas, Cazas; historische Belege: Gaczes um 810, Chazes um 890 Cacias 926, Chazzes 940, Cazias 1156, Caza 1204, Katz 1299, Katzis 1895, Kazis 1904, um 650 als Frauenstift gegründet; Deutung = 1. von mittellat. chacia = Axt, Sichel, Sense, Schöpfkelle, wegen der geschützten muldenartigen Ortslage (Studer, Rätisches Namenbuch), 2. Es wäre auch an eine Deutung wie 'beim Hof des Chazzo' zu denken, sofern Alemannen bereits so früh im Prättigau siedelten (OGS). Ortsnamen, welche nur aus einem Bestimmungswort in Form eines Personennamens benannt wurden, gibt es mehrere in der deutschen Schweiz: Kerns, Eriz.
- Celerina GR, Bezirk Maloja; deutsche Aussprache Zelerina (!), italienische Aussprache Tschelerina, rätoromanisch Schlarigna; historische Belege: ad Selatanum, Tschlarina 1139, Schellarin 1313, Celarina 1320, bis 1943 Celerina, 1943-1950 Schlarigna/Celerina, seither Celerina/Schlarigna. Deutung = Keller, Vorratskammer, von lateinisch locus cellariensis, mittellateinisch locus cellarinis (Studer) oder rätoromanisch schler für Keller (LSG 2005, 225). Sowohl der italienische wie der rätoromanische Name gehen somit auf die Bedeutung Keller zurück.
- Céligny GE, zu Genf; historische Belege: Siliniacum 1163; Deutung = Landgut des Silinius (LSG 2005, 225).
- Cerentino TI, Bezirk Maggiatal; Mundart: Cerentin; Deutsch: Tscharantin; historische Belege: Scerentino 1591. Deutung = 1. bei der Zirneiche, von lat. cerrus, it. cerreto, Diminutiv cerretino (Studer). 2. Deutung unsicher (LSG 2005, 225).
- Cergnat VD, zu Le Sépey; Deutung = neu aufgeforsteter Waldteil, von franz. cerne (LSG 2005, 226).
- Cergniaz, La FR, zu Montbovon; Deutung = neu aufgeforsteter Waldteil, von franz. cerne (LSG 2005, 226).
- Cerniaz VD, Bezirk Payerne; historische Belege: Sernia 1153; Deutung = Ort, wo die Bäume verdörrt sind?
- Cerise VS, zu Hérémence; Deutung = ?.
- Cerisier VD, zu Les Planches;Deutung = beim Kirschbaum.
- Cerisier VS, zu Nendaz; Deutung = beim Kirschbaum.
- Cerisier, Au FR, zu Noréaz; = beim Kirschbaum.
- Cerlatez JU, Bezirk Freiberge; Deutung = ?.
- Cern, Cernet, Cerneux, Cerney, Cernil, Cerniat, Cergnet, Cerniaz, Cernet, Cernit, Cergne, Cernellet, Cerneux, Cernen, Cernay, Cernayes: Häufiger Orts- und Flurname in der französischen Schweiz, bedeutet eingehegtes Landstück, auch mit Behausung von kelt. cern oder neu aufgeforstetes und eingehegtes Waldstück, von franz. cerne.
- Cernayes, Les NE, zu Le Locle ; Deutung = Umzäunungen, von kelt cern = eingehegtes Land- oder frisch aufgeforstetes Waldstück.
- Cernesio TI, zu Barbengo; Deutung = ?.
- Cernet NE, zu Les Verrières; Deutung = eingehegtes Grundstück, von kelt cern = Hag (?).
- Cerneux Crétin JU, Le Noirmont; Deutung = eingehegtes Grundstück des Dummkopfs (?).
- Cerneux-Godat, zu Le Bois; Deutung = eingehegtes Grundstück des Godat.
- Cerneux-Péquignot Le NE, Bezirk Le Locle; Deutung = eingehegtes Grundstück des Péquignot, von kelt. cern.
- Cerneux-Veusil, Le JU, zu (?); Deutung = eingehegtes Grundstück
- Cernies de Rebevelier JU, zu Rebévelier; Deutung = eingehegtes und frisch aufgeforstetes Waldstück von Rebévelier.
- Cernies de Saulcy JU, zu Saulcy; Deutung = eingehegtes und frisch aufgeforstetes Waldstück von Saulcy.
- Cernieux VS, zu Salvan; Deutung = eingehegtes und frisch aufgeforstetes Waldstück.
- Cerniévillers JU, zu (?); Deutung = Weiler bei den eingehegten und frisch aufgeforsteten Waldstücken.
- Cernil, Le NE, zu Les Bayards; Deutung = eingehegtes und frisch aufgeforstetes Waldstück.
- Cernil, zu BE, zu Tramelan; = eingehegtes und frisch aufgeforstetes Waldstück.
- Cernillet JU, zu St. Imier; Deutung = eingehegtes und frisch aufgeforstetes Waldstück.
- Certara TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Certara 1264. Deutung = 1. Ort bei Eichen. von ital. cerreto, 2. es könnte auch auf lat. cirrus = Franse, Haarlocke, Buchenbusch, dann wäre die Deutung Ort bei den Buchenbüschen (LSG 2005, 227).
- Chablais: Bezeichnet das Gebiet am oberen Ende des Genfersees und erklärt sich aus latateinisch caput laci, dieses wiederum aus kelt penilucus = Seeshaupt und entspricht dem Ortsnamen Capolago am Ende des Luganersees und Seesatz am Sempachersee. Siehe dort!
- Châble, Le VS, zu Bagnes; historische Belege: um 1150 urk erw.; Deutung = 1. vom Wind umgeworfenes Holz (Studer), 2. steiles, abschüssiges Gelände, von lateinisch catabolu, mit griechischen Wurzeln (Jaccard). Deutung 2 ist realistischer.
- Châbles FR, Bezirk Broye; historische Belege: Chablo 1476. Deutung = 1. vom Wind umgeworfenes Holz (Studer), 2. steiles, abschüssiges Gelände, von lateinisch catabolu, mit griechischen Wurzeln (Jaccard). Deutung 2 ist realistischer.
- Chablis, Châbles, Chabloz: Häufiger Orts- und Flurname in der welschen Schweiz, bedeutet meist steiles, abschüssiges Gelände. Die Deutung 'durch Wind oder Schnee umgeworfenes Holz, von altfranzösisch chaable, cadable (Studer) scheint weniger wahrscheinlich, da das Wirt frankoprovenzalischen Urtsprung hat.
- Chabloz VD Zu Château d'Oex; historische Belege: Chablo 1???; Deutung = steiles, abschüssiges Gelände, von lateinisch catabolu, mit griechischen Wurzeln (Jaccard).
- Chabrey VD, Bezirk Avenches; historische Belege: Charbrey 1343; = 1. Haus des Caprius (Jaccard), 2. Haus des Carbus (LSG 2005, 227).
- Chacères NE; historische Belege: Caceres 1209; = vom Schilf frei geschlagener Ort, von mittellateinisch chacia = Axt, Sichel etc., siehe auch Cazis.
- Chaflur GR, zu Schleins; Deutung = ?.
- Chailly-Montreux VD, zu ( ?); historische Belege: Carliacum 940, 1318 Charlier ; Deutung = Landgut des Karal, von ahd. karal = Mann, Ehemann, verwandt mit Kerl = freier Mann nichtritterlichen Standes (Kluge), geht zurück auf idg. gera = alter Mann.
- Chailly-sur-Lausanne VD, zu Lausanne; Deutung = ?.
- Chalais VS, Bezirk Siders ; Deutsch: Schalei; historische Belege: Jaler um 1050, Challier 1425; Deutung = 1. von *Calliacum, Landgut des Callius (Jaccard), 2. Ort bei einem steilen, felsigen Berg, von keltisch *cal = steil und steinig (LSG 2005, 228).
- Châlet, Au FR, zu Le Crêt; Deutung = zum kleinen Berghaus.
- Châlet-à-Gobet VD, zu Lausanne; Deutung = kleines Berghaus zu Gobet
- Châlet-à-Roch VD, zu Le Chenit; Deutung = kleines Berghaus beim Felsen (?).
- Châlet-des-Enfants VD Zu Mont-sur-Lausanne ; = kleines Berghaus der Kinder.
- Challant, zu (?); historische Belege: Chalent 1286; Deutung = wärmend, von lateinisch calere (Bruckner).
- Chaluet, Le BE, zu Court; Deutsch: Tschaywo; historische Belege: Schalue 1349; Deutung = Steinhaufen (?), vielleicht von altfranzösisch chalumeau (?). Es sei hier an den früheren berndeutschen Namen von La Chaux-de-Fonds erinnert, der Schalü lautete.
- Cham ZG; historische Belege: Chamo in pago Thurgauensis 857, Curtis Chama 858, 877, 1036/37, Chamo 1064, Kammo 1124, Chamo 1178, 1184/90, Kamowe 1206, de Chamo 1219, de Kamo 1217/22, in Kamo 1235, Chamo 1236, 1240, Kamo 1244, de Kamo 1245, de Chamo 1247, de Nidrunkamo 1278/80, Nidrunchama 1283, Nidron Kama 1287 Chamum, Khom, Kam; Deutung = 1. krummer Weg, mittellat. camina, 2. = Lager, von lateinisch campus, 3. = gebogenes (Seeufer), von keltisch gam, cambo, *kambo (alle von Studer), 4. von gallisch kama = Dorf (griechisch kome) (Hubschmied, Saladin). 5. Bruckner und Sonderegger vermuten eine Verwandtschaft mit dem Misoxer Cama. Welche Deutung die richtige ist, scheint bis heute offen zu sein. Bevorzugt wird in Cham selber derzeit die Deutung von Hubschmied/Saladin (Peter Dalcher). Das LSG macht darauf azfmerksam, dass das angeblich keltische Wort *kama im Inselkeltischen nicht existiert, was diese Deutung doch etwas unsicher macht.
Ein Blick ins nachbarliche Bayern zeigt auch dort eine Stadt namens Cham, für welche alte urkundliche Namen überliefert sind: Chumbenza 890, Cumbenza 1057, während der dortige Fluss 1075 Chamb hiess. Diese gehen offenbar auf den Flussnamen zurück, sodass ein Vergleich mit dem schweizerischen Cham kaum in Frage kommt.
-Chamau ZG, zu Hünenberg; Deutung = Aue bei Cham.
- Chambésy GE, zu Genf; Deutung = ?.
- Chamblioux FR, zu Granges-Paccot; Deutung = ?.
- Chamblon VD, Bezirk Yverdon; historische Belege: Chamblon 1101; Deutung = Ort des Camulus (LSG 2005, 228).
Champvent VD Bezirk Yverdon; historische Belege: Canvent 1011, Canventum 1013, Chanvent 1228; Deutung = entstanden aus *Cantoduron, Cantodurum mit keltischen und gallorömischer Vergangenheit und der Bedeutung: Weisses Tor.