Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 59 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
- Cossonay VD, Bezirk Cossonay; historische Belege: *Cossiniacum; Cochoniacum 1096, Cosonai 1164 Cosciniaco 1200; Ort namenmässig verwandt mit Küssnacht, Küsnacht, was aber teilweise sehr bezweifelt wird, siehe dort! Deutung = befestigtes Landgut des Cossinius
- Côte: Häufiger Ortsname in der französischen Schweiz, bedeutet stets Abhänge, Gehänge, Seitenlagen.
- Côte-aux-Fées, La NE, Bezirk Val-de-Travers; historische Belege: La Costa des Faies 1337. Deutung = Abhang der Schafe, von Patois fa-ie, lat feta (Attinger, HLS)
- Cotschen, Cotschna: Ortsname in romanisch Bünden, bedeutet stets Gipfel, Kämme, Kette, Felsen mit rötlicher Farbe, Cotschen ist die männliche, Cotschna die weibliche Form.
- Cottens FR Bezirk Saane; Deutsch: Cottingen; historische Belege: Cotens 1138; Deutung = bei den Höfen der Leute des Cotto, einem alemannischen Siedler. Cotting war früher ein Familienname in Freiburg.
- Cottens VD, Bezirk Cossonay; historische Belege: Chotens 1041, Cotens 1....., Coctens 1049; Deutung = bei den Höfen der Leute des Cotto.
- Cotterd VD, zu Bellerive; Deutung = ?.
- Cotterd, Cottert: Ortsname in der französischen Schweiz, bedeutet stets Hütte, einfaches Haus, von kelt. cot, mittellat. cota = Hütte.
- Coty, Le NE, zu Les-Vieux-Prés; Deutung = ?.
- Cotz VS, zu Finhaut; Deutung = ?.
- Coude NE, zu Buttes; Deutung = ?.
- Coudray, Le VD, zu Bavois; Deutung = bei den Haselsträuchern, von franz. coudre.
- Coudre, Coeudre, Caudraz, Cudraz, Coudrey usw.: Ortsnamen der französischen Schweiz, bedeuten stets Haselstrauch, von franz. coudre.
- Coudre, La (L'Isle) VD, zu L'Isle; = bei den Haselsträuchern.
- Coudre, La NE, zu Neuenburg; historische Belege: La Coudra 1143; Deutung = bei den Haselsträuchern.
- Coufin VD, zu Ollon; Deutung = an der Grenze, von lat. confinium.
- Coujon VS, zu Grone; Deutung = ?.
- Coulat VD, zu Bex; Deutung = ?.
- Coullayes VD, zu Chateau d'Oex; Deutung = ?.
- Coulouvrenières GE, zu Plainpalais; Deutung = ?.
- Courchapoix BE, Bezirk Moutier; Deutsch: Gebsdorf; historische Belege: Courchapu, Courchappoy, Courchappoix 1435; = Hof des Cappilius (LSG 2005, 268).
- Courchavon JU , Bezirk Pruntrut; Deutsch: Vogtsburg; historische Belege: Corchavon 1279; Deutung = 1. Hof beim Gewässer, von franz. cour = Hof und altfranz. chavon = Schöffe, dieses wieder aus altfrk. *scapino. Der deutsche Ortsname entstand aus der Übersetzung des nahen Schlosses Chateau Vouhay (Bruckner), 2. Hof des Capo (LSG 2005, 269). Deutung 2 ist zu bevorzugen.
- Courgenay JU, Bezirk Pruntrut; Deutsch: Jensdorf oder Jennsdorf; historische Belege: Corgennaz, Corgennart 1139, Corguinart 1181, Corginnard 1225, Corgenay 1254, Gennisdorf 1291. Da der Ort nachweislich viel älter ist, als die urkundlich überlieferten Namen, fehlen jene Namen, welche den Ortsgründer besser erkennen liessen. Deutung = Hof des Gaginhard (LSG 2005, 269).
- Courgevaux FR, Bezirk See; historische Belege: Curginvol, Corgivul 1055; Deutsch: Gurwolf; Auch hier zeigt sich, dass der deutsche Name für eine Deutung viel besser geeignet ist als der französische, da er sich in den letzten 1000 Jahren kaum mehr verändert hat. Deutung = Hof des Gibuld, Gebavult (LSG 2005, 270).
- Courtelary BE, Bezirk Courtelary; historische Belege: Curtis Alerici 962, 968, Cortaleri 1178, Cortelaray 1179, Corthalri um 1250, Cortalary 1253; Deutung: 1. Birkenhof, von lat. curtis larix (Studer) 2. Hof des Alarich, von curtis Alerici (Jaccard), 3. Hof an der Halde, von Patois cort dou laris. Rein von der urkundlichen Seite her ist die 2. Deutung Favorit, die 3. müsste von jemandem, der noch Patois beherrscht, überprüft werden und die 1. dürfte wegen ihres hohen Alters überlebt sein. Ähnlich sieht es auch das LSG 2005, 273.
- Courtemaiche JU, Bezirk Pruntrut; historische Belege: Curtis Mietia 866, Cordomasge 1139, Cordomache 1178, Cordemacha 1184, Cordemaische 1251, Courdemaiche 1349/50; Deutung = Hof des Masco (Jaccard) oder der Masca? (Müller). Das LSG bevorzugt wie Müller die weibliche Deutung (LSG 2005, 273).
- Courtilles VD, Bezirk Moudon; historische Belege: um 850 erstmals urkundlich erwähnt; Curtille 1902; Deutung = ?.
- Courtion: Siehe unter Misery-Courtion!
- Cousinbert FR, zu La Roche; Deutsch: Käsenberg; der französische Name ist das Ergebnis einer weniger gut gelungenen, rein phonetischen Übersetzung. Deutung für Käsenberg = 1. Kuhweide am Hügel mit feuchtem oder lehmigem Boden 2. Hügel bei einer Käserei.
- Cousset FR, zu Montagny-les-Monts; Deutung = ?.
- Coussiberlé FR, zu Courlevon; Deutsch: Guschubürli; historische Belege: Corsibellay 1425; Deutung = ?. Beide Orte trotz franz. Namen deutschsprachig. Die Orte waren früher französisch sprechend.
- Couvet NE, Bezirk Val-de-Travers; historische Belege: Covet 1291, Covés 1300; Deutung = vielleicht von franz. gîte = Unterkunft (LSG 2005, 275). Die Deutung ist unsicher.
- Covy FR, zu Avry-sur-Matran; Deutung = ?.
- Cozzera TI, zu Ghirone; Deutung = ?.
- Cozzo TI, zu Colla; Deutung = ?.
- Cragno TI, zu Salorino; Deutung = ?.
- Craistas GR, zu Santa Maria Val Müstair, Bezirk Inn; historische Belege: Craischtas 1902. Deutung = ?.
- Crana TI, zu Onsernone; historische Belege: Grana 1228, Crana 1265; Deutung = ?.
- Crans-Montana VS, Bezirk Siders; Siehe unter Crans-sur-Sierre!
- Crap, Grappa, Gräpp, Greppen: Häufiger Ortsname in der rätoromanischen Schweiz, ebenso wie in ehem. rätoromanischsprachigen Gebieten, bedeutet stets vorstehende Bergnase oder Fels.
- Cray, crai, crey: Häufiger Ortsname in der französischen Schweiz, bedeutet stets Fels, Felsen, Stein, ist Patoisform und ursprünglich aus dem keltischen cruadh (sprich kra).
- Crebelley VD, zu Noville; Deutung = ?.
- Cremaso TI, zu Intragna;Deutung = ?.
- Cremeo GR, zu Misox; Deutung = ?.
- Cremière VD Zu Puidoux-Chexbres; Deutung = ?.
- Cremin VD, zu Moudon; historische Belege: Cremyn 1365; Deutung = beim Hof der Leute des Cremius etc. (LSG 2005, 276).
- Crémines BE, Bezirk Moutier; Deutsch: Grimminen; historische Belege: Crimene 1461; Deutung = beim Hof der Leute des Grimmo. Der deutsche Ortsname verrät, dass der erste Siedler ein Alemanne war.
- Crepillau VD, zu Vuibroye; Crespillau 1902; Deutung = ?.
- Cresta GR, zu Ausserferrera; Deutung = Berggrat.
- Cresta GR, zu Celerina; Deutung = Berggrat.
- Crestas Sut GR, zu Tavetsch; Deutung = bei den oberen Bergkämmen.
- Crestatsch GR, zu Truns; Deutung = ?.
- Crésuz FR, Bezirk Greyerz; Deutsch: Kürjü; historische Belege: Crisue 1238, Crisu 1250, Cresu 1301; Deutung = die Deutung blieb bis heute ungewiss (LSG 2005, 279).
- Cret, Crête, Creta, Crettaz, Cras, Crétet, Crétel, Cratat: Häufiger Ortsname in der französischen Schweiz, bedeutet stets Bergkamm, Berggrat, Krete von lat. crista.
- Crêt, Le, FR, zu La Verrerie; Deutung = beim Bergkamm.
- Crèt-du-Locle, Le NE, zu (?); Deutung = Bergkamm von Le Locle.
- Crête GE, zu Genf; Deutung = ?.
- Crête-d'Oeil VS, zu Les Agettes; Deutung = ?.
- Crèt-près-Semssales, Le FR, zu (?); Deutung = ?.
- Crettaz, La VS, zu Martigny; Deutung = ?.
- Creux: Häufiger Ortsname im französischen Jura, bedeutet stets halbrunde Felswand, von franz. creux = Kessel, Trichter, hier meist im Sinne einer bogenförmigen Felswand oder als Talkessel zu verstehen. Das Wort stammt ursprünglich aus dem Keltischen und lautete creag, croagh. Creux ist ein gallorömischer Verschliff. 'Beweise': Das Krauchtal in BE ist ein gebogenes Tal und hiess 1270 noch Crochtal! Siehe dazu weitere Erläuterungen unter Krauchthal BE und GL sowie Croch.
- Creux-de-Genthod GE, zu Genf; Deutung = kesselförmige Bucht von Genthod.
- Creux-du-Van NE, zu Boudry; Deutung = Felsenkessel, von franz. creux = Kessel und kelt. van = Fels, van ist auch im häufigen Namen für Bergspitzen in den Walliseralpen enthalten: dem Vanil. Früher hat man den Creux du Van gerne als Windtrichter oder Windkessel gedeutet, was rein physikalisch oftmals zutriftt, aber eben nicht etymologisch.
- Crevey VS, zu Nendaz; Deutung = ?.
- Crey FR, zu Mésières; Deutung = Fels, Stein, von Freiburger Patois, aber ursprünglich aus dem kelt. cruadh (sprich kra).
- Cristallina TI, zu Airolo; Deutung = kleines Tal, wo Kristalle gefunden wurden.
- Croch, Cröch, Grogs, croc: Häufiger Orts- und Flurname in der ganzen Schweiz, ursprünglich aus kelt creagh, croagh bildete es sich im fr zu croc, crochet, creux, im rätor zu croc, croch, cröch, im Deutschen zu Krauch, Grogs, im Italkienischen zu crocco, cröc und bedeutet Bogen, Kessel, Haken, Windung, Rank, Winkel fast immer im Zusammenhang mit Felswänden und Bergflanken und mit der Nebenbedeutung: Zu einem (Felsen) Rund gebogen. Verwandt mit deutsch Krater, lat cratera und griech kratiras. Auch Krug ist damit verwandt und zwar über lateinisch crater und altgriechisch krater. Siehe auch Krauchtal, Creux.
- Crochet, Le VD, zu Mont; Deutung = kleine, bogenförmige Felswand entlang einem Bach.
- Crocifisso TI, zu Savosa; Deutung = beim Kruzifix.
- Croet GR, zu Avers; Deutung = ?.
- Croglio TI, Bezirk Lugano; historische Belege: burgus de Crolio 1335; Crogli-Castelrotto 1953-76; Deutung = Die Deutung ist unbekannt. Croglio hatte im Mittelalter den Status eines borgo.
- Croisettes VD, zu Epalinges; Deutung = ?.
- Croix: Häufige Ortsbezeichnung in der welschen Schweiz, bedeutet stets ein Holz- oder Steinkreuz am Strassenrand, manchmal aber auch nur eine Strassenkreuzung.
- Croix, La (Lutry) VD, zu Lutry; Deutung = ?.
- Croix-de-Rozon VD, zu (?); Deutung = ?.
- Cronay VD, Bezirk Yverdon; historische Belege: *Crosiniacum oder *Corsiniacum; Crosnai 1142, Crosnay 1177; Deutung = Gutshof des Crosinius/Corsinius (Schulze).
- Croppo TI, zu Tegna; Deutung = ?
- Crostand NE, zu Rochefort; historische Belege: Crosetang 1???, Crostant 1902; Deutung = Weier der Raben, von franz crosétang?.
- Crotets NE, zu Geneveys-sur-Coffrane; Deutung = ?.
- Croy VD, Bezirk Orbe; historische Belege: um 1300 Cruce, Croy 1498; Deutung = beim Kruzifix.
- Crozot, Le NE, zu Le Prévoux; Deutung = ?.
- Crucivaglio TI, zu Monteggio; DEutung = ?.
- Crusch: Häufiger Ortsname in der rätoromanischen Schweiz, bedeutet stets Kreuz.
- Cuarnens VD, Bezirk Cossonay; historische Belege: Quarningis 1001, Quarnens 1049; Deutung = bei den Höfen der Leute des Quarno.
- Cudrefin FR, Bezirk Avenches ; Deutsch: Cuterfingen; historische Belege: *Curtis Wolfwini; Curtefin 999, Cudrofin 1215, Cordelfin 1 ???; Hof des Wolfwin, von ahd. = Freund des Wolfes (Studer). Der Verschliff von Cor zu cudre hat möglicherweise damit zu tun, dass das Patois-Wort cudre = Haselstaude mitgewirkt hat, welches dort vielfach anzutreffen ist.
- Cudrez FR, zu Sorens; Deutung = ?. Siehe auch Plancudrey VS!!!
- Cufattes, Les JU, zu Le Bémont; Deutung = ?.
- Cugnasco TI, Bezirk Locarno; historische Belege: Cugnasco 1463; Deutung = bei Connius (Schulze). Der Ortsname ist keltisch (Bruckner).
Cugnasco TI, zu Biasca; historische Belege: Cunyascho 1374; Deutung = bei Connius (Schulze). Der Ortsname ist keltisch (Bruckner).
- Cunter GR Bezirk Albula; Deutsch: Conters i. Oberhalbstein; historische Belege: Contra 1375, Conters bis 1943; Deutung = das Dorf gegenüber, verkürzt aus (il vitg en)cunter.
- Cuort GR, zu Savognin; Cuort Sur und Sot; Deutung = oberer, unterer Hof.
- Cuquerens FR, zu Bulle; Deutung = ?.
- Curaglia GR, zu Medels; Deutung = Hof des Curalius (?)
- Curio TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Coria 1170, Coira 1196, Cuyri 1298; Deutung = 1. von einem keltischen Wort *korja = Stamm, Personengruppe, 2. benannt nach Curia, der weiblichen Form eines Curius (LSG 2005, 284).
- Curnätscherhof GR, zu Safien; Deutung = Hof des Curnätsch.
- Currallaz VS, Bezirk Entremont; historische Belege: Wüstung, Dorf soll um 1450 von einem Erdrutsch ins Tal geglitten und überdeckt worden sein. Deutung = ?.
- Curtina TI, zu Colla; Deutung = kleiner Bauernhof.
- Curtina, Curtin, Curtins, Courtenaux, Courtinaux, Cortina usw.: Ortsnamen der italienischen und französischen Schweiz, bedeuten stets kleiner Bauernhof, von mittellat. cortina.
- Cutterwil FR, zu Belfaux; Französisch: Cudrevy, war aber nie ein offizeller Name; historische Belege: Curtivri 1361, Cultiurj 1428, Curtivril 1436, Cutryuy 1555, Curwier 1638, Courtrivey um 1750, Cuterwil 1950; seit 1977 zu Belfaux gehörend. Der Dorfteil heisst auch heute noch Cutterwil, obwohl der grösste Teil der Einwohner französisch spricht. Es gibt in Freiburg auch den umgekehrten Fall in Coussiberlé, sodass der Gerechtigkeit Genüge getan ist. Deutung = Haselstaudenweg, von Patois cudre = Haselstauden (franz. coudre) und vy = Weg; der deutsche Name ist unsicher zu deuten, da seine Abkunft noch unklar ist.
- Cuves VD. zu Rossinière; Deutsch: Gilfis; = Geländesenke, von franz. cuve = Wanne.