Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 40 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Hasel AG , zu Gontenswil. Deutung = bei den Haselstauden.
- Hasel ZH, zu Affoltern a. A. Deutung = bei den Haselstauden.
- Hasel ZH, zu Hittnau. Deutung = bei den Haselstauden.
- Haselacker SG, zu Brunnadern. Deutung = Acker bei den Haselstauden.
- Haselbach BE, zu Sumiswald; Deutung = Ort nach dem Bach benannt.
- Haselhalden ZH, zu Bauma; Deutung = bei den haselbestandenen Abhängen.
- Haselhof BE, zu Ferenbalm; Deutung = Hof bei den Haselstauden.
- Haselleh VS, zu Ferden; Deutung = Lehen bei den Haselstauden.
- Haselriet SG, zu Thal; Deutung = beim haselbestandenen Ried.
- Hasenacker ZH, zu Männedorf; Deutung = Ort bei einem Acker, wo Hasen gesichtet wurden.
- Hasenacker ZH, zu Gossau; Deutung = Ort bei einem Acker, wo Hasen gesichtet wurden.
- Hasenbach SG, zu Bütschwil; Deutung = ?.
- Hasenberg AG, zu Widen; Deutung = ?.
- Hasenhalden ZH, zu Meilen; Deutung = Abhang, wo Hasen gesichtet wurden.
- Hasenhaus SG, zu Rorschacherberg; Deutung = ?.
- Hasenhof BE, zu Auswil; Deutung = ?.
- Hasenhusen LU, zu Gunzwil; Deutung = ?.
- Hasenschwand LU, zu Wolhusen; Deutung = Rodung, wo Hasen gesichtet wurden.
- Hasenstrick ZH, zu Dürnten; historische Belege: Hasenstrick 1553, 1850; Deutung = beim langgezogenen, schmalen, gewundenen Bergpfad, wo Hasen gesichtet wurden (Kläui & Schobinger).
- Hasenwacht AG, zu Menziken; Deutung = ?.
- Hasenweid SG, zu Uznach; Deutung = ?.
- Haslach SG, zu Au; Deutung = ?.
- Haslach SH, zu Wilchingen; Deutung = beim Weiher am Hasenberg, oder beim Weiher, wo Hasen gesichtet wurden.
- Hasle bei Burgdorf BE; historische Belege: Hasle 1261, Hasela 1275, Hasle 1317; Hasli 1904; Deutung = bei den Haselstauden.
- Hasle BE, zu Rümligen; Deutung = bei den Haselstauden.
- Hasle BE, zu Frutigen; Deutung = bei den Haselstauden.
- Hasle LU, Bezirk Entlebuch; historische Belege: Hasile 1236, Hasela 1254; Hasli 1904; Deutung = bei den Haselstauden (LUNB I, 414).
- Hasle im Grund VS, Alter Name von Grund. Siehe dort!
- Hasle-Rüegsau BE, Bezirk (?); Deutung = ?.
- Hasleberg BE, zu Oberhasle; Deutung = Berg mit Haselstauden.
- Haslen GL, Bezirk Glarus; historische Belege: Hasle 1289, Nesselowe 1303, Hasle 1350, Nesselauwe 1350, Hasel 1370, Nesslowe 1370; Deutung = bei den Haselsträuchern, von ahd. hasal-ahi. Die Endung -ahi ist eine Kollektivbezeichnung. Das Nesslau geht zurück auf ahd. *nezzil-ouwa = Nessselaue, also eine Wiese am Wasser, wo viele Nesseln wuchsen (LSG 2005, 429).
- Haslen IR, zu Schlatt; Deutung = bei den Haselstauden.
- Haslen SG, zu Lütisburg; Deutung = bei den Haselstauden.
- Haslen SG, zu Gommiswald; Deutung = bei den Haselstauden.
- Haslen SG, zu Uznach; Deutung = bei den Haselstauden.
- Haslen SZ, zu Schübelbach; Deutung = bei den Haselstauden.
- Haslen TG, zu Egnach; historische Belege: Haslach 1363; Deutung = bei den Haselsträuchern (Nyffenegger & Bandle).
- Haslen TG, zu Schönholzerswilen; = bei den Haselsträuchern (Nyffenegger & Bandle).
- Haslenbach ZH, zu Stäfa; Deutung = nach dem nahen Bach benannt.
- Hasli AG, zu Muri; Deutung = bei den Haselstauden.
- Hasli BE, zu Riggisberg; Deutung = bei den Haslestauden.
- Hasli TG, zu Wigoltingen; Deutung = bei den Haselsträuchern (Nyffenegger & Bandle).
- Hasliberg Goldern BE, zu (?); Deutung = ?.
- Hasliberg Hohfluh BE, zu (?); Deutung = bei den hohen Felsen des mit Haselstauden bewachsenen Bergs.
- Hasliberg Reuti BE, zu (?); Deutung = bei der Rodung des mit Haselstauden bewachsenen Bergs.
- Hasliberg Wasserwendi BE, zu (?); Deutung = bei der Wasserscheide des mit Haselstauden bewachsenen Bergs.
- Haslihochwald LU, zu Hasli; Deutung = beim Ort Hasli im hochgelegenen Wald.
- Hasum TG, zu Hauptwil; historische Belege: Hasensom 1487; Deutung = Ort beim Hasensaum (Waldrand), wo es viele Hasen gibt (Nyffenegger & Bandle).
- Hätschberg SG, zu Bütschwil; Deutung = ?.
- Hatswil TG, zu Hefenhofen; historische Belege: Hattschwylen 1599; Deutung = Weiler des Hazo (Nyffenegger & Bandle).
- Hattenhausen TG, zu Wäldi; historische Belege: Hattenhusen 1296; Deutung = bei den Häusern des Hatto (Oettli, Nyffenegger & Bandle).
- Hatterswil TG, zu Fischingen; historische Belege: Hatterswiler 1272; Deutung = Weiler des Hadur, Hadu (Nyffenegger & Bandle).
- Hattigen BE, zu Längenbühl; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hatto.
- Hätzingen GL; historische Belege: Hätzingen 1320, Hezzinger 1350, Hetzingen 1395, Häzingen 1904; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hazzo/Hezzo (Försteann).
- Hau, Haueten: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Nutzwald, der regelmässig geschlagen und neu aufgeforstet wird.
- Haudères, Les VS, zu Evolène; historische Belege: Oudeires, Ouderres um 1200-1300, Oudeire gegen 1250, Houdeyres gegen 1280; Deutung = könnte von altfranzösisch houde, heude abstammen und Hütte, Haus bedeuten (Guex, Suter).
- Hauelen BE, zu Gondiswil; Deutung = bezieht sich vielleicht auf Hau = Nutzwald (?).
- Hauenstein-Ifenthal SO, Bezirk Olten; historische Belege: Gehowenstein um 1160, Horwen 1260, Howenstein 1353, Horwen 1363; Deutung = ursprünglich ein Ort bei einem Sumpf, von mhd. horb, später wurde daraus ein Hauenstein. Ein Hauenstein gibt es auch in Rheinland-Pfalz, in der dortigen Mundart Hääschde geannt..
- Haufen AR, zu Lutzenberg; Deutung = ?.
- Haulisthal BE, zu Kehrsatz; Deutung = ?.
- Haumesser ZH, zu Zürich-Wollishofen; Deutung = Ort, wo ein Metzger wohnte (OGS). Da Haumesser zudem ein Familienname ist, käme auch eine Benennung nach einem Träger dieses Namens in Frage.
- Hauptikon ZH, zu Kappel a.A.; historische Belege: Houptinkoven um 1050, Hauptinchoven 1050, Houptinkon 1217, 1222, Houbetinchon 1221, Haupticken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Houbit? (Kläui & Schobinger). Die Deutung ist noch etwas unsicher. Es muss aber ein Personennamen gewesen sein, den -ikon-Orte fussen praktisch immer auf Personennamen.
- Hauptsee ZG, zu Oberägeri; historische Belege: Houptse 1320; Deutung = am oberen Ende des Sees, an des See's Haupt! Diese Form findet man am Luganersee als Capolago, am Sempachersee als Seesatz LU = am Kopfe des Sees, als Villeneuve, römisch: Pennelocus = am Kopf des (Genfer)sees oder als Seeshaupt am Starnberger See in Bayern. Ein weiteres findet sich in Finnland gleich mehrfach: Järvenpää = Seeshaupt! Järvi = See, pää = Kopf, Haupt, järven = Genitivform. Hauptsee oder Seeshaupt ist also ein gemeineuropäischer Begriff! Man kann vermuten, dass es in Schweden Orte namens Sjöhuvud und in Holland solche namens Zeehooft gibt.
- Hauptwil TG, Bezirk Bischofszell; Mundart früher: Hoptwiil, heute: Hauptwiil; historische Belege: Hoptwill 1413; Hoptwyl 1487; Deutung = 1. Weiler des Houbit (Oettli), 2. Weiler des Höpti (Nyffenegger & Bandle), 3. Weiler am Haupt des Sornbachs = *ze houbetwile (Nyffenegger & Bandle), 4. *ze houbetwile im Sinne von Hauptweiler in der Gegend (Nyffenegger & Bandle). Die Deutung ist mit vier gleichwertigen Möglichkeiten weitgehend offen. Die alte Mundartform lässt vermuten, dass mit Haupt tatsächlich Haupt gemeint ist, somit dürften Deutung 3 und 4 im Vordergrund stehen (OGS).
- Haurihäuser AG, zu Zofingen; Deutung = bei den Häusern des Hauri.
- Hausen a. A. ZH; historische Belege: Huson 869, Husen 1235; Deutung = bei den Häusern (Kläui & Schobinger). Der Zusatz "am Albis" wurde erst 1911 eingeführt, um die verschiedenen Hausen besser voneinander unterscheiden zu können (LSG 2005, 431).
- Hausen AG, zu Bellikon; Deutung = bei den Häusern.
- Hausen bei Brugg AG; historische Belege: Husen 1254, Huisen 1273; Deutung = bei den Häusern.
- Hausen AG, zu Lengnau; Deutung = bei den Häusern.
- Hausen SG, zu Kirchberg; Deutung = bei den Häusern.
- Hausen SG, zu Berneck; historische Belege: gegründet vor 1265; = bei den Häusern.
- Hausen SG, zu Niederbüren; Deutung = bei den Häusern.
- Hausen bei Ossingen ZH, zu Ossingen; historische Belege: Husein 1112, , Husen 1249; Deutung = bei den Häusern (Kläui & Schobinger).
- Hauserberg SG, zu Wesen; Deutung = ?.
- Hauserhof AG, zu Unterlunkhofen; Deutung = Hof eines Inhabers mit dem Namen Hauser.
- Häusern GR, zu Versam; Deutung = bei den Häusern.
- Häusern SG, zu Sevelen; Deutung = bei den Häusern.
- Häusern SG, zu Zuzwil; Deutung = bei den Häusern.
- Häusern TG, zu Schönholzerswilen; Deutung = bei den Häusern. Dieser Ort wird im Thurgauer Ortsnamenbuch nicht erwähnt.
- Häusern TG, zu Wigoltingen; Deutung = bei den Häusern. Dieser Ort wird im Thurgauer Ortsnamenbuch nicht erwähnt.
- Häusernmoos i. E. BE/SO, zu (?); Häuser, die bei einem Moor stehen.
- Hauserthal ZH, zu Hausen; Deutung = Ort im Tal von Hausen.
- Haushalden BE, zu Gondiswil; Deutung = Häuser, die an einer Halde stehen.
Häuslenen TG, zu Märstetten; Wüstung; historische Belege: Hüssli 1637; Deutung = bei den kleinen Häusern (Nyffenegger & Bandle).
- Häusli SG, zu Wittenbach; Deutung = bei dem kleinen Haus.
- Häusliberg SG, zu Ebnat; Deutung = Berg auf welchem ein paar kleine Häuser stehen.
- Häusligs SG, zu Kirchberg; Deutung = ?.
- Häuslihof ZH, zu Wil bei Rafz; Deutung = Hof, welcher aus ein paar kleinen Häusern besteht.
- Haut-Intyamon, Bezirk Greyerz; Fusion der 4 Gemeinden Albeuve, Lessoc, Montbovon und Neirivue im Jahre 2001. Deutung: Haut-Intyamon bedeutet im dortigen Patois 'bei uns da oben' und meint damit die geografische Gegend von Ober-Greyerz. Er entstammt dem Freiburger Patois und bedeutet wörtlich inquie, intie = ici und amont = en haut (LSG 2005, 432).
- Haute-Nendaz VS, zu (?); Deutung = das obere Nendaz.
- Hauterive-près-Posieux FR, zu Posieux; Deutsch: Altenryf; Deutung = von lateinisch alta ripa = hohes, steiles Ufer herzuleiten.
- Hauteville FR, Bezirk Greyerz; Deutsch: Altenfüllen; historische Belege: Alta villa 1145-59, 1340, Alteville 1148, Altavila 1211, Alta villa 1227, Autavilla 1228, später Hauteville, dann wieder Altavilla; Deutung = oberer Weiler; diese Deutung erfährt aber eine keltische Ergänzung, wenn man den deutschen Ortsnamen, dem man hier keine historische Tiefgründigkeit zubilligt, etwas näher untersucht. Bekanntlich haben die Kelten auch hier während Jahrhunderten gelebt und in den Orts- und Flurnamen ihre Spuren hinterlassen. So auch im Wort Altenfüllen, denn kelt. alt bedeutet hochgelegen und Füllen ist ein alemannisiertes Wort aus spätkeltisch full und frühkeltisch bual = Wasser, Sumpf, also 'Ort, hoch über dem Wasser', womit damals die Saane gemeint war, da es noch keinen Greyerzersee gab. Somit könnte der Ort in keltischen Zeiten *Altabul oder *Altabual geheissen haben. Diese keltische Deutung ändert natürlich nichts daran, dass der Ort unter und nach der römischen Besetzung Altavilla geheissen hat, doch haben die Römer diesen Ortsnamen lediglich ihrer Zunge angepasst. Die hier lebenden Kelten haben auch unter der römischen Herrschaft ihre keltische Sprache zumindest im privaten Kreis moch eine Zeit lang beibehalten und so überlebte der keltische Ortsname im später von den Alemannen übernommenen Namen weiter. Dieser Deutungsansatz ist zwar spekulativ, könnte aber erklären, wieso die Alemannen seinerzeit auf die Idee kamen, den Ort Altenfüllen zu nennen (OGS). Eine andere Erklärung wäre, dass die Alemannen den Ort nach dem gallorömischen Namen rein lautmässig übernommen haben.
- Häutligen BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Hütlingen, Huitlingen 1240, Hutelingen 1257, Hutlingen 1333; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hutilo (Förstemann).
- Hauts-Geneveys, Les NE; historische Belege: Geneveys-sur-Fontaine um 1350; Deutung = ?.
- Heblingen SG, zu Ernetswil; historische Belege: Häblingen 1904; Deutung = bei den Höfen der Leute des Habo (?).
- Hedingen ZH, Bezirk Affoltern; historische Belege: Hedingen 1116; Hedingin 1184, 1190, Hedigen um 1300; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hado/Hadu (= Krieg) (Kläui & Schobingeer).
- Heerbrugg SG, Bezirk (?); Heerburg, Heerbrugg; = ziemlich junges Dorf bei alter Burg, nach dieser Burg benannt (Oettli).
- Hefenhausen TG, zu Wäldi; historische Belege: Haevenhusen 1296; Deutung = bei den Häusern des Habo (Nyffenegger & Bandle).
- Hefenhofen TG, Bezirk Arbon; historische Belege: Hebinhova 817; Deutung = bei den Höfen der Leute des Habo (Oettli, Nyffenegger & Bandle).
- Hefern ZH, zu Wald; = Erhebung, von mhd. heven, vergleiche Hohenhewen im Hegau (bei Ramsen SH) = hohe Erhebung (OGS).
- Hegdorn VS, zu Naters; Deutung = bei den Weissdornbüschen, auch Hagedorn genannt (Oettli).
- Hegel LU, zu Büron; Deutung = ?.
- Hegen BE, zu Bollodingen; Deutung = bei den Höfen der Leute des Bollo, Pollo.
- Heggis SG, zu Wattwil; Deutung = vielleicht mit Heggidorn zu erklären = Hagedorn (?).
Hegi TG, zu Egnach; Deutung = eingezäuntes Grundstück.
- Hegnau ZH, zu Volketswil; historische Belege: *Haginouwa oder *Heginouwa, Hegenowa um 1150, Hegenowe 1244, Heginou, Hegnowe 1267, Hegnouw 1366, Hegnow 1667; Deutung = 1. Aue des Hagine (Kläui & Schobinger), 2. eingezäuntes Grundstück (= Hegi), 3. an der tiefliegenden Wiese (= Aue) am Chimlibach.
- Heid BE, zu Hasle; Deutung = Ort, wo viel Erika wächst (Oettli).
- Heidbühl BE, zu Eggiwil; Deutung = mit Erika bestandener Hügel (Oettli).
- Heidelbühl SG, zu Nesslau; Deutung = Hügel mit Heidelbeeren (?).
- Heiden: Häufiger Teil eines Flurnamens, bezieht sich auf die Zeit, als die Alemannen und Kelten in unserem Land noch nicht dem christlichen Glauben angehörten. Viele Namen sind allerdings erst später gebildet worden und meinen meistens in irgend einer Weise unchristlich. Manchmal auch im Zusammenhang mit Teufel gebraucht, wie etwa Heiden- oder Teufelsloch, Heiden- oder Teufelsbrücke. Zum anderen aber Heide = unbebautes Land, Allmend, Weideland.
- Heiden AR, Bezirk Vorderland; historische Belege: Haide um 1200, Hof Heiden 1536, Hayden 1540, 1550; Deutung = unbebautes Land, das der Allgemeinheit als Weide zur Verfügung stand, später = beim Hof am unbebauten Land, von ahd. haida, mhd. heide = wildwachsendes Land (Idiotikon II, 988, Sonderegger).
Heiden SG, bei St. Fiden; Deutung = Heide bedeutet meistens unbebautes Land.
- Heidenmoos BE, zu Herzogenbuchsee; Deutung = Das Moos bezieht sich auf ein Moor oder ein sumpfiges Stück Land. Auf dem Platz der heutigen Kirche von Herzogenbuchsee, gleich neben dem Heidenmoos, stand früher eine römische Villa. Heiden bedeutet hier nicht-christlich. Heiden nannte man zur Zeit der Christianisierung jene Leute, die nicht oder noch nicht zum christlichen Glauben übergetreten waren. Es ist somit zu vermuten, dass auf diesem Hof Heiden lebten (Hinweis von Ernest Peter).
- Heiligenland BE, zu Affoltern; Deutung = Land nach dem Personennamen Helico, Heilico des Besitzers benannt, also des Heiligen Land (Oettli). Es ist auch eine weibliche Form Heilica denkbar.
- Heiligenschwendi BE, Bezirk Thun; historische Belege: Helgeswndi 1285, Heligeswendi 1288, Heiligenswensi 1318. Deutung = nach dem Personennamen des Besitzers, Heloco oder Heilico, benannt (Oettli, Förstemann). Es ist auch eine weibliche Form Heilica denkbar.
- Heiligenschwil (?) zu (?); Deutung = nach dem Personennamen Heloco, Heilico des Besitzers benannt (Oettli). Es ist auch eine weibliche Form Heilica denkbar.
- Heiligkreuz LU, zu Hasli; Deutung = Siedlung bei einer Kapelle.
- Heiligkreuz NW, zu Emmetten; Deutung = Siedlung bei einer Kapelle.
- Heiligkreuz OW, zu Sarnen; Deutung = Siedlung bei einer Kapelle.
- Heiligkreuz SG, bei St. Fiden; Deutung = Siedlung bei einer Kapelle.
- Heiligkreuz SG, zu Mels; Deutung = Siedlung bei einer Kapelle.
- Heiligkreuz TG, zu Wuppenau; historische Belege: Amtencelle 1275, Amptentzell 1468, zum hailigen Crutz 1488; Deutung = ursprünglich Amtenzell, später bei der Kirche zum heiligen Kreuz (Nyffenegger und Bandle).
- Heimberg BE, Bezirk Thun; historische Belege: Heimberc 1146, Heimenberc 1175, Heinberc 1183, Heinberch 1250; Deutung = 1. Haus auf dem Berg des Heimo (LSG 2005, 434), 2. Berg auf dem das heim steht (BENB II, 228). 3. der Sage nach eine ehemalige Römerstadt.
- Heimberg FR, zu Alterswil; Deutung = Berg des Heimo.
- Heimenegg BE, zu Buchholterberg; = Ort beim Bergvorsprung des Heimo.
- Heimenhausen BE, Bezirk Wangen; historische Belege: Heimenhusen 1328, Heimhusen 1347, Heimenhusen 1356; Deutung = bei den Häusern des Heimo (Förstemann, Oettli).
- Heimenhofen TG, zu Birwinken; historische Belege: Haiminhofin 1248, Heimenhoven 1292; Deutung = bei den Höfen des Heimo (Etter, Nyffenegger & Bandle).
- Heimenlachen TG, zu Berg; Deutung = bei den Weihern des Heimo (Etter). Der Ortsname ist im Thurgauer Ortsnamenbuch nicht erwähnt.
- Heimenrüti BE, zu Rötenbach; Deutung = bei der Rodung des Heimo (Oettli).
. Heimenschwand BE, zu Buchholterberg; Deutung = bei der Schwendrodung des Heimo (Oettli).
- Heimhausen BE, Bezirk Wangen; Deutung = bei den Häusern des Heimo.
- Heimhusen BE, zu Kirchlindach; auch Heimenhausen, Heimhaus; Deutung = bei den Häusern des Heimo.
- Heimisbach BE, zu (?); Deutung = Ort beim Bach des Heimo.
- Heimismatt BE, zu Heimiswil; Deutung = Matte des Heimo.
- Heimiswil BE, Bezirk Burgdorf; historische Belege: Heimoltswiler 1261, Heimoltswile 1275, Heimolswile 1276; Deutung = Weiler des Heimolt (Förstemann, Hubschmied).
- Heinerüti AG, zu Widen; Deutung = Rodung des Heini (Oettli).
- Heinigerhus (?), zu (?); Deutung = Haus des Heiniger (Oettli). Der von Oettli genannte Ort konnte noch nicht ausfindig gemacht werden.
- Heinrichsbad AR, zu Herisau; historische Belege: Heinrichsbad 1824; Deutung = Bad des Heinrich.
- Heinrichswil-Winistorf SO; Bezirk Wasseramt;historische Belege: Heinrichswile 1317, Winistorf 1311: Deutung Heinrichswil = Weiler des Heinrich, Deutung Winistorf = Dorf des Winigis (LSG 2005, 435).
- Heinzenberg GR, zu Präz; Rätoromanisch: Muntogne; historische Belege: Montogna bis ca 1450, danach Heinzenberg = Heinrichsberg.
- Heisch ZH Zu Hausen a.A.; historische Belege: Heinsca um 1130, Heinsche 1184, Heinsche 1262, Heische 1301, Heisch 1357, Hengst 1566, Heyst 1659 ; bis dato unerklärt (Kläui & Schobinger).
Bisher galt mit ziemlichen Zweifeln behaftet ahd. heimsch = heimisch, also Heim. Den Ortsnamen aufgrund der neueren Namen deuten zu wollen (z. B. Hengst), macht keinen Sinn, da ab 1300 die ursprüngliche Bedeutung verloren ging. Hier muss einzig von der ältesten Form ausgegangen werden. Die Endung -ca ist eine Variante von keltisch -ka und ist mit der alemannischen Endung -inga eng verwandt. Daraus ergäbe sich ein Heinsingen oder Heinzingen mit der Bedeutung von Heinrichingen und ursprünglich ein *Haganrihhinca oder *Haginrichinca (ahd. hagan, hagin = Hof, rihhi, richi = mächtig, die Endung -inca bedeutet bei den Höfen der Leute des Hofgründers). Da Haganrihhi zu Haganrichi, Heinrichi und Heinz mutierte, entstand so im Laufe der Jahrhunderte das urkundlich überlieferte Heinsca. Dass es hier nicht zur Ausbildung der Ingen-Endung kam, sondern die alte keltische ca-Endung erhalten blieb, könnte ein Indiz sein, dass auf diesen Höfen das keltische Element länger erhalten blieb. Heinsca gehört mit zur Untergruppe 1 der Ingen-Orte und stellt die Übergangsform vom keltischen (in)ca zum alemannischen (in)ga dar. Siehe dazu den Beitrag: "die Einteilung der Ortsnamen nach ihrer Endung".
Auf den ersten Blick sieht Heinsca nicht wie ein Ingen-Ort aus, weil frühere urkundliche Namenformen fehlen. Doch der Ort gehört mit zu den ältesten Alemannensiedlungen im Kanton Zürich. Der bereits erwähnte Haganrihhi erinnert auch an die Heistern = Buchenzaun, von ahd. hagane-strin, hat mit dem Ortsnamen an sich nichts zu tun, zeigt aber, wie sich in beiden Worten hagane zu Heisch entwickelte. Es bestätigt damit indirekt, dass dieser Deutungsvorschlag begründet ist. Zuletzt soll auch noch ein anderer Ansatz erwähnt werden, den Hubschmied einbrachte: Vielleicht ist das "h" nur vorangesesetzt und geht auf ahd eiskon = höischen zurück. Leider ist das aber ein Wort, welches in Orts- und Flurnamen nicht auftritt OGS).
- Heistrich (?) zu (?); Deutung = Heisternhag, Buchenzaun, von ahd. haganestrin; siehe auch Heustrich BE. Der Ortsname konnte noch nicht ausfindig gemacht werden.
- Heiten, Heiter, Heiters: Häufiger Ortsname der deutschen Schweiz, wird sehr unterschiedlich gedeutet. 1. Bezug zum Heidekraut, 2 bei Heitersbergen auch als heitere Berge, d.h. als solche, die oft aus dem Nebel ragen oder eine schöne Aussicht bieten, 3. nach dem Personennamen Heito, 4. von kelt. aith = Höhe, das 2fehlende" H wurde von den Alemannen sehr häufig vor keltische Worte hinzu gefügt, um sie leichter aussprechen zu können. Welche der Deutungen die richtige ist, muss im Einzelfall abgeklärt werden und ist nicht immer leicht, da Hügel urkundlich viel seltener erwähnt werden. Deutung 4 birgt viel Zündstoff, da möglicherweise einige Heitersberge falsch gedeutet worden sein könnten. Es gilt zu beachten, dass viele alemannische Orts- und Flurnamen nicht rein allemannische Namen sind, sondern ab und zu auf bereits bestehenden gallorömischen Namen fussen, deren Bedeutung vergessen ging.
- Heitenried FR, Bezirk Sense; hiess ursprünglich Ried; historische Belege: Essers 1228, 1340, Heytenried 1476; Deutung = Rodung des Heito (Förstemann). Der französische Name stammt vom essert, essart = Rodung. Im Freiburgerland versteht man unter essert stets Rodung, ansonsten meint man damit aber doch eher Ried.
- Heitenwil FR, zu Düdingen; Deutung = Weiler des Heito (?).
Heitern BE, zu Neuenegg; Deutung = Ort, wo Heidekraut (Besenheide, calluna vulgaris) wuchs (Attinger).
- Heitern BE, zu Belpberg; Deutung = Ort wo Heidekraut (Besenheide) wuchs (Attinger).
- Heitersberg AG, zu Spreitenbach; Deutung = Ort am Berg, wo Heidekraut (Besenheide) wuchs (Attinger).
- Heiterschen TG, zu Wängi; historische Belege: Heitershoven 1263, Heitirshovin 1266; Deutung = bei den Höfen des Heitar (Nyffenegger & Bandle).
- Heiterswil SG, zu Wattwil; Deutung = Weiler des Heitar.
- Heitiwil FR, zu Düdingen; Deutung = ?.
- Heizenberg AG, zu Ürkheim; Deutung = ?.
- Held (?), zu (?); Deutung = Gheld, Halde (Oettli). Der von Oettli genannte Ort konnte bis jetzt noch nicht ausfindig gemacht werden.
- Heldstadel (?), zu (?); Deutung = Scheune bei der Halde (Oettli). Der von Oettli genannte Ort konnte bis jetzt noch nicht ausfindig gemacht werden.
- Heldswil TG, zu Hohentannen; historische Belege: Heidolviswilare 759, Hodoleswilare 876 Heidoveswilaro 884, Heicholfeswilare 904; Deutung = 1. Weiler des Hodolo (Attinger), 2. Weiler des Heicholf (Meyer), 3. Weiler des Heidolf (Bruckner, Nyffenegger & Bandle). Diese Reihe von Deutungen zeigt sehr schön die Wichtigkeit auf, möglichst alte urkundlich überlieferte Ortsnamen zur Verfügung zu haben. Gerade in der Zeit zwischen 700 und 1200 haben sich bei der Schreibweise der Ortsnamen sehr grosse Veränderungen vollzogen. Deutung Nr. 3 gilt heute als anerkannt.
- Helfenberg SG, zu Gossau; Deutung = ?
- Helfentschwil SG: Siehe Ober- und Unterhelfentschwil!
- Helfenstegen LU, zu Neuenkirchen; historische Belege: Erfenstegen um 1350; Deutung = ?.
- Helg: Häufiger Flur und gelegentlicher Ortsname in der deutschen Schweiz, von helg = heilig, entstanden aus ahd. hailago > heilago > heilgo > helge (Müller OW).
- Helgisried-Rohrbach BE, zu Rüeggisberg; Deutung = ?.
- Helisbühl BE, zu Herbligen; Deutung = ':
- Hell ZH, zu Langnau; Deutung = Tobel, Schlucht, trichterförmiger Abgrund, von ahd hel. Mit Hell ist tatsächlich ein beschönigender Bezug zur Hölle gegeben, indem man sich diese früher trichterförmig vorstellte (Idiotikon IV, 189). Hell ist entfernt verwandt mit Halde, helden.
- Hellbühl LU, zu Neuenkirch; historische Belege: Hellbuel 1522; Deutung = Hügel mit einem gefährlichen Abgrund?
- Hellenen VS, zu St. Niklaus; Deutung = bei den Abgründen, von ahd. hel.
- Hellikon AG, Bezirk Rheinfelden; historische Belege: Hellincon 1277, Hellikon 1318; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hello (Förstemann).
- Hellmühle AG; alter Name von Wildegg.
- Hellsau BE, Bezirk Burgdorf; historische Belege: Hailmannsouwa (?), Hellesowe 1275, Heilsow 1353, Helsouw 1361; Deutung = Aue des Hailo oder Hello (Förstemann, Oettli).
- Helmetshausen TG, zu Homburg; Deutung = bei den Häusern des Herimuot (Nyffenegger & Bandle). Der Ort wird im Thurgauer Ortsnamenbuch als Hälmetschhuuse aufgeführt, was dazu führt, dass Nicht-Thurgauer den Ortsnamen kaum auffinden. Die OGS ist der Meinung, dass in einem kantonalen Ortsnamenbuch sämtliche Ortsnamen in Schriftdeutsch geführt werden sollten, damit alle Deutschschweizer bei der Suche zum Ziel gelangen, andernfalls verkommt ein solches Ortsnamenbuch zu einer Geheimschrift, zumal im gleichen Buch Ortsnamen mit der Endung -hausen in beiden Formen, also Mundart und Schriftdeutsch anzutreffen sind. Das ist inkonsequent und irritiert zusätzlich (OGS).
- Helmishub TG, zu Zihlschlacht; historische Belege: Helblingshub 1352; Deutung = bei der Hube (Hof) des Helblings (Oettli, Nyffenegger & Schobinger).
- Helsighausen TG, zu Raperswilen; Mundart: Hälsighuuse; historische Belege: Heltzikusen 1310, 1359, 1381, Heltzkusen 1362, Haelzigkussen 1433, Heltzygkusen <1500; Deutung = bei den Höfen der Leute des Halizo, Helzo (Nyffenegger & Bandle). Bei diesem Ort hat sich das Thurgauer Ortsnamenbuch die Mühe genommen, ihn auch in der schriftdeutschen Form aufzuführen. So ist er richtig und hilfreich.
- Hembrunn AG, zu Villmergen; = Brunnen des Hemmo (Oettli).
- Hemishofen SH, Bezirk Stein am Rhein; historische Belege: *Hemishovun 882, Hamingeshoven; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hamming (Förstemann, Oettli).
- Hemmenthal SH, Bezirk Schaffhausen; historische Belege: Hemmental 1080, Hemmintal 1148; Deutung = Tal des Hemo, Hemmo (Förstemann).
- Hemmerswil TG, zu Amriswil; historische Belege: Helmarswile 1336, Helmenswile 1413; Deutung = beim Gehöft des Helmmars (Nyffenegger & Bandle).
- Hemmiken BL, Bezirk Sissach; historische Belege: Hemmingchove 9??, Hemminchon 1253, Enninchon 1255, Hemmichon 1287, Hemmikon 1895; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hamo, Hemmo (Förstemann, BLNB).
- Henau SG, Bezirk Unter-Toggenburg; historische Belege: Aninauwa 754, Heninouvo 787, Henauwa 819; Deutung = Aue des Hanno (Oettli).
- Hendschiken AG, Bezirk Lenzburg; historische Belege: Hentschikon 1160, Haensichon 1264, Hentschinkon 1305; Hentzikon 1???; Deutung = bei den Höfen der Leute des Henzo oder Hanzo (Förstemann).
- Henggart ZH, Bezirk Andelfingen; historische Belege: Hengart 1228, Henchart 1253, Henchkart 1257, Henkart 1259, Heincart 1269, Mundart: Hängkert; Deutung = 1. im hängenden Hard oder Weidewald am Hang. Hier wäre der Hard auf ähnliche Art verklausuliert wie in Bremgarten (Kläui & Schobinger), 2. Weidewald des Hanco, Henco (Förstemann). Wegen der geografischen Lage ist Deutung 2 zu bevorzugen. 3. Die OGS möchte darauf hinweisen, dass es im Walserdorf Bosco/Gurin im Tessin eine Flur gibt, die 'ufum Hengaart' heisst. Deutung unbekannt, doch wäre das ein Forschungsansatz, zumal ja das Zürcher Henggart nicht sicher gedeutet ist.
- Hennenfüdli BE, zu Brienz; historische Belege: im Hennefidla 1???; Deutung = ganz weit abseits gelegener Ort.
- Hennenbühl SO, zu Walterswil; Deutung = beim Hügel, wo Hennen gehalten werden.
- Hennens FR, Bezirk Glâne; historische Belege: Henens 1403, Ennens 1432, Henyn 1475, Enens 1578, Inens 1638, Ennens 1653, Henens 1668, Innens 1755; Deutung = bei den Höfen der Leute des Inningos, Inno, Ingildus (Perrenot). Der Name ist burgundischer Abkunft (Suter).
- Henniez VD, Bezirk Payerne; historische Belege: Ennyt 1380, Enny en 1578, Ignie 1668, Ingniez 1781, Ingny 1800, Patois: älter Ingny, heute Ängi; Deutung = da Orte mit der Endung -iez meistens ehemalige -acum-Orte sind, kann von einem ehemaligen *Hiniacum ausgegangen werden, also Landgut des Hinius, Inius (Stadelmann). Der Hinius könnte auch ein Alemanne namens Hino gewesen sein (Suter). Dann wäre *Hiniacum allerdings kein römisches Landgut gewesen.
- Henriolettes, Les VD, zu Sainte-Croix; Deutung = Ortsname entstammt dem Personenname Henrioux, ursprünglich Henri, vom germanischen Vornamen Heinrich, mit der Bedeutung 'derjenige, welcher über den häuslichen Herd, die Feuerstelle herrscht, von *haima = Feuerstelle, Dorf, Vaterland und *rîka, rîkia = herrschen (Suter).
- Henzenried FR, zu St. Anton; Deutung = ?.
- Henzischwand BE, zu Wahlern; Deutung = ?.
- Herbetswil SO, Bezirk Balsthal; historische Belege: Herbrechtzwilre 1400, Herbrechtswil 1406; Ebertzwil 1444; Deutung = Weiler des Heribrecht (Förstemann, SONB I, 362.
- Herbligen BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Herblingen 1302, Herbelingen 1312; Deutung = bei den Höfen der Leute des Harbilo, Herbilo (LSG 2005, 438), Herwelo (BENB II, 242).
- Herblingen SH, Bezirk Reiath; Deutung = bei den Höfen der Leute des Herbilo.
- Herbrig LU, zu Rain; Deutung = Herberge (Oettli).
- Herbriggen VS, zu St. Niklaus; historische Belege: Herbrigen 1895; DEutung = die heutige Schreibung verlockt zur Deutung mit Briggen = Brücke, aber noch 1895 hiess der Ort Herbrigen, was Herrenberg bedeutet, von ahd. her und keltisch brig. Auch Oettli meldet seine Zweifel an bei der Brücke. Vergleiche Heerbrugg SG!
- Hérémence VD, Bezirk Hérens; historische Belege: Aremens 1195, Heremeins 1200, Herementia 1211; Deutsch: Ermenz, älter Armensi; *Heremuntinca; Deutung = bei den Höfen der Leute des Harimo, Herimo, später Heremunt (Jaccard).
- Hérens VD; historische Belege: Eroens 1100, Erons 1131, Eruens 1195, Heruens 1211, Eroins 1256, Hérens 1260; Deutsch: Ering; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ericho.
- Herferswil ZH, zu Mettmenstetten; historische Belege: Herfrideswilare um 1150, Herfeiwilere 1185, Herferswilare 1223, Hefferschwil 1667, Hefferswil 1904; Deutung = Weiler des Herifrid.
- Hergiswald LU, zu Kriens; Deutung = Wald des Herigis, Heriger (Förstemann).
- Hergiswil b. Willisau LU, Bezirk Willisau; historische Belege: Hergosswile 1246, Hergoswile 1286, 1322, Hergosswil 1383; Deutung = Weiler des Herigis, Herigoz (Zihlmann). Die genaue Form des Personennamens lässt sich nicht mehr frststellen.
Hergiswil NW; historische Belege: Herigeswilare 845, 884, Hergoswile 1246, Hergenswile 1303, 1306, 1311; Deutung = Weiler des Heriger (von ahd. hari, heri = Heer und ger = Speer, Lanze) (Oettli).
- Hergottswald LU ist der alte Name von Hergiswald, siehe dort!
- Herlisberg LU, Bezirk Hochdorf; historische Belege: Erlinsberg 1084, 1101, Heigesperg 1173, Hergerssperg 1223; Deutung = Berg des Herigis, von ahd. hari, heri = Heer und ger = Speer, Lanze (Förstemann).
- Hermance GE, zu Genf; historische Belege: 1247; Ermencia, Ermentia 1271, Hermencia 1326; Heremance wurde aber vor dem Jahr 1000 gegründet und lag in der Nähe einer Burg an einem Gewässer, welches in den Genfersee mündete. Deutung = bei den Höfen der Leute des Harimod, vielleicht von *(H)arimodingos, bei den Harimodingern (Suter).
- Hermandingen BE, zu Auswil; Deutung = ?.
- Hermatswil ZH, zu Pfäffikon; historische Belege: Hermoltzwiler um 1274, Hermotzwile 1304, 1308, Hermetschwil 1463; Deutung = Weiler des Her(e)molt (Kläui & Schobinger).
- Hermenches VD, Bezirk Moudon; historische Belege: Ermenges 1254, Ermenges 1413, Hermainge 1453; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ermo, Herimo, Heremunt, Harimod usw.
- Hermolingen LU, zu Rothenburg; historische Belege: Hermamingen 1306; = bei den Höfen der Leute des Hermo (?).
- Hermrigen BE, Bezirk Nidau; historische Belege: Hermeringen 1249, 1261, Hermaringen 1293, Herbringen 1346; Deutung = bei den Höfen der Lezte des Herimar (Förstemann).
- Herolfingen BE, zu Gisenstein; Deutung = bei den Höfen der Leute des Herolf.
- Herren: Häufiger Ortsname in der Schweiz, besagt dass etwas dem Kirchengut, also dem Herr, dem Priester gehört (Zihlmann).
- Herren AI, zu Oberegg; Deutung = Wohnort eines Geistlichen.
- Herrenberg AG, zu Bergdietikon; Deutung = Berg, wo die Herren wohnten, mit Herren könnten Geistliche gemeint sein.
- Herrenberg SG, zu Lütisburg; Deutung = Berg eines Priesters.
- Herrenfeld SZ. zu Schwyz; Deutung = Feld eines Priesters.
- Herrengasse BE, zu Obersteckholz; Deutung = ?.
- Herrenhof SG Zu Oberuzwil; = Hof eines Priesters.
- Herrenhof TG, zu Langrickenbach; historische Belege: ze der Heren Hof 1413; Deutung = Hof eines Pristers oder eines weltlichen Herrns (Nyffenegger & Bandle).
- Herrenmatt SO, zu Hochwald; Deutung = ?.
- Herrenschür FR, zu Rechthalten; Deutung = ?.
- Herrenschwanden BE, zu Kirchlindach; Deutung = ?.
- Herrschmettlen ZH, zu Gossau; historische Belege: *Herismettlen, ze Herischmetlan um 1350, Herrschmetlen 1667; eine Mettlen war früher eine meist bewohnte Wiese im Wald, in der Regel eine Rodung; = bei der umwaldeten Wiese des Heri (Kläui & Schobinger).
- Herten TG, zu Frauenfeld; historische Belege: de Herten 1249, in Herten 1349; Deutung = bei den steinigen Wiesen oder bei den harten Böden oder hart zu bearbeitenden Böden oder wenig ertragreichen Böden (Idiotikon II, ?).
- Herten ZH, zu Ellikon; historische Belege: Hertin 1208, Herten 1249; = bei den steinigen Wiesen oder Grundstücken mit harten Böden (Kläui & Schobinger).
- Hertenstein AG, zu Obersiggenthal; Deutung = ?
- Hertenstein LU, zu Weggis; Deutung = ?.
- Herweg (?) zu (?); Deutung = Heeresstrasse. Der Ort konnte noch nicht ausfindig gemacht werden.
- Herzberg AG, zu Asp; Deutung = ?.
Herzigen LU Zu Rain; historische Belege: Herzingen 1306; = bei den Höfen der Leute des Hari oder Heri (?).
- Herznach AG, Bezirk Laufenburg; historische Belege: Herzenahc 1097, Herznach 1101-50, Hercina 1143, Heirzena 1306, Hercznach 1372; Deutung = Landgut des Arcinus. Der Ort könnte wie die meisten-ach-Orte auch auf Arciniacum zurück geführt werden (LSG 2005, 442).
- Herzogenbuchsee BE, Bezirk Wangen; Mundart: Buchsi; historische Belege: Buhsa, Puhsa 886, villa Buxe, 1254; Die Herzöge von Zähringen haben ihre beiden Besitzung mit Namen Buchs damals zur besseren Unterscheidung mit dem Zusatz München/Herzogen versehen. Der Rest des Ortsnamens bedeutet Buchsbaum, von lat. buxus oder ahd. buhs. Vergleiche auch mit Buus BL!
- Herzogenmühle ZH, zu Wallisellen; Der Sage nach soll der Ort den Namen nach Herzog Albrecht erhalten haben, der vor der Belagerung Zürichs um 1351 hier sein Hauptquartier hatte (Studer).
- Herzwil BE, zu Köniz; historische Belege: Herebranteswilare 1???; Deutung = Weiler des Herbrant (Oettli).
Hesigen SZ, zu Muotathal; = bei den Höfen der Leute des Hasso, Hesso.
- Heslibach ZH, zu Küsnacht; historische Belege: *Hesilahibah, Hezilinbach 1153, Hesilinbach 1158; DEutung = Weiler beim Bach mit Haselsträuchern, von ahd. hesil = Hasel, ahi = Pluralform für Gebüsch, Sträucher, bah = Bach (Egli).
- Hessenreuti TG, zu Bürglen; historische Belege: Hesso de Ruiti 1282, Hessenreute 1902; Deutung = Rodung des Hesso (Etter, Oettli, Nyffenegger & Bandle).
- Hessigkofen SO, Bezirk Bucheggberg; historische Belege: Esikhoven 1034, Hessinchofen 12??, Hessenkofen1334; Mundart: Heschikofen; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hasso, Hesso, Hadiso (Oettli, LSG 2005, 444).
- Hettenschwil AG, zu Leuggern; historische Belege: Hettenswil 1902; Deutung = Weiler des Hattilo (?).
- Hettiswil BE, zu Krauchthal; historische Belege: Ottonis Villare 1107, 1144, Ottowiler, Hettiswile; Deutung = ursprünglich Weiler des Otto, später Weiler des Hetto (?).
- Hettlingen ZH, Bezirk Winterthur; historische Belege: Hetelinga 886, Hetininga 897, Hetiningum 909, Heittilingen 1223, Hettelingen 1254, Hetlingen 1264; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hattilo (Kläui & Schobinger).
- Hetzligen LU, zu Buttisholz; historische Belege: Hezlingen 1287; = bei den Höfen der Leute des Hattilo (?).
- Heubach BE, zu Rüschegg; Deutung = (Haue oder Heu?).
- Heubeeriberg LU, zu Langnau; Deutung = Berg mit Heidelbeeren (Oettli).
- Heuel ZH, bei Zürich; Deutung = Heuwil, analog zu Beuel (Beinwil) oder Höhewil = Weiler auf der Höhe (Studer).
- Heuried ZH Zu Zürich-Wiedikon; = Ort beim Ried, das gemäht wurde.
- Heusberg ZH, zu Mönchaltorf; historische Belege: Hüsenberg 1619, Hüssenberg 1667; erst spät belegt. Gemäss Kläui & Schobinger ungedeutet; vielleicht von älterem Zürichdeutsch höisse, hüsse = brüele (OGS).
- Heustrich-Emdthal BE, zu Äschi; historische Belege: Cheisteriche 825; Deutung = Heisternhag, Buchenzaun von ahd. haganestrin, franz. hêtre.
- Heutte, La, BE, Deutsch Hütte, Französich auch: La Hutte; Deutung = geht auf das deutsche Hütte zurück. Dieses wiederum ist verwandt mit chuten = wüten (bei Feuer und Sturm) und könnte kelt. Ursprungs sein, da im Deutschen nicht belegt. Die Dorffeste (soir de brandons) weisen ebenfalls in diese Richtung, ebenso ein Menhir.