Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 30 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
- Mechino GR, zu Poschiavo; Deutung = armseliges, ungesundes Dorf, von misero (Studer).
- Medeglia TI, bei Bellinzona; historische Belege: Medellia 1195, Medelia 1218, 1254, Medole 1261, Medellia 1271, Medelia 1335, 1348, 1442, Medeglia 1473; Deutung = (villa) Metellius als elliptische Bildung nur aus einem Personennamen. Es ist zu verstehen als Landhaus des Metellius (LSG 2005, 580).
- Medel (Lucmagn) GR, Bezirk Oberwald; Deutsch: Medels am Lukmanier; historische Belege: (ze Medel 1308?), Mederis 1315, Media 1321, Medels 1322, 1380, 1459, Medel 1518, Mädels 1526; Deutung = 1. es gibt gemäss LSG keine befriedigende Deutung, welche zu überzeugen vermag. Muoth bezog sich auf rätoromanisch meida = grosser Heuschober und Planta glaubte an ein griechisches métallon = Bergwerk. Sowohl das Bergwerk als auch der Weg, auf welchem das griechische Wort sich in die Bündner Bergwelt hätte verirren können, sind völlig ungeklärt (LSG 2005, 581). Möglicherweise entstammt der Ortsname nicht direkt dem rätoromanischen meida, sondern dem Wort meta, metale und bedeutet Alphütte. In der Tessiner Mundart gibt es auch das Wort medico für Alphütte, Heuschober, welches recht nahe an der rätoromanischen Form liegt. Es ist auch verwandt mit dem deutschsprachigen Maiensäss (OGS).
- Medels im Rheinwald GR, Bezirk Hinterrhein; Rätoromanisch: Medel; historische Belege: Medel 1307-08, (Mesella 1310?), Medels vor 1336, Mädel 1472, Medell 1606, Mädel 1708; 1. es gibt gemäss LSG keine befriedigende Deutung, welche zu überzeugen vermag. Muoth bezog sich auf rätoromanisch meida = grosser Heuschober und Planta glaubte an ein griechisches métallon = Bergwerk. Sowohl das Bergwerk als auch der Weg, auf welchem das griechische Wort sich in die Bündner Bergwelt hätte verirren können, sind völlig ungeklärt (LSG 2005, 581). Möglicherweise entstammt der Ortsname nicht direkt dem rätoromanischen meida, sondern dem Wort meta, metale und bedeutet Alphütte. In der Tessiner Mundart gibt es auch das Wort medico für Alphütte, Heuschober, welches recht nahe an der rätoromanischen Form liegt. Es ist auch verwandt mit dem deutschsprachigen Maiensäss (OGS).
- Medenwil FR, zu St. Urs; Deutung = Weiler des Mado, Medo.
- Medici TI, zu Sementina; Deutung = bei den Heuschöbern. Der Ortsname könnte namenmässig mit den beiden Medels im Bündnerland verwandt sein.
- Médières VS, zu Verbier; Deutung = Médières ist die welsche Entsprechung zum deutschschweizerischen Mettlen oder Mettmen und bedeutet 'in der Mittel liegend' (Suter).
- Medikon ZH, zu Wetzikon; historische Belege: Medikon 1446, Medicken 1571; Deutung = bei den Höfen der Leute des Mado (Kläui & Schobinger).
- Medje, Medel, Medels, Maie, Maya, Mayen, Maiensäss, Medone, Meidia, Meidin, Maida, Metale, Medico: Häufiger Flur- und Ortsname in allen schweizerischen Landesgegenden und bedeutet vermutlich in den meisten Fällen Alphütte oder Heuschober, von lat. meta.
- Medoscio TI, zu Agarone; Deutung = ?.
- Meggen LU, Bezirk Luzern; historische Belege: Meggen 1226, 1160, Meken 1226, Mecken 1259, Megge 1275, Meggen 1275, 1287, 1290, 1302; Deutung = vielleicht vom Personenname Mecco, entweder als elliptische Bildung im Sinne von 'des Meccen Hof' oder aber einfach verstümmelt oder verkürzt weitergegebener Ortsname. Mggenhaus im Kanton St. Gallen zeigt sehr schön, was hier 'falsch' lief. Da ältere urkundliche Namen aber fehlen, bleibt die Deutung dennoch etwas unsicher (teilweise LSG 2005, 581, teilweise OGS).
- Meggenhaus SG, zu Mörschwil; Deutung = Haus des Mecco, von ahd. der Grosse (indirekt Studer).
- Meggenhorn LU, zu Meggen; Deutung = Landzunge bei Meggen.
- Meggiagra TI, zu Robasacco; Deutung = ?.
- Mehlsecken LU, zu Langnau; historische Belege: Melsinkon 1325, Melsecken 1???; Deutung = bei den Höfen der Leute des Melo oder Malo. Der Ortsname wurde verschliffen und dann umgedeutet.
- Meiendörfli UR, zu Wassen; Deutung = kleines Dorf im Meiental.
- Meienried BE, Bezirk Büren; historische Belege: Meinrieth1255, Meienriet 1268, 1353, Meiienriet 1355, Meiienreit 1374; Deutung = ursprünglich ein Auenried, welches mundartlich zu Eyenried wurde (geschah vielfach in BE und SO). Aus 'Im Eyenried' wurde durch Assimilation Meyenried und zuletzt Meienried (LSG 2005, 582).
- Meierhof GR, zu Obersaxen; Deutung = Hof des Meiers im Sinne eines Gutsverwalters.
- Meierskappel LU, Bezirk Luzern; historische Belege: Cappell um 1160, Capella 1265-87, Kappel 1302, Chapella, Capella 1302, Kapella 1314, 1349, Cappell 1364, Meyers Cappel 1406; Deutung = Meierskappel hiess ursprünglich nur Kappel und wurde später zur besseren Unterscheidung von gleichnamigen Orten mit 'Meiers' ergänzt. Dabei bezog man sich auf einen gut überlieferten Gutsverwalter = Meier (LSG 2005, 582).
- Meiersmaad BE, zu Sigriswil; Deutung = des Meiers Matte. Matte ist eine Mähwiese, Maad ist das gemähte Gras. Mit Meier dürfte ein Gutsverwalter gemeint sein.
- Meiggern VS , zu Saas Almagell; Deutung = Meierei (Gutsverwaltung), von mlat. magariana (Studer). Aus dem Meier wurde nicht nur im Wallis gelegentlich ein Meiger. Vermutlich war es aber gerade umgekehrt: Aus dem anfänglichen Meiger wurde ein Meier.
- Meikirch BE, Bezirk Aarberg; Mundart: Meechüuch; historische Belege: Mönchilcha 1208, Mönchilchun 1263, Moenchilchun 1268, Mönkilch 1276, Mökilchen 1277, Mönkilch 1286, Mökilch 1291, Mekilch 1353, Mönkirch 1401, Möncklichen, Monkilchen 1432Mekilchen 1543, Meykirch 1850; Deutung = ursprünlich Mönchskirch, wobei durch den Schund des 'n' allmählich die alte Bedeutung verloren ging. Der Prozess verlief sehr langsam, weil die Umdeutung erst vollzogen werden konnte, als niemand mehr die alte Bedeutung kannte (Oettli, LSG 2005, 583).
- Meilen SG, zu Mels; Deutung = 1. Schneeflecken, von rätoromanisch meil. Das Wort findet sich im rätoromanischen Wörterbuch aber nicht. 2. nach dem Berg Spitzmeilen benannt, 3. wie Meilen bei Zürich. Schlatter hat dieses St. Galler Meilen in seinen Büchern zu den rätoromanischen Ortsnamen im St. Galler Rheintal nicht erwähnt! Eine Deutung von Meilen SG wäre aber sehr hilfreich, da das Zürcher Meilen bis heute ebenfalls nicht befriedigend gedeutet ist.
- Meilen ZH; historische Belege: Meilana 820-87, Meilana 950-54, Megilano 965, Meiolano 972, Megilano 975, Mediolana 984, Meiolano 1018, Meilano 1027, , Maiolano 1040, Meilano 1150, Mediolani 1188, Meilan 1220, 1247, 1274, Meylan 1252, Meilen 1361; Deutung 1. von ahd. *meiluna oder *meilun-aha = Bach (aha) mit schillernden Flecken = meila (Kläui & Schobinger). 2. vielleicht auch von keltisch mai = Feld und lann = Scheune, also Feldscheune (Oberholzer). Diese beiden Deutungen gelten heute als lustig. 3. Aufgrund der eindeutigen Beleglage kommt für Meilen nur eine keltische Abkunft des Ortsnamens in der Form von Mediolanum in Frage. Damit hätte Meilen den gleichen historischen Namen wie Mailand und ein rundes Dutzend französischer Orte getragen, nämlich Mediolanum in der lateinischen Form. Die ursprüngliche keltische Form wird nirgends erwähnt. 4. Hubschmied deutete Mediolanum als 'in der Mitte der Ebene', doch stimmte diese Deutung kaum je mit dem lokalen Befund überein, indem mit Ausnahme von Mailand fast alle anderen Mediolanum nicht in Ebenen lagen. Daher liess man diese Deutung wieder fallen.
Mediolanum entspricht sehr weitgehend der schriftlichen Ã?berlieferung aus den Jahren 984 und und 1188. Für das Bestimmungswort 'medio' scheint die Deutung als 'Mitte' recht eindeutig geklärt, während das Gattungswort 'lanum' sehr schwierig zu deuten ist, zumal es ja die latinisierte Form ist. Bisherige Deutungen als Ebene oder als eben sind bis heute nicht belegt. Da Keltisch eine indogermanische Sprache ist, könnte man auch in den damaligen Nachbarsprachen der alten Kelten nach Entsprechungen suchen.
Ein schwacher Hinweis liefert das Italienische, indem es Mediolanum zu Milano werden liess. Dieses enthält die Endung -ano, welche einen Hinweis auf einen Besitzer bedeutet und oft vorkommt. Leider ergibt das aber keinen Sinn. Die Endung '-lanum' verlor im Italienischen den ursprünglichen Sinn und wurde mit '-ano' umgedeutet. Im Spanischen kennt man das Wort 'llano' mit der Bedeutung von flach, eben, was nicht gerade zielführend ist, wurde doch die Deutung mit eben und flach bereits verworfen.
Der Ortsname dürfte auch namentlich verwandt mit Mels SG, Melano TI, Mélan (F), Meylan JU, Meylande JU und Milandre JU, Montmeillan JU, Meilen SG sein. Genau wie dort, ist eine Deutung nicht möglich. Nur das Bestimmumgswort 'medio' lässt sich deuten im Sinne von Mitte. Das Gattungswort -lanum ist bis heute nicht sicher gedeutet, doch neigen die meisten Ortsnamenforscher zu einer heiligen keltischen Kultstätte, weil sich aus dem Ortsname keine Rückschlüsse auf eine spezielle Geländeform herleiten lassen.
Es gibt Forscher, welche das keltische Adjektiv '-lano', welches 'voll' bedeutet, in einem religiösen, mythischen Sinne zu verstehen suchen und so aus Mediolanum einen 'Ort der Erfüllung, Vollkommenheit' sehen. Bestärkt werden sie durch den Umstand, dass -lanum sonst in keinen anderen keltischen Ortsnamen anzutreffen ist. Es sei aber darauf hingewiesen, dass in den 1950er Jahren bereits ein anderer schweizerischer Ortsnamenforscher auf der religiösen Welle geritten ist und unerklärliche Ortsnamen oft mit den religiösen Gepflogenheiten der Kelten zu erklären versuchte. Diesem Forscher wird heute gerne etwas viel Fantasie untergeschoben.
Fazit: Der Ortsname Meilen ist mit dem heutigen Kenntnisstand nicht zu deuten. Eine religiöse Erklärung ist zu nebulös.
- Meistersrüti IR; Deutung = Rodung des Meisters, einem Beamten.
- Meisterswil ZG, zu Hünenberg; historische Belege: Meisterschwil 1905; Deutung = Weiler des Meisters, einem Beamten.
- Meitschlingen UR, zu Gurtnellen; Deutung = bei den Höfen der Leute des M.......?.
- Melano TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Mellani 799, 857, Melan 1118, Mellano 1173, Melano 1192; Deutung = der Orts geht vermutlich auf ein keltisches Mediolanum zurück, wie Mailand (I), Meilen ZH, Meilen SG, Mélan (F), Meylan JU, Mels SG, Meylande JU, Milandre JU, Montmeillan JU. Genau wie dort, ist eine Deutung nicht möglich. Nur das Bestimmumgswort 'medio' lässt sich deuten im Sinne von Mitte. Das Gattungswort -lanum ist bis heute nicht sicher gedeutet, doch neigen die meisten Ortsnamenforscher zu einer heiligen keltischen Kultstätte, weil sich aus dem Ortsname keine Rückschlüsse auf eine spezielle Geländeform herleiten lassen.
- Melchen OW, zu Giswil; Deutung = der Ort bekam seinen Namen nach einer Eigenschaft des dortigen Flüsschens Melchaa, nämlich dem milchigen Wasser.
- Melchnau BE, Bezirk Bern; historische Belege: Melchenouve 1100, Melchenowe 1139, Melchinove 1194, Melchinoue 1194, Melchnowe 1246; Deutung = 1. Aue des Melchior (LSG 2005, 586). Da aber der Melchbach durch Melchnau fliesst, erscheint diese Deutung auf den ersten Blick unsicher. Sie könnte dann aber zutreffen, wenn dieser Bach seinen Namen nach dem Ort erhielt und nicht umgekehrt wie üblich. Falls der Bach milchiges Wasser führt, wäre das ein weiterer Zweifel. Die Herleitung des LSG ist aber aufgrund der historischen Belege völlig korrekt. Der Sachverhalt mit dem Bach müsste noch abgeklärt werden (OGS).
- Melchsee-Frutt OW: Siehe unter Frutt!
- Melchtal OW, zu (?); Deutung = der Ort hat seinen Namen sekundär vom dortigen Flüsschen Melchaa erhalten. Dieses wiederum erhielt den Namen von seinem milchigen Wasser (Müller).
- Meldegg SG, zu Gaiserwald; Deutung = ?.
- Melera TI, zu SantÂ? Antonino; auch Mellera; Deutung = ?.
- Mélériaz VD, zu Les Planches; Deutung = bei den Wildapfelbaumen, von Patois mélai, melley, dieses von lateinisch melum =Apfel (Suter). Die Endung -az zeigt an, dass eine eher kleine Anlage war.
- Melide TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Melede 1034, Melide 1201-1300, 1309, 1335, Melido 1425, , Millé 1496, , Milide 1732; Deutung = bei der Apfelplantage, von lat. malum, melum, melo = Apfel und der Endung -etum, welches eine Kollektivbildung anzeigt (LSG 2005, 586).
- Melirolo TI, zu SantÂ? Antonino; Deutung = ?.
- Mellikon AG, Bezirk Zurzach; historische Belege: Meliken 1113, Meliken 1138, Merlincon, Mellincon 1302, Mellikon 1488; Deutung = bei den Höfen der Leute des Mello (LSG 2005, 586). Es gab dort schon zuvor eine römische Specula.
- Mellingen AG, Bezirk Baden; historische Belege: Mellingen 1045, Meulingen 1045, Mellingin 1178, Menelingen 1217-39, Mellingin 1248, Meillingen 1265-87, Mellingen 1293-94; Mundart: Melige; Deutung = bei den Höfen der Leute des Mello, Manili oder der Manila. Da ältere Belege fehlen, kann unter diesen Namen keine sichere Auswahl getroffen werden (LSG 2005, 587).
- Mellisried FR, zu St. Anton; Deutung = Ried des Mello.
- Mellstorf AG, Bezirk (?); historische Belege: Melisdorf 1138; Deutung = Dorf des Mello.
- Mels SG, Bezirk Sargans; historische Belege: Maile 765, Meilis 801-50, Meile 949, Meilo 972; Meilis 1018, 1140, um 1050, 1090 Meils 1206-09, Mayls 1236, Mails 1241 Meils 1263, Mails 1290; Deutung = der Ortsname ist vorrömisch und kann nicht mehr gedeutet werden (LSG 2005, 587). Das bestätigt indirekt auch Schlatter, welcher den Ort in seinen Büchern über rätotoromanische Ortsnamen im Kanton St. Gallen nicht erwähnt. Die älteren Namenbelege deuten an, dass im Ortsnamen das ahd. meila = schillernder Flecken, enthalten ist. In der näheren Umgebung gibt es noch den Berg Spitzmeilen und etwas weiter weg den Meilibach in Au ZH. Vielleicht muss man gar nicht in die Steinzeit zurück, um eine Deutung zu finden. Möglicherweise käme Kläui & Schobingers Deutung für Meilen ZH eher für Mels infrage (OGS)!
- Melsterbühl AR, zu Bühler; Deutung = ?.
- Meltingen SO, Bezirk Thierstein; historische Belege: Meltingen 1438; Deutung = bei den Höfen der Leute des ?.
- Memetswil SG, zu Mogelsberg; historische Belege: Mammertswil 1905; Deutung = Weiler des M.....?.
- Memoira TI, zu Olivone; Deutung = ?.
- Mendrisio TI; Deutsch: Mendirs; historische Belege: Mendrici 793, 847, Mendricis 847, Mendrixio 1237; Deutung = Ort des Minoricius, einer elliptischen Bildung mur mit dem Personennamen gebildet, wie Köniz, Eriz, Stans, Lauertz usw.
- Mengestorf BE, zu Köniz; historische Belege: Mengistorf 1271, Mengisdorf 1904; Deutung = Dorf des Mengo.
- Ménières FR, Bezirk Broye; historische Belege: Maineres 1142, Meinires, Meneriers, Mennieres 1228, Ménières; Deutung = bei den Wohnstätten, von altfranzösisch maisnières, magnières, mit der Bedeutung ferme, manoir, aus lateinisch mansionaria mit der Kollektiv-Endung -ière (Jaccard, LSG 2005, 588).
- Mennweg (?) zu (?) ; Deutung = Weg, auf dem mit Zugvieh zum Pflügen gefahren wurde (Oettli).
- Menzberg LU, zu Menznau; historische Belege: Menznauerberg 1806; Deutung = Berg des Manzo, Menzo, Meinzo, Magin.
- Menzengrüt ZH, zu Wiesendangen; historische Belege: Hoff ze Gereit 1361, Grür 1464-66, Mentzengrüt 1667; Deutung = ursprünglich eine Rodung, ab 1550 des Menzen Rodung, vom Familiennamen Menz (Kläui & Schobinger).
- Menziken AG, Bezirk Kulm; historische Belege: Manzinchoven 1045, Manchinchoven 1173, Menzkon 1292, Menzchon 1295, Mentzkon 1303-08, Mentzinkon 1330, Menzikon 1856; Deutung = bei den Höfen der Leute des Manzo; menzo; (LSG 2005, 588). In Originalschrift lautet die älteste Nennung Menzinchouen, doch war damals der Buchstabe u als v zu lesen und uu als w!
- Menzingen ZG, Bezirk Zug; historische Belege: Am Berg 1060, Meincingen 1060, Meincingin 1217-22, Menzingen 1282 = bei den Höfen der Leute des Magin (Fürst), Maginzo, Meginzo (LSG 2005, 588), aus welchem sich der Familienname Menzi entwickelte. Bis 1848 war Menzingen Teil der Gemeinde Berg, auch Zugerberg oder Ennerberg genannt, zusammen mit Neuheim.
- Menzisberg FR, zu Brünisried; Deutung = Berg des Menzo.
- Menzishaus FR, zu St. Anton; Deutung = Haus des Menzo.
- Menziswil FR, zu Tafers/Düdingen; Deutung = Weiler des Menzo.
- Mergoscia TI, zu Bezirk Locarno; Mundart: Mergosa, Mergesa; historische Belege: Mergossia 1061, Mergosia 1300, Mergoscia 1314, 1338, Mergossia 1349, Margossia 1361, Margossa 1591, Margoscia 1692, Mergoscia 1860; Deutung = das Bestimmungswort Merg- kann nicht gedeutet werden, die Endung -oscia, von lat. -oceus weist auf einen wilden Pflanzenwuchs hin (LSG 2005, 589). Vielleicht auch von melica = Perlgras (Wikipedia).
- Mergugno TI, zu (?); Deutung = ?.
- Meride TI, zu Mendirsio; historische Belege: Melede 852, Mellede 864, Melede 962-66, Mellere 1335, , Merere 1335, Merede 1430, 1479; Deutung = Der Ortsname kann nicht gedeutet werden, erinnert aber an Melide (LSG 2005, 590). Zumal der Ort früher mit 'l' geschrieben wurde, käme eine gleiche Deutung in Frage wie bei Melide, nämlich 'bei der Apfelplantage' (OGS).
- Merzligen BE, Bezirk Nidau; historische Belege: Mercin 1261, Merzelingen 1278, Merzlingen 1301, Mertzlingen 1354, 1382; Deutung = Landgut des Mercius. der Ortsname ist aus einem früheren *Mercianum entstanden. Er ist somit kein echter-ingen-Ort (LSG 2005, 591).
- Meschino GR, zu Brusio; Deutung = armseliges Dorf, von ital. mechino, rätorom. mekin.
- Mesikon ZH, zu Illnau-Effretikon; historische Belege: Magisinchova 743,747, Mesinkon 1317, Mesikon um 1318, Mesicken 1634; Deutung = 1. bei den Höfen der Leute des Magiso (Kläui & Schobinger).
- Mesocco GR; Deutsch: Misox, älter Mesox, Masox; Rätoromansich: Mesauc; historische Belege: Mesauco 801-50, Monsax 933, Vallis mesaucina 1026, Mesaucum um 1050, Mouscex, Masax, lat Vallis Mesaucina, Mesoco 1203, 1219, Mesauco 1239, ;mexoco 1248, Mesocco 1257, Mixocco 1272, Misogg 1383. Deutung = der Ortsname ist nur unsicher zu deuten. Er könnte sekundär aus dem Namen des Flusses Moesa stammen, welcher keltisch *Magesa lautete. Daraus könnte aus *Megasavi (Leute, welche über der Moesa wohnen) und die man Megasavico nannte, der heutige Name über Mesauco und zu Mesocco entstanden sein (LSG 2005, 591).
- Messen SO, Bezirk Bucheggberg; historische Belege: Messon 1223, 1251, 1278, Messo 1270, Messen 1275; Deutung = bei den Wohnstätten, von lateinisch mansione. Es gibt hier Reste von Römerbauten.
- Messen-Scheunen BE, zu (?); Deutung = ?.
- Métairie: Häufiger Ortsname in der welschen Schweiz, bedeutet stets Hof, dessen Pächter die Hälfte des Ertrags an den Grundeigentümer abliefern mussten, von altfranzösisch moitierie, lateinisch medietaria.
- Métairie-de-Diesse BE, zu Les Prés-dÂ?Orvin; Deutung = Gehöft von Diesse, dessen Pächter die Hälfte des Ertrags an den Besitzer abliefern musste - Métairie-de-Gleresse BE, zu Les Prés-dÂ?Orvin; = Gehöft von Gleresse etc.
- Métairie-de-Graffenried BE, zu Courtelary; = Gehöft des Graffenried etc.
- Métairie-de-Meringue BE, zu Courtelary; = Gehöft....etc.
- Métairie-de-Morat BE, zu Courtelary; = Gehöft....etc.
- Métairie-de-Nidau BE, zu Sonceboz; = Gehöft....etc.
- Métairie-de-Peirrefeu BE, zu Courtelary; = Gehöft....etc.
- Métairie-de-Planes BE, zu St. Imier; = Gehöft,,,,etc.
- Métairie-de-Preles BE, zu Les Prés dÂ?Orvin; = Gehöft....ect.
- Métairie-du-Milieu-Bienne BE, zu Courtelary; = Gehöft....etc.
- Métairie-lÂ?Egasse BE, zu St. Imier; = Gehöft ....etc.
- Mettembert JU, Bezirk Delsberg; Deutsch: Mettenberg. historische Belege: Mettemberg 1170, Mettemberc 1173-80, Mettenberg 1208, Mettenberch 1288; Deutung = Mettenberg kann sowohl als Berg des Matto als auch wie der mittlere Berg gedeutet werden (LSG 2005,592). Dass die ältesten historischen Belege auf Mettem- lauten, lässt aber vermuten, dass 'der mittlere Berg' etwas wahrscheinlicher ist. Bis 1984 gehörte Mettenberg zum Kanton Bern und hiess offiziell Mettenberg. Mit dem Wechsel zum Kanton Jura ist nun der französische Name ofiiziell.
- Mettenberg BL, zu Rümlingen; Deutung = Berg des Matto oder beim mittleren Berg.
- Mettendorf SG, zu Gossau; Deutung = Dorf des Matto oder beim mittleren Dorf.
- Mettendorf TG, zu Hüttlingen; Mundart: Mädedorf; historische Belege: *Mattindorf, Methindorf 1261, Mettindorf 1268, Mättendorf 1286, Mettendorf 1312; Deutung = Dorf des Matto oder beim mittlerem Dorf (Nyffenegger & Bandle).
- Mettenweg NW, zu Stans; Deutung = beim mittleren Weg.
- Mettenwil LU, zu Neuenkirch; Deutung = Weiler des Matto oder beim mittleren Weiler.
- Mettlei LU, zu Entlebuch; historische Belege: Mettemberc 1170; Deutung = beim mittleren Berg.
- Mettlen TG, zu Bussnang; Mittalono 845, Mitteli 1155, Mitteli 1221; Deutung = im Gebiet der in der Mitte Wohnenden, als elliptische Bildung ohne Bestimmungs- oder Gattungswort (Nyffenegger & Bandle).
-Mettlen, Mettmen Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets in der Mitte, von ahd. metamo (Dativ Plural).
- Mettmenhasli ZH, zu Niederhasli; MA: Mepmehasli; historische Belege: Mittenhasle 1299, Metmenhasel 1306, Mettmenhasli 1397; Deutung = das mittlere Hasli, Hasli = Ort mit Haselstauden (Kläui & Schobinger).
- Mettschlatt TG, zu Basadingen; historische Belege: Metschlat 1316, Mettstalatte 1329, Metslatte 1332; Deutung das mittlere Schlatt (Nyffenegger & Bandle).
- Metzerlen SO, Bezirk Dorneck, Metzherlen 1193, Mezherlon 1194, Meiszerlo 1278, , Mezerlon 1280, Metzerlenn 1290-91; Deutung = beim Mäuerchen, von lateinisch maceriolum (LSG 2005, 593).
- Metzgera FR, zu St. Silvester; Deutung = ?.
- Metzgersbuhwil TG, zu Schönholzerswilen; Mundart: Metzgersbuewil; Deutung bei Buhwil, wo die wo die Fam. Metzger wohnt, gehörte früher mit Ritzisbuhwil zu Buhwil (Oettli). Buhwil wird als Weiler des Buobo gedeutet (Nyffenegger & Bandle).
- Mettswil SG, zu (?); = Weiler des Mazzo (Nyffenegger & Bandle).
- Meudon NE, zu Les Verrières; Deutung = ?.
- Mex VD, zu Cossonay; historische Belege: Maiz um 1000, Mais 1147, 1154, Maiz 1177, Maaiz 1227, Maiz 1238, May 1371, 1453, Mey 1???; Deutung = Ort des Masius, Matius etc. als elliptische Bildung nur mit dem Personennamen bestehend.
- Mex VS, Bezirk St-Mauerice; historische Belege: Mez 1338, Meys 1342; Deutung = Ort des Masius, Matius etc. als elliptische Bildung nur mit dem Personennamen bestehend.
- Meylande, La VD, zu Le Brassus; Deutung = der Ort ist nach einer Person benannt, die Meylan oder Meyland hiess, vielleicht indirekt über einen Flurnamen (Suter). Die wird bestätigt durch einen nahen Weiler namens 'Ches Meylan (OGS).
- Meylan, Chez VD, zu Le Brassus; Deutung = bei Meylan.
- Meyriez FR, Seebezirk; Deutsch: Merlach; Patois: Méry; historische Belege: Meriei um 1450, Merlach 1551; Deutung = vielleicht von *Meriliacum, also Landgut des Merilius. Der Personenname ist nicht sicher deutbar (LSG 2005, 594/OGS).
- Mézel GE, zu (?); historische Belege: in Marcello 1???; Deutung = vielleicht Ort des Marcellus als elliptische Bildung.
- Mezerier VS, zu Salins; Deutung = Landgut des Macerius.
-Mézery-Près-Donneloye VD, Bezirk Yverdon; historische Belege *Maceriacum, Mésery 1905 ; Deutung = Landgut des Macerius (LSG 2005, 595). Reste aus der Römerzeit auf Gemeindegebiet.
- Mézières VD, Bezirk Oron; historische Belege: Maiseriis 1150, Meseres 1160, Maseras 1161, Maseriis 1153-68, Masières 1177, Maiseres 1180, Masirie 1184, Maceriis 1186, Messeretes 1228, Maisieres 1244-56, Mayseres 1290, Mexieres 1453; Deutung = Ummauerung, von altfranzösisch masure, französisch muraille, lateinisch macerias = verfallene Mauaern. Oftmals bezeichnet ein Ort dieses Namens einen Hof, welcher bei einer alten römischen Ummauerung erstellt wurde (LSG 2005, 595).
- Mezikon TG, zu Münchwilen; historische Belege: Mezinkon 1261, Mezzinkon 1301, Mezzikon 1364; Deutung = bei den Höfen der Leute des Mezzo (Nyffenegger & Bandle).
- Mezwil SG, zu Oberhelfenschwil; Deutung = Weiler des Mezzo.
- Mezzana GR, zu Braggio; Deutung = ?.
- Mezzana TI, zu Balerna; DEutung = ?.
- Mezzaselva GR, zu Klosters; Deutung = mitten im Wald.
- Mezzovico TI, zu Mezzovico-Vira, Bezirk Lugano; historische Belege: Medio Vico 1335, Mediovicho 1348, Mezzovico 1473; Deutung = das mittlere Dorf, von lateinis medius und vicus. Es gibt hier eine ehemalige Römerstrasse.
- Michelskreuz LU, zu Root; Deutung = ?.
- Middes FR, Bezirk Glâne; historische Belege: Mildes 930, Middes 1201-12, 1212-19, Mides 1235, Migdes 1242; Deutung = der Ortsname ist nur sehr unsicher zu deuten. Vermutlich könnte er als Gelände, bestehend aus vielen kleinen Parzellen verstanden werden, von terras micidas. Aus micidas entstand dann der Ortsname Middes (LSG 2005, 596).
- Minusio TI, Bezirk Locarno; Deutsch: Maniss; historische Belege: Menuxio 1061, 1200, 1219, Menusij 1264, Menusio 1264; Deutung = Ort des Minius, Minusius als elliptische Bildung nur aus dem Personennamen entstanden (LSG 2005, 598).
- Miolan GE, zu Choulex; Deutung = ?.
- Miralago GR, zu (?); Deutung = ?.
- Miraniga GR, zu Obersaxen; Deutung = ?.
- Mirchel BE, zu Konolfingen; Deutung = von Â?am IrchelÂ? durch falsche Trennung zu Mirchel geworden, Irchel = Tannenwald, von einem gallorömischen Wort abgeleitet (Oettli). Siehe auch Irchel ZH!
- Misanenga GR, zu Obersaxen, Name soll keltischer Abstammung sein, wie alle Ortsnamen mit der Endung -enga, -engo (Bruckner), enga entsprincht dem deutschen -ingen, also 'bei den Höfen der Leute des Misano. Diese Deutung ist heute möglicherweise überholt.
- Mischleren FR, zu Ã?berstorf; Deutung = ?.
- Misenried TG, zu Gachnang; Deutung = ?. Der Ortsname ist im Thurgauer Ortsnamenbuch unter dieser Schreibweise nicht aufzufinden.
- Missy VD, Bezirk Payerne; historische Belege: Missiacum 1148, Missiaco 1183, Missi 1192, Missye 1260, Missie 1342; Deutung = Landgut des Missius. Da dieser römische Personennamen umstritten ist, gilt die Deutung als unsicher, jedoch nur, was den geneuen Namen des Siedlers betrifft.
- Mistelberg BE, zu Winigen; Deutung = Berg wo Misteln wachsen (Oettli).
- Mistelegg SG, zu Hemberg; Deutung = Bergvorsprung, wo Misteln wachsen (Oettli).
- Mitholz BE: Siehe Blausee-Mitholz!
Mitlödi GL, Bezirk Glarus; historische Belege: Mitlöde 1289; Mitledi um 1300, Mitledie um 1320; Deutung = in der Mitte gelegenes Vatergut, von ahd. mittil und odi. Odi könnte auch als Ã?dnis verstanden werden.
- Mittelalbis ZH, zu Hausen a. A.; Deutung = in der Mitte der Albiskette gelegen.