Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 44 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Robach AR, zu Rehetobel. Deutung = ?
- Robank ZH, zu Wetzikon; historische Belege: *Rubinwanc, *Robinwanc. Robanck 1619; Deutung = Hang, wo geerntet wird, von ahd. roubon = rauben, aber ebenso ernten. Hang ist hier gleichbedeutend mit Feld. Diese Deutung wird durch das nahe Robenhausen bestärkt, siehe dort (Kläui & Schobinger)!
- Robasacco TI, zu Cadenazzo. Deutung = Ort, wo ein Sack gestohlen wurde (Bruckner) oder Ort, wo die Ernte in Säcke verpackt wurde. Siehe dazu auch Robenhausen!
- Robellaz, La VD, zu Essertine-sur-Yverdon; historische Belege: Vilar luccum 1141; Deutung = vermutlich eine Diminutivform von Robin (Suter).
- Robenhausen ZH, zu Wetzikon; historische Belege: Rubana 1217, Rubenhusen 1320. Das Husen scheint eher später dazugekommen zu sein; Deutung = 1. vielleicht von Rubana = Ort, wo geerntet wird (Kläui & Schobinger), 2. Wird bestärkt durch folgenden Auszug aus dem Zwingrodel von Langnau und Richental LU 1637: 'Item, es soll niemand kein Rüthin noch Neubruch machen, es werde denn solches von einer Gemeind erlaubt und wenn sie denn erlaubt werden zu machen, der mag sie inhaben bis zwee Räüb darab genommen werden' (Zihlmann). Dies zeigt: Raub = Ernte! Robenhausen wohl von *Roubanon = Stellen, wo gerupft wird. Raub meint hier zwar ernten, aber im Sinne von Rupfen, was auf das Pflanzgut hinweisen könnte, 3. bei den Häusern des Rubo (Oettli). Die dritte Deutung gilt heute eher als veraltet.
- Robiei TI, zu Cavergno; Deutung = ?.
- Robmatt LU, zu Meierskappel; Deutung = Matte, wo geerntet wird.
- Roche, La FR; Deutsch: Zurflüh; historische Belege: Rupes superior 1150, Rupe 1170, Rochia in Hogo 1263, Rochi 1403; Deutung = beim (oberen) Felsen, dafür spricht auch der deutsche Name, der korrekt übersetzt ist, denn Flüh bedeutet Felsen (LSG 2005, 747).
- Roche d'Or JU, Pruntrut; Deutsch: Goldenfels; historische Belege: Goldenvels 1283, Roshedor 1284, Roichedor 1300, Goldenfelsz um 1339, Rochedorpf 1340, Goldenvels 1340; Deutung = Goldenfels, wobei mit Fels ein befestigtes Schloss gemeint ist, der Zusatz Golden deutet den Luxus an, welcher das Schloss aufwies (LSG 2005, 748).
- Roche VD, Bezirk Aigle; historische Belege: Rocha 1154, Rochi 1177, La Rochy 1402; Deutung = Felskopf, von roca.
- Rochefort NE; historische Belege: Rochefort 1194, 1225; Deutung = Verteidigungsanlage auf einem Felskopf.
- Roches BE, Bezirk Moutier; historische Belege: Roschers 1308, Roiches 1317, 1357, Hautes Roches 1851; Deutung = bei den Felswänden.
- Rocourt JU, Bezirk Pruntrut; historische Belege; Rocort 1148, Rocort 1179, Rocourt 1221, Rocurt 1308, Rocourt 1321; Deutung = Hof des Rocco. In Belgien gibt es einen gleinamigen Ort, welcher als Hof des Roedawulf gedeutet wird. Der Personenname ist unsicher (LSG 2005, 748)
- Rodeli (?) zu (?); Deutung = kleines gerodetes Stück Land (Oettli).
- Rodris SO, zu Nunningen; Mundart: Roderis; historische Belege: Rottris 1550; Deutung = rotes Reisig, Ort verwandt mit Rothrist, siehe dort! Rot bezieht sich vielleicht auf die Rotbuche.
- Rodersdorf SO, Bezirk Dorneck; historische Belege: Radolzdorf 1197, Ratolsdorf 1207, Ratelstorf 1277, Ratolzdorf 1317, Roderstorff 1349; Deutung = Dorf des Ratwalt, Ratold, Ratolt (LSG 2005, 749).
- Rodi-Fiesso TI, zu Prato; Deutsch: Rodig; Deutung = ?. Station Rodi-Fiesso der SBB.
- Rofels GR, zu Maienfeld; Deutung = ?.
- Roffna GR; Rätoromanisch: Rona; Deutung = ?.
- Rofisbach SG, zu Sennwald; Deutung = ?.
- Roggenburg BL, Bezirk Laufen; historische Belege: Rogenstein 1162, Rocgenberc 1207, 1253, Rokinberk 1264, Rokenberg 1323, Roggenberg 1334; römische Specula; Deutung = Felsenburg des Rocco (Bächtold) ist die wahrscheinlichste Deutung, von ursprünglich 'des Roccen Stein', später 'des Roccen Burg' oder 'des Roccen Berg'. Stein, Burg, Berg, Fels sind in diesem Fall als Synonyme zu betrachten.
- Roggenfeld (?) zu (?); Deutung = entweder 'Feld, wo Roggen gepflanzt wurde' oder dann 'Feld des Rocco'.
- Roggenhausen AG, zu Aarau; Deutung = bei den Häusern des Rocco.
- Roggeren (?) zu (?); Deutung = bei den Roggenfeldern (Oettli).
- Rogivue, La VD; historische Belege: Rogiauvui 1237, la Rogive 1895, Rougève 1895; Deutung = rotes Wasser, von Patois rog(i) = rot und vue = Wasser (Attinger, Studer 1896).
- Rohnen AR, zu Reute; Deutung = 1. Ort mit Sturmschäden, von ahd. ron = vom Wind umgeworfenes Holz, 2. Bergrücken, 3. Garbenhaufen, Heuhaufen, Holzhaufen, von rätoromanisch runa, raina, runada (Schlatter).
- Rohr: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, ist stets von Schilfrohr herzuleiten.
- Rohr SO, Bezirk Gösgen; historische Belege: Rore 1217, 1308, 1336; Deutung = Ort beim Schilfrohr (Studer 1896, SONB I, 578)).
- Rohr FR, zu Tafers FR; Deutung = Ort beim Schilfrohr.
- Rohrbach bei Huttwil BE, Bezirk Aarwangen; historische Belege: Roorbah 795, Rorpah 816- 37, Rorbach 886, 1267; Deutung = mit Schilf bestandener Bach, der Bachname ging sekundär auf den Ort über (LSG 2005, 750).
- Rohrbach BE, zu Rüeggisberg; Deutung = mit Schilf bestandener Bach, der Bachname ging sekundär auf den Ort über.
- Rohrbachgraben BE, Bezirk Aarwangen; historische Belege: Roorbah 795, Rorpah 816-37, Rorbach 886, 1267; Deutung = mit Schilf bestandener Bach mit künstlicher Vertiefung. Der Bachname ging sekundär auf den Ort über (LSG 2005, 751).
- Rohrenmoos SG, zu Häggenswil; Deutung = Moor mit Schilfrohr.
- Rohrigmoos (?) zu (?); Deutung = mit Schilfrohr bestandenes Moor (Oettli).
- Röhrli ZH, zu Rüschlikon; Deutung = kleiner Schilfbestand bei einem Sumpf oder ehemaligen Weiher.
- Rohrmatt LU, zu Willisau; Deutung = Matte beim Schilfrohr.
- Rohrmoos bei Lyssach BE, zu Lyssach; Deutung = Moos beim Schilfrohr.
- Rolle VD; historische Belege: Castro Rotuli 1294, Rollum 1???, Ruelloz 1330; Deutung = Burg des Ruodilo, Ruadalo (LSG 2005, 751).
- Romainmôtier-Envy VD, Bezirk Orbe; Deutsch: Romansmünster; historische Belege: Monasterio Romanus 601-700, Monasterium Romanis 601-700, Romanum Monasterium 753, Abbiatam Romanis 888, Romanum monasterium 901, Monasterium Romanis 929; Deutung = nach einer Sage um 450 erstes Kloster nach St. Romanus benannt; Diese Sage ist ungenau, es war Papst Stefan der 2., welcher 753 dem Kloster den Namen gab (Studer).
- Romairon VD, Bezirk Grandson; historische Belege: Romeyron 1403, Romayron 1846-47; Deutung = Landgut des Hrodomar, als elliptische Bildung nur aus dem Personennamen gebildet. Die Deutung ist mit Unsicherheit behaftet (LSG 2005, 752).
- Romanel-sur Lausanne VD; historische Belege: Romanel 1182, Romanes 1184, Romaneaus vor 1185, Romenens 1190, Romanel 1220, Romanaz 1895; Deutung = Landgut des Romanus (LSG 2005, 752).
- Romanel-sur-Morges VD; historische Belege: Romanella 967, Romanel 1235; Deutung = Landgut des Romanus (LSG 2005, 752).
- Romanshorn TG, Bezirk Arbon; Mundart: Romishorn, älter Romishore; historische Belege: Rumanishorn 779, Romanicornu 837, Romaneshorn 852, Rumaneshorn 865, 882, Rumanshorn 1244, Rumashorn 1306, Rumenshorn 1330, Rumelshorn 1355, Romeshorn 1398, Romishorn 1457; Deutung = 1. in den See hinausragende Landzunge (Horn) des Ruman oder Romanus, 2. kotiger Boden des Rumann, Romanus, von mhd. hor = Sumpf (Oettli), 3. die von Romanen bewohnte Landzunge (LSG 2005, 753).
- Rombach AG, bei Aarau; Deutung = der Rombach hat seinen Namen vom untersten Teil seines Laufes erhalten, wo es eine feuchte, sumpfige Niederung entlang der Aare gab und wo er sich mit dem Lindgraben(bach) vereinigte. Der Ort wurde sekundär nach dem Bach benannt. Die Deutung des Bachs ist noch unsicher, könnte von geschlagenem Wald, ahd. rona herrühren.
- Römerswil FR, zu St. Urs; historische Belege: Remiliswile 1252, Remoltzwil 1334; Deutung = Weiler des Remolt. Wohl unter dem Eindruck von Römerfunden wurde der Name umgedeutet.
- Römerswil LU, Bezirk Hochdorf: historische Belege: Regenfridswile 1064, Reginfrideswiler 1100, Reinfridswil 1101-50, Regenfridswile 1101-50, Reimirswilare 1178, Reinfirswilare 1179, Remerswil 1270, 1300, Remerswile 1279, Reimerswile 1295, Rienmerswile 1331, Remerswil 1370, Romerswil 1456; Deutung = Weiler des Raginfried, Reginfried (LSG 2005, 753). Wohl unter dem Eindruck der Römersiedlung wurde der Name umgedeutet (Studer).
- Romont BE, Bezirk Courtlary; Deutsch: Rothmund, Rotmund; historische Belege: Redemont 1311, Rodemunt 1358, Rodmunt 1359, Rodtmont 1610; Deutung = runder Berg, von lateinisch rotundus mons (LSG 2005, 754).
- Romont FR, Glanebezirk; Deutsch: Remund; historische Belege: rotundus mons 920, Rotundo Monte 1177, Romont 1244, Runmunt 1244-56, Romont 1249, Rotundim Montem 1265; Deutung = runder Hügel, Deutungen wie Rotmund oder romanus mons sind falsch (Studer).
- Ron, Rone, Ronen, Ronbach, Rohnbach, Rombach: Häufiger Orts- und Flurname in der ganzen Schweiz, von ahd. rona, mhd. rone = gerodeter oder vom Wind geschlagener Wald, auch Windbruch genannt (Attinger, Kaufmann). Auch eine Deutung mit keltisch *rom = sumpfige Niederung (Bahlow) ist denkbar, aber etwas weniger wahrscheinlich. "Stoc und ron" ist eine geläufige Wendung (Oettli).
- Rona GR, zu (?); Deutung = Windbruch, ob aber inmitten im rätoromanischen Sprachgebiet eine deutsche Erklärung denkbar ist, hängt vom Alter des Ortsnamen ab. Deutung also sehr unsicher.
- Ronca sopra Ascona TI; historische Belege: Roncia 857; Deutung = etwas sehr wörtlich: Rodung ob Aschgunen.
- Ronca, Ronco, Ronchi, Ronchetto, Ronchino, Roncone, Roncaccio Ortsnamen in der italienischen Schweiz, von lateinisch roncus = Gestrüpp, von italienisch roncare = roden, urbar machen, Gestrüpp ausreissen.
- Ronco TI, Bezirk Bedretto; Deutsch: Rüngg; Deutung = von lateinisch runcas, runcos = durch roden urbar gemachter Flecken Land.
- Rongellen GR, Bezirk Hinterrhein; historische Belege: Rungal 1344, Rungällen 1415, Runggelle 1470, Rugellen, Runggellen 1472: Deutung = kleine Rodungen, von rätoromanisch ronchella, Runcaglia, Runtgaglia. Roncar, runcar bedeutet roden, reuten, ausholzen, jäten. Ähnliche Ortsnamen in FL Runggell und Vorarlberg Raggal, früher Runggal. Hier hat die scheinbare Endung -gellen nichts mit brüllen zu tun!
- Ronwil SG; historische Belege: Romanwilare 884, Rowiller, Ronwiller 1228; = Weiler des Roman; dieses Beispiel zeigt, dass man nicht ohne Studium der urkundlichen Ortsnamen an die Deutung herantreten sollte. Hier hat ron also nichts mit Windbruch oder rieseln zu tun.
- Ronzano TI, zu Sobrio; Deutung = ?.
- Root LU, Bezirk Luzern; historische Belege: Rota 1236, Rote 1239, Villa Rota 1261, Rota 1314, 1315-21, Rot 1362; Deutung = der Ortsnamen stammt von einem Bach, dessen Name vermutlich *Rotaha gelautet haben könnte. Der Name wurde dann sekundär auf den Ortsnamen übertragen. Dieser Bach bekam seinen Namen vermutlich aufgrund seines rötlichen Wassers, welches Eisenhaltigkeit andeutet (LSG 2005, 755).
- Ropraz VD; Bezirk Oron; historische Belege: Der Ort wurde um 1290 gegründet, Rospar 1367, Roppra 1535, Rospraz 1664; Deutung = Matte des Rozo, Ruzo, einem germanischen Siedler. Diese Deutung wird bestärkt durch den Umstand, dass der Personenname vor Matte = pré steht, was auf eine germanische Gründung schliessen lässt (LSG 2005, 756).
- Rorbas ZH, Bezirk Bülach; Mundart: Rorbis; historische Belege: Rorboz 980, Rorbach 1044 (Verschrieb?), Rorboz 1188, Rorbos 1254, Rorbass 1461, Rorbiss 1667; Deutung = Rohrschlag, von *ror-boz = Ort, wo Schilfrohr geschlagen wird (Kläui & Schobinger). Das 2. Namensglied -bas entstammt germanisch bauta = schlagen und findet sich auch im englischen 'to beat' und in Amboss.
- Rore TI, zu Mairengo, heute Wüstung; Deutung = ?.
- Rorschach SG; historische Belege: Rorshahun, Rosacum um 650, Rorscacha 850, Rorscachun 851, Rorscaho 855 Rorscachum 907, Rorscacha 947, Rorscach 1210, Rorschach 1212; Deutung = Schilfrohr und Auenwald, von Rohr und Schachen (LSG 2005, 756).
- Rorschacherberg SG, Bezirk Rorschach; historische Belege: vier Höfen 1698, vier Höf am Berg 1724, Rorschacherberg 1742, 1797; Deutung = zerstreut gelegene Weiler am Berg über Rorschach.
- Rösa, La GR, am Berninapass; Deutung = bei den Alpenrosen, von Veltliner Mundart, einer Variante von Lombardisch.
- Röschenwil FR, zu (?); Deutung = ?.
- Röschenz BL, Bezirk Laufen: Französisch: Reschenez, Reuchenez; historische Belege: Röschentz 1326, Röschenz 1371, Röschentz 1585; Deutung = der Ortsname kann derzeit nicht befriedigend gedeutet werden (LSG 2005, 756). Kommentar der OGS: Die Endung -entz dürfte mit guter Gewissheit auf eine alteuropäische Flussbezeichnung der Gruppe -antia hinweisen. Die zahlreichen Schweizer Orte mit der Endung -entz oder -enz (Eschenz, Bolenz, Fischenz, Muttenz, Grimentz (?), Bellenz, Rudentz usw.) befinden sich fast immer an Gewässern und werden auch so gedeutet. Sie werden in der Mundart meist ohne 'n' ausgesprochen, was auch im Falle von Röschenz zutrifft. Die Endung -enz, -entz scheint eine Art Plattform am Wasser gewesen zu sein. Der vordere Namensteil Rösch- könnte auf Schilfrohr hinweisen. Daraus ergäbe sich dann eine Deutung wie 'beim Schilfrohr am Fluss'. Diese Deutung ist als Denkanstoss zu verstehen und müsste noch weiter überprüft werden, vor allem auch im Kontext mit den übrigen -entz, -enz-Orte in der Schweiz, bei denen oftmals ebenfalls Deutungsprobleme bestehen.
- Rosé FR, zu (?); Deutung = Ort wo Schilf gedeiht, aus germanisch *rausa, rauza, französisch roseau, jonc (Suter).
- Roselet, Le JU; Deutung = kleines Schilfmoor, von germanisch *rausa, rauza, keltisch *ros = Moorweiher.
- Rosenlaui BE, zu (?); Deutung = Laui = Lawine, Gerölllawine, Rosen = ?.
- Rosental TG, zu Wängi; historische Belege: Rosenthal 1887; Deutung = 1. Tal, wo es Rosen hat, 2. Tal wo es Hanfrössen hat (beide Nyffenegger & Bandle).
- Röseren BL, zu Liestal; Deutung = Ort beim Schilfrohr oder Ort bei den Hanfrössen.
- Rosex d'en haut VD; Deutung = bei den roten Felsen oben, von Patois rodo = rot , sax = Fels.
- Rosières NE; historische Belege: 1396 erstmals erwähnt; Deutung = Moor, wo Schilfrohr wächst, von lateinisch roseria, ist namenmässig verwandt mit Röseren BL (Oettli), Welschenrohr (Bruckner).
- Rosière JU, hinter Balsthal; Deutung = Ort, wo Schilfrohr wächst (Bruckner).
- Rosinli ZH, zu Bäretswil; angeblich auf den Namen Rosine einer ersten Wirtin zurückzuführen. Hiess früher Schauenberg (Kläui & Schobinger). Kommentar der OGS: Seltsamerweise gibt es aber in der übrigen Schweiz weitere Rosinli: so z.B. den Rosinlirain in Ütendorf BE, wo man ebenfalls eine schöne Aussicht geniesst. Da müsste man nochmals nachhaken. Vielleicht geht es auch auf ein kleines Schilfmoor zurück.
- Rosrüti SG, zu Bronschhofen; auch Rossrüti; historische Belege: Roholvesriuti 804; Deutung = Rodung des Roholf. Auch wenn hier die Rosrüti auf einen Personennamen zurückgeht, zeigt sie dennoch, dass früher Ros und Ross sehr gerne gegen einander ausgetauscht wurden. Aus dem Keltischen und Althochdeutschen ros wurde oft ein Ross und damit die echte Deutung eines Flurnamens erschwert.
- Rossa GR, Bezirk Moesa: historische Belege: Rossa 1694, 1695; Deutung = der Ortsname weist auf rotes, also eisenhaltiges Wasser hin. Er ist namenmässig somit mit Aqua Rossa GR verwandt.
- Rossarsch BE, zu (?); Deutung = Ort mit prächtiger, rundlicher Geländeform, metaphorisch umschrieben (Zinsli).
- Rossau ZH, zu Mettmenstetten; historische Belege: Raholfesowa um 900 (?), Rossouwo 1217, Rosowa 1255, Rossowe 1268 = 1. Aue an einem moorigen Weiher, von kelt ros = mooriger Weiher, 2. Aue mit Rösse zum Wässern von Hanf und Flachs, von ahd roos, 3. Aue, wo Pferde weiden (Kläui & Schobinger), 4. Aue des Raholf (Studer). Kommentar der OGS: Der von Studer als urkundlich erwähnte, erheblich ältere Name wird von Kläui & Schobinger nicht (mehr ?) erwähnt, deutet aber dennoch darauf hin, dass Nr. 4 die wahrscheinlichere Deutung wäre.
- Rossberg ZH, zu Kemptthal; historische Belege: Rosseberc 1169, Rosperg 1291; Berg, nach Rossen benannt, vielleicht im Gegensatz zum nahen Kühberg (Kyburg) (Kläui & Schobinger).
- Rossberg, Rossboden, Rossbüchel, Rossmatt, Rossweid, Rosswies: Häufige Orts- und Flurnamen in der deutschen Schweiz. Hat nicht immer mit Pferden zu tun, sondern geht oft auf germanisch *rauza oder keltisch *ros und ahd roos zurück, womit moorige Weiher, feuchte Gegenden und Schilfrohr gemeint sind. Besonders schön lässt sich diese Deutung am Rossberg in ZG/SZ aufzeigen, dessen flacher Bergrücken heute noch zahlreiche ehemalige Moore andeutet. Ein weiterer Hinweis ist der Rossensee auf dem Simplon, auf 2450 m. ü. M. Ein flacher See, meist trocken liegend und auf einer Höhe, wo in der Schweiz sicher keine Pferde gehalten werden. Hier kommt wahrscheinlich eine Deutung mit Patois rosé = Schilfgegend eher in Frage.
- Rosse: Häufiger Flur- und Ortsnamenteil in der welschen Schweiz. Deutung unsicher, kaum vom frazösisch rosse = Schindmähre, da der Name oft bei Berggipfeln auftritt, wohl ein Wort aus dem Patois. In Frage käme Patois rosé = Schilfrohr, Ross ist auch in der Zentralschweiz anzutreffen.
- Rossemaison JU, Bezirk Delsberg; Deutsch: Rottmund; historische Belege: Rondemunt 1194, Rosemason 1462, Rosmason 1464, Rossemaison 1482, Rosemaison 1???; Deutung = 1. rotes Haus (LSG 2005, 757), 2. runder Hügel. Der deutsche Name basiert vielleicht noch auf dem älteren urkundlich überlieferten Namen, welcher bei der Aufzählung des LSG fehlt. Kommentar der OGS: Falls die urkundliche Nennung von 1194 korrekt ist, wäre Deutung 2 richtig und der deutsche Name der Gemeinde gäbe indirekt die korrekte Deutung wieder.
- Rossenges VD, Bezirk Moudon; historische Belege: Rossenge 1309, Roscinge 1317, Rossinge 1319, Rossenges, Rossinges 1541; Deutung = bei den Höfen der Leute des Rozzo, Rotzo (LSG 2005, 758).
- Rossens FR, Bezirk Saanebezirk; Deutsch: Rossing, Rossingen; historische Belege: Rossens 1160, 1162, Rossin 1668; Deutung = bei den Höfen der Leute des Rozzo, Rotzo (LSG 2005, 758)
- Rossens VD, Bezirk Payerne; historische Belege: Rossens 1176, Rossan 1722, Rossans 1745; Deutung = bei den Höfen der Leute des Rozzo, Rotzo (LSG 2005, 758).
- Rosshäusern BE, zu Mühleberg; Deutung = ?.
- Rossinière VD, Bezirl Payd-d'Enhaut; Deutsch: Russeneiri; historische Belege: Ransonery 1115, Rassoneri 1238, Rassonere 1255, Rassonery 1255, Rosseiry 1270, Ranxoniere 1453, Russeneiry 1533; Deutung = der Ortsname ist nicht zu deuten (LSG 2005, 759). Das Fehlen des Artikels zeigt, dass der Ortsname vermutlich älter als 1000 Jahre ist.
- Rossrüti SG: Siehe unter Rosrüti!
- Rossura TI, Bezirk Livinental; bei Faido; Deutsch: Rossur; historische Belege: Resora, Resura 1201-1300, Rassura 1211, Rassoira 1227, Rasuria 1229, Rasura 1296, Rasuyra 1328, Rossura 1339; Deutung = Ort, wo etwas abgekratzt wurde (LSG 2005, 759).
- Rosswald VS Zu (?); = ?.
- Rot, Root, Roth, Rothen: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, von mhd. rot = rötlich gefärbtes Wasser infolge Eisenhaltigkeit. Bei besonders alten Ortsnamen kommt auch eine ahd. Deutung mit rot = moorig, modrig, verrottend infrage, nahe verwandt mit keltisch *ros.
- Rotberg SO, bei Mariastein; historische Belege: Rotberg 1274; Deutung = ?.
- Rothachen BE, zu Buchholterberg; historische Rotachan 1354; Deutung =
- Rothacker SO, zu Walterswil; Deutung = ?.
- Rothbach BE, zu Lenk; Deutung = von Bach mit rötlich gefärbtem Wasser wegen dessen Eisenhaltigkeit.
- Rothbad BE, zu Diemtigen; Deutung = ?.
- Röthelberg LU, zu Menznau; Deutung = Berg mit leicht rötlichem Fels.
- Rothen: Häufiger Bergname, als Berg hat Rothen eine andere Bedeutung. Hinweise liefern die betreffenden Berge selber. Meistens sind sie sehr zackig und aus schwach rötlichem Fels, oft Nagelfluh. Wenn nicht ein Berg sondern ein Gewässer gemeint ist, geht die Deutung entweder in Richtung Schotter, Geröll oder in Richtung Sumpf, Moder, doch ist dies noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Ist noch ein ö im Spiel dann kann es auch rot bedeuten.
- Röthen SZ, zu Arth; Deutung = Weiler im Schuttfeld des Bergsturzes.
- Röthenbach bei Herzogenbuchsee BE; historische Belege: Rothenbach 1224, Roetenbach 1261-63, 1264, Rotebach 1276, Roetenbach 1376; Deutung = Bach mit rötlich gefärbtem Wasser, wegen dessen Eisenhaltigkeit (LSG 2005, 760).
- Röthenbach im Emmental BE, zu Signau; historische Belege: Rochembac 1148, Roetenbach 1261-63, Roetebach 1275, Roetenbach 1320-1491, 1323, 1409; Deutung = Bach mit rötlich gefärbtem Wasser, wegen dessen Eisenhaltigkeit (LSG 2005,760).
- Röthenbach ZG, zu (?); historische Belege: Rotinbah 858; Deutung = 1. Bach, wo Rötheli lebten, vom bekannten Zuger Rötheli, älter Roto, wegen den roten Punkten (Studer), 2. Bach mit rötlich gefärbtem Wasser, wegen dessen Eisenhaltigkeit.
- Rothenbaum BE, zu Heimiswil; Deutung = vielleicht von einem rotblättrigen oder rotblühenden Baum.
- Rothenbrunnen GR; Rätoromanisch: Giuvaulta, historische Belege: Iuvalto 1149, Iufalt 1160, Iuvalt vor 1170, Juvalt 1343, Iuvalt 1352, Juvalt 1472, Roten Brunnen 1572, Rottenbrunnen 1574; Deutung des deutschen Namens = beim roten Brunnen, von der Mineralquelle Fontana rossa abgeleitet. Deutung des rätoromanischen Namens = hoher Bergsattel, von giuv = Joch, aulta = hoch.
- Rothenfluh: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets rötliche Felswand.
- Rothenhausen TG, zu Bussnang; historische Belege: Rotenhuson 857, Rotanhusun 865, Rotershusen 1301; Deutung = 1. bei den roten Häusern (Nyffenegger & Bandle), 2. bei den Häusern des Roto (Oettli, Nyffenegger & Bandle). Beide Deutungen sind gleichwertig.
- Rothenthurm SZ, Bezirk Schwyz; historische Belege: Mundart Tuure; historische Belege: Rothen Turm 1487, Thuren 1553, 1567, Rothenturn 1738; Erhielt seinen Namen vom Turm der Letzimauer mit den roten Ziegeln um 1310. Deutung = beim roten Turm (LSG 2005.762).
- Rothfarb AG, zu Zofingen; Deutung = Weiler benannt nach einer Rotfärberei.
- Rothfarb LU, zu Wikon; Deutung = ?.
- Rothmoos SZ, zu Einsiedeln; Deutung = ?.
- Rothrist AG, Bezirk Zofingen; historische Belege: Wile 1242, Routris 1262-3, Rotrise 1279, Rodtryss 1524; Deutung = ursprünglich Weiler, dann 'bei der roten Rinne. Das heitige -rist ist eine volksetymologische Umdeutung. Ob es eine Schleifbahn zum Abwärtstransport von Baumstämmen, ein gewöhnlicher Geröllstreifen, eine Rinne, eine Halde mit lockerem Gestein oder eine Schutthalde war, wofür es früher die Begriffe *ris und *risa gab, kann heute nicht mehr entschieden werden, doch sind sie in der Bedeutung doch sehr ähnlich (LSG 2005, 762, Idiotikon VI, 1344, 1356, 1363). Kommentar der OGS: Es gibt weitere Rotris/Roderis bei Neuhausen (Waldhang), Baden AG) (Wald), bei Ötwil ZH (?), bei Nunningen SO (?), ein Rotlauben bei Teufen ZH (Wald). Es ist seltsam, dass diese Rinnen immer rot gewesen sein sollen. Ris bedeutet auch Reisig oder Laub, sodass eigentlich noch eine dritte Deutung möglich ist: 'rotes Reisig'. Ob sie inzwischen fallen gelassen wurde ist nicht bekannt.
- Rothwald VS, zu (?); Deutung = ?.
- Rotkreuz ZG, zu Risch; historische Belege: beim rothen Kreuz 1808; Deutung = Der Ort bekam seinen Namen nach dem Rotkreuzhof und dem ehemaligen Zollhaus am Kreuzplatz. Diese wiederum leiteten sich vom im südlichen Ortsteil gelegenen roten Sandsteinkreuz ab, das deutlich älter sein dürfte. Quellen: Wikipedia, Hinweis von Hansruedi Mettler.
- Rotlachen AR, zu Walzenhausen; Deutung = 1. ehem kleine, moorige Weiher an einem Bach, 2. rötlich erscheinende, kleine, flache Weiher.
- Rotmonten SG, zu (?); historische Belege: rotundus mons um 300, Romonten um 750, Waltramis mons um 750; deutscher Name des Bergs nach Wadian Senwelberg (Simeliberg im Volkslied), auch Sinewel (Oettli). Deutung unsicher, vielleicht runder Berg oder Waltramsberg, von ahd sinwel = rund (Attinger, Studer).
- Rötschwil AR, zu Schwellbrunn; Deutung = Weiler des Rothaarigen, des Röötschen? Noch heute heissen echt rothaarige, kleine Mädchen in der Mundart Röötscheli.
- Rotterswil LU, zu Emmen; historische Belege: Rathedezwile 1173, Ratoltswile 1306; Deutung = Weiler des Ratold.
- Rotzberg NW; historische Belege: Rozzo 1178; Deutung = Felsberg, von roz, Patois roze, französisch roche = Fels (Studer) oder Gletscherberg von Patois roze = Gletscher (Attinger). Die Deutung ist unsicher, da beide Forscher das Patoiswort roze anders übersetzen. Das Idiotikon hilft auch nicht weiter, da es sich ausschliesslich auf Nasenschleim beschränkt. Gemäss Studer gab es hier auch den Personennamen von Roz (heute als von Rotz geschrieben), der sich vermutlich aber eben auf den Ort bezog, also nicht die Erklärung sein kann.
- Rotzloch NW, zu Stansstad; historische Belege: Rozzo 1178; Deutung = 1. Schlucht am Rotzberg, 2. Schlucht am Felsberg, von roz = Berg, 3. Schlucht des Rozzo (Studer). Es gab in der Gegend einen von Roz, der aber seinen Namen vermutlich von dem Ort bekam. 4. Felsenschlucht, 5. Ausfluss, von ahd. riozan, 6. enge Schlucht des Rot's = Rotz (Müller OW).
- Rouge-Terres, Les JU, zu Le Bémont; Deutung = rote Erde.
- Rougève, La FR; historische Belege: Rubea Aqua 1256, 1278; Deutung = rotes Wasser, von französisch rouge = rot und Patois ava, ève, vue = Wasser. Der reformierte Dorfteil wurde 1771 abgetrennt zu Rogivue, im Patois rogi = rot und vue = Wasser, also mit gleicher Bedeutung.
- Roumaz VS, zu Savièse; historische Belege: Roma 1217, Ruma 1239, Roma 1250, apud Rhomann 1260, Rouma 1906; Deutung = benannt nach einem Gallier namens Ruma, Rumo oder Germanen namens Rodman, Roman (Jaccard, Suter).
- Roussille, La VD, zu Les Clées; Deutung = unsicher, doch deutet einiges in Richtung Fels von rocher. Eine namenmässig verwandte Gegend wäre dann das Roussillon in Frankreich.
- Rouvenaz, La VD, zu (?); Deutung = ?.
- Rovedera TI, zu Monteggio; Deutung = Brombeergesträuch, von lateinisch *rubetarium, rubetum (Bruckner).
- Rovello TI, zu Savosa; Deutung = ?.
- Roveredo GR, Bezirk Moesa; Deutsch: Roffle; hisdtorische Belege: Rogoredo 1???, Rovoledo 1219, 1253, Rovoredo 1272, Rovolledo 1288, Rovoll(edi) 1292, Roveredo 1296, Rofore 1299, Roveredo 1309; Deutung = Eichenghölz, von lateinisch roburetum, italienisch rovereto. Zu Roveredo GR gibt es einen namenmässig verwandten Ort im Südtirol namens Roveredo, dessen deutscher Name Rofreit lautet und die gleiche Ortsnamendeutung hat. Ferner noch ein gleichnamiges Roveredo bei Capriasca TI. Roveredo ist namenmässig verwandt mit Rovray VD (LSG 2005, 763).
- Roveredo TI, zu Capriasca; Deutsch: Roferit; Deutung = Eichengehölz, von lateinisch roburetum, italienisch rovereto = Eichenwald.
- Rovio TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Rovi 852, Rovio 1217, Rovio nach 1299, 1335, 1591; Deutung = bei den Brombeersträuchern, von italienisch rovo.
- Rovray VD, bei Yverdon; Deutung = Eichholz, Eichenwald, von lateinisch roburetum (Bruckner).
- Rözenwald SG, zu Wildhaus; = Wald bei den Rössen (Wiesenteiche zum Einweichen des Hanfs).
- Rözi ZH, zu Maschwanden; Deutung = Rösse (kleiner Wiesenteich zum Einweichen des Hanfs und Flachs).
- Rübe, Rübi, Rüfen, Rüfi etc.: Häufer Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet "kleiner Erdrutsch", steiniger Abhang, Abhang mit regelmässigem Steinschlag, geschiebeführender Wildbach, meist als Schuttkegel am Talrand gut erkennbar Beispiel: die böse Rübe in Alpnach OW, ein bei Starkregen gefährlicher Wildbach, sonst trockene Runse.
- Rübeldorf BE, zu Saanen; Deutung = ?.
- Ruberbaum TG, zu Märstetten; Mundart: Rueberbomm; historische Belege: Ruoberbomm 1380, Rubierbomm 1433, Ruoberbom 1484; Deutung = beim Baum, wo man ausruht. Denkbar sind auch ein Bezug auf Ruderbaum oder den Personennamen Ruoder. Da aber alle urkundlichen Namen auf Ruober lauten, scheint die erste Deutung die wahrscheinlichste zu sein (Nyffenegger & Bandle).
- Rüberi BE, zu Rapperswil; Deutung = ?.
- Rubern AG, zu Rothrist; Deutung = ?.
- Rubeten NW, zu Kerns; Deutung = beim Brombeergestrüpp, von lateinisch rubetum (Bruckner).
- Rubi LU, zu Weggis; Deutung = bei der Runse
- Rubigen BE, Bezirk Konolfingen: Rubingen 1267, 1276, 1285, Rubigen 1401-1500; Deutung = bei den Höfen der Leute des Rubo (LSG 2005, 764).
- Rudenwil TG, zu Wuppenau; historische Belegen Roudenwille 1383, 1413, 1446; Deutung = Weiler des Ruodo (Nyffenegger & Bandle).
- Rudenz OW, zu Giswil; historische Belege: Rudentz 1330; Überreste eines Bergsturzes. Staute einst den Rudentzersee, der bis an Giswil reichte. Siehe dort!
- Rüderswilschachen BE, zu Rüderswil; Deutung = Wäldchen am Fluss bei Rüderswil.
- Rüdisbach BE, zu Winigen; Deutung = beim Bach des Ruodo. Der Bachname ging sekundär auf den Ort über.
- Rüdiswil LU, zu Ruswil; historische Belege: Rödiswile 1045, Ruodiswilare um 1250, Ruodinswil um 1350; Deutung = Weiler des Ruodo.
- Rüdlen BE, zu Reichenbach; historische Belege: Reudlen 1906; Deutung = gerodetes Landstücke (Oettli).
- Rüdli BE, zu Wattenwil; Deutung = gerodetes Stück Land.
- Rüdligen BE; historische Belege: Rüdtligen 1906; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ruodin.
- Rüdlingen SG, zu Mosnang; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ruodin.
- Rüdlingen SH, Bezirk Schaffhausen; historische Belege: Ruodiningun 827, Roudelingin 1080-92, Roudelingen 1094, Riutelingin 1167, Rodelingen 1241, Ruedlingen 1259, Rudlingen 1286, Ruodelingin 1309, Ruodelingen 1334, Rüedlingen 1603-05; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ruodin (LSG 2005, 764).
- Rüdlistalden BE, zu Gündlischwand; Deutung = steiler Bergweg des Ruodin.
- Rudolfingen ZH, zu Trüllikon; Mundart: Ruedelfinge; historische Belege: Ruadolfinga 858, Roudolfingon 1049, Ruodolfingen 1260, Ruodelvingen 1260; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ruadolf (Kläui & Schobinger).
- Rudolfstetten-Friedlisberg AG, Bezirk Bremgarten; historische Belege Rudolfstetten: Ruodolfesteten u, 1150, Ruodolfsteten um 1150, Ruodolfstetin 1184-90, Ruodolfstetten 1303-08, Rudelstetten 1858; historische Belege für Friedlisberg: Fridispach 1275, Fridelisperg 1321-22, Fridlisberg 1488; Deutung Rudolfstetten: = Wohnstätte des Hruodolf; Deutung Friedlisberg = Berg des Fridulin, Fridlin (LSG 2005, 764).
- Rudswil BE, zu Ersigen; Deutung = Weiler des Rud....?.
- Rüdtligen-Alchenflüh BE, Bezirk Burgdorf; historische Belege: Ruodelingen 1261-63, Ruedlingen 1275, Ruodlingun 1297, Ruetlingen 1303, Rüttlingen 1582-83, Ruetlingenn 1585, Rüedligen 1783; historische Belege: Alchenflüh: Alfenfluen 1389, Alchenfluo 1409, Alchenflue 1492, Allchaflü 1579; Deutung Rüdtligen = bei den Höfen der Leute des Hrodlio, Ruodilo; Deutung Alchenflüh = bei den steien Felswänden des Alcher, Alker (LSG 2005, 765).
- Rue FR, Glanebezirk; Deutsch: Rüw; historische Belege: Rouda 1101, Rota 1147, 1152, Rote 1155, Rota 1162, Roa 1201-59, 1202, Rua 1221, Roa 1237, Rua la Vila 1221, Roa 1246, Rota 1313; Deutung = eine Deutung mit Patois ryva, rya, von lateinisch ruga = Strasse, Weg ist zwar nicht direkt ersichtlich, aber dennoch in Betracht zu ziehen.
- Rüedikon LU, zu Schongau; historische Belege: Ruodilinchova 893, Ruedinkon 1306; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ruodo, Ruodin.
- Rüedisbach BE, zu (?); Deutung = Bach des Ruodo, Ruodin. der Bachname ging sekundär auf den Ort über.
- Ruedisholz (?) zu (?); Deutung = Wald des Ruodo, Ruodin.
- Rüediswil LU, zu Luthern; Deutung = Weiler des Ruodo, Ruodin.
- Rüeggenthal ZH, zu Bäretswil; Deutung = Tal eines Rüegg, falls älter dann Tal des Ruodgoz oder Ruodger.
- Rüeggisberg BE, Bezirk Seftigen; historische Belege: 1076 Roggeresberch, Roquespertum 1109, Montem Rotgeri 1109-20, Roggeresberc 1115, Rochersperc 1148, Ruakersperch 1152, monte Rugerii 1175, Ruogersperg 1224, Rucesberc 1228; als Kloster gegründet; Deutung = Berg des Hrodger, Rogger, Rugger, Roger, Ruger (LSG 2005, 766).
- Rüeggshausen ZH, zu Bubikon; Rudinchusen 1296/97, Ruedingshusen 1314, Rudgeshusen 1394, Ruggishusen 1438, Ruegsshusen 1464, Rüggeshusen 1491, Rueggishusen 1637, Rüegshausen 1900; = bei den Höfen der Leute des Ruoding (Kläui & Schobinger, Oettli).
- Rüegisingen LU, zu Emmen; historische Belege: Ruegossingen 1292; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ruodgoz.
- Rueyres-les-Prés FR, Broyebezirk; historische Belege:Ruery 1350, 1399, Ruere 1453, Rueri vor 1487, Rueriz 1525, Rueire 1644; Deutung = bei den Eichen (LSG 2005, 767).
- Rueyres-St. Laurent FR; Saanebezirk; historische Belege: Rivorium um 1150, Rivoriam 1173, Rivoria 11??, Ruerii 1???; Deutung bei den Eichen (LSG 2005, 767).
- Rueyres-Treyfayes FR; historische Belege: Ruery-Treiffay 1316; Deutung = bei den Eichen.
- Ruezligen LU, zu Grosswangen; Deutung = ?.
- Rüfenach AG, Bezirk Brugg; historische Belege: *Rufiniacum oder *Rubiniacum oder *Rufinacum, Rufinach 1227, Ruivenacho 1240, Ruowenache 1247, Rufenach 1248, Ruvinach 1248, Rüfinnacho 1267, Ruifenach 1303-08, Rufenach 1361, Rüfennach um 1488; Deutung = Landgut des Rufinus, Rufinius oder Rubinius (LSG 2005, 767).
- Rüfenacht BE, zu Worb; Deutung = 1. geschiebeführender Bach. Auch hier ist wie bei Küs(s)nacht und anderen Nacht-Orten das t erst später dazu gekommen, 2. ob die Deutung des Aargauer Rüfenach auch für das Berner Rüfenacht gelten könnte, ist noch offen, denn die Gemeinde Worb führt in ihrer Homepage keine historischen Angaben.
- Rüfenen UR, zu Andermatt; Deutung = beim geschiebeführenden Wildbach.
- Rüfi SG, zu Flums; Deutung = beim geschiebeführenden Wildbach oder bei der Runse.
- Rufi, Rüfi, Rufenen usw.: Häufiger Orts- und Flurnamen in der deutschen Schweiz, bedeutet stets geschiebeführender Wildbach, Geschiebe, Schutt, Schuttkegel, Runse, vom lateinisch ruina oder rätoromanisch ruva.
- Rufshusen BE, zu Schwarzhüseren; Deutung = bei den Häusern des Rudolf (Oettli).
- Rugenstal LU, zu Fischbach; Deutung = Rücken und Tal, von ahd. ruge, hrucki = Rücken und tal = Tal.
- Rüggetswil SG, zu Gossau; Deutung = Weiler des R....?.
- Rüglen BE, zu Heimiswil; Deutung = kleine Strasse, von lateinisch ruga und einem Diminutiv (Hubschmied).
- Ruhbank AG, zu Oftringen; Deutung = Stelle mit einer Ruhebank.
- Ruhren BE, zu Boltigen; Deutung = ?.
- Ruhrhalde SG, zu Mogelsberg; Deutung = Abhang zur Ruhr.
- Ruillères, Les NE, zu Couvet; Deutung = ?.
- Rumein GR, zu Igels; Deutung = ?.
- Rumeling VS, zu Inden bei Leuk-Stadt; Deutung = ?.
- Rumendingen BE, Bezirk Burgdorf; historische Belege: Rumaningun 886, Rumedingen 1264, Rumadingen 1342, 1346, 1363, Rumendingen 1380; Deutung = beim Höfen der Leute des Ruman oder des Romanen (Oettli, LSG 2005, 768).
- Rumentikon ZG, zu Cham; historische Belege: Rumoltikon 1309; Deutung = bei den Höfen der Leute des Rumolt.
- Rumi, In der LU, zu Dagmersellen; Deutung = ?.
- Rümikon AG, Bezirk Zurzach; historische Belege: Rumikon 1113, Ruminchon 1300, Rumincon 1302-03, Rümikon 1488; Deutung = bei den Höfen der Leute des Rumano oder Romanus (LSG 2005, 768).
- Rümikon ZH, zu Elsau; historische Belege: Rumaninchovun, Rumaninchoven 829, Rumelinchova 914, Ruiminkon 1306, Rumikon 1376, Rümicken 1667; = bei den Höfen der Leute des Rumano (Kläui & Schobinger).
- Rümlig LU, zu Werthenstein; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ruomilo.
- Rümligen BE, Bezirk Seftigen; historische Belege: Ruomelinga 1076, 1115, Rumelingen 1109-20, Rumilenges 1134, 1180, Rümlingen 1240; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ruomilo.
- Rümlikon LU, zu Neuenkirch; historische Belege: Rumlikon 1462, latinisierte Form: Rimulcum; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ruomilo.
- Rumlikon ZH, zu Russikon; historische Belege: Rumalinchovon 884, Rumilinchova 920, Rumlinchoven 1130, Rumlinkon 1265, Rümlinkon 1288 (Id 7, 711), Rumlinchon 1308, Rumlikon 1357, Rumlicken 1667; = bei den Höfen der Leute des Rumilo (Kläui & Schobinger).
- Rumlingen BE (?), zu (?); historische Belege: Rumaningun um 850 (Studer); Deutung = bei den Höfen der Leute des Ruomilo.
- Rümlingen BL, Bezirk Sissach; historische Belege: Rumalingchova (Studer), Rumelinga 1074, Rumilenges 1134, Rumlikon 1358, Rimlikon 1359, Rümigen 1363, Rumekon 1364, Rumlikon 1365, 1455; Deutung = bei den Höfen der Leute des Rumilo, Romolus, Rumali etc. (LSG 2005, 769).
- Rümlisberg AG, zu Vordemwald; Berg des Ruomilo.
- Rumstal ZH, zu Pfungen; historische Belege: Rumenstal 1361, Rumastal 1325, Rumestal 1361; Deutung = Tal des Rumo (Kläui & Schobinger).
- Run, Runc, Runca: Häufiger Orts- und Flurname in der italienischen Schweiz, bedeutet stets Rodung, von italienisch ronco. Gelegentlich kann aber auch die Deutung mittellateinisch runcus, französisch ronce = Brombeerstrauch in Frage kommen (Studer).
- Rüttenen SO, Bezirk Lebern; historische Belege: Rüti 1474, Riutinen 1475, 1500, Ruttinen 1526, Rütty 1547, 1555, Rüttinen 1557; Deutung = bei den Rodungen (LSG 2005, 775).
- Rüttmatt LU, zu Ruswil; Deutung = Rodung bei einer Matte.
- Rutz SG, zu Flums; Deutung = ?.
- Rutzen ZH, zu Zell; Deutung = ?.
- Rützenwil SG, zu Waldkirch; Deutung = Weiler des Ruozo?
- Rutzigen LU, zu Eschenbach; historische Belege: Ruozingen 1246; Deutung = bei den Höfen der Leute des Ruozo.
- Ruvigliana TI, zu (?); Deutung = ?.
- Ruvine: Flurname im Welschland, bedeutet stets Runse, Geröllhalde, geschiebeführender Wildbach, von lateinisch ruina = Rüfe.
- Ruz: Häufiger Teil eines Flur- oder Ortsnamen in der welschen Schweiz, ist Patois und bedeutet fast immer Bach, gelegentlich aber auch eine Ableitung aus Rudolf.
- Rychestei BE, zu Zweisimmen; historische Belege: erstmals vor 1250 erwähnt, Richenstein 1906, Reichenstein 1906; Deutung = ?.