Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 20 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Saalen LU, zu Hergiswil. Deutung = Weidenbüsche, von ahd. sal.
- Saali BE, zu Gsteig. Deutung = Weidebüsche, von ahd. sal.
1. Der Flussname der Saane wurde sekundär auf den Ort übertragen. Erstmals urkundlich wurde der Ortsname als Sanon im Jahre 1326. Der Name der Saane ist in seiner französischen Form Sarine jedoch ein alteuropäischer Flussname, welcher zur Gruppe idg *ser/*sor = fliessen, strömen gehört (Krahe). Saane scheint eine eigenständige deutsche Bezeichnung zu sein, die erst später entstand. Der Flussname wird in seiner deutschen Form erstmals um 1000 als Sanona, 1079 als Sanuna genannt (LSG 2005, 775). Obwohl der französische Name erst 1145 als Sarina urkundlich wurde, dürfte er dennoch älter sein als der deutsche Name, da er der alteuropäischen Form näher kommt. Er dürfte von den Vorbewohnern übernommen worden sein.
2. Die Entstehung des Ortsnamens Saanen wurde schon seit langem aus den Patois-Wörtern 'chez dsannein' oder 'dsannin' = in der Ebene oder von 'dzan' = Feld, Ebene erklärt. Daher die Deutung 'in der Ebene'. Da aber Fluss und Ort gleich heissen, müsste dies auch die Erklärung für den deutschen Namen des Flusses sein, denn dieser trug den Namen ja zuerst. Sollte dieser Hinweis tatsächlich stimmen, wäre auch klar, warum der Flussname in Deutschen sein 'r' verlor. Er hatte gar nie eines!
3. Die Quelle der Saane liegt am Nordosthang des Sanetschhorns, wobei da sofort auffällt, dass Sanetsch den Wortteil San- und nicht Sar- enthält. Es wäre interessant zu wissen, wie alt der Bergname Sanetschhorn ist und ob da ein Zusammenhang mit dem Flussnamen Saane besteht. Gemäss Studer (1896) bedeutet Sanetsch = Weidefeld von Saanen, von Esch = Gebiet, wo Tiere atzen und Saanen von Patois 'dzan' = Feld. Mehr ist über die Entstehungsgeschichte des deutschen Namens der Saane derzeit nicht bekannt.
Fazit: Das Vorgenannte nährt die Vermutung, dass Saanen seinen Namen vom Fluss erhalten hat und dieser wiederum von den Patois sprechenden Bewohnern als 'Fluss in der Ebene, im Feld' verstanden wurde.
Der französische Ortsname Gessenay ist seit 1228 als Gissinai überliefert und hat sich bis heute nur wenig verändert. Für den französischen Namen gibt es mehrere Deutungen, die hier alle aufgeführt werden, weil der Ortsname Gesseney bis heute noch nicht überzeugend gedeutet worden ist:
1. Wiesenaue, mit Bezug auf den Einzelbeleg Wisenoeya von 1340 (Attinger).
2. Weisungsaue, ebenfalls mit Bezug auf urkundliche Namen wie Wyssenöye, Wisenoeya usw. und bedeutet Wiese oder Aue auf welcher über politische Weisungen abgestimmt wurde. Gessenay entstand durch eine Latinisierung von Wyssenöye (Wikipedia unter Saanen). Die Schreibweise Öya ist altes Bergbauern-Berndeutsch für das heutige Ei, Au, Aue. Betrachtet man aber die überlieferten historischen Belege, dann scheint eine solche Annahme sehr fraglich. Es dürfte eher so gewesen sein, dass die Wyssenöya entweder eine rein phonetische 'Rückübersetzung' oder einfach eine Variante von Giessenaue darstellt.
3. Gessenay ist entstanden aus 'Aue des Giso' oder des Gissi, Getti usw. Sogar ein Gissiniacum oder ein Gettinetum scheint erwogen worden zu sein (Wikipedia unter Saanen). Mehr kann hierzu nicht gesagt werden, da im Beitrag unter Wikipedia auch nicht mehr steht.
4. Aue am Giessen = Gissiney. Giessen sind nicht nur Wasserfälle, sondern auch still fliessende Nebenarme eines Flusses, man findet sie zahlreich in der ganzen deutschsprachigen Schweiz. Früher floss die Saane hier zopfmusterartig und bildete wegen dem geringen Gefälle einzelne stehende Wasser, von denen der Ort seinen Namen bekommen haben könnte und zwar in der Art wie 'Giessenaue'.
Fazit: Die OGS findet die Deutung 4 als am ehesten wahrscheinlich, betont aber, dass das LSG im Jahre 2005 für Gessenay mangels geeigneter Unterlagen auf eine Deutung verzichtet hat und den französischen Ortsnamen noch als ungedeutet betrachtet.
Das Kuriose an den obigen Deutungen ist folgendes: Der französische Name hat möglicherweise eine deutsche Herkunft und der deutsche Name eine französische! Oder noch genauer gesagt: Der französische Name der Saane stammt von den dortigen Ureinwohnern und der deutsche Name von den Romands! An der Sprachgrenze ist so etwas durchaus möglich.
- Saanenmöser BE, zu (?). Deutung = ein Möser ist ein Bauer, dessen Grundstück bei einem Moor liegt. Im vorliegenden Fall ist aber ein Bergpass gemeint, welcher durch die Bergmoore der Saane führt. Der Name des Passes dürfte sekundär auf den Ort übergegangen sein.
- Saas Almagell VS, Bezirk Visp; historische Belege für Saas: Solxa 1256, 1291, Soxa 1291, Seyxa 1291, Sausa 1297, 1300, 1346, Sause 1514; historische Belege für Almagell: Armenzello 1291, Almenkel 1307, 1310, 1377, Ammenggöll 1502, Almenguel 1506, Almenkel 1509; Deutung = Saas wird gedeutet als salzhaltiger Ort, genau wie Saas im Prättigau GR. Der Ortsnamenteil Almagell gilt bis heute als nicht gedeutet (LSG 2005, 776). In Wikipedia wird darauf hingewiesen, dass die italienischen Nachbarn ennet den Bergen den Ort Al Michél genannt haben sollen, woraus sich möglicherweise Almagell entwickelte.
Kommentar der OGS: Der alte Deutungsversuch von Engelhard mit arabisch al magl = Vorposten gilt heute als sehr lustig im Sinne von 'selten so gelacht', wird aber immer wieder von Leuten aufgewärmt, welche sich mit hundertjährigen Arbeitsunterlagen abmühen. Letzter anerkannter Fachmann, welcher das Märchen zumindest noch erwähnte, war Attinger um 1908! Sämtliche Ortsnamendeutungen in der Schweiz, bei welchen man die Sarazenen bemühte, haben sich nicht bestätigt und gelten heute als völlig veraltet. Dass die Sarazenen dieses Tal gar besiedelt haben könnten, gilt heute als undenkbar.
- Saas Balen VS, zu Balen; historische Belege für Balen: Baln 1304, Baliz 1314, Balen 1329, Baln 1341, Balun 1465, Balen 1536; Deutung = das Saas beim flachen Gelände. Für die Deutung von Saas siehe unter Saas Almagell (LSG 2005, 777).
- Saas Bidermatten VS, zu Saas Balen; Deutung = das Saas bei den Matten.
- Saas Fee VS, Bezirk Visp; historische Belege für Fee: Vee 1304, 1314, 1346, Ve 1393, Fö 1548; Deutung für Saas Fee: das Saas bei der Schafweide (LSG 2005, 777).
- Saas Grund VS, Bezirk Visp; historische Belege für Grund: Grunderro 1438, Grunderren 1539, Grundt 1671, 1680; Deutung = das Saas im Talgrund (LSG 2005, 777).
- Saas im Prättigau GR, Bezirk Prättigau/Davos; historische Belege: Säusch (unsicher), Sausch 1290, Sausa 1400, Sauss 1450, Sas 1455, Saus 1514, Sas, Saasch 1572, Sansch 1???, Sänsch 1???, Sas 1613; Deutung = Ort wo es saure Wiesen oder salzhaltige Quellen gibt (LSG 2005, 777). Der Orts ist namenmässig verwandt mit Saas VS.
- Sachseln OW; historische Belege: , Sahcseln 1173, Sahseln 1234, Sahse 1275, Sachsen 1313, 1350, Sachseln 1320, 1324; Deutung = bei den kleinen Steinen, Felsen und Geschiebe des bachs (LSG 2005, 778).
- Sack: Häufiger Orts- und Flurnamen in der deutschen Schweiz, bedeutet meist Tobel, Schlucht, Sackung, aber auch vertieft liegendes Gelände.
- Saclentse VS, zu Nendaz; Deutung = die Endung -lantze weist auf kelt. *lent hin und hat mit ablaufendem Wasser zu tun. Mehr dazu siehe unter Lenzburg AG!
- Saconnex GE; Le Grand- und Le Petit-, siehe dort!
- Saconnex-d'Arve GE, zu Genf; Deutung = ?.
- Sädel BE, zu Gerzensee; Deutung = von Sedel = Sitz.
- Safenwil AG, Bezirk Zofingen; historische Belege: Sabenewilare 893, 924, Zavenvile 1288, Savenwile nach 1290, 1301, Safenwile 1361, Sauwenwyl 1???, Sauenwil 1???; Deutung = Weiler des Sabinus, Sabino (LSG 2005, 778). Kommentar der OGS: Das Wappen weist einen Eberkopf auf, doch die ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamen hat kaum etwas mit dem Eber oder der Sau zu tun, da diese Form damals in ahd. und mhd. su lautete. Auch Eber kommt kaum in Frage, da die Entsprechungen auch hier nicht übereinstimmen: ahd. ebur, mhd. eber.
- Saffenthal LU, zu Gunzwil; historische Belege: Saffaton 1314, später Saffeten, Saffetel, Saffental; Deutung von ahd. saf, mhd. sof = Saft. Die Deutung von Studer unter Safenwil könnte besser hierher passen, vermutlich hat er die Orte irrtümlich verwechselt.
- Safien GR, Bezirk Hinterrhein; historische belege: Saviona um 850, Saviena um 1000, Sepona um 1100, Stosavia 1219, Stussafy, Stussavis, Stussavye 1338, Saviun 1363, Stussavyen 1372, Stssavy 1378, Safyen 1383, Safyon 1439, Safien 1481, Savien 1895; Deutung = Die Deutung des Ortsnamens ist völlig unklar. Es ahndelt sich zweifellos um einen vorrömischen Namen, der vielleicht von einem Fluss herrühren könnte. (LSG 2005, 779).
- Sage, Säge, Säget, Sägeten, Seget, Segeten: Stelle wo gesägt wird, von idg *sego(n), ahd sega, saga, *segodi oder röm. Feldmass, von mlat saigata, saigada (Idiotikon VII, 437, Zihlmann, Spillmann, Oettli) oder mittellateinisch *segato, *segata, lateinisch segare = schneiden, mähen (Hubschmied). Hier muss von Fall zu Fall entschieden werden. Oft hilft die örtliche Lage, andernfalls alte urkundliche Namensformen oder die Geschichte des Dorfes.
- Sagendorf (?); zu (?); Deutung = Sägedorf.
- Säget AG, zu Rothrist; historische Belege: Segode 1304; Deutung = Sägeplatz, von idg. *sego(n) (Kluge) = sägen, der alte Ortsname Segode weist auf ein noch älteres *Segodi hin, dessen Endung wir aus ahd. ebanodi, heimodi usw kennen, ist also eine Substantivbildung.
- Sagne, La VD, zu Ste-Croix; Deutung = Ort mit Rohrkolben, Seggen und Riedgras (Studer).
- Sagne, Sagnes, Saigne, Saignes, Seigne, Saignottes, Sagnettes, Sagneule, Saignolet: Ortsname der französischen Schweiz, bezeichnet primär Seggen aber auch Orte, wo diese gedeihen, also Moore und Sümpfe (Attinger).
- Sagno TI, Bezirk Mendrisio; historische Belege: Sagnio 1296-99, 1335; Deutung = sumpfiges Gebiet (LSG 2005, 779). Der Ort ist namenmässig verwandt mit La Sagne VD, La Sagne NE, Massagno TI, Saignelégier JU, Valzeina GR, Sennwald SG.
- Saicourt BE, Bezirk Moutier; historische Belege: Zacurt 1262, Zacort 1277, Sacort 1310, Sacourt 1327; Deutung = Hof des Zacco, einem alemannischen Siedler(LSG 2005, 780).
- Saignelégier JU, Bezirk Freiberge; Deutsch: St. Leodegar; historische Belege: Seignelegier 1294, Sonnelegilier 1382, Seigneligier 1454, Seignelégier 1454, Sagneleger 1744, Seigenlégeir 1880; Deutung = der deutsche Name ist falsch übersetzt, da saigne nichts mit Sankt zu tun hat, sondern im Patois saigne, sagne, seigne = Sumpf bedeutet, während Légier oder Léger wohl ein Personenname ist. Die Deutung lautet somit = beim Sumpf des Légier oder des Légers (LSG 2005, 780).
- Saillon VS, Bezirk Martigny; Deutsch: Schellon; historische Belege: Castellum Psallionis 1052, Sellun 1175-1200, Salione 1205, Sallon 1213, Saillun 1218, Sallun 1219, Saillons 1231-32, Saillon 1240, Sallons 1250; Deutung = Landgut des Salius oder Sallius als elliptische Bildung nur aus dem Personenname (LSG 2005, 78=).
- Sairains JU, zu Montfaucon; Deutung = ?.
- Sal, Saal, Salen, Säli, Sahlen, Saalen, Sahli: Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeuten meistens Haus oder Herrenhaus, von ahd. sal, salida, selida, selide, selde (Attinger), kann vereinzelt aber auch auf ahd. salaha = Weidenbaum zurückgeführt werden, urverwandt mit lat. salix.
- Sala Capriasca TI, zu (?); Deutung = gem. Bruckner keltisch.
- Saland ZH, zu Bauma; historische Belege: an dem Sellande 1265-87, Siellandt 1414, Saland 1566, Saaland 1602, Saland 1653, Saland 1667, Salland 1895; Deutung = dem Eigenbau vorbehaltenes Land (Kläui & Schobinger).
- Salavaux VD, zu Bellerive; Deutsch: Salvenach; Deutung = ?
- Salaz VD, zu Ollon; Deutung = ?.
- Salen BE, zu Guggisberg; Deutung = beim Gehöft, von ahd. sal, sala = Haus, Hof, Halle.
- Salen TG, Bezirk Steckborn; historische Belege: Sala 1272, 1273, 1386, 1387, 1440; Deutung = beim Gehöft, von ahd. sal, sala = Haus, Hof, Halle (Nyffenegger & Bandle).
- Salen-Reutenen TG, Bezirk Steckborn; historische Belege: Salen 1645, 1742; Deutung = beim Gehöft, von ahd. sal, sala = Haus, Hof, Halle (Nyffenegger & Bandle).
- Salenstein TG, Bezirk Steckborn; historische Belege: Salenstein 1092, Salwinstein 1190, Salostein 1204, Salunstein 1210; ; Es gibt mehrere Deutungen: Auf dem dunklen Fels (Burg), dunkelfarbigen Stein (Burg), von ahd. sal, salo, salwes = dunkel, schmutzig (Baumgartner, Nyffenegger & Bandle, LSG 2005, 786).
- Sâles FR, Bezirk Greyerz; historische Belege: Sales 1162-1214, Sale 1177, Sales 1200, 1228, 1325, 1453; Deutung = bei den Höfen, von ahd. sal, sala (Jaccard, Aebischer).
Sâles FR, Saanebezirk; historische Belege: Villa Sala 1082, Sales 1159; Deutung = beim Hof oder bei den Höfen, von ahd. sal, sala.
- Sâles VD, zu Montreux; Deutung = bei den Höfen, von ahd. sal, sala.
- Salez GR, zu Churwalden; historische Belege: Salectum 847; = 1. Ort beim Weidegebüsch, von lateinisch salictum, 2. von gleichen Stamm des Geschlechts der Salis, 3. von Saalgütern, von ahd sal oder von sela, sala (alle 3 von Studer).
- Salez SG, zu Sennwald; Deutung = bei den Weidebüschen, von lateinisch salicetum (Schlatter).
- Salfisberg BE, zu Wohlen bei Bern; Deutung = ?.
- Salgesch VS, Bezirk Leuk; Französisch: Salquenen, älter Sarquenen, im Patois Sarkenno; historische Belege: pratum in Salconio 1100, Salquenu 1201-1300, Salquenum 1225, de Salqueno 1243, Salqueno 1235, Sarqueno 1322, 1333, apud Sarqueno 1339, apud Salquenon 1340, Sarqueno 1421; Deutung = vielleicht von keltisch Weide = salico und venn = Fischreuse, Weidegeflecht. Die Deutung ist noch unsicher. Sicher ist aber, dass der Ortsname weder deutsche, noch lateinische Wurzeln hat (LSG 2005, 787).
- Salins VS, Bezirk Sitten; Deutsch: Schalein; historische Belege: Salienc 1001-1100, Salaig vor 1200, Salen 1227, Salein 1232, Salinensis 1241; Deutung = Salzquelle, von lateinisch sal und der Endung -incu oder - inca.
- Salvisberg BE, zu Detligen; Deutung = Berg des Sal....?.
- Sambuco TI, zu Fusio; Deutung = beim Holunder, von italienisch sambuco.
- Sambughè TI, zu Lavertezzo; Sambughè ist die Mundartschreibweise, Sambugaro die korrekte italienische Schreibweise; Deutung = Gebiet mit Holunderbüschen, von italienisch sambuco = Holunder und der Endung -aro = Umgebung, Gebiet.
- Samedan GR, Bezirk Maloja; rätoromanisch sagt man Saméden; Deutsch: Samaden, Mundart: Samaade; Italienisch: Samadeno; historische Belege: Samadeno um 1050, Samadene 1137-39, Samadn 1156, 1177, Samadens 1164-67, Samaden 1289, Samadins 1294, Samadenz 1297, Samadeno 1320; Deutung = zuoberst am Inn, von rätoromanisch somma d'En (Studer 1896). Das LSG erwähnt diese Deutung nicht und meint, dass der Ortsname nicht zu deuten sei.
- Sammelbühl AR, zu Teufen; Deutung = Viehsammelplatz am Hügel.
- Sammelplatz IR, zu Appenzell; Deutung = Sammelplatz für Soldaten.
- Samnaun GR, Bezirk Inn; rätoromanisch: Samagnun, Samignun; historische Belege: Samaiune vor 1200, Samaium 1220, Zamayium 1249, Sampnan 1301-1400, Sammanun, Samanun, Sammaynun, Sammanum 1370, Samenum 1445, Samnun 1499, Samnow 1544; Deutung = Der Ortsname ist bisher ungedeutet (LSG 2995, 790).
- Samstagern ZH, zu Richterswil; historische Belege: Uff der Samstagen 1655, auf der Samstageren 1779, Auf der Samstagern 1827; Deutung = 1. samstagern = samstäglich arbeiten (Kläui & Schobinger), 2. vom persischen samba stammend und im 5. Jahrhundert als sambato durch das Griechische mit dem Arianismus zu den Alemannen gelangt, ähnlich wie Kirche, Pfaffe etc. (Studer), 3. entstanden aus Stägrain (Oettli); die Deutungen 2 und 3 gelten heute als ziemlich veraltet.
- San Bartolomeo TI, zu Vogorno; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Bartholomäus.
- San Benedetg GR, zu (?); Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Benedikt.
- San Bernardino-Villaggio GR, Bezirk Hinterrhein; Deutsch: Sankt Bernhardin; Deutung = benannt nach der beim Sauerbrunnen gelegenen, dem heiligen Bernhard von Siena gewidmeten Kapelle im 15. Jahrhundert (Studer).
- San Bernardo TI, zu Orselina; Deutung = Ort, dem heiligen Bernhard von Siena gewidmet.
- San Carlo GR, zu Boschiavo; Deutung = Ort, dem heiligen Karl gewidmet.
- San Carlo TI, zu Bignasco; Deutung = Ort, dem heiligen Karl gewidmet.
- San Carlo TI, zu Peccia; Deutung = Ort, dem heiligen Karl gewidmet.
- San Fedele GR, zu Roveredo; Deutung = Ort, dem heiligen Fidelius gewidmet.
- San Giacomo GR, zu Mesocco; Deutung = Ort, dem heiligen Jakob gewidmet.
- San Giorgio TI, zu Losone; Deutung = Ort, dem heiligen Georg gewidmet.
- San Giulio GR, zu Roveredo; Deutung = Ort, dem heiligen Julius gewidmet.
- San Lorenzo TI, zu Losone; Deutung = Ort, dem heiligen Lorenz gewidmet.
- San Lorenzo TI, zu Lugano; Deutung = Ort, dem heiligen Lorenz gewidmet.
- San Nazzaro TI, Bezirk Locarno; historische Belege; Sancto Nazario1258, 1340, ss Nazarij; Deutung = Ort, dem heiligen Nazarius gewidmet LSG 2005, 790).
- San Pietro TI, zu Stabio; Deutung = Ort, dem heiligen Petrus gewidmet.
- San Roco TI, zu Losone; Deutung = Ort, dem heiligen Rochus gewidmet.
- San Simone TI, zu Vacallo; Deutung = Ort, dem heiligen Simon gewidmet.
- San Vittore GR, zu Roveredo; historische Belege: Sancto Victore 1168, Sancti Victoris 1219. Sancto Victore 1288, Sancto Victore 1288, 1296, Sancti Victoris 1319; Deutung = Ort, benannt nachdem heiligen Viktor (LSG 2005, 791).
- Sananfe VS, zu Salvans; Deutung = ?.
- Sand: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets sandiges Gelände.
- Sandblatten LU, zu Rain; Deutung = benannt nach den hier zu Tage tretenden Sandsteinfelsen.
- Sandögna GR, zu (?); historische Belege: Sandogin 1161; Deutung = von griechisch xenodocheion = ehrwürdiger Ort, wo Pilger unentgeltlich verpflegt werden (Studer) oder ganz einfach Fremdenherberge (OGS).
- Sanetsch VS, zu Sitten; Deutung = bei der ebenen Weide, von Patois 'dzann' = Feld, Ebene und esch, von ahd. atzen = weiden im Sinne von futtern (Studer).
- Sang, Sangen, Sangi, Sangeren, Sängi, Sengen, Sengelen, Sengeren, Sengglen Sengg , Senggen usw.: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Stelle mit Brandrodung, von sengen = verbrennen.
- Sangernboden BE, zu (?); Deutung = bei der Brandrodung an erhöhter Stelle.
- Sandhole (?) zu (?); Deutung = Sandloch (Oettli).
- Sankt, Saint, Sainte, San, Santa, Sogn usw. Orte, benannt nach einem katholischen Heiligen, wobei ursprünglich meist eine Kirche oder Kapelle den Namen trug, welcher dann sekundär auf den jeweiligen Ort überging.
- Sant' Abbondio TI, zu Locarno; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Abbondio.
- Sant' Anna TI, zu Biasca; Deutung = Ort, benannt nach der heiligen Anna.
- Sant' Antonio TI, zu Val Marobbia; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Anton.
- Sant' Antonio TI, bei Bellinzona; historische Belege: Sancot Antorino 1219, Sancto Antolino 1237, 1335, Sancoto Antorino 1417, 1442, San Antonini 1591; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Anton.
- Sant' Antonio TI, im Val Morobbia; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Anton.
- Sant' Antonio TI, zu Vogorno; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Anton.
- Santa Domenica GR, zu Calanca; Deutung = Ort benannt nach der heiligen Domenica.
- Santa Maria GR, zu Calanca; Deutung = Ort benannt nach der heiligen Maria.
- Santa Maria GR, im Münstertal; historische Belege: Sancte Marie 1170, Sanctam Mariam de Selva 1228, Silva Plana 1228-32, Silva Plana 1233, Sivaplana 1237, Siva Plana 1238, Selva Plan 1253-78, Silva 1294, Sanctam Mariam 1318, Sancta Maria 1398, Sta. Maria 1432; Deutung = der ursprüngliche Name des Ortes lautete Selva = Wald oder Selvaplana = ebener Wald. Durch Übername des Namens des oder der Schutzheiligen der örtlichen Kirche übernommen, so wurde hier aus Selva Santa Maria (LSG 2005, 796).
- Sapey, Le VS, zu Bagnes; Deutung = Tanne, von altfranzösisch sap.
- Sar, Saar: Häufiger Ortsnamenteil in der deutschen Schweiz, bedeutet in den allermeisten Fällen fliessendes Wasser, also Bach, Fluss, von idg. sar. Da sar- als sarah auch im Altindischen zu finden ist, ist er eindeutig indogermanisch und auch ziemlich alt (Krahe).
- Saraplana GR, zu Remüs; Deutung = waldbestandene Ebene, von silvaplana.
- Sarbach ZG, zu Neuheim; Deutung = der fliessende Bach, von indogermanisch sar = fliessen.
- Sarclenz VS, zu Nendaz; Deutung = ?.
- Sardasca GR, zu (?); Deutung = von Zäunen durchzogenes Geröllfeld, von mittellateinisch sarra = Zaun und asca = Geröllfeld (Studer). Ob diese Deutung aus dem Jahre 1896 noch Bestand hat, konnte noch nicht geklärt werden.
- Sardona GL; Rätoromanisch: Sarratauna; Deutung = mit Zäunen durchzogene Alpweide, von mittellateinisch sarratanica (Studer). Ob diese Deutung aus dem Jahre 1896 noch Bestand hat, konnte noch nicht geklärt werden.
- Sargans SG; Mundart: Sargaas; historische Belege: Senegaune 765, Senegaunis 801-50, Saruncanes (?) um 950 (Studer), Senegaunis um 1050, Sannegannis 1097, Sanigaunis 1237, Sanegans 1248, Sanegaus 1249, Sanegaus 1257, Sargannes 1257, Sangans 1264, Sanegavils 1265, Sanegaunis 1275, Sanegans 1288, Sangans 1329, Sangantz 1???, Sarunegans 1538, Sandgans 1???, Santgans 1???, Sanganss 1???, Salgansz 1???; Deutung = Sargans erhielt sein 'r' erst nach 1200. Der 'Beleg' von Studer mit Saruncanes um 950 konnte die OGS nirgendwo in der weiteren Literatur finden. Damit werden alle Deutungsversuche, welche auf 'Sar-' beruhen hinfällig. Ein direkter Zusammenhangmit dem dortigen Flüsschen Saar (Saruna) ist kaum mehr gegeben. Herkunft und Bedeutung von Sargans sind bis heute nicht sicher zu deuten. Auch ein rekonstruiertes keltisches *Senekanos oder ein Zusammenhang mit dem Personenname Sanucus sind rein spekulativ (LSG 2005, 796). Auch der für Sargans rekonstruierte alte rätische Name *Saruncanusa ist hinfällig, da er offensichtlich auf dem von Studer erwähnten Beleg Saruncanes um 950 beruht. Ein rätisches Sargans hätte eher *Seneganusa heissen müssen.
- Säriswil BE, zu Wohlen bei Bern; historische Belege: Sereswile 1258, Serzewilere 1263; Deutung = 1. Weiler des Sero, 2. Weiler des Sarazenen = Serzo (Studer). Kommentar der OGS: Diese Deutungen aus dem Jahre 1896 sind rein spekulativ, speziell die zweite. Die erste hat den Mangel, dass es auf der Basis eines so späten Belegs fast nicht mehr möglich ist, den tatsächlichen Namen des alemannischen Ortsgründers zu ermitteln. Immerhin deutet die 1. Deutung aber in die richtige Richtung.
- Sarn GR, Bezirk Hinterrhein; historische Belege: Sarn 1156, Sarnis 1200, 1257, Sarnes 1296; Deutung = Die Deutung des Ortsnamens ist sehr unsicher. Man vermutet, dass er mit Sarnen OW, Serneus GR, Zernez GR und Sarnthein/Sarentino (Südtirol) namenmässig verwandt ist. Es gab angeblich in vorrömischer Zeit einmal ein Alpenvolk, welches 'Sarunetes' genannt wurde. Vielleicht bedeutet Sarn = Ort der Saruneter (LSG 2005, 797). Kommentar der OGS: In älteren Nachschlagwerken wird auch noch Sargans den Sarunetern zugeschlagen. Der grosse Brockhaus mit 24 Bänden von 2001 kennt die Saruneter aber nicht. Es ist somit auch denkbar, dass der Begriff sich ganz allgemein auf die Alpenbewohner bezog und nicht ein eigenes Volk darstellte. Auf einer alteuropäischen, indogermanischen Sprachbasis wären die Saruneter zu deuten als Leute, welche an einem fliessenden Wasser mit Geröll lebten, also entlang der grossen Bergflüsse. Sarn wäre dann zu deuten als 'Ort am Fliessgewässer'. Gleiches gälte dann für alle oben erwähnten, verwandten Orte. Diese Deutung läge nahe bei jener von Sonderegger.
- Sarnen OW; Hauptstadt des Kantos Obwalden; historische Belege: Sarnono vor 840, Sarnuna 1036, 1045, 1073, Sarnon 1090, Sarnen um 1213, Sarnon 1239, Sarne 1320, Sarnen 1320; Deutung = Die Deutung des Ortsnamens ist sehr unsicher. Man vermutet, dass er mit Sarn GR, Serneus GR, Zernez GR und Sarnthein/Sarentino (Südtirol) namenmässig verwandt ist. Es gab angeblich in vorrömischer Zeit einmal ein Alpenvolk, welches 'Sarunetes' genannt wurde. Vielleicht bedeutet Sarn = Ort der Saruneter (LSG 2005, 797). Kommentar der OGS: In älteren Nachschlagwerken wird auch noch Sargans den Sarunetern zugeschlagen. Der grosse Brockhaus mit 24 Bänden von 2001 kennt die Saruneter aber nicht. Es ist somit auch denkbar, dass der Begriff sich ganz allgemein auf die Alpenbewohner bezog und nicht ein eigenes Volk darstellte. Auf einer alteuropäischen, indogermanischen Sprachbasis wären die Saruneter zu deuten als Leute, welche an einem fliessenden Wasser mit Geröll lebten, also entlang der grossen Bergflüsse. Sarn wäre dann zu deuten als 'Ort am Fliessgewässer'. Gleiches gälte dann für alle oben erwähnten, verwandten Orte. Diese Deutung läge nahe bei jener von Sonderegger.
- Sarone TI, zu Cagiallo; Deutung = ?.
- Sarrayer VS, zu Bagnes; Deutung = vielleicht von altfranzösisch sarre = Schloss ?.
- Sarraz, La VD, Bezirk Cossonay; um 1050 gegründet als Schloss, Sarrata 1149, Saratam 1158, aput Saratam 1158, 1227, Sarrata 1186, Sarra 1227, Saratam 1228, La Sara 1236, Sarrée 1250, Sarreta 1273, Serrata 1344, 1379, Lassara 1427, Serrate 1453; Deutung = Enge, von lateinisch sarrata. Hier zwängt sich die Strasse zwischen Jura und Mormont durch (Schriftenreihe der Rentenanstalt/Waadt, 1987-93).
- Sarreyer VS, zu (?); Deutung = vielleicht von altfranzösisch sarre = Schloss ?.
- Sarzens VD, Bezirk Moudon; historische Belege: Sarningis 996-1017, Sarsens 1261, 1277, Sarcens 1453; Deutung = bei den Höfen der Leute des *Salizo, *Sarizo (LSG 2005, 798).
- Säss: Häufiger Orts- und Flurnamen in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Wohnsitz, von ahd. saza. Darf nicht verwechselt werden mit Saas.
- Sass, Sassé, Sassel, Sasset, Sasseneire, Saiss, Sces, Sax, Sex, Sassa, Sassi, Sasso, Sassello usw.: Häufiger Orts- und Flurname in der welschen und italienischen Schweiz, bedeuten stets Fels, Stein, von lateinisch saxum.
- Sauge, La VD, zu Cudrefin; Deutsch: Fehlbaum, Mundart: Felben; Deutung = beim Weidebaum, von Patois sauge, französisch saule, lateinisch salix. Der schriftdeutsche Name ist eine Fehldeutung, denn allemannisch nannte man die Weiden damals noch Felben. Der deutsche Ortsname ist somit namenmässig verwandt mit Felben TG.
- Saugealles, Les VD, zu Lausanne; historische Belege: Sageleys 1142, Les Sajales 1184, Sougeles 1199; Deutung = vielleicht zu Patois sauge = Weidenbaum.
- Sauges-prés-St. Aubin NE, zu St. Aubin; Deutung = Weidebäume, von Patois sauges (Attinger, Studer).
- Saulcy JU, Bezirk Delsberg; historische Belege: Sasis 1327, Sausil 1374, Sassy 1411; Deutung = bei den Weidebüschen, von lateinisch salix, salicetum, einer grösseren Ansammlung gleicher Bäume (LSG 2005, 799).
- Saules BE, Bezirk Moutier; historische Belege: Sales 1148, 1179, 1246, 1277, Saule 1394; Deutung = Weidebaum, von lateinisch salix (LSG 2005, 799).
- Saules NE; historische Belege: Sales 1269; Deutung = Weidebaum, von lateinisch salix.
- Sauley, Saules, Saulaz: Häufiger Orts- und Flurname im Welschland, bedeutet stets Weidebaum.
- Saulgy, Le FR, zu Siviriez; Deutung = ?.
- Saurenbach ZH, zu Männedorf; Deutung = Bach, dessen Fliessen durch moorige Stellen unterbrochen wird.
- Saurenmoos SG, zu Oberuzwil; Deutung = nasses Moor, das von einem Bach durchflossen wird, dessen Fliessen nur vereinzelt erkennbar ist, man denke an den Mundartausdruck "er versuuret".
- Saussaz VD; Deutsch: Sulz; Deutung = moorige Stelle oder salzige Stelle.
- Saussivue FR, zu Greyerz; historische Belege: Salsa Aqua 1235, 1296; Deutung = saures Wasser.
- Sauvabellin VD, zu (?); historische Belege: Silva beleni; Deutung = Wald des Sonnengottes Beal; vergleiche die häufigen Flurnamen auf Bergen und Hügeln in der Deutschschweiz, dem Elsass und in Süddeutschland. Sie haben jedoch mit den ebenso zahlreichen Gellen nichts zu tun, siehe dort! (Studer).
- Savien GR, zu (?); Rätoromanisch: Stussavia; historische Belege: Saviona, Saviena, Sepona (zwischen 9.-12. Jhd); Deutung = Fichtenwald, von lateinisch sapinus, keltisch sap (Studer). Der Ortsname ist namenmässig verwandt mit Savièse VS) und Savognin GR.
- Savièse VS, Bezirk Sitten; Deutsch: Zafiesch; historische Belege: Savisia 999, Saviesi 1200, Savisia 1224, apud Saviesi, apud Savyesi um 1250, Saviesia 1260, Saviesia 1304, Savesia 1306, Saviesy, Saviasi 1352, Savisy 1362, Savissia 1396, Savisia 1499; Deutung = der Ortsname von Savièse bleibt vorerst im Dunkeln (LSG 2005, 800).
- Savognin GR, Bezirk Albula: Deutsch: Schweiningen; historische Belege: Sueningin 1154, Swainingen 1154, Svanneng 1156, Sweningen 1157, Sweiningen 1160, Sweinig 1208, Swainigin 1282, Swainigen 1296; Deutung = der heutige Name Savognin ist eine literarisch gefärbte Italianisierung des seit 1154 überlieferen deutschen Namens zurück. Doch auch der alte deutsche Name ist bereits eine volksetymologische Deutung, um den ganz ursprünglichen und nicht mehr verständlichen Namen des Ortes begreifbar zu machen (LSG 2005, 801). Kommentar der OGS: In letzter Konsequenz muss unter der Annahme, dass das LSG richtig liegt mit seiner Vermutung, der ursprüngliche Name zumindest ähnlich geklungen haben wie Sueningin aus dem Jahre 1154. Welcher Sprache er zugeordnet werden muss, ist nirgends erwähnt, könnte aber bei der Deutung hilfreich sein.
- Savoise, Les GE, zu Genf; historische Belege: Servoises 1???; Deutung = ?
- Savoleyre, La FR, zu Cerniat; historische Belege: Savoleri 1295; Deutung = ?.
- Savosa TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Savoxa 1335, 1335, 1473, Savosa 1473; Deutung = der Ortsname hat vermutlich mit einem keltischen adjektiv zu tun, welches *segusiu, segusia = stark bedeutete. Es wäre auch an ein keltisches *sego zu denken mit der gleichen Bedeutung, jedoch mit der zusätzlichen lateinischen Endung -osus, war einen Überfluss von irgend etwas zum Ausdruck bringt (LSG 2005, 801). Diese Hinweise vermögen aber nicht, den Ortsnamen präzise zu deuten.
- Savuit VD, zu Lutry; Deutung = ?.
- Savusch GR, zu Cazis; DEutung = ?.
- Sax SG, zu Sennwald; historische Belege: Sacco 1139, Saxis 1200, Saches 1210, Sax 1235; Deutung = Fels oder Felspartie, von lateinisch saxum oder saxetum (Studer).
- Saxenstein GR, zu Obersaxen; Deutung = beim Felsen. Der Ortsname gibt den Begriff Felsen zweimal wieder.
- Saxeten BE, Bezirk Interlaken; historische Belege: Sachsaton 1344, Sachsatan 1349, Sachsaton 1349, Sachsatton um 1350, Sachsotten 1398, Sachseten 1488-1514; Deutung = felsiger Ort, von lateinisch *Saxetum (LSG 2005, 801).
- Saxonne VS, zu Ayent; Deutsch: Saxonna; Deutung = bei dem Felsen.
- Says GR, Bezirk Landquart; historische Belege: Seians 1222, Seygas 1333, Sayenss, Sazens 1358; Syus 1380, Sayes 1282, Syus, Saye 1383, Sayis 1902; Deutung = es ist nicht sicher, ob der Ortsname von einem Gattungswort oder einem Personenname gebildet wurde. Geht man von einem gattungswort aus, dann könnte es al 'Fettwiese' gedeutete werden, von lateinisch sagina. Geht man von einem Personenname aus, käme ein Seianus, Segianus in Frage, als wäre die Deutung 'Landgut des Seianus, Segianus als elliptische Bildung nur aus dem Personenname geformt (LSG 2005, 802).
- Scaiano TI, zu Caviano; Deutung = ?.
- Scairolo TI, zu Montagnola; Deutung = ?.
- Scareglia TI, zu (?); Deutung = ?.
- Sceut JU, zu Montmelon; Deutung = beim Felsen, Felsblock, einzeln stehender Felsen, von lateinisch saxum, altfranzösisch sasse (Suter).
- Sceut-Dessous JU, zu Glovelier; Deutung = beim Felsen, von lateinisch saxum (Suter).