Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 10 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Schaad Im, SO, zu Laupersdorf. Deutung = im Schachen, also bei den Flussauen. Im Schaad ist namenmässig verwandt mit Schattdorf UR und Schadau BE (Studer).
- Schächbühl LU, zu Ruswil. Deutung = Hügel mit schöner Aussicht , von Mundart: schäächen = schauen und Bühl.
- Schachen b. Herisau AR, zu Herisau. Deutung = Auenwald.
- Schachen b. Reute AR, zu Reute. Deutung = Auenwald.
- Schachen LU, zu Malters; Deutung = Auenwald.
- Schachen, Schächen, Tschachen: Häufiger Flur- und Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets dichtes Gehölz entlang einem Fluss oder einem See. Entlang der unteren Aare werden nebst dem Gehölz oft auch die vom Fluss regelmässig überschwemmten Böden als Schachen bezeichnet, von ahd. scahho = Auenwald.
Eine interessante Deutung erwähnt Studer, welcher meint, dass der Schachen seine Bezeichnung daher trage, dass in diesen Wäldern die Räuber = Schächer ihr Unwesen trieben. Er erwähnt das in seinem Buch von 1896 unter Schafmatt. Dieser Deutungsversuch gilt heute aber als veraltet.
Hingegen erwähnt Wikipedia gemäss Grimm eine weitere Bedeutung wie "Vorgebirge, Landzunge" beziehungsweise 'überhaupt ein zungenartiger Streifen. Schachen ist auch urverwandt mit altnordisch skagi 'Landzunge'. Man denke dabei an die dänische Stadt Skagen, die an einer Landzunge liegt.
- Schadau BE, zu Thun; Deutung = Aue am Flusswald, von ahd. scaho = Auenwald (Studer).
- Schaffhausen SH, Mundart: Schaffuuse, Französisch: Schaffhouse, Italienisch: Sciaffusa,Rätoromanisch: Schafusa; historische Belege: Scafhusun 1045, Scefhusin 1083, Scafhusa 1083, Scafhusa 1107, Scafhusin 1170, Scaphusam 1189, Schafhusen 1216, Schafusa 1222, Schaphusam 1240, Scafhusen 1241, Schaffhusam 1253; Deutung = zur Zeit ist es nicht möglich, eindeutig zu bestimmen, welches die korrekte Deutung des Ortsnamens ist. Hausen-Orte wurden mit einem Bestimmungswort gebildet, welches entweder ein Personenname oder ein Gattungswort war. Die OGS nennt hier die 5 am meisten genannten Deutungen:
1. von mhd. schaff = Fass, also Häuser eines Fassmachers (Gallmann, Sonderegger).
2. von scafa, scapha = Schiff, also Schiffhausen, weil man zur Umgehung des Rheinfalls sein Schäfchen = Schiffchen ans Trockene bringen musste. Dagegen spricht, dass Schafisheim AG früher ebenfalls Scafhusa hiess und es dort kein grösseres Fliessgewässer gibt.
3. bei den Schafhäusern (Idiotikon VIII, 349, Hubschmied). Oettli gibt dieser Deutung den Vorzug und verweist auf Schafhausen i. E.. Kein Beweis, aber ein Beleg sind die vielen Schaffhauser Flurnamen, welche einen Bezug zum Schaf haben. Oettli nennt Schafacker, Schafäcker, Schafftig, Schafwinkel. Ein weiterer Hinweis kommt von Schafisheim AG, das früher Scafhusa hiess. Die ältesten Schaffhauser Münzen zeigen einen Widder. Ein weiteres Beispiel ist Schaffert TG, mundartlich Schafferez (Studer, Rüeger, Nyffenegger & Bandle). Letztere deuten Schafferez als 'des Schafrates Hof'.
4. von Speer, Schaft (Röhricht, Schilf), also Schafthausen (Idiotikon VIII, 396).
5. bei den Häusern des *Skafo, *Skapho, einem germanischen Personennamen, welcher in den Referenzwerken allerdings nirgends auftritt.
Die Deutungen 1, 3 und 4 gelten heute als gleichermassen denkbar (LSG 2005, 803). Die OGS tendiert eher zu einer Deutung 'bei den Schafställen'.
- Schafhausen i. E. BE, zu Hasle-Rüegsau; Deutung = bei den Schafställen (Oettli).
- Schafis BE, zu Ligerz; Deutung = ?.
- Schafisheim AG; Rätoromanisch: Schafisa; Mundart: Schofise, Schofisse, Schafise, Schafisse; historische Belege: Schafhusen 1101-50, Scafhusea 1160, Scafusa 1261-64, Schafhusen um 1250, Schafusen um 1300, Schafhuse 1306, Schafissen 1594, 1623; Deutung = Der ursprüngliche Name von Schafisheim ist Schafhusen. Im Unterschied zu Schaffhausen ist hier die Deutung nicht umstritten. Die Deutung heisst somit 'bei den Schafställen (Zehnder, LSG 2005, 804).
- Schafmatt BL, zu (?); Mundart: Schofmet, Schofmatt; Deutung = Matte, wo Schafe weiden.
- Schafmatt SH, zu (?); Deutung = Schachenmatte, also Matte beim Auenwald.
- Schaftelen BE, zu Gadmen; Deutung = Ort, wo der Schachtelhalm gedeiht, von Mundart Chatzeschwanz, Schaftelhalm, Schaftele, Ribel.
- Schalchen ZH, zu Wildberg; hisstorische Belege: Scalchunmaracha 853, Sclachon 1223, Schalchen um 1274; = (Sumpfboden) des Stallknechts (Kläui & Schobinger), von ahd. scalc, skalk = Stallknecht, Diener, in älterer Mundart Schalch, ferner ahd. maracha = Sumpfboden.
- Schalkhausen SG, zu Kirchberg; Deutung = Häuser des Stallknechts, von ahd. scalc, skalk.
- Schalunen BE, Bezirk Fraubrunnen; historische Belege: Chaluna 1249, Schalune 1321, Schaluna 1321, Schalunen 1361, Tschalunen 1420, Schalunen 1487; Deutung = vom stufenweisen Fallen des Talbachs, aus lateinisch scala, rätoromanisch scalina, siehe auch Tschalun, Schöllenen!
- Schan SG, zu Wartau; Rätoromansich: Scana; Italienisch: Scana; historische Belege: Scanaua um 1050, Shan 1275; Deutung = bei der kleinen Sandbank, von lateinisch scamnum (Zopfi). Der Ortsname ist namenmässig verwandt mit Schaan FL und Schänis SG, Oberschan SG und wird auch immer wieder mit Schanfigg GR, S-chanf GR und Schnaus GR in Verbindung gebracht. Vermutlich handelt es sich aber nur um zufällige Ähnlichkeiten. Auch eine rätische Herkunft ist unwahrscheinlich, da dieses Volk im Unterengadin, im Nord- und Südtirol sowie im Trientinerland heimisch war.
- S-chanf GR, Bezirk Maloja; Deutsch: Scanfs; Mundart: Schkampf; historische Belege: Scaneues 1137-39, Shan 1297, Scanevo 1304, 1356, Scanef 1375, Schkamff 1541; Deutung = Bedeutung und Herkunft des Namens sind unbekannt (LSG 2005,775). Kommentar der OGS: Im ältesten historischen Belege schimmert der Begriff scana = Talgraben, Sandbank und Ähnliches durch, doch ist nicht sicher, ob diese Ähnlichkeit nur zufällig ist.
- Schanfigg GR: Alter Name von Castiel, heute Talschaft zwischen Chur und Arosa; Rätoromanisch Scanvetg; historische Belege: Scanavicus 766, Scanavicum 841; Deutung = die alten urkundlichen Namen bestätigen, dass Schanfigg früher ein Dorf war, denn die Deutung lautet: Dorf im (Tal)-Graben, von lateinisch scana = Graben, vicus = Dorf (Studer).
- Schangnau BE, Bezirk Signau; historische Belege: Schoengowe 1303-07, Schöngowe 1309, Schongow 1318, 1379, Schoengouwe 1420, Schangouw 1471, Schangow 1531, Tschangnaw 1577; ;; = schöner Gau oder schönes, fruchtbares Land am Wasser (Studer, LSG 2005, 804).
- Scharans GR, Bezirk Hinterrhein; Rätoromanisch: Scharons; historische belege: Schraunis 1200, Sciraunis 1246, Ciraunes 1270, Schirans 1281, Scherans 1308, Schrans 1308, Scharannes 1319, Schiraunes 1326, Schirans 1327, Schgeraunes 1337, Scharans 1371, Schzirauns 1375; Deutung = Die Deutung ist unsicher, vielleicht = Ahorn, von rätoromanisch aschier. Der Ort könnte namenmässig verwandt sein mit St. Antönien Ascharina (LSG 2005, 805).
- S-charl GR Deutsch: Scarl; Mundart: Dscharl; Deutung = wird mit St. Carl zu erklären versucht (Studer).
-Schärlig LU, zu Marbach; Deutung = bei den Höfen der Leute des Scarilo (Attinger).
- Scharmis BE, zu Schwarzenburg; Deutung = moorige, kotige, dreckige Stelle, von ahd. skarn und Mies = Moos (Oettli). Diese ältere Deutung dürfte heute überholt sein.
- Scharnachtal BE; Rätoromanisch: Valscära; historische Belege: Ort seit mindestens 1350 bezeugt; Deutung = Felsental, von rätoromanisch scära = Fels. Dieses Beispiel zeigt neben Schalunen und zahlreichen weiteren Ortsnamen im Kanton Bern, dass im bergigen Teil früher ein romanischer Dialekt gesprochen wurde.
- Schattdorf UR; Mundart: Schatteref; **Scahhothoruf; Sachdorf 1248, Schadorf 1249, Shachdorf 1258, Schachtorf 1270, Schattorf 1284, Schachtorf 1291, Schatorf 1295, Schachdorf 1358, Schattdoff 1462; Deutung = Schachendorf (Schachen = dichtes Gehölz entlang einem Fluss, auch als Auenwald oder einzeln stehendes Waldstück am Wasser bezeichnet). Interessant ist hier die mundartliche Aussprache von teref, die sich über 1200 Jahre zu halten vermochte und die man auch in luzernischen, aar- und thurgauischen Mundart antrifft und der idg. Form treb oder tref = Ort wo man sich trifft, dem keltischen deref und den ahd. thoruf (siehe Dielsdorf!) nahe kommt. Auch Treib am Urnersee, uraltes Zufluchtshaus der Schiffer bei Sturm, geht vielleicht bis auf diese Zeiten zurück, denn Treib und tref (irisch treibh (!), sprich tref) sind möglicherweise verwandt. Treib würde dann Haus (Treffpunkt) bedeuten, was eine etwas andere Erklärung wäre als die bisherige.
- Schattenhalb BE, Bezirk Oberhalsi; Deutung = Schattenberg (Oettli). Schattenhalb entstand 1834 aus Willigen, Geissholz, Falchern, und Lugen (LSG 2905, 805).
- Schatzalp GR, zu Davos; Deutung = ?.
- Schauberen (?) zu (?); Deutung = bei den Strohbündeln (Oettli).
- Schaubhaus BE, zu Buchholterberg; Deutung = Haus mit Strohdach, von Schauben = Strohbündel.
- Schaubigen ZH; zu Egg; historische Belege: Scowingin 1133, 1167, Schowingen 1296, Schöwingen 1529, Schaubingen 1667; Deutung = hat mit Schaub = Strohbündel nichts zu tun, auch nicht mit dem Personennamen Scouwo, sondern bezieht sich auf die schöne Aussicht, die man von hier aus hat, von ahd. scowon = schauen (Kläui & Schobinger).
- Schauenberg GR, zu Summaprada; Deutung = Berg mit schöner Aussicht.
- Schauenberg ZH, zu Schlatt; historische Belege: Scuniperc 850; Schowinberc 1245, Schowenberc 1260, Schauwenberg 1667; Deutung = von ahd scono = schön und perc = Berg, also Berg mit schöner Aussicht (Kläui & Schobinger).
- Schauenburg Bad BL, zu Liestal; Deutung = Burg mit schöner Aussicht.
- Schauenburg SO, zu Selzach; Deutung = Burg mit schöner Aussicht.
- Schauensee LU, zu Kriens; DEutung = Ort wo der See überschaut werden kann, anlog Schirmensee (Oettli). Nach Attinger gab es hier einen Wachtturm, der bereits 1308 zerstört worden ist, was den Deutungsansatz bestärkt.
- Schaufelberg ZH, zu Hinwil; historische Belege: Schuvilberg 1239, Schufelberg 1309; Deutung = benannt nach der schaufelförmigen Gestalt des Geländes (Kläui & Schobinger).
- Schaugen ZH, zu Hinwil; Deutung = Ort mit schöner Aussicht, von ahd. scowon (Kläui & Schobinger). Der Ort ist in den neuen Landeskarten nicht mehr genannt, lag aber etwa dort, wo heute die Weiler Lätten und Sack liegen.
- Scheftenau SG, zu Wattwil; Deutung = vielleicht von Schaftele = Schachtelhalm.
- Scheia GR, zu Flims; Deutung = ?.
- Scheibe BE, zu Saanen; Deutung = ?.
- Scheibe SG, zu Gams; Deutung = ebenes Gebiet.
- Scheiben AG, zu Vordemwald; Deutung = ebenes Gebiet, denkbar ist auch 'Ort, wo Feuerscheiben geschlagen wurden (Nyffenegger & Bandle).
- Scheichen (?) zu (?); Deutung = Pfähle oder Latten zum Bau von Zäunen (Oettli).
- Scheid: Manche Scheid-Orte sind ungedeutet, doch nicht alle. Dort wo es mit Grenze oder Abgeschiedenheit, Trennung usw. einen Zusammenhang gibt, kommt dieser als erstes infrage. Scheid-Orte treten ab etwa dem Jahr 1000 auf. Wenigert sicher zu deuten ist Scheid, wenn dieser Zusammenhang fehlt. Deutsche ON-Forscher vermuten, dass Scheid auch auf dem keltischen Wort "keiton" fussen könnte mit der Bedeutung von Wald oder Holz.
- Scheid GR, Bezirk Hinterrhein; historische Belege: Side 1101-1200, Schidis 1201-1300, Scheide 1290-98, Scheides 1301-1400, Scides 1337, Schede 1343, Scheid 1398, Schayd 1410; Deutung = der Ortsname ist ungedeutet (LS 2005, 805). Vielleicht im Sinne von abgeschiedener Ort?
- Scheid LU, zu Rain; Deutung = vielleicht im Sinne von abgeschiedenes Gehöft vom Dorf ?
- Scheidbach BE, zu Saanen; Deutung = Grenzbach (Oettli).
- Scheidegg BE, zu Hasle-Rüegsau; Deutung = der zwei Täler trennende Bergvorsprung bzw. die Höhe.
- Scheidgasse BE, zu Aeschi; Deutung = Grenzstrasse (Oettli).
- Scheidhalden LU, zu Horw; Deutung = Grenzabhang (Oettli).
- Scheidwald BE, zu Guggisberg; Deutung = Grenzwald (Oettli).
- Scheidweg SG, zu Straubenzell; Deutung = bei der Wegscheide.
- Scheidwegen SO, zu Hubersdorf; Deutung = bei der Wegscheide.
- Scheienholz (?) zu (?); Deutung = Umzäunter Wald, von Scheien = Latten, Pfähle (Oettli).
- Scheimatt LU, zu Willisau; Deutung = umzäunte Matte, von Scheien = Latten, Pfähle (Oettli).
- Scheiwil SG, zu Waldkirch; Deutung = bis heute fand sich in den einschlägigen Werken nur die bereits etwas ältere Deutung von Oettli: Weiler bei einer Umzäunung oder umzäunter Weiler, von Scheien = Latten, Pfähle (Oettli). Wil-Orte sind in der Regel meist ziemlich alt und gahen fast immer auf einen Personennamen zurück.
- Schell ZG, zu Unterägeri; Deutung = Ort, wo ein Zuchthengst = Schell gehalten wurde, Mundart-Form für Beschäler = Deckhengst (Oettli), von ahd. schelo.
- Schellenberg: Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bisher noch nicht befriedigend gedeutet, vielleicht Berg wo Zuchthengste gehalten werden, von ahd. schelo, Mundart: Schell (Idiotikon VIII, 556, Vollmanns Flurnamensammlung).
- Schelten BE, Bezirk Moutier; Französisch: La Scheulte; seit 1913 offiz. mit deutschem Namen; Deutung = der Ortsname ist bis heute ungedeutet. Es könnte sich von Schild herleiten im Sinne einer Beschreibung der dortigen Gegend (Abhänge) (LSG 2005, 806).
- Schenkenacker AG, zu Biberstein; Deutung = Acker des Schenk.
- Schenkon LU, Bezirk Sursee; historische Belege: Scenchofen 1173, Sceinkon 1178, Scainchon 1184-90, Schenchoufen 1223, Scheinchon 1240, Schenkon um 1292; Deutung = bei den Höfen der Leute des Schenk, von ahd. scenko, skenko = Schankwirt (Oettli).
- Scherli BE, zu Köniz; Ober- und Nierderscherli; Deutung = Hof des Scerilin?.
- Scherm SG, zu Wartau; Deutung = Schermen, Schutzhütte, von ahd. scerm.
- Schermen BE, zu Bolligen; Deutung = Schermen, Schutzhütte, verwandt mit dem Wort Schirm.
- Schernelz BE, zu Ligerz; Französisch: Cergnaux; historische Belege: Schernholz 1???; Deutung = ?.
- Scherwil FR, zu La Roche; Deutung = Weiler des Scher ?.
- Scherz AG, Bezirk Brugg; historische Belege: Shernitz 1240, Schernz 1273, Scharentz 1361, Schaertz 1467, Schertz 1495; Deutung = Scherz dürfte eine elliptische Fügung sein und Scarins Hof bedeuten. Ortsnamenbildungen dieses Typs gibt es in den Kantonen BE, AG, LU, SZ, OW in grösserer Zahl. Sie sind meist an der Endung -s, is, iz, -tz und -z zu erkennen, wie etwa Köniz, Sutz, Schötz, Kerns, Lauerz, Eriz usw. Siehe auch Entscherz BE. Scherz soll als Flurname im Seeland häufig vorkommen (LSG 2005, 806).
- Scherzingen TG, Bezirk Kreuzlingen; historische Belege: Scherzingen 1150, Scercingen 1254, Scherzingen 1279; Deutung = bei den Höfen der Leute des Scerzo (Nyffenegger & Bandle).
- Scherzligen BE, zu Strättligen; historische Belege: Scartilinga 763, Schercelingen 1???, Sierchelongen 1361, Scherzlingen 1895; Deutung = bei den Höfen der Leute des Scerco, Scercilo (OGS).
- Scheuer, Scheuern, Scheuren, Schür, Schüren, Schürli etc.: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Scheune.
- Scheuergraben FR, zu Heitenried; Deutung = Scheune bei einem Tobel.
- Scheunen BE, zu (?); Deutung = bei den Scheunen.
- Scheunenberg BE, zu Wengi bei Büren; Deutung = Berg mit Scheune.
- Scheuren BE, Bezirk Nidau; historische Belege: Schüren 1474, Schürenn um 1531, Schüren 1577, Scheüren 1773-74; Deutung = bei den Scheunen, von ahd. skura, skiura (LSG 2005, 807).
- Scheuren ZH , zu Maur; historische Belege: in Schüren 1664, by den Schüren 1667; Deutung = bei den Scheunen, von ahd. skura, skiura (Kläui & Schobinger).
- Schiers GR, Bezirk Prättigau/Davos; Romanisch Aschera; historische Belege: Scieres 1101, Scierc 1200, Shiers 1200, Ssiers 1209, Assiers 1213, Schiers 1224, 1275-82, Schiersch 1344, Ascher 1572; Deutung = beim Ahornbaum, von lateinisch acer, rätoromanisch aschier, ischi (Studer, RN II, 3, LSG 2005, 807). Der Ort ist namenmässig verwandt mit St. Antönien-Ascharina.
- Schiffenen FR, zu Düdingen; Obwohl Schiffenen direkt an der Sprachgrenze liegt, hat es keinen ehemaligen oder gar offiziellen französischen Namen. Vermutlich war der Ort dazu zu klein. Wollte man den Ortsnamen übersetzen, so ergäbe sich 'près l'embarcadère'. Deutung = Schiffenen leitet sich ab von Schipfe und bedeutet 'bei der Schiffsanlegestelle'. Das Wort Schipfe oder Schüpfe stammt von ahd. sciffa, scipfa. Der dort früher in die Saane mündende Schiffenenbach hiess auf der Siegfriedkarte von 1881 'im Graben', wie manch' anderer Bach in der Gegend auch. Dieser Bach war vor dem Bau der Staumauer im Jahre 1959 noch gut 1.7 km lang, mündete in der Flur Löhle in die Saane und hatte seine Quelle bei der Flur Brandächer. Heute ist er bis zur Unterquerung der Strasse nach Schiffenen eingedolt. Die Höhenlinien auf der Karte und die Vertiefung in der Landschaft zeigen noch deutlich den den alten Verlauf des Baches und den Ort der früheren Quelle. Schiffenen ist namenmässig verwandt mit Schüpfheim LU (Idiotikon VIII, 1063, LSG 2005, S. 816).
- Schild OW, zu Kerns; Deutung = 1. ganz allgemein ein Stück Land, 2. vielleicht auch von der Form des Geländes (Abhänge) her zu erklären (Oettli).
- Schild SG, zu Quarten; historische Belege: Schilt 1???; = 1. ganz allgemein ein Stück Land, 2 vielleicht auch von der Form der Gegend (Abhänge) her zu erklären (Oettli).
- Schiltwald AG, zu Schmidrued; Deutung = vielleicht Schutzwald (?).
- Schiltwald BE, zu Lauterbrunnen; Deutung = vielleicht Schutzwald (?).
- Schimberg LU, zu Hasli; Deutung = beschützender Berg (?).
- Schindellegi BE, zu Rötenbach; Deutung = Lagerstelle für Schindeln.
- Schindellegi SZ, zu Feusisberg; Deutung = Lagerstelle für Schindeln (Studer) oder dann Verzäunung aus Schindeln auf einer Weide als Sperrvorrichtung an einem Weidezaun (Bächtold).
- Schindleren BE, zu Höfen; Deutung = bei den Stellen im Wald, wo Schindeln hergestellt wurden (?).
- Schindlet ZH, zu Bauma; historische Belege: uffm Schindlet 1667; Deutung = Ort wo Schindeln hergestellt werden (Kläui & Schobinger).
- Schinznach Bad AG, Bezirk Brugg; der Ort hiess bis 1937 Birrenlauf; historische Belege: Biralophon 1101-50, Pirlophon 1101-50, Birolof 1254, Birreloft 1254, Birelouf um 1273, Birchenlof 1281, Birelog 1301-50, Birolaf, Birolf 1361; Deutung = Stromschnelle (Laufen) bei den Birken oder Stromschnellen bei Birr (LSG 2005, 807). Mehr dazu siehe unter Birrenlauf! Für die Deutung von Schinznach Bad siehe unter Schinznach Dorf!
- Schinznach Dorf AG, Bezirk Brugg; historische Belege: Schincenacho 1189; = Landgut des *Scentinius (LSG 2005, 807).
- Schipf, zu Herrliberg; historische Belege: Schüpfi 1398, an der Schipf 1667; Deutung = Uferverbauung (Kläui & Schobinger). Kommentar der OGS: Für die Schipfe gibt es mehrere Deutungen: Jene von Krahe, der sie als Querbach sieht und jene von Kläui & Schobinger, welcher sie als Uferverbauung sieht. Der älteste bisher aufgefundene Beleg von 1398 lautet auf Schüpfi, was auch an eine Wasserschöpfi erinnert. Studer deutete Schipf 1896 noch als Schifflände. Die Deutung von Schiffenen FR, Schipf ZH und Schipfe ZH sind damit noch nicht ganz eindeutig gesichert.
- Schipfe ZH zu Zürich; Deutung = Querbach, von ahd. sciffa, mhd. schipfes = quer (Krahe).
- Schirmensee ZH, zu Hombrechtikon; historische Belege: Schirmense 1304-08; Deutung = 1. vielleicht Ort, wo von einer römischen spacula aus der Seeweg (Rapperswil-Zürich) überwacht (beschützt) wurde (F. Keller, Kläui & Schobinger), 2. aus dem Satznamen "Schirm den See!" entstanden (Oettli). Eigentlich sagt Deutung 2 lediglich aus, wie der Ortsname entstanden ist, denn im Prinzip stimmen beide Deutungen überein.
- Schlad, Schlatt: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets flachers Sumpfland (Idiotikon IX, 762).
- Schlans GR, Bezirk Oberwald; Mundart: Schlantz; historische Belege: Selauno 765, Sclaunum 766 (Lesefehler?), Slaunes 1185, Slaunes 1220, Slauns 1228, Sellaunis 1258, Sillaunes 1270, Sellauns, Schlans 1275, Selansium 1327, Sylans 1358, Sclauns 1377, Schlantz, Schlans um 1600; Deutung = Herkunft und Bedeutung von Schlans sind unbekannt (LSG 2005, 808).
- Schlappina GR; Rätisch: *Saluvuna; Deutung = Tannenwald, von silva pina (Studer). Eine neuere Deutung konnte die OGS bisher nicht finden.
- Schlarina SG; vermutlich Wüstung oder dann unerkannt unter neuem deutschen Namen existierender, ehemals rätoromanischer Ort am Rorschacherberg SG. Da Celerina, mit dem es namenmässig verwandt ist, als Wildbach gedeutet wird, könnte der gesuchte Ort bei einem der grösseren Bäche zu suchen sein und zwar eher in tieferer Lage, um dem Wildbach gerecht zu werden (OGS).
- Schlatt, Schlatten, Schlattli, Schlätteren, Schletteren, Schlatter: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet zum einen Bodensenke, Schilfrohr, Röhricht oder Riedgras. Nyffenegger & Bandle weisen auch darauf hin, dass es das Wort auch im Altenglischen als slead und im heutigen Englisch als slad, slade gibt, dort stets mit der Bedeutung Tal, Mulde, Abhang, Bodensenke verbunden ist. Auch im Isländischen gibt es das Wort als slöÄ?ur, ebenfalls mit der Bedeutung Bodennsenke. Die Bedeutung Schilfrohr, Röhricht, Riedgras scheint damit nur eine Sekundärbezeichnung zu sein. Kläui & Schobinger deuten Schlatt mit Abhang und/oder Ort mit Schilfrohr. Gemäss ihnen wäre das Schilfrohr stets auch mit gemeint.
- Schlatt-Haslen AI, zu Appenzell; historische Belege Schlatt: Slatte um 1200, Schlatt 1576; historische Belege Haslen: Hasle 1588, Hasslen 1590, 1593; Deutung Schlatt = Bodensenke mit Schilfrohr, Röhricht (Idiotikon IX, 761), Deutung Haslen = bei den Haselstauden (LSG 2005, 809).
- Schlatt bei Leuggern AG, zu Leuggern; Deutung = Bodensenke mit Schilfrohr, Röhricht.
- Schlattingen TG, zu Basadingen; historische Belege: Slattingarro marcho 897, Slattingaro 900, Slatinga 962; Schlattingen 1263; Deutung = bei den Höfen der Leute, die in der Bodensenke wohnen oder bei den Höfen der Leute, die von Schlatt stammen (Nyffenegger & Bandle). Die älteste Deutung Slattingarro marcho bedeutet wörtlich 'den Schlattingern ihr Sumpf'.
- Schleif, Schleife, Schleipfe, Schleipfet, Schliff, Schlipf, Schlyffi Orts- und Flurname der deutschen Schweiz, bedeutet eine Stelle, wo der Schnee oft rutscht, wo die Erde rutscht, wo geschliffen wird oder wo man Holzprügel oder Stämme zu Tal gleiten liess, von ahd. slifan.
- Schleinikon ZH, Bezirk Andelfingen; historische Belege:Slinikofen 1113, Slininchova um 1150, Slininkon 1289, 1322, Schlininkon 1306, Slinikon 1321, 1380, Schlinikon 1463, 1566, Schlynicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Slino (Kläui & Schobinger, LSG 2005, 809).
- Schleipfe AG, zu Strengelbach; Deutung = bei der Holzschleipfe, einer Vorrichtung zum Holztransport, von ahd. sleipfa.
- Schleipfe ZH, zu Hombrechtikon; Deutung = bei der Holzschleipfe.
- Schleitheim SH; Mundart: Schlaate; historische belege: Iuliomago 301-400, Sleitheim 995, Sleithein 1242, Slaithein 1259, Slatthein 1250, Schlaithain 1275, Schlaithaim 1299; Deutung Schleitheim = beim schiefen Haus, von mhd. sleite = schief, geneigt. Deutung von Iuliomagus = Juliusfeld (LSG 2005,810). Eine alte Sage erzählte, dass bei Schleitheim einmal eine grosse Stadt gelegen habe, die Staufen = Felsenhügel geheissen haben soll. Die Sage stammt offenbar aus einer Zeit, als es noch sichtbare Spuren dieser Stadt gegeben hat. Sie führte die Forscher nach langer Suche zum Ziel und zur Wiederentdeckung von Iuliomagus und belegt hier nur zu deutlich, dass solchen Sagen zumindest nachgegangen werden muss.
- Schlempen (?) zu (?); Deutung = schmaler Ackerstreifen (Oettli).
- Schleumen BE, zu Mötschwil; Deutung = feuchter, lehmiger Boden (Hubschmied).
- Schlierbach BE, zu Fahrni; Deutung = der Bachname ging sekundär auf den Ort über. Der Bachname bedeutet schlüpfrig-schlammig-lehmiges Fliessgewässer mit viel Geröll.
- Schlierbach LU, Bezirk Sursee; historische Belege: Slierbach 1184-90, 1295, Nidrenslierbach 1324, Nidrenschliesbach 1346-47; Deutung =der Bachname ging sekundär auf den Ort über. Der Bachname bedeutet schlüpfrig-schlammig-lehmiges Fliessgewässer mit viel Geröll. (LSG 2005, 810).
- Schlieren ZH, Bezirk Dietikon: historische Belege: Sleiron 828, Slierra 1101-22, Slirren 1218, Slirron 1227, Slierrun 1245, Slierron 1259. Slieron 1264, Slierren 1310, Schliern 1366, Schlierren 1376; Deutung = Ort bei einem schlüpfrig-schlammig-lehmigen Bach mit viel Geschiebe, von ahd. sclier, mhd. slier = Lehm, Schlamm (Kläui & Schobinger, Idiotikon IX, 638, LSG 2005, 810).
- Schlieren-Rütiberg OW, zu Alpnach; Deutung = beim Geröll führenden Fluss (grosse Schliere). Der Name des Wildbaches basiert auf dem ahd. und mhd. Wort slier, deutsch Schliere, was schlüprfiges Gemenge von Mergel, Sand und Kies bedeutet (LSG 2005, 810).
- Schliern bei Köniz BE; Deutung = Ort bei einem schlüpfrig-schlammig-lehmigen Bach mit viel Geschiebe.
- Schloss AR, zu Herisau; Deutung = beim Schloss oder bei einem befestigten Ort.
- Schloss SG, zu Nierderhelfenschwil; Deutung = beim Schloss oder bei einem befestigten Ort.
- Schlossrued AG, Bezirk Kulm; historische Belege: Ruodan 1101-50, Ruoda 1217-22, Ruoda 1227, Ruodach 1248, Ruode 1269, Ruodaun 1332, Ruod um 1390, 1520; Deutung = Ausgangspunkt für die drei Rued-Orte ist das Flüsschen Ruederche, welches früher Ruederach hiess, was man als aufgerührt, aufgewühlt oder aufgewirbelt verstehen kann. Ein anderer Deutungsansatz wäre auch eine Bildung mit dem Personenname Ruodhere, Ruodere. Die Herren von Ruoda sind seit etwa 1300 belegt. Personenname ais dem AlIn diesem Falle hätte aber das Flüsschen Ruederche seinen Namen von diesen Herren erhalten haben müssen, was angesichts dessen Grösse eher unwahrscheinlich ist. Grössere Fliessgewässer tragen meist sehr alte Namen. Doch ganz ausschliessen kann man es nicht. Wegen der relativ spät einsetzenden historischen Belege für die Rued-Orte kann nicht sicher entschieden werden, welche der beiden Deutungen die Zutreffende ist (LSG 2005, 810). Schloss ist derjenige Ort im Tal, wo das Schloss steht. Schlossrued hat ein Pendent im Welschland: Val-de-Ruz NE heisst auf deutsch Bodenrued oder Rudolfstal. Auch hier ist mit Rued entweder der Bach, im Patois ruz oder dann der Personenname Rudolf gemeint. Zugleich eröffnet sich damit die Diskussion, ob ruod nicht auch ein altes Wort für Bach sein könnte, analog ruz = ruisseau (OGS).
- Schlosswil BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Wilare 1146, Wilere 1239, Wiler 1242, Wyle 1345, Wiler 1359, Wyl 1531; Deutung = der ursprüngliche Name von Schlosswil lautete Wiler, später Wil. Der Zusatz Schloss- wurde erst 1902 eingeführt und bezieht sich auf ein Schloss in Konolfingen. Er wurde zur besseren Unterscheidung von anderen Wil-Orten in der Schweiz eingeführt (LSG 2005, 811).
- Schlucht, Schluchti, Schluchli, Schluch, Schluchen, Schluh, Schluhen, Schlüheli, Schluen, Schluck, Schluocht, Schluecht, Schluochten: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, in Vorarlberg, Baden-Württemberg und im Elsass, von ahd. sluoht, hielt sich aber primär in den Mundarten in zahlreichen Formen. Bedeutet enge Wasserrinne.
- Schlucht BE, zu Grindelwald; Deutung = Ort bei einer engen Wasserrinne, Talenge.
- Schlucht GR, zu Churwalden; Deutung = Ort bei einer engen Wasserrinne, Talenge.
- Schlucht SG, zu Nesslau; Mundart: Schluche; Deutung = Ort bei einer engen Wasserrinne, Talenge.
- Schlucht VS, zu Ried; Deutung = Ort bei einer engen Wasserrinne, Talenge.
- Schluein GR Bezirk Oberwald; Deutsch: Schleuis, Schlöwis; historische Belege: Alevenoce 766 (Studer), Levenoce 1??? (Studer), ferner 1298 als Sluwen, Schlewis 1321, Slewen (korrigierte Schreibweise) 1321, Slewis (korrigierte Schreibweise) 1322, Schlöwis 1350, Sleuwen vor 1500, Schluein 1572; Deutung = Herkunft und Deutung des Namens Schluein sind unbekannt. Die Endung -ein lässt darauf schliessen, dass der ursprüngliche Ortname das lateinische Suffix -enu trug, welches von einem nicht mehr erkennbaren Personennamen herrühren könnte (LSG 2005, 811). Die frühesten von Studer erwähnten Ortsnamen Alevenoce und Levenoce scheinen einen anderen Ort zu betreffen, konnten bisher aber noch keinem zugeteilt werden.
- Schluocht ZG, zu Cham; Deutung = Ort bei einer engen Wasserrinne, Talenge.
- Schluss SG, zu Grabs; Deutung = ?.
- Schmalenegg BE, zu Trachselwald; Deutung = Ort beim schmalen Bergvorsprung.
- Schmalzgrub (?) zu (?); Deutung = ertragreicher Acker (Oettli). Der Ort bekam seinen Namen sekundär von einem Flurnamen. Dieser ist im übertragenen Sinne zu verstehen (OGS).
- Schmelzberg ZH, zu Zürich; historische Belege: Snellisberch 1225; Deutung = Berg des Snell (Oettli, Gujer & Saladin).
- Schmerikon SG, Bezirk See; Mundart heute Schmärike, Schmerike, Schmerkne; historische Belege: Smarinchova 741, Smarinchoven 1045, Smarinchon 1150, Smarincon 1178, Smerinchon 1221-38, Smaerinkon vor 1254, Smerigkon 1363; Deutung = bei den Höfen der Leute des Smaro (Studer, LSG 2005, 811).
- Schmidberg AG, zu Böttstein; Deutung = Berg des Schmied, als Beruf oder als Personenname, je nach Ortsgründungsjahr.
- Schmidberg SG, zu Wattwil; Deutung = Deutung = Berg des Schmied, als Beruf oder als Personenname, je nach Ortsgründungsjahr.
- Schmiden SG, zu Oberhelfenschwil; Deutung = bei den Schmieden.
- Schmidenbach SG, zu Wattwil; Deutung = des Schmieden Bach oder Bach des Schmieds, als Beruf oder als Personenname, je nach Ortsgründungsjahr.
- Schmidigenhäusern VS, zu Binn; Deutung = bei den Häusern des Schmidigers. Dies ist ein Beispiel, dass Ingen-Ort noch bis in die neuere Zeit hinein gegründet wurden, daher entfällt hier der Zusatz "bei den Höfen der Leute" (Oettli).
- Schmidigen-Mühleweg BE, zu Walterswil; Deutung = bei den Familien Schmied. Dies ist ein Beispiel, dass Ingen-Ort noch bis in die neuere Zeit hinein gegründet wurden, daher entfällt hier der Zusatz "bei den Höfen der Leute" (Oettli).
- Schmidrüti ZH, zu Turbenthal; historische Belege: Schmidrüti 1374; = Rodung des Schmid (Kläui & Schobinger).
- Schmidshof TG, zu Bussnag; historische belege: Schmidhofen 1377, Schmieds Hof 1505; Deutung = Hof der Familie Schmid.
- Schmidtmoos BE, zu (?); historische Belege: Ze Smitten 1350; DEutung = zur Schmiede, später beim Moor des Schmied.
- Schmiedhausen AR, zu Herisau; Deutung = bei den Häusern des Schmied (Oettli).
- Schmiedrued AG, Bezirk Kulm; Mundart Schmedrued; historische Belege: Ruodan 1101-50, Ruoda 1217-22, Ruoda 1227, Ruodach 1248, Ruode 1269, Ruodaun 1332, Ruod um 1390, 1520; Deutung = Ausgangspunkt für die drei Rued-Orte ist das Flüsschen Ruederche, welches früher Ruederach hiess, was man als aufgerührt, aufgewühlt oder aufgewirbelt verstehen kann. Ein anderer Deutungsansatz wäre auch eine Bildung mit dem Personenname Ruodhere, Ruodere. Die Herren von Ruoda sind seit etwa 1300 belegt. In diesem Falle hätte aber das Flüsschen Ruederche seinen Namen von diesen Herren erhalten haben müssen, was angesichts dessen Grösse eher unwahrscheinlich ist. Grössere Fliessgewässer tragen meist sehr alte Namen. Doch ganz ausschliessen kann man es nicht. Wegen der relativ spät einsetzenden historischen Belege für die Rued-Orte kann nicht sicher entschieden werden, welche der beiden Deutungen die Zutreffende ist (LSG 2005, 810). Schmiedrued ist derjenige Ort im Tal, wo die Schmiede steht. Schmiedrud hat ein Pendent im Welschland: Val-de-Ruz NE heisst auf deutsch Bodenrued oder Rudolfstal. Auch hier ist mit Ruod entweder der Bach, im Patois ruz oder dann der Personenname Rudolf gemeint. Zugleich eröffnet sich damit die Diskussion, ob ruod nicht auch ein altes Wort für Bach sein könnte, analog ruz = ruisseau (OGS).
- Schmitten GR, Bezirk Albula; Rätoromanisch: Farrera; historische Belege: Schmitten 1370-1424, Schmiten 1447, 1480; Deutung = bei der Schmiede, gegründet als Walsersiedlung. Auch der rätoromanische Name bestätigt die Deutung (LSG 2005, 812).
- Schmitten FR, Sensebezirk; Französisch Les Forges, Les Favarges; historische Belege: Smitton 1242, Schmitten 1581; Deutung = bei der Schmiede. Auch der französische Name bestätigt die Deutung (LSG 2005, 812).
- Schmitten GR, zu Seewis; Deutung = bei der Schmiede.
- Schmitten SG, zu Benken: Deutung = bei der Schmiede.
- Schmittenbach ZH, zu Fischenthal; Deutung = der Ort bekam seinen Namen sekundär von einem Bach. Dieser ist zu deuten als Bach, wo eine Schmiede stand.
- Schmitter SG, Diepoldsau; Deutung = der Ort wurde sekundär nach einer Flur benannt, vermutlich einem Acker, welcher nach dem Beruf des Besitzers benannt wurde (OGS).
- Schmocken BE, zu Beatenberg; Deutung = auf den Familiennamen Schmocker zurückzuführen als elliptische Bildung nur mit dem Familiennamen.
- Schnabel (?) zu (?); historische Belege: Snevlin ??? (Meyer); Deutung = schmaler Ackerstreifen (Oettli). Kommentar der OGS: Schnabel hiess ahd. snabul, snabel, mhd. snabel. Snevlin dürfte somit eine Diminutivform in einer Schreibweise aus der Zeit vor dem Jahr 1000 sein. Der von Oettli erwähnte Ort konnte in der Schweiz nicht aufgefunden werden und dürfte vermutlich nur ein Flurname sein.
- Schnädt, Schneit, Gschneit : Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets in den Wald geschlagene Schneise, auch Durchhau genannt.
- Schnäls SG, zu Flums; Deutung = ?.
- Schnarzen LU, zu Ettiswil; Deutung = ?.
- Schnasberg ZH, zu Elsau; historische Belege: Schnatzberg 1467, Schnassberg 1551, Schnossberg 1667; Deutung = 1. vielleicht herausgeputzter Ort auf dem Berg, von mhd, snatzen = herauputzen oder snatz = Kopfputz (Kläui & Schobinger), 2. vom Mundart-Ausdruck Schnaase = Schneise, welcher bereits thurgauisch klingt. Weitere Schneisen-Flurnamen ganz in der Nähe! (Oettli). Deutung 1 dürfte eher zutreffen.
- Schnaus GR, Bezirk Oberwald; historische Belege: Scannaues 101-50, Sanas 1358, Schnans 1446, Snaz 1447, Stnaws, Schnaws 1480, Schnauss 1536, Schnaus 1576; Deutung = Deutung und Herkunft des Ortsnamens sind unbekannt (LSG 2005, 775). Kommentar der OGS: Der Ortsname scheint namenmässig verwandt zu sein mit Schaan FL und Schänis SG, Oberschan SG und wird auch immer wieder mit Schanfigg GR und S-chanf GR in Verbindung gebracht. Vermutlich handelt es sich aber nur um zufällige Ähnlichkeiten. Auch eine rätische Herkunft ist unwahrscheinlich, da dieses Volk im Unterengadin, im Nord- und Südtirol sowie im Trientinerland heimisch war.
- Schneckenberg AG, zu Oftringen; Deutung = Hügel mit Weinbergschnecken, früher eine beliebte Fastenspeise (Egel).
- Schneckenberg LU, zu Winikon; Deutung = Hügel mit Weinbergschnecken.
- Schneckenrain LU, zu Schongau; Deutung = Abhang mit Weinbergschnecken.
- Schneisingen AG, Bezirk Zurzach; historische Belege: Sneisanwang 839, Sneisanvanc vor 1100, Sneisanc 1120, Snesanc 1166, Snesang 11??, Sneisang 1291, Snaisanch 1300, Sneysang 1325, Sneisang um 1488, Schneisingen 1597; Deutung = Waldschneise beim Wiesenhang, von ahd. sneita, snidan = schneiden oder von ahd *snaisa = Schneise (LSG 2005, 812). Schneisingen ist somit kein echter Ingen-Ort.
- Schneisingen GL, zu Näfels; Deutung = Waldschneise am Wiesenhang mit gleicher Erklärung wie Schneisingen AG.
- Schneit, Schneitli, Gschneit Häufiger Flur- und Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets urbar gemachte Schneise im Wald.
- Schneit SG, zu Nesslau; Deutung = bei der in den Wald gehauenen Schneise.
- Schneit ZH, zu Altikon; Deutung = bei der in den Wald gehauenen Schneise (Kläui & Schobinger).
- Schneitberg ZH, zu Hagenbuch; Deutung = in den bewaldeten Hügel gehauene Schneise (Kläui & Schobinger).
- Schneitershaus BE, zu Oberbalm; Deutung = ?.
- Schnellberg TG, zu Märstetten; historische Belege: Schnelberg 1550, Schnellberg 1593; Deutung = Berg(hof) der Familie Schnell.
- Schnepfenmoos BE, zu Rüschegg; = Ort bei einem Moor, wo Sumpfschnepfen leben.
- Schnepfenwinkel AG, zu Safenwil; Deutung = vom Dorf abgelegener Ort, wo Schnepfen leben. Winkel ist sinnbildlich als abgelegen vom Dorf zu verstehen.
- Schnerlen LU, zu Escholzmatt; Deutung = Ort wo Sperber nisten, von mundartlich Schnerl oder Schnerle.
- Schnerzenbach BE, zu Ochlenberg; Deutung = lauter, dröhnender Bach (Idiotikon IX, 1328).
- Schnezenschachen BE, zu Rüderswil; Deutung = Auenwald, in welchem viel Kleinholz herum liegt.
- Schnottwil SO, Bezirk Bucheggberg; Mundart: Schnottu; historische Belege: Snotenwiler 1264, Snotwilere vor 1300, Snotwile 1300, Snottwil 1377, Schnottwil 1389; Deutung = Weiler des Snoto (LSG 2005, 813).
- Schnürlen SZ, zu Sattel; Deutung = vielleicht beim Hof des Schnüriger.
- Schnurrberg ZH, zu Turbenthal; historische Belege: Schnurrenberg 1345, Snurrenberg 1383, Schnurrberg 1667, Schnurrenberg 1714; Deutung = Berg mit rauschendem Wald, von mhd. snurren (Kläui & Schobinger).
- Schnurrenmühle BE, zu Mühleberg; Deutung = bei der rauschenden Mühle.
- Schochenmühle ZG, zu Baar; Deutung = Mühle eines Schoch.
- Schocherswil TG, zu Zihlschlacht; Deutung = Weiler eines Schochers . Schoch war früher ein anderes Wort für Bauer und hatte die Bedeutung von auftürmen, aufschichten, von mhd. schochen. Gemeint waren damit die Heuhaufen (Nyffenegger & Bandle). Im Wort Schober (Heubühne) und im Schöchli (Heuhaufen) sind die Wörter noch heute anzutreffen.
- Schöfflisdorf ZH, Bezirk Dielsdorf; historische Belege: Schefelsdorf 1265-87, Schephelsdorf 1285, Scheffelsdorff 1308,Scheffilsdorf 1310, Schoefelsdorf 1331, Schöflisdorf 1501, Schöfflisdorf 1548; Deutung = Dorf des Schöffen, von ahd. sceffeno. Im Wort Schöffengericht hat das Wort bis heute überlebt und bedeutet Richter, der urteilt (Kläui & Schobinger, Kluge 2002, 822).
- Schöftland AG; Bezirk Kulm, Mundart: Schöftle; historische Belege: Schoftelanc 1220, Scheftlanch 1241, Scheftela 1254, Schoflach 1254, Schopflanc 1266, Sheftelanch 1268, Scheftenlon 1281, Scheftlan 1286, Schoeptela 1288, Scheftilang 1289, Schoeflanc 1292, Scheflanch 1295, Scheftlank 1303-08, Scheflach 1306, Schoeflang, Schoeftlang 1307, Scheftlen 1361, Schefflon 1390, Schoefftan 1539; Deutung = Wiesenhang mit Schachtelhalm, von Mundart Schaftele (Oettli, LSG 2005, 813). Der Ausdruck Schaftele ist urverwandt mit englisch to shave und Mundart schabe für deutsch reiben.
- Schollenberg ZH, zu Flaach; historische Belege: Schollinberc 1258, Schollenberch 1264, Schollenberg 1295; Deutung = Berg des Schollen (Kläui & Schobinger, Meyer). Scholl ist der Übername eines Adelsgeschlechtes, von mhd. scholle = Ackerscholle, Brocken.
Schöllenen UR, zu Göschenen; Deutung = Felsen, Felsstufen, treppenförmige Felsstufen, von rätoromanisch scaliones, italienisch scoglio, scalina; das obere Urnerland war früher rätoromanisches Siedlungsgebiet.
- Schomatten SG, zu Wattwil; Deutung = schöne Matte (Oettli). Noch heute heisst es auf St. Gallisch 'schöö' und nicht schön.
- Schönau AR, zu Urnäsch; Deutung = schöne Flussaue.
- Schönau BE, zu Bern; Deutung = schöne Flussaue.
- Schönau SG, zu Kaltbrunn; Deutung = schöne Flussaue.
- Schönau SG, zu Jona; Deutung = schöne Flussaue.
- Schönau SG, zu Kirchberg; Deutung = schöne Flussaue.
- Schönau ZH, zu Hittnau; Deutung = schöne Flussaue.
- Schönau ZH, zu Zürich-Seebach; historische Belege: Schönau 1947; Deutung = bei den schönen (ehemaligen) Auen an den Buchholz- und Buchwiesenweihern. Der Name ist hier nicht historisch, sondern um 1947 selbstgewählt, aber doch mit Blick etwa 30-50 Jahre zurück.
- Schönbächli SZ, zu Einsiedeln; Deutung = beim schönen Bächlein.
- Schönbaumgarten BE, zu (?); Deutung = beim schönen Baumgarten. Der Ort ist namenmässig verwandt mit Schönenbaumgarten TG.
- Schönberg FR, zu Freiburg; Deutung = Ort mit schöner Sicht auf die Stadt.
- Schönbrunn ZG, zu Menzingen; Deutung = benannt nach einer guten Quelle.
- Schönbrunnen BE, zu Rapperswil BE; Deutung = bei der schönen Quelle.
- Schönbühl BE, zu Urtenen; Deutung = Hügel mit schöner Aussicht.
- Schönbühl BE, zu Thun; Deutung = Hügel mit schöner Aussicht.
- Schonegg BE, zu Sumiswald; Deutung= schöner Bergvorsprung, von ahd sconi.
- Schonegg BE, zu Grindelwald; Deutung = schöner Bergvorschrung.
- Schönegg BE, zu Bern; Deutung = Bergvorsprung mit schöner Sicht.
- Schönegg BE, zu Burgistein; Deutung = Bergvorsprung mit schöner Aussicht.
- Schönegg NW, zu Emmeten; historische Belege: Blatti 1???; Deutung = früher vermutlich 'bei der Steinplatte', später 'Bergvorsprung mit schöner Aussicht'.
- Schöneich LU, zu Roggliswil; Deutung = schöner Eichenwald.
- Schöneich ZH, zu Wetzikon; Deutung = schöner Eichenwald.
- Schöneich ZH, zu Zürich-Schwamendingen = schöner Eichenwald.
- Schönenbach SG, zu Gommiswald; Deutung = beim schönen Bach.
- Schönenberg a.d.Th. TG, zu Neukirch; Deutung = Berg mit schöner Aussicht.
- Schönenberg AG, zu Bergdietikon; Deutung = Berg mit schöner Aussicht.
- Schönenberg SG, zu Mosnang; Deutung = Berg mit schöner Aussicht.
- Schönenberg SG, zu Wattwil; Deutung = Berg mit schöner Aussicht ins Toggenburg.
- Schönenberg ZH, zu Horgen; neuer Ortsname seit 1703, hiess früher Geissfehren; historische Belege: Geissferen 1634; Deutung = Gegend, wo viel Geissfarn wächst, später Berg mit schöner Aussicht.
- Schönenboden SG, zu Wildhaus; Deutung = erhöhte Terrasse am Berghang mit schöner Aussicht.
- Schönenbuch BL, zu Arlesheim; Deutung = schöner Buchenwald.
- Schönenbuch SZ, zu Schwyz; Deutung = schöner Buchenwald.
- Schönenbühl AR, zu Speicher; Deutung = Hügel mit schöner Aussicht.
- Schönenbühl AR, zu Teufen; Deutung = Hügel mit schöner Aussicht.
- Schönenbühl BE, zu Ringgenberg; Deutung = Hügel mit schöner Aussicht.
- Schönenbühl BE, zu Dicki; Deutung = Hügel mit schöner Aussicht.
- Schönenbühl IR, zu Wolfhalden; Deutung = Hügel mit schöner Aussicht.
- Schönenbühl LU, zu Luzern; Deutung = Hügel mit schöner Aussicht.
- Schönenbühl SG, zu Altstätten; Deutung = Hügel mit schöner Aussicht.
- Schönenhofen SG, zu Wittenbach; Deutung = beim schönen Hof.
- Schönentannen (?) zu (?); Deutung = bei den schönen Tannen (Oettli).
- Schönenthül BE, zu Sumiswald; Deutung = schöne Vertiefung im Gelände.
- Schönentül LU, zu Fischbach; Mundart: Schönetüel; historische Belege: Schonuntullun 1178, Schönentüel 1902; Deutung = schön gelegener Ort über der Bodensenke, von Mundart Tüele = Vertiefung, Senke, von ahd. tulli = Ablauf, verwandt mit Dole, Delle und Tal, ursprünglich hiess der Ort wohl *Sconintullin; Unter dem Ablauf ist das ablaufende Wasser der Rot gemeint, die hier ihre Quelle hat, schön bezieht sich auf die erhöhte Lage des Weiler mit Ausssicht.
- Schönenwald BE, zu Eggiwil; Deutung = schöner Wald.
- Schönenweg SG, zu Eschenbach; Deutung = Weg mit schöner Aussicht.
- Schönenwegen SG, zu Straubenzell; Deutung = bei den Wegen mit schöner Aussicht.