Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 19 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- St-Aubin NE, Bezirk Boudry; historische Belege: Kirche wird 1083 erstmals erwähnt, Sancti Albini 1176, Sancto Albino 1184, Sanctus Albinus 1228, S. Oubin 1360; Deutung = Ort benannt nach dem Bischof Albin von Angers (470-560). Hier besteht eine kleine Diskrepanz, indem das LSG das Todesjahr mit 560 erwähnt, nach anderen Quellen wird jedoch der 1.3.550 genannt.
- St-Aubin FR, Broyebezirk; Deutsch: St. Albin; historische Belege: Sancti Albini 1056, 1066, 1074; Deutung = Ort benannt nach dem Bischof Albin von Angers (470-560). Hier besteht eine kleine Diskrepanz, indem das LSG das Todesjahr mit 560 erwähnt, nach anderen Quellen wird jedoch der 1.3.550 genannt.
- St-Aubin-Sauge NE: Sauge und St. Aubin haben 1888 fusioniert: Siehe die Gemeinden noch unter ihrem alten Namen!
- St-Barthélemy VD, Bezirk Echallend; historische Belege: Gomoens 1097, Gumuens li Chastez 1228, Sancti Bartholomei 1265; Deutung = Ort nach dem heiligen Bartholomäus benannt (LSG 2005, 781).
- St-Blaise FR; historische Belege: älteste Nennung 1360; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Blasius, Bischof von Sébaste.
- St-Blaise NE, Bezirk Neuenburg; Deutsch: St. Blasien, Mundart: Samblääsi; historische Belege: Arinis 1011, Arins, Aryns 1177, Areins 1191, Arins 1192, Arins, Erans 1212-20, S. Blasio 1225, Arins vel St. Blaise 1128, Arins 1238, Seint Blaise 1251; Deutung = das ursprüngliche Ar(r)ianum war ein grösseres Landstück, benannt nach dem Siedler Arius. Der Ort wurde um 1225 herum umbenannt in St. Blaise, dem Bischof Blasius von Sébaste (LSG 2005, 782).
- St-Brais JU, Bezirk Freiberge; Deutsch: St. Brix; historische Belege: Saint Brice 1178, Sem Bris 1275, Saint Brey 1316, Saint Bres, Saint Brez 1317; Deutung = Orts benannt nach Brictius, Briccius oder Brictio, dem Bischof von Tours F, gestorben gegen 444 (LSG 2005, 782).
- St-Cergue VD, Bezirk Nyon; historische Belege: Saint Ciricus 1100, S. Cyrici 1110, villa Sanctii Cyrici 1228, S. Cerici, Saint Cericus 1344, Sancti Cirici 1357; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Ciricus (Studer).
- St-Christophe VD, zu Aclens; historische Belege: S. Cristoforus 1228; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Christoforus.
- St-Christophe VD, zu Champvent; historische Belege: S. Christoforus 1177, S. Christophorus 1228; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Christoforus.
- St-Cierges VD . Bezirk Moudon; historische Belege: Sancto Sergio 1145, Sancot Sergio 1154, Sancto Cereo 1154, Sancto Ciriaco 1166, Sancto Sirgio 1166-79, Seint Cierjo 1227, Seint Cirie 1227, S. Ciriacus 1228, Senz Cirio 1261; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Cyriacus. Die obigen Namensformen sind mundartlich (LSG 2005, 782).
- St-Didier VD, zu (?); historische Belege: Desiderius 590; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Desiderius, der als Bischof um 670 erschlagen worden sein soll (Studer).
- St-Dizier VD, nahe Lausanne; Deutung = gleiche Deutung wie St. Didier (Studer).
- St-George VD, Bezirk Aubonne, historische Belege: St. Georgii 1153, Sancti Georgii 1211, S. Georgio 1250; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Georg, Prinz von Kappadokien TK (LSG 2005, 782).
- St-Georges GE, Bezirk (?); historische Belege: seit etwa 1150 urkunflich überliefert: Deutung = ?.
- St-Germain VS, zu Savièse; historische Belege: S. Germanum 1100, Sanctus Germanus 1204; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Germanus.
- St-German VS , zu (?); Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Germanus.
- St-German VS, zu Raron; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Germanus.
- St-Gervais GE, zu Genf; Deutung = Ort benannt nach dem heiligenl Gervasius, der im 1. Jahrhundert in Mailand als Märtyrer gestorben ist (Studer).
- St-Gingolph VS, Bezirk Monthey; Deutsch: St. Gingolf; historische Belege: Sancto Gengulfo 1152-53, Sancti Gingulphi 1203-04; Sancto Gingulfo 1232, S. Gengulfus 1154; Deutung = Ort nach dem heiligen Gingolf benannt, der sich für die fränkische und christliche Sache eifrig einsetzte, aber am 11.5.760 erschlagen wurde (Studer).
St-Imier BE, Bezirk Courtelary; Deutsch: St. Immer; historische Belege: Sancti Himerii 884, Sancti Ymerii 968, Sancti Himerii 1179, Sanctum Imerium 1179, Sancti Imerii 1228, Sanctus Ymerius 1228, Sancti Imerii 1239, Sanct Ymier 1295; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Himerius, dem legendären Einsiedler und Gründer des Ortes im 7. Jahrhundert (Studer, www.musee-de-saint-imier.ch, Gatschet Bd. 1, S. 7).
- St-Jean VS, Bezirk Sitten; historische Belege: Sancto Johanne um 1250, 1354; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Johannes dem Täufer, enthauptet unter Herodes (LSG 2005, 783).
- St-Laurent FR; Deutsch: St. Laurenz; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Laurenz.
- St-Légier-La Chiésaz VD, Bezirk Vevey; historische Belege: Sanctus Leodegarus 1228; Deutung = Ort benannt nach dem heilgen Leodegar (LSG 2005, 783).
- St-Léonard VS, Bezirk Sitten; Deutsch: St. Leonhard; historische Belege: Sanctum Leonardum 1218, Sancti Leonardi 1249-76, Sancto Leonardo um 1250; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Leonhard, Einsiedler im Depatement Limousin F, gestorben gegen 559 (LSG 2005, 783).
- St-Livres VD, Bezirk Aubonne; historische Belege: Sanctum Liberium 1220, 1235, Sancti Liberii 1453; Deutung = Ort benannt nach dem Papst Liberius, gestorben im Jahre 366 (LSG 2005, 784).
- St-Loup VD, zu Pompaples; Deutung = ?.
- St-Luc VS, Bezirk Sitten; historische Belege: Luc 1304, 1312, 1327; Deutung = der Name bedeutete ursprünglich kleiner, heiliger Wald, von lateinisch lucus. Mit dem allmählichen Verschwinden der heidnischen Kultur wurde der ursprüngliche Sinn der Bezeichnung nicht mehr verstanden und luc wurde zu einem Synonym für Wäldchen. Bis um 1875 herum hiess der Ort über Jahrhunderte stets Luc. Erst danach erinnerte man sich wieder der alten Bedeutung und gab dem Ort das Saint zurück. Es ist ein seltenes Beispiel in der Schweiz, dass ein Ort rückbenannt wird (LSG 2005, 784).
Hinweis der OGS: Es gibt mehrere Orte, welche mit Saint Luc namenmässig verwandt sind, die aber alle das Sankt nicht zurück bekamen. Erinnert sei an Lü GR, Lugaggia TI, Lugano TI (noch unsicher), Lumono TI sowie alle Ort des Typs Lugdunium, die ebenfalls in den Kreis der verdächtigten Orte gehören.
- St-Martin GE, zu Genf; Deutung = Ort dem heiligen Martinus gewidmet.
- St-Maurice GE, zu Collonge-Bellerive; historische Belege: Sancto Mauricio 1275; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Mauritius.
- St-Maurice VS; Deutsch: St Moritz; historische Belege: Acaun, Acaunensiae um 200, Acaunum, Acaunus, Acaunensium um 425-450, Acauno 600, Sancti Mauricii Agaunis 654, Sancti Mauritii 890, Sancto Mauritio 1150; Deutung = ganz ursprünglich 'beim Felsen', von Acaunum, abgeleitet vom keltischen Namen des Ortes Acaunon, von keltisch gaun = Stein, Fels. Später umbenannt nach dem heiligen Mauritius, der Anführer der legendären, dem Christentum treuen, thebäischen Legion war, mit der er dort 302 den Märtyrertod gefunden haben soll (Studer, LSG 2005, 784).
- St-Oyens VD; historische Belege: Ecclesia de Sancto Eugendo 1139, villa de Sancto Augendo, de Sancto Eugendo 1211, Saint Oyent 1306; Deutung = Â?HausÂ? des heiligen Augendus (Studer).
- St-Prex VD, Bezirk Morges; historische Belege: Casuga, Casuge 516, Sancto Prothasio 885, Prothasii 885, Sancto Prothasio 1226, Prothasii 1234, Sanctus Prothasius 1235, Basuges 1235; St. Prothais, St. Prex; Deutung = ursprünglich Basuges = Basilika genannt, danach wurde der Ort dem heiligen Protasius gewidmet. Das Städtechen ist/war mit Mauern umgeben, wegen den Räubern (Studer, LSG 2005, 785).
- St-Raffael VS, zu Champlan; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Raffael.
- St-Romain VS, zu Ayent; historische Belege: Ecclesia Sancti Romani de Agenta 1153; Deutung = ?.
- St-Saphorin VD, Bezirk Lavaux; historische Belege: Sancto Sufforiano 1137, Sancto Symphoriano 1139, Sancti Simphoriani 1142, Sanctus Simphorianus 1228, S. Sufforianum um 1250, Saymsafurin 1284, Sancti Simphoriani 1453; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Simforianus.
- St-Saphorin-sur-Morges VD, Bezirk Morges; historische Belege: Sancti Simphoriani 1177, Saint Sefurin 1256, Sancti Simphoriani 1453; Deutung = Ort benannt nach dem heilgen Simforianus.
- St-Séverin VS, zu (?); Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Severianus.
- St-Sulpice NE, Bezirk Val-de-Travers; historische Belege: Sanctus Surpiscius 1228, Saint Sulpis um 1300, Sanctus Sulpicius 1338-39, Saint Sepir 1429, Sinct Supis 1537; Ort, beannt nach dem heiligen Sulpicius, Bischof von Bourges F (LSG 2005, 785).
- St-Sulpice VD , Bezirk Morges; historische Belege: Sanctus Surpicius 1228, Sanctum Sulpicium 1232, St. Sulpy 1536; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Sulpicius (LSG 2005, 786).
- St-Triphon VD, zu (?); Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Triphonius.
- St-Ursanne JU, Bezirk Pruntrut; Deutsch: St. Ursitz; historische Belege: S. Ursicinus 612/613, Sancti Ursicini 849, Sancti Ursiciny 1136, Sancti Ursicini 1139, Saint Orsanne 1256, Staint Ursanne 1318, Sancti Urcicini 1326, Saint Ursenne 1372; Ort neannt nach dem heiigen Ursicinus, einem irischen Mönch, der sich von Columban trennte, hier eine Klause bewohnte und am 20.12.620 starb.
- St. Adrian (?), zu (?); Deutung = Ort hiess früher Altensee. Konnte noch nicht eruiert werden.
- St. Antoni FR, Sensebezirk; Französisch: St-Antoine; historische Belege: S. Antonii 1690; Deutung = Ort benannt nach der dem heiligen Anton geweihten Kapelle, nach dem errungenen Sieg gegen die Berner (LSG 2005, 791).
- St. Antoni NW, zu Ennetbürgen; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Antonius.
- St. Antönien-Ascharina GR, Bezirk Prättigau/Davos; historische Belege für St. Antönien: Sant Anthonyen 1451, Sant Anthonien 1455, 1499, Sant Anthoeni 1514, Ascherina 1895; Deutung St. Antönien = benannt nach dem heiligen Antonius, Deutung für Ascharina = beim Ahornbaum, von lateinisch acer, rätoromanisch aschiers, ischi.
- St. Antönien-Castels GR, Bezirk Prättigau/Davos; Deutung Castels = vom hl Antonius, Castels = Burg.
- St. Antönien-Platz GR, Bezirk Prättigau/Davos; Deutung Platz = Versammlungsort.
- St. Antönien-Rüti GR; Bezirk (?); Deutung = nach dem heiligen Antonius benannt, Rüti = Rodung.
- St. Chrischona BS, zu Bettingen; Deutung = benannt nach der dirtigen Kapelle. Chrischona ist eine Mundart-Form für Christine (Oettli).
- St. Erhard LU, zu (?); Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Erhard.
- St. Fiden SG, zu St. Gallen; bis 1918 Teil von Tablat; historische Belege: erste urkundliche Erwähnung 1086; Deutung = Ort nach dem Heiligen Fides benannt, von welchem Teile seiner Reliquien nach St. Fiden gebracht wurden (Oettli).
- St. Gallen SG; historische Belege: 614 als Klause des irischen Glaubensboten Gallus (= der Kelte) gegründet, Sancti Galluni, Sancti Galloni 700, Sancti Galli 745, Sancti Galloni 791, 805, Sancti Galli 830, 1212, Sactum Gallum 1230, Sancti Galli 1244, Sante Gallin 1281, Sante Gallun 1287, Sant Gallen 1292, 1347; Sancti Galli 1600; Mundart: Sanggale, Französisch: Saint Gall, Italienisch: San Gallo; Rätoromanisch: Son Gagl, San Gagl, Sogn Gagl, San Gal, Englisch: Saint Gall, Portugiesisch: Santo Gallo; Rumänisch: Sfint Gallu; Der Einsiedler Gallus war Mitglied der irischen Missionskolonie des Kolumban und in der Ostschweiz zurück geblieben und bewohnte eine Klause an der Steinach (Studer etc.); Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Gallus.
- St. Gallenkappel SG, Bezirk See/Gaster; historische Belege: Gegründet 1750, hiess Rüeterswil bis 1800 und wurde dann umbenannt. Der Ort hat mit dem heiligen Gallus direkt nichts zu tun, nur die Kirche heisst so! Deutung = Weiler einer Familie namens Rüeter.
- St. Georgen SG, zu St. Gallen; Deutung = Ortbenannt nach dem heiligen Georg, Prinz von Kappadokien TK.
- St. Gotthard UR, zu (?); Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Gotthard.
- St. Jakob an der Birs BS, zu Basel; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Jakobus.
- St. Jakob an der Sihl ZH, zu Zürich-Wiedikon; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Jakobus.
- St. Jakob NW, zu Ennetmoos; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Jakobus.
- St. Joder NW, zu Grafenort; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Theodor, entstanden durch Verschliff des Namens (Oettli).
- St. Josefen SG, zu Uznach; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Josef.
- St. Joseph SO, zu Solothurn; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Josef.
- St. Josephen SG, zu Gaiserwald; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Josef.
- St. Karli LU, zu Luzern; Deutung = ?.
- St. Katharinental TG, zu Diessenhofen; historische Belege: Vallem Sancte Katherine 1242; Deutung = Tal beannt nach der heiligen Katharina, der Name des Tals ging sekundär auf den Ort über (Nyffenegger & Bandle).
- St. Leonhard SG, zu St. Gallen; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Leonhard.
- St. Loreto: Zahlreiche Wallfahrtskirchen dieses Namens, benannt nach dem weltberühmten Loreto in der italienischen Provinz Ancona, dessen Dom das ,heilige HausÂ? birgt, das nach der Legende der Jungfrau Maria als Wohnstätte gedient hat und von Engeln am Ende des 13. Jahrhunderts aus Nazareth erst nach Dalmatien, von da in einen Wald der Donna Laureta (von daher der Name) bei Recenati nahe Loreto und schliesslich an seinen heutigen Standort gebracht worden sein soll (Oettli).
- St. Luzisteig SG, zu Maienfeld; Deutung = steiler Bergpfad, nach dem heiligen Lukas benannt.
- St. Magniberg SG, zu St. Gallen; Deutung = Berg, benannt nach dem heilgen Magnus.
- St. Magnushalden SG, zu St. Gallen; Deutung = Berg, benannt nach dem heilgen Magnus.
- St. Margaretha LU, zu Oberkirch; Deutung = Ort benannt nach der heiligen Margaretha.
- St. Margrethen SG, Bezirk Unterrheintal; historische Belege: Sant Margareten 1384, Sant Margreten 1395, 1406, Sant Margarethen 1413; Ort benannt nach der heiligen Margartha oder Magarita, einer Märtyrerin aus dem 3. Jahrhunder in Antiochien (LSG 2005, 792).
- St. Margrethen TG, zu Münchwilen; historische Belege: Deutung: Affoltrangen Sancte Margarete 1275, Affoltrangen Sancte Margarethe 1282; Deutung = ursprünglich das Affeltrangen, welches der Kirche der heiligen Margaretha gewidmet ist (Nyffenegger & Bandle). St. Margrethen war anfänglich nur Zusatz zu Affeltrangen, um sich klar von nahen anderen Affeltrangen zu unterscheiden. Später liess man dann den alten Namen fallen und beliess es beim Zusatz (Oettli).
- St. Martin FR, zu (?); Deutung = Ort dem heiligen Martinus gewidmet, welcher von etwa 316-397 in Pannonien lebte. Man denke an den Martinitag (Zinstag), das Martinimahl, die Martinigans, das Fastnachtseinläuten um 11.11 Uhr am 11.11.
- St. Martin GR, Bezirk Oberwald (im Valserthal); Rätoromanisch: Sogn Martin; Deutung = Deutung = Ort dem heiligen Martinus gewidmet.
- St. Martin GR, zu Obersaxen; Deutung = Deutung = Ort dem heiligen Martinus gewidmet.
- St. Martin SG, zu Mels; Deutung = Deutung = Ort dem heiligen Martinus gewidmet.
- St. Moritz GR, Bezirk Maloja; Rätoromanisch: San Murezzan; Mundart: Samoritz; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Mauritius (Studer).
- St. Niklaus bei Merzligen BE, zu Koppigen; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Nikolaus, Bischof von Myra (Lykien), heute Demre TK.
- St. Niklaus BE, zu Belmund; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Nikolaus. St. Niklaus SO, zu Feldbrunnen; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Nikolaus.
- St. Niklaus VS im Vispertal; Französisch: St.-Nicolas, Mundart: Saaniklas; historische Belege: Chousun 1233, Scouson 1233, Chosun 1234, Gauson 1234, Chousum 1238, Sancti Nicholai de Chouson 1272, Gazun 1272, Zauxon 1291, Schosun 1362, Sti. Nicolai de Chosun 1388, Gason 1401, Schauson 1438, Sancti Nicolai Schouson 1475; Deutung = der ursprüngliche Ortsnamen ist noch ungeklärt, der spätere bezieht sich auf den heiligen Nikolaus. Hier hat der Kirchenpatron den alten Dorfnamen verdrängt, der aber in Gasenried VS noch weiterlebt (Oettli).
- St. Niklausen LU, zu (?); Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Nikolaus.
- St. Niklausen OW, zu Kerns; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Nikolaus.
- St. Otmar SG, zu Andwil; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Othmar.
- St. Pantaleon SO, zu Nuglar; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Panthaleon.
- St. Pelagiberg TG, zu (?); Deutung = Berg, benannt nach dem heiligen Pelagius.
- St. Peter GR, im Schanfigg, Bezirk Plessur; Sancto Petro 1137-39, S. Petri 1157, Sancto Petro 1274, S. Petri 1274, Sant Peter 1479, St. Peter 1488; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Petrus.
- St. Petersinsel BE, zu Erlach; historische Belege: Grafeninsel 1107; Deutung = ursprünglich nach einem Grafen benannt, später nach dem heiligen Petrus. Die Benennung galt einem Priorat.
- St. Peterzell SG, Bezirk Neutoggenburg; historische Belege: Cellam Sancti Petri 1178, 1214, Celle Sancti Petri 1222, Peterscelle 1329, Sant Peterszelle 1340, Sant Petterzell 1484; Deutung = Einsiedelei (Zelle) dem heiligen Petrus gewidmet.
- St. Sebastian SG, zu Thal; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Sebastian.
- St. Silvester FR; Mundart: Santifaschtus; Französisch: Saint-Sylvestre; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Silvester.
- St. Stephan BE, Bezirk Obersimmental; Französisch: St.-Etienne; historische Belege: Sant Stephan 1352, Sancto Stephano 1356, Sant Stephan 1375, 1376, 1378, 1385; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Stefanus.
- St. Ulrich SG, zu Sevelen; Deutung = Ort beannnt nach dem heiligen Ulrich.
- St. Urban LU, zu Pfaffnau; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Urbanus.
- St. Ursen FR, Sensebezirk; Französisch: St. Ours; historische Belege: Sancto Urso 1651; St. Urs 1904; Deutung = Ort, benannt nach dem heiligen Ursus.
- St. Wiborada SG, zu St. Georgen; Kloster, 1646 gestiftet, benannt nach einer Einsiedlerin, die sich hier um 950 niederliess.
- St. Wolfgang FR, zu Düdingen; Französisch: St. Loup; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Wolfgang.
- St. Wolfgang SO, zu Balsthal; Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Wolfgang.
- St. Wolfgang ZG, Bezirk Zug, Deutung = Ort benannt nach dem heiligen Wolfgang.
- Staad SG, zu Walenstadt; Deutung = Ort an einem Gewässer, meistens ein See, wo Schiffe anlegen können.
- Staad SG, zu Thal am Bodensee; Deutung = Ort an einem Gewässer, wo Schiffe anlegen können.
- Staad SG, zu Rorschacherberg; Deutung = Ort an einem Gewässer, wo Schiffe anlegen können.
- Staad SO, zu Grenchen; Deutung = Ort an einem Gewässer, wo Schiffe anlegen können. Dieses Staad ist ein Beispiel für das seltenere Staad an einem Fluss.
- Staad TG, zu Ermatingen; historische Belege: am Stad 1445, 1450, 1519; Deutung = Ufer, Gestade, Schifflandestelle, von ahd. stado, mhd. stade (Nyffenegger & Bandle).
- Staad TG, zu Eschenz; Deutung = Ort an einem Gewässer, wo Schiffe anlegen können.
- Stabbio GR, zu Braggio; Deutung = Stallung, Stadel, Stall, von lateinisch stabulum (Studer).
- Stachen TG, zu Arbon; historische Belege: Stachenlehen 1292; Deutung = beim Lehen des Stacho, Stach, Stachus, Kurzform des Namens Eustachius (Nyffenegger & Bandle).
- Stadel bei Winterthur ZH, zu Oberwinterthur; Deutung = bei den Scheunen draussen.
- Stadelhofen ZH, zu Zürich; historische Belege: Stadelhofen um 800; Deutung = Höfe bei den Heuschuppen, von lateinisch stabulum.
- Stadelmatt ZG, zu Hünenberg; Deutung = Matte bei den Heuschuppen.
Stadönz BE Zu Graben; von staad = Schiffsanlegestelle und dem Flüsschen Oenz.
- Stäfa ZH *Steveneia, Steveia 940, 958, Stevia 1027, Stevein 1217, Stephen 1334, Staeffen 1450, Stäfen 1504, Mundart: Schtääfe; von alem. stëf = Stab, Pfahl = Gelände am Wasser mit Pfählen (Kläui & Schobinger). Die Deutung mit den Pfosten (stëf) hat übrigens bereits 1955 der Seebacher Primarlehrer Emil Krönert postuliert, in seiner Bescheidenheit allerdings nur im Klassenzimmer vor seinen Schülern, doch bei mir ist diese Deutung bis heute haften geblieben. Daher sei sie hier ausdrücklich gewürdigt.
- Staffelbach AG, Bezirk Zofingen; historische Belege: Stafelbach um 1150, Staphelbach 1220, Staffelbach 1295, 1306; Mundart: Stafubach; Deutung = Bach, der von der Bergterrasse (Geländestufe) herunter fliesst. Der Bachname ging sekundär auf den Ort über (LSG 2005, 849).
- Staffelegg AG, zu Asp; Deutung = Terasse beim Bervorsprung.
- Staffeln AG, zu Hermetswil; Deutung = Bergterrasse, von ahd. staffal.
- Stäffligen LU, zu Retswil; historische Belege: Steveningen 1306; Deutung = bei den Höfen der Leute des Stefan.
- Stägen ZH, zu Wetzikon; Deutung = bei den Treppenstufen.
- Stalden: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, speziell in BE, LU und VS, bedeutet meist steiler Bergweg, manchmal auch einfach steiler Abhang.
- Stalden OW, zu Sarnen; Deutung = ansteigender Weg (Oettli)
- Stalden VS, Bezirk Visp; historische Belege: Morgi 1213, Staldun 1224, Staldon 1234, Staldun 1309, 1338, Morge 1245, Staldo 1245, Morgia 1250, Stalden 1264, Morgano 1291, Staldun 1295, Staldun an der Morgia 1305; Deutung = ursprünglich beim Sumpf, am Sumpfbach, später beim ansteigender Weg (Idiotiko XI, 335, LSG 2005, 849). ) - Staldenried VS, Bezirk Visp; historische Belege: Ryede 1389, Riede 1391, Ryede 1420, Riede 1466, Amryed 1548, Stalden Riedt 1638; Deutung = ursprünglich nur Ried, später ansteigender Weg beim Ried.
- Stalla GR: siehe Bivio!
- Stallikon ZH, Bezirk Affoltern; historische Belege: Stallinchoven 1124, Stallinchovin 1166, Stallinchovin 1173, Sthallinchovin, Stallinchon 1179, Stallenchoven 1184, Stallenchon 1189, Stallincon 1244, Stalicon 1262, Stallinkon 1320, Stallicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Stallo, einer Bildung aus dem Personennamen Stahal, dem Standfesten (LSG 2005, 850).
- Stalvedro GR zu (?); Deutung = beim alten Stall (Studer).
- Stammheim ZH, Bezirk Andelfingen; historische Belege: Stamhaim 761, Stamhen 1303, Stamen 1504; Mundart: Schtame; Deutung = Stammheim wird fast durchwegs von allen Ortsnamenforschern schön brav nach dem Wappen gedeutet, also rein volksetymologisch, d.h. stam = Baumstamm und Heim = Heimstätte. Das erscheint der OGS nicht gerade sehr geistreich, denn zur Landnahmezeit der Alemannen in der Schweiz, also ab etwa 500 n. Ch. wurden von den Alemannen und natürlich auch von den Franken praktisch alle Häuser aus Baumstämmen hergestellt. Somit müsste es diesen Ortsnamen hundertfach geben. In der Tat finden sich bei angestrengtem Suchen im deutschsprachigen Raum ein Stammheim bei Köln, bei Florstadt (Hessen), bei Kolitzheim (Unterfranken), bei Calw und bei Stuttgart (beide Baden-Württemberg) sowie ein Stammham bei Ingolstadt, Moosinning und bei Burghausen am Inn kurz vor Passau (alle Bayern), ferner ein Stammheim auch in Ã?sterreich, bei Amstetten, Burgenland. Das wären gerade mal insgesamt 9 Orte dieses Namens. Die Deutung mit Baumstamm wird damit kaum erhärtet.
Da der Ort aber seinen Namen schon sehr früh bekam, als die Stammer Ebene noch ein riesiges Sumpfgebiet war mit zahllosen Bächen, Tümpeln, Weihern, Schilfbeständen usw., ist davon auszugehen, dass der Ort nicht nach dem Baumaterial der Häuser, sondern eher nach der damals eindrücklichen Moorlandschaft in der Sprache der damaligen voralemannischen Bewohner benannt wurde. Weil zu jener Zeit die gallorömisch sprechenden Ureinwohner in der Regel im Talgrund wohnten und die landnehmenden Alemannen und vereinzelten Franken folglich die übrigen, meist höher gelegenen Gebiete besiedelten, dürfte Stammheim ursprünglich ein Dorf dieser gallorömischen Ureinwohnern gewesen sein, das vermutlich *Stamham, *Stamhem, von keltisch stam = Sumpf und ham = heim oder germ. hemm, hamm = eingezäuntes Land hiess. Als sich die Urweinwohner bald einmal mit den Alemannen vermischten, passte sich der Ortsname noch leicht der allemannischen Zunge an. Das war etwa um 550 bis 600. Irgendwann wusste niemand mehr, dass stam ursprünglich etwas ganz anderes hiess.
All dies ereignete sich, bevor Stammheim urkundlich wurde, sodass sich an der bisherigen Geschichtsschreibung dadurch nichts ändert, ausser dass der Ortsname viel älter ist und ursprünglich etwas anderes bedeutete. Die von den Einheimischen gerne erwähnte Gründung als fränkischer Ort bedingt die Zugehörigkeit des Ortsnamens zum Bethge-Typus (O. Bethge, Wörter & Sachen 6, 1915) was für fast alle schweizerischen Heim-Orte zutreffen dürfte (nach Nyffenegger & Bandle), sofern sie echte Heim-Orte sind. Stammheim gehört dazu. Dennoch sind Heim-Orte keine fränkische Besonderheit. Es gibt mehr alemannische als fränkische Heim-Orte. Zudem gibt es die Heim-Orte nicht nur im fränkischen Siedlungsgebiet, sondern im gesamten germanischen Siedlungsgebiert. Und alle jene, die aus einer Zeit stammen, wo es noch gar keine Franken gab, Heim-Orte also, die schon deutlich vor 500 so hiessen, können logischerweise auch keine fränkischen Gründungen sein.
Man findet sie in grosser Zahl in ganz Skandinavien und England. Heim-Orte sind somit primär gemeingermanische oder keltische Ortsnamen und stammen aus der Zeitenwende oder noch früher. Die Franken haben dieser Ortsnamen-Typus lediglich gerne benutzt. In die Welt gesetzt wurde der ganze Aufruhr mit der exklusiv fränkischen Gründung der Heim-Orte 1875 von W. Arnold und schon sehr bald durch zahlreiche Mengenuntersuchungen klar wiederlegt, da Arnold allzu pauschal alle Ingen-Orte als alemannisch und alle Heim-Orte als fränkisch bezeichnete. Möglicherweise bekam Stammheim seinen heutigen Namen zwar durchaus von den Franken, was aber nichts daran ändert, dass er älter ist und von den Franken lediglich etwas germanisiert wurde. Siehe dazu auch die Untersuchungen von Bach!
- Stampa GR im Bergell; = 1. alter Saumweg, wo die Saumtiere stampften, 2. von einer Stampfe herzuleiten (Bruckner) Stampfe, Stampfi Orte in der deutschen Schweiz, wo es eine Knochen- oder eine Wasserstampfe gab Stans NW Stantium 1036, Stans 1096, Stagnes 1148, Stannes 1124, 1157, 1159, 1188, Stans 1196, Stanz 1872, = 1. von lat stagnum, Plural stagnas = stehendes Wasser (Oettli), 2. Gehöft, Stube, Herberge, von lat stantia, rätor stanzia (Studer).
- Stansstaad NW = Schiffsanlegestelle von Stans, von ahd. stad = Ufer.
- Staretswil AG, zu (?); historische Belege: Starcholfeswilere 1184, Starkolzwile 1310; Deutung = Weiler des Starcholf, Starcholt, von ahd. der kräftig Waltende (Studer).
- Starkenbach SG, zu Alt St. Johann; Deutung = zeitweise stark fliessender Bach. Der Bachname ging sekundär auf den Ort über.
- Starkenbach SG, zu Hemberg; Deutung = zeitweise stark fliessender Bach. Der Bachname ging sekundär auf den Ort über.
- Starrkirch SO, Bezirk Olten; Mundart: älter Schtacheuch, Schtarcheuch; historische Belege: Starchenchilcha 1036, Starchinckirgun 1045, Starnchilhun 1173, Starrchilch 1275; = Kirche des Starco (Oettli, Studer, LSG 2005, 851). Starco war vermutlich der Stifter.
- Starzlen SZ, zu Muotathal; Deutung = das Idiotikon kennt den Ausdruck nicht.
- Stäubleren BE, zu Wissachengraben; Deutung = vielleicht von den stiebenden Wasserfällen.
- Stauf, Staufen: Ortnamen in der deutschen Schweiz, bedeuten stets Fels, ahd. stouf = Fels, steile Kuppe.
- Staufberg AG, zu Staufen; Deutung = felsiger Berg.
- Staufen BE, zu Ochlenberg; Deutung = Ort am Fusse einer kegelförmigen Bodenerhebung.
- Stauffacher: Häufiger Orts- und Flurnamen, bedeutet nur sehr selten Acker bei einem aufragenden Fels (Oettli), meistens jedoch Acker im Besitze eines Bauaern namens Stauff.
- Stauffenfeld (?) zu (?); Deutung = des Stauffen Feld.
- Ste-Croix VD Bezirk Grandson; historische Belege: Sancta Crz 1177, Saint Crueyz 1317, Sainte Croix 1415; Deutung = beim heiligen Kreuz.
- Ste-Croix JU, zu (?); Deutung = beim heiligen Kreuz.
- Ste-Croix VD zu (?); Deutsch: Heiligkreuz; Deutung = beim heilgen Kreuz.
- Steblen AR, zu Waldstatt; Deutung = ?.
- Stechelberg BE, zu (?); Deutung = steiler Berg, von ahd. stehal, steigil, stihhil (Studer).
- Steckborn TG; Mundart: Stäckbore; historische Belege: Stecheboron 843 (ohne Quellenangabe), Steckboren 1209, Stecchiboron 1213, Stekkeboron 1252, Stecboron 1261, 1264, Steckeborn 1272, Stechborn 1290, Steckborn 1301, Stechbüren 1???; Deutung = 1. Häuser des Steccho, Staccho (LSG 2005, 852), 2. Wohnstätten, welche von Palisaden (Stecken) umsäumt sind, von ahd. steccho = Pfahl, Stecken und bur = Wohnstätte, Bauernhütte (Studer). Beide Deutungen sind möglich. Deutung 1 ist ein wenig wahrscheinlicher (LSG).
- Steckenberg SO, zu Rickenbach; Deutung = Berg des Steccho.
- Steckholz BE, zu (?); historische Belege: 1194 erwähnt; Deutung = ?.
- Steffisburg BE Französisch: Steffisbourg; historische Belege: Stevensburc 1133; Stephensburc 1224, Stefensburc 1226, Stevispurch1236, Stevinspurc 1271, Stevenspurc 1299, Staeffisburg 1308; Deutung = Burg, dem heiligen Stephan gewidmet.
- Steg: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets schmale Brücke.
- Steg ZH, zu Fischenthal; Stege 1232, Stäg 1667, von ahd stec.
- Steg VS, Bezirk Raron; historische Belege: Benke 1300, Stegue 1300, Benken 1301; Steygue 1303, Stegue 1303, Benken 1304, zen Stegen 1307, Bancos 1310, Steg 1396; Deutung = Steg trug offensichtlich parallel zwei Namen. Steg beduetet schmale Brück, Benken = bei den Höfen der Leute des Babo, Bacco (LSG 2005, 852).
- Stegen ZH, bei Gachnang; Deutung = bei den Stiegen, Treppen.
- Stegen ZH, zu Bertschikon; historische Belege: Stegi 1250, an den Stegen 1282, von Staegen 1371, Stägen 1667; Deutung = bei den Stiegen (Kläui & Schobinger).
- Stehrenberg TG, zu Bussnang; historische Belege: Sterrunberch 1200, Sterenberg 1337, Sterenberg 1533; Deutung = Berg, wo die Widder gehalten werden, von ahd. stëro (Nyffenegger & Bandle).
- Steig: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets steiler Fussweg oder Bergstrasse, von ahd. steiga.
- Steig ZH, zu Hofstetten bei Elgg; Deutung = steiler Fussweg.
- Stein, Steinen: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets einen grossen Fels, gelegentlich auch Steinhaus oder Schotterfeld.
- Stein SG, Bezirk Obertoggenburg; historische Belege: Lapide 1101-1300, 1209, Stein 1320; Deutung = bei der Burg auf einem Felsen. Die Form Lapide ist lateinisch und bedeutet 'vom Stein' (LSG 2005, 853).
- Stein AG, Bezirk Rheinfelden; historische Belege: Steine 1187, Stein 1281, Stein-Säckingen bis 1799. Danach wurde Säckingen als ehemaliger Teil des Aargaus von Stein abgetrennt und kam zu Deutschland. Deutung = beim Berg, Felsen. Es bezog sich auf den Steiner Berg (LSG 2005, 853).
- Stein am Rhein SH; Mundart: Schtaa; historische Belege: Steine 1005, Stein 1007, Steine 1170, Steine 1187, Steina 1253, Stain 1258, 1298; Deutung = beim Felsen. Der heutige Name bezieht sich auf die Felsen des Hohenklingen. Klingen bedeuten hier seitliche Felswände im Tal (LSG 2005, 855).
- Stein AR, Bezirk Hinterland; historische Belege Steine um 1390; Deutung = bei Steinen. Das Benennungsmotiv ist nicht eindeutig (LSG 2005, 853).
- Steinen BE, zu Signau; Deutung = bei den Steinen.
- Steinen ZH, zu Steinenbach; Deutung = bei den Steinen. Hier handelt es sich um den Schotter des Steinenbachs.
- Steinen SZ, Bezirk Schwyz; historische Belege: Steina 1124, Steinen 1267, Staina 1275, Steyna 1294, Steine 1299, Steina 1307, 1317; Deutung = bei den Steinen. Die ist gut gesichert, da Steinen auf dem Geröllkegel der Steineraa (LSG 2005, 854).
- Steinenbühl AG, zu Untersiggenthal; Deutung = ?.
- Steinerberg SZ, Bezirk Schwyz; historische Belege: Steiner Berg 1404; Deutung = der Berg bei Steinen.
- Steinhaus VS, Bezirk Goms; historische Belege: zem Steinhus 1436, de Domo Lapidae 1574, Steinhuss 1577, Zem Steinhuss 1595, de Domo Lapidae 1658, Zum Steinhuss 1694; Deutung = beim steinernen Haus. Eigentlich wäre noch eine zweite Deutung möglich: Haus bei einem grossen Fels. Dank der lateinischen Bezeichnung de domo lapidae erhält die erste Deutung den Vorzug (LSG 2005, 854).
- Steinhausen ZG, Bezirk Zug; historische Belege: Steinhusin 1173, Stainhusen 1260, Steinhusen1276, Steinhusen 1283; Deutung = bei den steinernen Häusern. Da es keine grossen Felsen oder Geröllfelder in der Nähe gibt, werden die beiden anderen Benennungsmotive weitgehend ausgeschlossen (LSG 2005, 855).
- Steinhof SO, Bezirk Wasseramt; historische Belege: Steine 1201, Lapide 1241, Zum Steinn 1543, Hoff zum Stein 1584, 1714, auf dem Stein 1755, Steinäschi 1798, Steinhof 1884; Deutung = Hoif bei den grossen Steinen. Hier waren die Findlinge, welche inzwischen abgetragen sind, das Benennungsmotiv gewesen (LSG 2005, 855).
- Steinmaur ZH; Mundart: Schtäimer, älter Schtöimer; historische Belege: In Steininmuro 833, Steinicmura 861, Steinimur 1150, Steinimur um 1175, Steinimuore 1248, Stainmur 1255, Steimer 1504; Deutung = Steinmauer, benannt nach den dortigen römischen Mauern (Kläui & Schobinger).
- Stelli: Häufiger Ortname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Ort wo man die Kühe, Geissen und Pferde einstellte.
- Stels GR, zu (?); Deutung = ?.
- Stelz AR, zu Herisau; Deutung = schmaler Ackerstreifen (Oettli).
- Sternenberg ZH; Mundart: Oschwald, Schtärnebärg; historische Belege: Oswaldes Hus 1364, Oswald 1468, Sternenberg 1706; Deutung = 1. bei der Gründung der modernen Gemeinde wurde der Name Sternsberg eines benachbarten 963 m hohen Berggipfels gegen das Hörnli zu auf das Dorf übertragen. Das LSG betrachtet den Bergnamen als sprechenden Namen, geht aber nicht näher darauf ein, wofür der Name denn spricht. Es gibt zwei Möglichkeiten: Der Berg wurde so benannt, weil er bis zu den Sternen reicht oder aber er bezieht sich auf einen Berg mit Weideplatz für die Widder (Schafböcke), von mhd. stëre, Mundart: Sternlen, Sterndlen (Vollmann). Welches die zutreffende Deutung ist, bleibt offen, denn auch Kläui und Schobingern gehen nicht näher darauf ein. Die ganz ursprüngliche Deutung lautet aber 'Haus des Oswald (Kläui & Schobinger).
- Stetten SG, zu Henau; Deutung = bei den Wohnstätten.
- Stetten SH, Bezirk Reiat; historische Belege: Stetin 1080.92, um 1100, 1112, Stetten 1320, 1603-05; Deutung = bei den Wohnstätten (LSG 2005, 856).
- Stettfurt TG, Bezirk Frauenfeld; Mundart: Schtöpfert; historische Belege: Stetivurt 827, Stetifurtiu 849, Stetfurt 1278; Deutung = Ort, Wohnstätte an der Furt, einem Flussübergang, den man watend durchschreiten konnte (Studer, LSG 2005, 856).
- Stettlen BE, Bezirk Bern; historische Belege: Stetelon 1146, 1180, Stetilon 1231, Stettelon 1250, Stettlon 1316, Stettlen 1354; Deutung = bei den kleinen Wohnstätten (LSG 2005, 856).
- Stigelenhof AG, zu Zufikon; Deutung = Stigelen sind eine Holzvorrichtung zum Ã?bersteigen von Weidezäunen. Bei diesem Hof gab es somit eine solche Stigele oder Stigle (OGS).
- Stierva GR, Bezirk Albula; Deutsch: Stürvis; historische Belege: Seturvio 800-50, Stürvis 1290-98, Stürvis 1312, Stürfiss 1371, Stirvis 1499, Sturvis 1515, Stirbis 1764; Deutung = der Ortsname ist beim heutigen Stand der Forschung noch ungeklärt (LSG 2005, 856)..
- Stilli AG, Bezirk Brugg; historische Belege: Stilli 1269, 1320, 1453, um 1488; Deutung = eine Stelle in der Aare, wo diese nur sehr langsam fliesst, ähnlich der Waag oder Woog. Ursprünglich ein Flurname und eine Hofbezeichnung für ein Bauerngut in dieser Gegend. Als Gemeinde wurde Stilli erst 1446 durch die Herren von Schenkenberg gegründet (LSG 2005, 857).
- Stock, Stöck, Stocken, Stöcken usw.: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets die nach der Rodung des Waldes stehen gebliebenen Baumstrünke.
- Stocken BE, zu (?); Deutung = bei den Baumstrünken.
- Stoffel, Stofel usw.: Häufiger Orts- und Flurname in der Ostschweiz, im Kanton Schwyz und in Süddeutschland, ist eine Mundartform von Staffel, siehe dort!
- Stoss, Stoos, Stooss: Orts- und Flurname in der Ost- und Innerschweiz. Ein Stoss ist das Land, welches eine Kuh benötigt, um durchgrasen zu können. Der Ausdruck stammt vom Bestossen einer Weide mit Kühen.
- Strada im Engadin GR, zu Schleins, Deutsch: Streda; Deutung = gepflästerter Weg, von lateinisch via strata.
- Strada im Oberland GR, zu (?); Deutung = gepflästerter Weg.
- Strahlegg ZH, zu Fischenthal; historische Belege: Straleg 1566, Strallegg 1667; Deutung = Bergvorsprung, wo der Blitz oft einschlägt nach ahd. strala = Blitz. Eine Beobachtung der OGS könnte vielleicht einen Hinweis geben: Es könnte sein, dass es sich hier um Bergspitzen handelt, die bei Gewittern dazu neigen, nähernden Blitzen einen Strahl entgegen zu schicken, ihm entgegen kommen, den Blitz also sozusagen einladen, hier einzuschlagen. Bei günstigen Wolkenbedingungen kann das Phänomen immer wieder beobachtet werden, doch ist hierfür ein sicherer Unterstand nötig. Beobachtung mehrmals in Amden SG gemacht! Zwei Berstöcke namens strahlige Stöcke (UR + GR) nähren diese Annahme, denn wenn es das strahlende Abendrot gewesen wäre, das ihnen zum Namen verhalf, hiessen sie eher strahlende Stöcke.
- Strass TG Zu (?); = am gepflästerten Weg, von lateinisch via strata.
- Strassberg GR, zu Langwies; DEutung = Burg an der Strasse (Studer).
- Strättligen BE, bei Thun; historische Belege: Scartilinga 763, Stretelingen, 1175, 1220, 1263, Stretelingen 1312, Strätlingen, Strättlingen beide 1908; Deutung = bei den Höfen der Leute des Scartilo (Studer). Ob diese Deutung noch aktuell ist, konnte noch nicht überprüft werden.
- Straubenzell SG, zu (?); historische Belege: Zell, Straubencell 1167; Deutung = Zelle des Klausners Strubo.
- Strubikon ZH, zu Brütten; historische Belege: Strubinhovan 979 (ungesichert), Strubikon 1326, Strubicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Strubo.
- Strengelbach AG, Bezirk Zofingen; Strengelbach 1263, 1306; Deutung = Bach mit vielen Nebenläufen. Der Bachname ging sekundär auf den Ort über (LSG 2005, 857).
- Strick: Orts- und Flurnamen in der Ostschweiz, bedeuten stets einen steilen, meist auch langen oder schmalen Pfad (z.B. Katzenstrick, Hasenstrick, Strick von Leuggern nach Leibstadt). Die Deutungen schmales Grundstück (H. Meier), schmaler Ackerstreifen (Oettli) sind etwas seltener. Die Deutung Riegelbau (Stalder) trifft nur sehr vereinzelt zu. Der Name entstand daraus, dass sich der Wegübergang in die Länge zog.
- Strickhof ZH, zu Zürich-Oberstrass; Deutung = früher einmal römischer Gutshof, früher nur über einen schmalen Pfad erreichbar (Guyer), dieser lange, schmale Pfad wird als Strick bezeichnet.
- Striegel (?), zu (?); Deutung = schmaler Ackerstreifen (Oettli), wohl eine Abwandlung von Strick, siehe dort!
- Strohwilen TG, zu Amlikon; historische Belege: Strubenwiler 1359, 1363, 1368, Strubenwile 1387; Deutung = Weiler des Strub (Nyffenegger & Bandle), vielleicht auch des Strubo, falls der Hof/Ort älter ist (OGS).
- Strut: Alte mundatliche Bezeichnung für Gebüsch, Gesträuch, Gestrüpp
- Stucki (?) zu (?); Deutung = Ort benannt nach dem Bewohner. Je nach Alter der Siedlung war das eine Person mit dem Familiennamen Stucki oder falls der Ort älter ist, wurde er nach dem Ã?bernamen eines Bewohner benannt, denn Stucki = stämmiger Mensch (Zürcher Familiennamenbuch). Ferner gibt es noch die Deutung 'Ort benannt nach einem Gartenstück' (Oettli).
- Stuckishaus BE, bei Herrenschwanden; Deutung = Haus des Stucki.
- Studen: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stes Stauden, Busch- oder Unterholz.
- Studen BE, Bezirk Nidau; historische Belege: Petinesca um 280, Petenisca 301-400, Studon 1257, 1258, 1343, Studen 1363; Deutung = bei den Büschen, ganz ursprünglich wahrscheinlich benannt nach Petinius, Paetinius mit der Endung -iscu (LSG 2995, 857).
- Stuhlen ZH, zu Maur; historische Belege: Stuolen 1491, Stuelen 1637, Stuolen 1660, Stulen 1725; Deutung = Ort, wo einst Gericht gehalten wurde (Stuhl = Gericht), kann aber auch einfach eine Gehängeterrase bedeuten, wo allenfalls eine Bank stand wie z.B. in Donzhausen TG.
- Sturzenhard AR) zu Reute; Deutung = Weidewald des Sturzo, von 'des Sturzen Hard' (Oettli).
- Stürzikon ZH, zu Oberembrach; historische Belege: Sturtzikon 1435, Stürtzigken 1528, Stürtziken 1595; Deutung = bei den Höfen der Leute des Sturzo (Kläui & Schobinger).
- Stüsslingen SO, Bezirk Gösgen; historische Belege: Stusslingen 1224-26, Stuzelingen 1225-26, Stuselingen 1266, Stueslingen 1288; Deutung = bei den Höfen der Leute des *Stiuzzilo (LSG 2005, 857).
- Stutz: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets steiler Bergpfad, oder einfach steiler Aufstieg, von mhd. stuz.
- Suberg BE, zu (?); Deutung = ?
- Subingen SO, Bezirk Wasseramt; historische Belege: Subingen 1270, 1288, 1303; Deutung = bei den Höfen der Leute des Subo (LSG 2005, 857).
- Suchet, Le VD, bei Ranzes; Deutung = kleiner Hügel, von französisch souche, Patois suche, altfranzösisch coche, gallorömisch *tsukka (Suter).
- Süderen BE, zu Schwarzenegg; Deutung = von heraus sickerndem Wasser morastig gewordener Ort, von mundartlich südere (mit kurzem ü) (Oettli). Ob diese Deutung noch Bestand hat, konnte die OGS noch nicht ermitteln.
- Suen VS, zu St-Martin; Deutsch: Schweng; historische Belege: Suanis 1052, Suen 1131, Suaig 1200, Suench 1331, Sueyn, Suyn 1417, Suens 1902; (Aussprache: als wäre es wie Suin geschrieben, im Prinzip gehörte ein Trema auf das e, doch das gibt es hierzulande offiziell nicht mehr); Deutung = Sennerei, von ahd. swaiga.
- Sugiez FR, zu Bas Vully, Seebezirk; historische Belege: *Solidiacum, Solzie 1162, Suaniez 1339, Sougy 1445, Sougiez 1445, Sougie en 1558, Sugi 1668, Saugy 1788; Deutung = Landgut des Solidius (Stadelmann, Suter).
- Sugnens VD, Bezirk Echallens; historische Belege: Sugnens 1177, Sugniens 1212, Sunens 1217, Suniens 1222, Suneins 1225, Sugneins 1238, Sugnens 1282, Sugnyens 1453; Deutung = bei den Höfen der Leute des Sunja, Sunno (LSG 2005, 858).
- Suhr AG, Bezirk Aarau; historische Belege: Sura 1045, Suro, Suron 1173, Sure 1241, Suron 1249, Suro 1257, Sur 1273; Munsart: Soor; Deutung = Ort benannt nach dem Fluss Suhre, dieser wird ketisch als *sura = salzhaltiges, saures Wasser, gehört auch in die Namengruppe idg *sar, *ser = fliessen (LSG 2005, 858).
- Suldhalten BE, zu Aeschi/Frutigen; historische Belege: der Suldbach wird um 1360 erstmals erwähnt; Deutung = Abhang am Suldbach.
- Sulgen BE, zu Bern; kleiner Ort auf Stadtberner Gebiet, schon vor der Gründung der Stadt Bern erwähnt; Deutung = bei den Schweinepferchen oder bei den Schweinesuhlen, von ahd. *sulaga = Pfützen oder sulag = Schweinepferch. Beide Deutungen sind gleichwertig. Es ist heute nicht mehr möglich, zu entscheiden, welches das Benennungsmotiv war.
- Sulgen TG, Bezirk Bischofszell; historische Belege: Sulaga 806, 808, Suligen 1151, Sulgen 1275, 1358, Sulgöw 1497; Deutung = bei den Schweinepferchen oder bei den Schweinesuhlen, von ahd. *sulaga = Pfützen oder sulag = Schweinepferch. Beide Deutungen sind gleichwertig. Es ist heute nicht mehr möglich, zu entscheiden, welches das Benennungsmotiv war. Im weiteren: ahd. sul = Schwein, sulag = Schweinestall, sulaga = Pfützen, Pfühle. Der Ort ist namenmässig verwandt mit Sulgen BE, Solgen ZH, Agasul ZH, Sulgenbach BE und vielleicht auch Süllenbach BE!
- Sulgenbach BE, zu Bern; historische Belege: Obersulgen, Niedersulgen 1367; Deutung = Bach mit Pfützen und Pfühlen. Der Bachname ging sekundär auf den Ort über.
- Süllenbach BE, zu Sumiswald; Deutung = Stelle an einem Bach, wo Wildschweine suhlen (Oettli).
- Sullens VD, Bezirk Cossonay; historische Belege: Sollens 1180, 1227, Soulens 1228, Sullens 1287, Soulens 1323, Sulens 1453; Deutung = bei den Höfen der Leute des Sullo, Sulo, Sula, Sola Suola (LSG 2005, 859).
- Sulsana GR, zu Scanfs; Rätoromanisch: Susauna; Deutung = einsamer, gesunder Ort, von rätor sul = allein, sana, sauna = gesund (Studer). Diese Deutung dürfte heute nicht mehr gültig sein, doch konnte die OGS noch keine neuere finden.
- Sulz: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, oft von Salzvorkommen, manchmal aber auch von ehem. Sümpfen oder Schlamm herzuleiten, von mhd. sulze, ahd. sulza, älter sult = Salzwasser.
- Sulz AG, Bezirk Laufenburg; historische Belege: Sultzo 1236, Rinsultz 1260, Sulz 1342, Sulcz 1390; Deutung = am Salzwasser, bei der Salzquelle (LSG 2005, 859). Für einmal stimmt das Wappen mit der Wirklichkeit überein.
- Sulz bei Künten AG, zu (?); Deutung = am Salzwasser, bei der Salzquelle.
- Sulz LU, Bezirk Hochdorf; historische Belege: Sulzo 1217-22, Sultz 1303-08. Sultz 1306, 1318, Sulza um 1344; Deutung = am Salzwasser, bei der Salzquelle (LSG 2005, 859).
- Sulz ZH, zu Rickenbach; historische Belege: Sulze 1241, Sulz 1244; Deutung = am Salzwasser, bei der Salzquelle.
- Summaprada GR, zu Cazis; Deutung = oberste Matte, Wiese, von lateinisch summa prata.
- Sumvitg GR, Bezirk Oberwald, Deutsch: Somvix; historische Belege: Vicus 766, Sumovico 1203, Summovico 1252, Somo Vico 1261, Summo Vico 1270, Sumvix 1460; Deutung = oberstes Dorf (des Tales), von lateinisch summus vicus. Der Orts ist namenmässig verwandt mit Sonvilier BE, Sonvico TI (LSG 2005, 860).
- Sundlauenen BE, zu (?); Deutung = ?.
- Sünikon ZH, zu Steinmaur; *Suninc-hova; Zurrinchova (Verschrieb?) 897, Sunninchova 1150, Sunninkon 1266, Sunnicon 1282, Sünikon 1318, Sünnicken 1667, Deutung = bei den Höfen der Leute des Suno? (Kläui & Schobinger).
- Suraua GR, Bezirk Lumnezia; historische Belege: Fusion der Gemeinde Camuns, Surcasti, Tersnaus und Uors-Peiden per 1.1.2001. Deutung = über dem Wasser, von rätoromanisch sur und aua, ava, ova, lateinisch super und aqua (LSG 2005, 860)
- Surava GR, zu Tiefenkastel; historische Belegen: Suraqua 1895; Deutung = überm Wasser (Bruckner).
- Surcasti GR; Deutsch: Oberkastels; historische Belege: Supercastellum weit vor 1000, Supercastrum, Ueberkastels, Oberkastels, Obercastels 1905; Deutung = das obere Schloss, früher die obere Burg.
- Surcuolm GR, Bezirk Oberwald; Deutsch: Neukirch bei Ilanz; Deutung = über dem Berg, von rätoromanisch sur und cuolm.
- Surenen OW, zu Engelberg; historische Belege: Flumen suranunnun 1210; Gegend mit verstreut liegenden Häusern oberhalb Engelberg; Deutung = benannt nach dem Bach, der wiederum bedeutet = mal offen fliessender, mal im Moor versickernder Bach, von saurem, sumpfigen Wasser.
- Süri BE, bei Rosshäusern; Deutung = beim moorigen, sauren Boden (Oettli).
- Surin GR, bei (?); Deutung = ?.
- Surlej GR, bei Silvaplana; Deutung = überm See (Studer).
- Sürpfen (?), zu (?); Deutung = sumpfiger Ort (Oettli).
- Surpierre FR, Broyebezirk; Deutsch: Ã?berstein; historische Belege: Suprapetra 1147, 1162, Supra Petra 1173, Sorepera 1226-50, Soreperra 1259, Suprapetram 1453; Deutung = über dem Fels.
- Surrein GR, bei (?); Deutung = über dem Flusslauf, von rätoromanisch sur und rein.
- Sursee LU; historische Belege: Oppidum Surlacus ???, Sursee 1036, Surse 1045, 1173, 1179, 1255, 1331; Deutung = der alte Seename ist sekundär auf den Ort übertragen worden, und bezieht sich auf das sumpfige Ufer und das saure Wasser.
Sursee war offenbar eines der 12 von Cäsar genannten Oppidae. Der Ortsname hat zwei perallele Bedeutungen: einerseits fliessend von idg *ser, *sor und andererseits sauer, morastig, Begriffe die aber ursächlich verwandt sind und auf die gleiche Wurzel zurück gehen; Sursee muss also ein ziemlich alter Ort sein und seinen Namen mindestens teilweise schon in keltischer Zeit bekommen haben; Sur bedeutet auch mal fliessend, mal versiegend (Oettli) und zwar in moorigem Gelände (also nicht wie das Versickern im Kalkgestein). Der Name verrät, dass der Sempachersee früher Surensee geheissen hat. Von ihm hat auch der Abfluss, die Suhre ihren Namen erhalten.
- Surtel AG, zu Schöftland; historische Belege: Sauerthal, Suhrthal 1906; Deutung = saures Tal, vielleicht weil dessen Bächlein saures Wasser führte.
- Susauna GR, Gemeinde Scanfs, oberhalb Cinuos-chel; Siehe unter Sulsana!