Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 36 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
- Naas ZG, Am Ägerisee; = Halbinsel, die wie eine Nase in den See ragt. Siehe auch Buonas! Als Näs ist diese Bezeichnung auch in Schweden anzutreffen.
- Nachzel LU, zu Hasli; Deutung = ?.
- Nadro GR, zu Castaneda; Deutung = ?.
- Näfels GL; historische Belege: angeblich um 350 v. Chr. von den Rätoromanen gegründet, Nevels 1240, Nefels 1258, Nävels 1351, Näffels 1388, Nefels 1388, Naeffels 1389; Deutung = bei den Brachfeldern, Neugrüt, Neubruch von lateinisch novales (Oettli). Der Ort ist namenmässig verwandt mit Noflen BE (LSG 2005, 636).
- Nageldach AR, zu Wald; Deutung = ?.
- Nägleren AI, zu Rüti; Deutung = ?.
- Naglikon ZH, zu Wädenswil; historische Belege: Naglinchoven 1130, Nagelinchoven 1151; Deutung = bei den Höfen der Leute des Nagalo (Kläui & Schobinger).
- Naien IR, zu Oberegg; historische Belege: Najen 1930; Deutung = Sumpfwiesen.
- Nan, Nant: Häufiger Orts- oder Flurname in der französischen und gelegentlich in der italienischen Schweiz, bedeutet stets Bach oder einfach Wasserlauf, von kelt *nantu, *nanto, altfranzösisch nant, Patois nan, nans, nant. Siehe auch Orte wie Nantua, Nanteau, Nanteuil, alle in F.
- Nänikon ZH, zu Uster; historische Belege: Nancinchova 741, 744, Nenninchofa1150, Neninchon1227, Nencincon 1233, Nenincon 1254, Nenikon 1319, Nänikon 1450, Nänicken 1667 = Höfe der Leute des Nano, Nanthelm, Nant (Fürst), von ahd = der Kühne, Behelmte.(Kläui & Schobinger).
- Nant FR, zu Bas Vuilly; Deutung = Ort am Bach, von keltisch nant oder von Patois nan, nans, nant = Bach, Wasserlauf. In Faucigny und in den Waadtländer Alpen wird damit auch ein Wildbach bezeichnet (Attinger). Diese findet man vor allem auch in Wales und in der Bretagne. Manchmal ist auch ein von einem Wasserlauf durchzogenes Tal mitgemeint.
- Nante TI, zu Airolo; Deutung = Bach, Bachtal, von keltisch *nantu.
- Nanzthal VS; Vispertal; Deutung = Bachtal, von keltisch *nantu = Bach. Mit Nanzthal ist hier ein Maiensäss auf 2500 m Höhe gemeint.
- Nara TI, zu Leonzico; Deutung = ?.
- Narrenbach BE, zu Diemtigen; Deutung = Bach mit Alpen- oder Borstgras (nardus stricta), mundartlich auch Nätsch genannt. Gemäss Idiotikon zähes Gras auf moorigem Boden (Studer).
- Nas, Nase, Nasen: Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Nase = Landzunge, Felsvorsprung, z. B. Buonas.
- Naters VS, Bezirk Brig; Mundart: Naatersch; historische Belege: Nares 1018, Natres 1079, Villa Natrensis 1100, Natria 1138, Narres 1162-73, Nares 1201, Narres 1222, Natre 1284; Deutung = 1. nasser Ort (Anreiter), 2. Ort, wo Alpen- oder Borstgras, lat. nardus stricta wächst (Studer). Beide Deutungen vermögen nicht völlig zu überzeugen, sind derzeit aber die Glaubwürdigsten.
- Nauen ZH, zu Dürnten; Deutung = ?.
- Nax VS, Bezirk Hérens; historische Belege: Nas 1131, Nars 1213, Naz 1213, Nax 1364; Deutung = der Ortsname leitet sich von alemannisch nas ab und bedeutet eigentlich Halbinsel. Im vorliegenden Fall ist hier wohl die spezielle Geländeform in der Art einer Krete gemeint, die eine Quasi-Halbinsel darstellt (LSG 2005, 637).
- Naz GR, zu Bergün; Deutung = ?.
- Naz VD, zu Echallens; historische Belege: Nars 1200, Nas 1213, 1217, 1233; Deutung = der Ortsname leitet sich von alemannisch nas ab und bedeutet eigentlich Halbinsel. Im vorliegenden Fall ist hier wohl die spezielle Geländeform in der Art einer Krete gemeint, die eine Quasi-Halbinsel darstellt (LSG 2005, 637).
- Nebikon LU; historische Belege: *Nebinchova, Nevinchova 850, 893, Nevinhva, Nevinchova 924, Nebinchon , 1173, 1180, 1184-90, Nebinkon 1295, Nebikon 1340; Deutung = Höfe der Leute des Nevi, Neve, abgeleitet von Hnabi (Förstemann). Nefi oder Nebi bedeutet Neffe (LSG 2005, 637).
- Nebli TG, zu Eschenz; historische Belege: im Eble 1761, Hinternebli 1832; Deutung = Ort mit häufigem Nebel, dort wo es nebelt (Nyffenegger & Bandle).
- Necker SG, zu Mogelsberg; Deutung = Ort im Tal des Neckers, dieser wiederum bedeutet oft: heftig fliessender Bach (Krahe).
- Neftenbach ZH, Bezirk Winterthur; historische Belege: Neftinbach 1209, Neftenbach 1261, Neftinbach 1276, Neftenbach 1316, Naeftenbach 1520; Deutung = 1. beim schläfrig fliessenden Bach, von ahd. (h)naffezzen, mhd, nhd. nafzen = schlummern (Kläui & Schobinger), 2. von keltisch nava = Wiese, also Wiesenbach. Einer der beiden Oberläufe heisst tatsächlich Wiesenbach (Studer), 3. der mit Katzenminze bewachsenen bach, von nepita, nefta (LSG 2005, 638). Der Ortsname ist bis heute nicht sicher gedeutet. Alle drei Deutungen gelten als gleichermassen unsicher (OGS).
- Neggia TI, zu Vira Gamborogno; Deutung = ?.
- Neggio TI, zu Logano; historische Belege: Nego 807, Anigo 822-40, Negio 1335, 1465; Deutung = neggio bedeutet 'von einem Jahr', womit hier die jungen Kälber, Geisschen, Schäfchen gemeint wären, doch könnte es ebenso gut Sennhütte mit einem Strohdach bedeuten. Die Deutung bleibt somit b.a.w. völlig unsicher (LSG 2005, 638).
- Neigles, Les FR, zu Freiburg; Deutsch: In den Eiglen; Deutung = ?.
- Neirigue, La FR; Deutung = Ort am Schwarzwasser, von Patois neire = schwarz und -(ai)gue = Wasser. Neirivue FR wäre demnach ein namenmässig verwandter Ort. Mit Schwarzwasser ist das ablaufende Wasser eines Moores gemeint.
- Neirivue FR; Deutsch: Schwarzwasser; historische Belege: Nigra Aqua 1???, Neire 1400, von Patois neire = schwarz, -(aig)vue = Wasser. Siehe auch Neirigue FR!
- Nendaz VS, Bezirk Conthey; historische Belege: Nenda 984, 985, Neinda 1001-1100, Nenda 1161-78, 1212, Neynda 1214, Nandam 1224, Neinda 1240-41, Bassa Neynda 1250, Neinde 1266; Deutung = heiliger Wald, von keltisch nemeta, der weiblichen Form von Nemeton (Aebischer).
- Nennigkofen SO, Bezirk Bucheggberg; historische Belege: Nennikofen 1392, Nennikoffen 1440; Deutung = bei den Höfen der Leute des Nanno. Einen direkten Zusammenhang mit dem Nachbardorf Hächelhofen gab es nicht (SONB I, 487), (LSG 2005, 639).
- Nenzlingen BL, Bezirk Laufen; historische Belege: Ranzelingin 1194, Nenzlingen 1298, Netzlingen 1299, Nenzlingen 1315; Deutung = bei den Höfen der Leute des Nanzo. Gemäss LSG ist die frühe Lesart Ranzilingin nicht gesichert und auch nirgends belegt. man kann daher von einer Urspriungsform von *Nanzilingin ausgehen (LSG 2005, 639). Nenzlingen gehörte ursprünglich zum Kanton Bern und hat zusammen mit dem Bezirk Laufen den gewechselt.
- Neppenswil SG, zu Mörschwil; Deutung = ?.
- Nergeten TG, zu Pfyn; historische Belege: Egerden 1420, 1439; Verschrieb von Ägerten.
- Nériaz VS, zu (?); Deutung = ?.
- Nerocco TI, zu Bedigliora; Deutung = ?.
- Neschwil ZH, zu Weisslingen; historische Belege: Neskinwilari 825, Neskewilare 895, Neschiwilare 895, Nessewile 1266, Neswile um 1274, Neschwile um 1380, Neschwil 1463; Deutung = Weiler des Nesko (Kläui & Schobinger).
- Nespel LU, zu Hergiswil; Deutung = 1. wohl abgeflachte Form des Flurnamens Meschbühler oder Mieschbühler oder von Mieschbühl (Oettli).
- Nesselbank (?), zu (?); historische Belege: *Nezelinwanc; Deutung = mit Nesseln bestandener Abhang.
- Nesselboden SO, zu Weissenstein; Deutung = mit Nesseln bestandene Ebene .
- Nesselhalde SG, zu Alt St. Johann; Deutung = mit Nesseln bestandener Abhang.
- Nesselnbach AG; historische Belege: Nezelinispah um 850, Nesselibach 1306; Deutung = Ort am mit Nesseln bestandenen Bach.
- Nessental BE, zu (?); Deutung = ?.
- Nessishäuser SO, zu Wolfwil; Mundart: Nisishüser; Deutung = vielleicht Häuser des Dionys (Attinger).
- Nesslau SG, Bezirk Obertoggenburg; historische Belege: Nezzelouo 1178, Nesselouwe 1261, Nesselowe 1289, Nezilovwe 1293, Nesslower 1437; Deutung = Nesselau = Aue, wo viele Nesseln wachsen (Studer, Idiotikon IV, 805).
- Nesslera FR, zu Bonnefontaine; Deutung = Ort, wo viele Nesseln wachsen (Oettli).
- Nesslera FR, zu St. Silvester; Deutung = Ort, wo viele Nesseln wachsen (Oettli).
- Nessleren BE, zu Neuenegg; Deutung = bei den Brennnesseln.
- Nessleren BE, zu Saxeten; Deutung = bei den Brennnesseln.
- Nest BE, zu Schlosswil; Deutung = Wohnstätte, von ahd, mhd. nest = Ort, wo man sich niedersetzt, nistet.
- Nest SG, zu Straubenzell; Deutung = ?.
- Netstal GL, Bezirk Glarus; historische Belege: Netstal 1289, 1300, Nezstal 1310, Netsthal 1339, Netstall 1905; Deutung = entweder nasses Tal, von mhd. netz = nass und ahd, mhd. tal, gemeint wäre damit wohl der früher oft überschwemmte Talboden (LSG 2005, 640). Siehe auch Netzelen LU und die zahlreichen Netzbäche oder das Flüsschen Netze. Ein Zusammenhang mit Netz ist eher unwahrscheinlich.
- Netzelen LU, zu Roggliswil; Deutung = Ort an einer nassen Stelle.
- Neu St. Johann SG, zu Krummenau; Deutung = das neue St. Johann.
- Neuägeri ZG, zu (?); Deutung = das neue Ägeri.
- Neubechburg SO, zu Oensingen; Deutung = das neue Bechburg.
- Neuberg TG, zu Bussnang; historische Belege: Naiberg 1533, Nüberg 1552; Deutung = auf dem neuen Berghof (Nyffenegger und Bandle).
- Neu-Bern SO, zu Däniken; Deutung = das neue Bern. Da Neu-Bern sehr klein ist, scheint es sehr fraglich, ob man hier wirklich ein neues Bern erstellen wollte. Eine andere Deutung scheint wahrscheinlich.
- Neubruch ZH, zu Wetzikon; Deutung = neu umbrochenes Land.
- Neubrück BE, zu Bern; Deutung = bei der neuen Brücke.
- Neubrücke AR, zu Teufen; Deutung = bei der neuen Brücke.
- Neubrücke SG, zu Oberbühren; Deutung = bei der neuen Brücke.
- Neubrücke TG, zu Wängi; historische Belege: Neubrücke 1887; Deutung = bei der neuen Brücke (Nyffenegger & Bandle).
- Neubrunn SG, zu Waldkirch; Deutung = bei der neuen Quelle, beim neuen Brunnen.
- Neubrunn ZH, zu Hinwil; Deutung = bei der neuen Quelle.
- Neubrunn ZH, zu Turbenthal; historische Belege: Nünbrunnen 1362, 1364, Nübrunnen 1396, Nübrunnen 1526, Neubrunnen 1697, Nüwbrunnen 1667; Deutung = ursprünglich bei den neun Quellen, später umgedeutet zu bei der neuen Quelle. (Kläui & Schobinger).
- Neuburg GR, zu Untervaz; Deutung = bei der neuen Burg.
- Neuburg TG, zu Mammern; historische Belege: Nüwenburg 1290, Novocastro 1293, Nuwenburch 1294, Nüwenberg 1302, Nuwenburg 1319; Deutung = auf der neuen Burg (Nyffenegger & Bandle).
- Neuburg ZH, zu Winterthur-Wülflingen; historische Belege: Novo Castro 1254, Nuiwenburch 1290, di Newnburg 1347, Neüwburg 1667; Deutung bei der neuen Burg (Kläui & Schobinger).
- Neuchâtel NE; Patois: Nâotsatî, Deutsch: Neuenburg; historische Belege: novum castrum um 450, Novum Castellum 1011, Nienburg 1032, Nuvenburch 1033, Nuwenburg 1141, Novocastro 1143, Novum Castrum 1149, Nuefchestel 1278, Nufchastel 1283, Nuefchestel 1325, Nüwenburg 1373; Deutung = die neue Burg.
- Neudorf AG, zu Ürkheim; Mundart: Nüüderef; historische Belege: Niwidorf 893; Deutung = das neu erstellte Dorf (Idiotikon IV, 1493).
- Neudorf LU, Bezirk Sursee; Mundart: Nüüdereff; historische Belege: Niudorf 850, Niwidorf 924, Nudorf 1036, Niudorf 1045, 1275, Nüdorf 1306; Deutung = das neu erstellte Dorf, von ahd. niwi, niu = neu und ahd. thoruf = Dorf (LSG 2005, 640).
- Neudorf SG, bei St. Fiden; Deutung = das neu erstellte Dorf.
- Neuegg BE, zu Rüegsau; Deutung = bei der am Bergvorsprung neu erstellten Siedlung.
- Neuendorf SO, Bezirk Gäu; historische Belege: Werthe 1101, Nüwdorff 1423; der Sage nach wurde Werd um 1375 von den Guglern (Räuberhorde) zerstört und als "nüwes Dorff" wieder aufgebaut; Deutung = ursprünglich Flussinsel, dann neu erstelltes Dorf. Die Neuendorfer trugen früher den Übernamen Chroopftuube. Ob das eine Fasnachtsbezeichnung ist, auf eine Sage zurückgeht oder woher auch immer: Ich habe diese Bezeichnungen für zahlreiche Ortschaften im Aargau, Baselland und Solothurn gesammelt, kann mich aber nicht mehr an die Quelle erinnern. Wer weiss mehr? Bitte melden!
- Neuenegg AR, zu Herisau; Deutung = beim Bergvorsprung (Stäggelenberg) neu erstellte Siedlung.
- Neuenegg BE, Bezirk Laupen; historische Belege: Nüwenegg 1139, Nunica 1154, 1159-62, Nunegga 1228, Nuwenegga 1235, Nuweneche 1267, Nuewenecge 1270, Nüwinegge 1271, Nuwenecke 1309, Nuenica 1315, Nuweneg 1323, Nuwenegge 1383; Deutung = bei der neuen Siedlung, die am Bergrücken gelegen ist (LSG 2005, 641).
- Neueneggau BE, zu Neuenegg; Deutung = Aue bei Neuenegg.
- Neuenhof AG, Bezirk Baden: historische Belege: Nuiwen Hof 1393, Nüwenhof 1488; Deutung = beim neuen Hof.
- Neuenkirch LU, Bezirk Sursee; historische Belege: Nowa Ecclesia 1256, Nüwenkilch 1259, Nuwenchilch 1287, Nuiwenkilch 1297, um 1320; Deutung = bei der neuen Kirche.
- Neuenschwand BE, zu Eggiswil; Deutung = neue Schwendrodung.
- Neuenweg BE, zu Adelboden; Deutung = beim neu erstellten Weg.
- Neuewelt AG, zu Leibstadt; Deutung = neu gefundenes Land.
- Neuewelt BL, zu Münchenstein; Deutung = neu gefundenes Land.
- Neugut ZH, zu Dübendorf;Deutung = neu erstelltes Landgut.
- Neugut ZH, zu Bubikon; Deutung = neu erstelltes Landgut.
- Neuhaus: Häufiger Ortsname in der deutschen Schweiz, bedeutet entweder neu erstelltes oder neu erworbenes Haus.
- Neuhaus SG, zu (?); Deutung = neues Haus.
- Neuhausen am Rheinfall SH, Bezirk Schaffhausen; historische Belege: im Jahre 1052 als Kloster gegründet, Nuwenhusen 1111, 1120-24, Nüwenhusen 1150, Nuwenhusen 1291, Nuvahusen 1349, Nüwenhusen 1603-05; Deutung = bei den neuen Häusern, als Gegensatz zu den alten = Hoffstetten (Oettli).
- Neuhausen TG, zu Frauenfeld; historische Belege: Nüen Hau? 1682, Neèwenhaus?; Deutung = beim neuen Haus (Nyffenegger & Bandle).
- Neuhäusern LU, zu Emmen; Deutung = bei den neuen Häusern.
- Neuhof AG, zu Birr; Deutung = neuer Hof, von H. Pestalozzi 1768 gegründet.
- Neuhof TG, zu Romanshorn; Deutung = neuer Hof.
- Neuhüsli SO, zu Beinwil; Deutung = neues Häuschen.
- Neukirch a.d.Th. TG; historische Belege: Eliswile 1291, Seliswille 1296, Seliswile 1352, Seliwille 1359, Seliswille 1413, Elenswil 1486, 1487, Seriswyl 1487, Seriswil 1487, Sedenschwil 1490, Serischwyl 1494, Sölischweil, Seeliswil, Seliswil alle um 1500, Nüwen Kilchen 1538; Der ursprüngliche Ortsname lässt sich nicht mehr sicher ermitteln, denn es fanden sich so viele Varianten, dass man sie auf drei Grundformen zurückführen kann. Falls die älteste Variante Eliswile von 1291 die ursprüngliche ist, dann sind alle anderen Varianten, welche mit einem S beginnen, durch Agglutination entstanden: *ze Eliwile > Zeliswile > Seliswil. Sölischweil ist vermutlich eine mangelhafte Wiedergabe des Ortsnamens und fand sich unter 'Geschichtliches' auf der Website von Neukirch an der Thur. Die Schreibweisen Seriswil, Sedenschwil u.ö. sind isoliert und wohl als Hör- oder Schreibfehler zu werten. Seeliswil mit zwei 'ee' wird von Attinger im Geografischen Lexikon der Schweiz in Band III auf Seite 585 erwähnt und dürfte eine moderne Schreibweise von Seliswil darstellen.
Nach dem Bau einer neuen Kirche wurde der Ort umbenannt in Neukirch und später noch ergänzt mit dem Zusatz 'an der Thur'. Neukirch liegt allerdings nicht an der Thur, sondern ist gute zwei Kilometer davon entfernt. Es wurde zur besseren Unterscheidung von anderen Neukirch-Orten so benannt, wobei dann die Thur zum Zuge kam, weil sich kein besseres Unterscheidungsmerkmal finden liess. Deutung = ursprünglich vermutlich Weiler des Eli. Da die vermutete Agglutination nicht gesichert ist, gelten ebenso die Deutungen = Weiler des Seli oder Salin. Nach der Umbenennung des Ortes um 1500 lautet die Deutung = bei der neu erstellten Kirche. Alle drei Deutungen des ursprünglichen Namens sind gleichwertig (Nyffenegger und Bandle).
- Neukirch GR, zu Safien; Deutung = bei der neu erstellten Kirche.
- Neukirch TG, zu Egnach; Neukirch 1727, Neükirch 1771, Neukirch 1787; Deutung = bei der neuen Kirche (Nyffenegger & Bandle).
- Neuligen BE, zu Eriswil; Deutung = bei den Höfen der Leute des N.....(?).
- Neuloz VS, zu Fully; Deutung = ?.
- Neumatt LU, zu Werthenstein; Deutung = Höfe bei der urbar gemachten Matte.
- Neumühle BE, zu Lauperswil; Deutung = bei der neu erstellten Mühle.
- Neumühle JU, zu Pleigne; Französisch: Moulin neuf; Deutung = Ort bei der neu erstellten Mühle.
- Neumühle LU, zu Ruswil; Deutung = Weiler bei der neu erstelltenen Mühle.
- Neumühle SZ, zu Wollerau; früher Löhlismühle; Deutung = bei der Mühle eines Besitzers namens Löhli (= kleiner Wald). Nach dem Neu/Umbau = Weiler bei der neu erstellten Mühle.
- Neunforn TG, Bezirk Frauenfeld; Mundart: Nüüfere; historische Belege: Niufora 962, Niuverun 1204, Nuvron 1238, Nivuron 1248, Niuvoron 1254, Ninforon 1267; Deutung = bei dem neu gewonnenen Ackerland, von niu furuhon, als den neuen Furchen (LSG 2005, 642). Praktische alle teils abenteuerlichen Deutungen aus früheren Zeiten gelten heute als unhaltbar, doch werden sie selbst im Dorf immer wieder von neuem erzählt, doch wird ein Märchen auch durch noch so wiederholtes Erzählen nicht wahrer. Siehe dazu auch unter Nieder- und Oberneunforn sowie Lanzenneunforn!
- Neunkirch SH; Bezirk Oberklettgau; historische Belege: Nuichilchun 850, Nuchilichun 1122, Nuchilcha 1166, Nuchirch 1254, Nuinkilche 1286, Nuinkilch 1294, 1301, Nuinchilch 1308; Deutung = bei der neu erstellten Kirche; auch hier wurde im Laufe der Zeit neu und neun verwechselt, wie in Turbenthal, und Zürich-Seebach mit ihren Neu- bzw. Neunbrunnen sowie in Ober- , Nieder- und Lanzenneunforn (Oettli).
- Neuret AR, zu Wald; Deutung = ?.
- Neurüti BE, zu Übeschi; Deutung = bei der neuen Rodung.
- Neurüti LU, zu Neuenkirch; Deutung = bei der neuen Rodung.
- Neuschür LU, zu Pfaffnau; Deutung = bei der neuen Scheune.
- Neuschwendi AR, zu Trogen; Deutung = bei der neuen Schwendrodung.
- Neuseewen SZ, zu Oberiberg; Mundart: Nüseebe; historische Belege: um 1895 begründet; vermutlich nach den damals noch vorhandenen Moorweihern benannt, das nü bezieht sich nicht auf die Weiher, sondern auf den neu erstellten Weiler.
- Neustadt FR, zu Giffers; Deutung = bei den neuen Wohnstätten.
- Neuthal ZH, zu Bäretswil; Mundart: Nöitaal, älter: Nüütl, früher Mütschbach; historische Belege: Muetterspach 1379, Muettispach 1465, Müttsbach 1776, Neuthal 1827; Deutung = ursprünglich Bach des Muothere, später umgedeutet (Kläui & Schobinger).
- Neuveville, La, BE; Deutsch: Neuenstadt, Italienisch: Villanova, Rätoromanisch: Villanova; historische Belege: durch den Bischof von Basel gegründet 1312, Nova Villa 1314, Nüwenstat 1323, Nuwenstadt 1330, Noveville 1338, Nueveville 1374, Bona Villa 1386, Neuenstadt 1387; Deutung = die neue Stadt
- Neuweid BE, zu Walterswil; Deutung = neu angelegte Weide.
- Neuwies ZH, zu Wetzikon; Deutung = bei den neu angelegten Wiesen.
- Neyr, Neyre, Nier: Häufiger Orts- und Flurnamenteil in der welschen Schweiz, bedeutet stets schwarz, Patoisformen von noir.
- Neyres, Les VS, zu Collombey; Deutung = bei den schwarzen Häusern.
- Neyruz FR, Saanebezirk; Deutsch: Rauschenbach; historische Belege: Nievroz, Nuruus, Noarea 1134, Nuerus 1137, 1142, Nuruols 1137, Nuruos 1142, Nuruz 1155; Deutung = beim kleinen Nussbaum (LSG 2005, 643). Ältere Deutungen, welche im Ortsnamen einen schwarzen Bach sehen wollen, von Patois neyr = schwar und ruz = Bach sind hinfällig. Die verblüffende Ähnlichkeit ist rein zufällig.
- Neyruz-sur-Moudon VD, zu Moudon; historische Belege: Noeruls 1147, Nuruls 1147, Nuirul 1168, Nuiruil 1177, Nuruol 1182, Nyroul 1261; Deutung beim kleinen Nussbaum (LSG 2005, 643).
- Nézot VS, zu Grône; Deutung = ?.
- Nidau BE; historische Belege: Nidowe 1196, Nidauwe 1225, Nidowa 1237, Nidouwo 1237, Nydowe 1239, Nidowa 1243, Nidoua 1267, Nidouwe 1307, Nydau 1314; Deutung = unterhalb der Wiese am Wasser gelegens Gebiet (LSG 2005, 644).
- Nidau VD, zu Vaulion; der Weiler gehört zu Vaulion VD und trägt einen deutschen Namen, manchmal wird er auch als «en Nidau» wiedergegeben. Über die Herkunft des Ortsnamens fand die OGS bis heute noch keine Erklärung, doch dürfte die Deutung die gleiche sein, wie bei Nidau BE.
- Nidegg BE, zu Bern; historische Belege: Nidegge 1239, Nydeck 1895; Deutung = unten am Bergvorsprung.
- Nidelbad ZH, zu Rüschlikon; Deutung = 1. Ort am Niederbach. Nieder und Nidel stehen wohl in einem Zusammenhang, doch welches war zuerst da und welches wurde umgedeutet?, 2. so genannt, weil das dortige, eisenhaltige Wasser einen nidelartigen Wasseroberfläche erzeugt (Studer) oder weil es milchig aussieht (Oettli).
- Niderbach BE, zu Rüderswil; Deutung = Ort unten am Bach.
- Niderhofen TG, zu Bichelsee; historische Belege: Niderhof 1364; Deutung = bei den unteren Höfen (Nyffenegger & Bandle).
- Nidfeld LU, zu Kriens; Deutung = das niedere Feld.
- Nidfurn GL, Bezirk Glarus; historische Belege: Nitfure 1300, Nidfure 1340, Nitfur 1350, Nitfurt 1350, Nitfur, Nirfuren 1370, Nitfurn 1905; Deutung = der unterer Ort bei den Gehängefurchen, von ahd. furuh. Diese Deutung wird bestärkt durch die ehemalige Siedlung Obfurn, welche bis etwa 1350 erwähnt wird Zopfi).
- Nidstalden GL, zu Obstalden; Deutung = unter dem ansteigenden Weg.
- Niédens VD, zu Yvonand; Deutung = ?.
- Niederaach TG, zu Amriswil; Deutung = bei dem flussabwärts liegenden Dorf an der Aach (Nyffenegger & Bandle).
- Niederbipp BE, Bezirk Wangen; historische Belege: Pipinensi 866, 884, Pippa 968, Bippe 1263, Bippo 1268, Bippe 1297, Bippa 1318; das Dorf bestand schon zur Römerzeit, allerdings mit nicht bekanntem Namen; Deutung = Landgut des Pippin, Bippo. Es scheint eher eine elliptische Form zu sein, welche nur aus dem Personennamen besteht, auch wenn die ältesten Formen (pippinensis) adjektivisch erscheinen. Von einer Burg ist allerdings urkundlich nichts zu lesen, sodass auch die Deutung Pippinsburg nicht realistisch ist. Die Unterscheidung in Ober- und Unterbipp erfolgte erst später (OGS).
- Niederbottigen BE, zu Bern; Deutung = das niedere Bottingen.
- Niederbuchsiten SO, Bezirk Gäu; Mundart: Niderbuchsete; historische Belege: Buxita 1040, Buhsitun 1201, Nidrabuchsiten 1299, Nidern Buchsiton 1323; Buchsiten 1376; vor 1300 gab es keine keine Unterscheidung zwischen Nider- und Oberbuchsiten; Deutung = bei den Buchswäldern, von lat. boxetum (LSG 2005, 645). Die Niederbuchster trugen früher den Übernamen Rehböck, Rehgaisse. Ob das eine Fasnachtsbezeichnung ist, auf eine Sage zurückgeht oder woher auch immer: Ich habe diese Bezeichnungen für zahlreiche Ortschaften im Aargau, Baselland und Solothurn gesammelt, kann mich aber nicht mehr an die Quelle erinnern. Wer weiss mehr? Bitte melden!
- Niederdorf NW, zu Beckenried; Deutung = der untere Teil des Dorfes.
- Niederdorf NW, zu Stans; Deutung = der untere Teil des Dorfes
- Niederdorf ZH, zu Egg; Deutung = der untere Teil des Dorfes.
- Niederdorf BL, Bezirk Waldenburg; historische Belege: Honolteswillare 835, inferiore Onoltswil, Onoltswile 1226, Onotzwil 1345, Nidr Onotzwilr 1422, Niderndorf 1453; Deutung = ursprünglich ein Teil von Hunoldsweiler, also der niedriger gelegene Weiler des Hunolt.
- Niedererlinsbach SO, zu Gösgen; historische Belege: Arnlesbah, Erdensbach 1173, Erndespah 1217-22, Arnesbah 1223, Erlispach 1269, Nidern Ernlispach 1276, Erlisbach 1289, Erndesbah 1311; Deutung = der Bachname ist sekundär auf den Ortsnamen übergegangen. Ob es sich dabei um den früheren Namen des Erzbaches handelt, der ab etwa 1450 belegt ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden (Zehnder). Deutung = Erlinsbach ist vermutlich aus einem alten alemannischen Personennamen und dem Grundwort Bach gebildet worden, wobei als Grundwort *Arinlin oder Arnold oder ähnliche Namen angenommen werden können (LSG 2005, 646).
- Niderflachs ZH, zu Bülach; Deutung = beim niedrig gelegenen Feld, wo Flachs gewonnen wurde.
- Niedergampel VS, zu Bratsch; Deutung = das nieder gelegene Gampel.
- Niedergesteln VS, zu (?); Französisch: Bas-Châtillon oder Châtillon-le-Bas; historische Belege: Chastellun 1101, Castellion 1200-1224, Castellyon 1250, Guestillon 1280, Castellun 1286, Gestelon 1318; Deutung = das nieder gelegene Gesteln, gesteln wird gedeutet als befestigtes Lager, Burg (Guex, Bruckner).
- Niederglatt SG, zu Oberuzwil; Deutung = der untere Ort an der Glatt.
- Niederglatt ZH, Bezirk Diesldorf; historische Belege: Niderunglatto 1149, Nidrunglate 1153-55, Niderenglatte 1296, NidernGlatte um 1274, Nidern-Glat um 1330, Niderglat 1442; Deutung = der untere Ort an der Glatt.
- Niedergoldbach BE, zu Hasli; Deutung = der untere Ort am Goldbach.
- Niedergösgen SO, Bezirk Gösgen; historische Belege: *Bottiacum, Boezzach 1294, Goeskon inferior 1308, Bötzach 1333, 1336, Inferiori Goessikon dicta Bötsach; Deutung = ursprünglich Bözach, Landgut des Bottius, später umbenannt in Niedergösgen. Gösgen selber wird gedeutet als 'bei den Höfen der Leute des Gozzo' (LSG 2005, 646).
- Niederhasli ZH, Bezirk Dielsdorf; historische Belege: Hasila 931, Hasle vor 1140, Hasela 1152, 1172, 1188, Hasilach 1250, Hasle 1254, Hasila 1259, Niedern Hasela 1298, Nidern Hasle 1318, Niderhasly 1442; Deutung = beim unteren Ort mit Haselstauden, von ahd. *hasalahi (Kläui & Schobinger).
- Niederhaufen SG, zu Nesslau; Deutung = bei der unteren Häusergruppe. Mit Haufen ist die Häusergruppe gemeint.
- Niederhäusern BE, zu Zimmerwald; Deutung = bei den unteren Häusern.
- Niederhof TG, zu Bussnang; historische Belege: Niderhoff 1522, Nidern Hof 1522; Deutung = bei niederen Gutshof (Nyffenegger & Bandle).
- Niederhofen AG, zu Schlossrued; Deutung = bei den unteren Höfen.
- Niederhofen AG, zu Zuzgen; Deutung = bei den unteren Höfen
- Niederhünigen BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: Huningen inferiori 1148, Niderhunigen 1367, nider Huinigen 1389, nider Hiningen 1460; Deutung = das tiefer gelegen Hüningen, Hüningen = bei den Höfen der Leute des Hunno, Huno (LSG 2005, 647). Nider- und Oberhüningen sind namenmässig verwandt mit Kleinhüningen in BS und Hüningen/Huningue bei Basel im Elsass (F).
- Niederhüseren BE, zu Zimmerwald; Deutung = bei den unteren Häusern.
- Niederlenz AG, Bezirk Lenzburg; historische Belege: Lencis 893, 924, Lences 950, Lenz 1234, Nider-Lenz 1261-64, Lenze 1264, villa Niedernlentz 1291, Nider-Lantz 1300, Nidern-Lentz 1303-08, Nider Lenz 1306, Lentz 1380; Deutung = der niedere Ort an der *Lentia (alter keltischer Name der Aa)(LSG 2005, 647).
- Niedermettlen FR, zu Überstorf; Deutung = das untere der in der Mitte gelegenen Dörfer.
- Niedermonten FR, zu St. Anton; Deutung = ?.
- Niedermuhleren BE, zu Heitenried; Deutung = das weiter unten gelegen Muhleren.
- Niedermuhren FR, zu Heitenried; Deutung = der weiter unten gelegen Muhren.
- Niederneunforn TG; Mundart: Nidernüüfere; historische Belege: Niufora 962, Nidern Nuvron, Nuveron 1293; Deutung = das weiter unten im Hang gelegene gelegene Dorf beim neu gewonnenen Ackerland, von niu furhon = den neuen Furchen (Nyffenegger & Bandle, LSG 2005, ). Alle anders lautenden Deutungen gelten heute als veraltet. Auch hier wurde neu mit neun verwechselt.
- Niederönz BE, Bezirk Wangen; historische Belege: Oentze 1139, Onza 1166, Onze 1248, Oenzo 1249, Onzce 1246, Honzen 1258, Oenza 1262, Uenzo 1263, Onzen 1278, Onz 1278; Deutung = der Ort bekam seinen namen sekundär vom dortigen Flüsschen Önze, dieses wiederum hiess ursprünglich *Aunantia (LSG 2005, 648).
- Niederorn ZH, zu (?); historische Belege: Ahornberg 1279; Deutung = der niedere der Ahornhöfe (Oettli).
- Niederösch BE, Bezirk Burgdorf; historische Belege: Osse 886, Oescho 1309, iferioris Oeschge1310, Oesch 1320, Nideroesch 1360, 1530; Deutung = der niedriger gelegene Ort an der Äsch. Der Ort bekam seinen Namen sekundär vom Flüsschen Äsch, welches durchs Dorf fliesst. Dieses wiederum hiess ursprünglich *Osia, *Ausia (LSG 2005, 648).
- Niederrickenbach NW, zu (?); Deutung = das niedriger gelegene Rickenbach. Der Ort bekam seinen Namen sekundär vom Bach, dieser wiederum ist zu deuten als Reichenbach, also als Bach reich an Wasser oder an Fischen und Krebsen. Mit einem Ricken als Geländeeinschnitt hatte es ursprünglich nichts zu tun, doch hat der Ricken die Änderung des Bachnamens möglicherweise beeinflusst. Das Phänomen ist bei fast allen Schweizer Rickenbächen zu beobachten, ausgenommen beim Reichenbach mit den berühmten Wasserfällen im Berner Oberland.
- Niederried bei Interlaken BE; historische Belege: Nider Ried 1351, Nyderreid 1385, Nyderied 1411, nider Ried 1526, Niederried 1535; Deutung = entweder das niedere mit Sumpfgras bewachsene Land oder dann das niedriger gelegene, gerodete Land. Mangels älterer Belege ist die Deutung offen.
- Niederried bei Kallnach BE, Bezirk Aarberg; historische Belege: Deutung = entweder das niedere mit Sumpfgras bewachsene Land oder dann das niedriger gelegene, gerodete Land. Mangels älterer Belege ist die Deutung offen.
- Niederried BE, zu Bümpliz; Deutung = entweder das niedere mit Sumpfgras bewachsene Land oder dann das niedriger gelegene, gerodete Land. Mangels älterer Belege ist die Deutung offen.
- Niederried VS, zu Staldenried; Deutung = entweder das niedere mit Sumpfgras bewachsene Land oder dann das niedriger gelegene, gerodete Land. Mangels älterer Belege ist die Deutung offen.
- Niedersommeri TG, zu Amriswil; historische Belege: Bidern Sümbrj 1494, Nidren Sumbri 1495; Deutung = das niedriger gelegen Sommeri. Sommeri ist nicht sicher zu deuten. Es gibt drei Möglichkeiten: 1. von der Muldenform des Geländes = ahd. sumbar, sumbarin, 2. an der höchsten Stelle des Baches, von lateinisch in summo rino, 3. der gute Fluss, von su + ambre = sumbro (Nyffenegger & Bandle). Die alten Formen bei Sommeri (siehe dort) lassen vermuten, dass Deutung 1 vorzuziehen ist (OGS).
- Niederstaad OW, zu Alpnach; Deutung = bei der unteren Schiffslände.
- Niederstetten SG, zu (?); Deutung = das niedriger gelegene Stetten.
- Niederstocken BE, Bezirk Niedersimmental; historische Belege: Stoken 1309, Niderstocken 1323, Stocke 1323, Nider Stogken 1351, Stokken 1360, Stokon 1389, Nider Stogen 1389, Stögken 1418; Deutung = das niedriger gelegene Stocken. Stocken selber wird gedeutet als Ort bei den Baumstrünken (LSG 2005, 649).
- Niederteufen AR, zu (?); Deutung = das niedriger gelegene Teufen.
- Niederurnen GL, Bezirk Glarus; historische Belege: Ranne 801, Urannen um 1000, Urane 1127, Uranun 1178, Niderun Uranun 1321, Urannan 1394, Uranen 1413, Nideruranan1413, Nidern Urannen 1414, Urnen 1444, Nider Urenen 1464; Deutung = der niedriger gelegene Ort an den Berghängen, von rätoromanisch ores (Oettli), lateinisch ora = Böschung, Rand, Ufer, Saum (LSG 2005, 650).
- Niederuzwil SG: Siehe Uzwil!
- Niederwald VS, Bezirk Goms; historische Belege: Niederwald 1404, 1438, Zniderwaldt 1526, Niderwaldt 1577, Niederwald 1614; Deutung = beim niedriger gelegen Ort namens Wald, im Gegensatz zum Bellwand und Oberwald (LSG, 2005, 650).
- Niederwangen bei Bern BE, zu (?); Deutung = das niedriger gelegene Wangen.
- Niederweningen ZH, zu Dielstof; historische Belege: Waningen 1096/1111, 1130, 1150, Wanningen 1158, Veningin 1169, Weningen 1194, Weningen 1256, Weningen 1280, Nidirunwninigin 1269, Nidernweningen 1291, Niderweningen 1304; Deutung = das niedriger gelegene Weningen, Weingen wird gedeuten als 'bei den Höfen der Leute des Wano (Kläui & Schobinger).
- Niederwil LU, zu Rickenbach; Deutung = das niedriger gelegene Wil.
- Niederwichtrach BE: Siehe unter Wichtrach!
- Niederwil AG, Bezirk Bremgarten; historische Belege: Wilare 924, Wilo um 950, Vuila 1045, 1178, Wilere 1217-22, Nidren Wile 1329, Nideren Wile 1330, Niderwile 1331; Deutung = beim unteren, niedriger gelegenen Weiler. Niederwil ist eine Römersiedlung.
- Niederwil AG, zu Rothrist; historische Belege: Nider Wile 1306; Deutung = das niedriger gelegene Wil.
- Niederwil BE, zu Walkringen; Deutung = das niedriger gelegene Wil.
- Niederwil LU, zu Ohmstal; Deutung = das niedriger gelegene Wil.
- Niederwil SG, zu Waldkirch; Deutung = das niedriger gelegene Wil.
- Niederwil SG, zu Brunnadern; Deutung = das niedriger gelegene Wil.
- Niederwil SG, zu Oberbüren; Deutung = das niedriger gelegene Wil.
- Niederwil SO, Bezirk Lbern; historische Belege: Niderwile 1255-56, Nidewile 1257, Niderwile 1306, Niderwil 1336; Deutung = das niedriger gelegen Wil (LSG 2005, 651).
- Niederwil TG, zu Gachnang; historische Belege: Nidrenwille 1337, Niderwile 1371; Deutung = beim niedriger gelegenen Wil (Nyffenegger & Bandle).
- Niederwil ZG, zu Cham; historische Belege: Wiprechtswil 1275; Deutung = ursprünglich Weiler des Wiprecht, später in Niederwil umbenannt mit der neuen Deutung' das niedriger gelegene Wil.
- Niederwil ZH, zu Adlikon; historische Belege: Niderenwile 1299; Deutung = der untere Weiler (Kläui & Schobinger).
- Niedfluh BE, zu Därstetten; Deutung = Ort bei der niederen Felswand
- Nierlet-les-Bois FR, zu (?); Deutung = ?.
- Nierlet-le-Toit FR, zu Neyruz; Deutung = ?.
- Nieschberg AR, zu Herisau; Deutung = wegen der schönen Aussicht vielleicht von mhd. nieschen = schauen, also Dorf beim Aussichtsberg. Diese Deutung ist aber sehr unsicher.
- Niesenberg AG, zu Kallern; Deutung = ?.
- Niffel BE, zu Huttwil; Deutung = ?.
- Niffel LU, zu Römerswil; Deutung = ?.
- Niffenegg BE, zu Huttwil; Deutung = ?.
- Niggenberg ZH, zu Grüningen; Deutung = Berg des Nik....?.
- Nigglishäuser AG, zu Oftringen; Deutung = bei den Häusern des Niggli.
- Nods BE, Bezirk La Neuveville/Neuenstadt; Deutsch: Nos; historische Belege: Nos 1255, Noos 1259, Nous 1259, Nous 1260, Nues 1260-61, Noos 1262-63, Nos 1267; Deutung = beim Brunnenbecken, von Patois. (LSG 2005, 652, Suter).
- Noes VS, zu (?); Deutung = beim Brunnenbecken, von altfranzösisch no, noc.
- Noflen BE, Bezirk Seftigen; historische Belege: Novelon 1250, Noflon 1260, Novelon 1276, Nofflen 1312, ;nofflon 1356, Nouflon 1367; Deutung = frisch gerodetes und zum Anbau vorbereitetes Land, von lat. novale. Es kann aber auch als Brachfeld gedeutet werden, welcher nur jedes zweite Jahr bepflanzt wird. Noflen ist namenmässig mit Noflen in Vorarlberg verwandt, wird dort aber als Schafstall gedeutet, von rätoromanisch in uvigels, in ovill, in ovigl (Schlatter).
- Noflen FR, zu Bösingen; historische Belege: Nofflen 1388; Deutung = frisch gerodetes Land oder Brachfeld.
- Nohl ZH, zu Laufen-Uhwiesen; historische Belege: Urvar 1302/3, Urfar 1493, Nol 1392, im Nol 1667; Deutung = Urfar bedeutet alte Überfahrstelle, Nol bedeutet einen kleinen, runden Hügel, in Nol ist damit wohl der Rundbuck im Nordwesten gemeint, von ahd. hnol = runder Hügel, in der deutschen Schweiz dutzendfach belegt (Kläui & Schobinger).
- Noiraigue NE, Bezirk Val-de-Travers; historische Belege: Nigra Aqua 998, Noire Aigue 1380; Deutung = Ort am schwarzen Wasser, von franz. noir = schwarz und Patois aigue = Wasser. Aigue ist auch altfranzösisch. Man findet diese Form mehrfach im Welschland, aber auch in Südfrankreich bei der bekannten Stadt Aigues-Mortes.
- Noirmont, Le BE; Deutsch: Schwarzenberg; historische Belege: um 1384 dank Freibrief gegründet; Deutung = schwarzer Berg, Name aufgrund der dunklen Wälder.
- Nolla GR, zu (?); Deutung = Neurodung, von lateinisch novale oder novella (Studer). Ob diese alte Deutung noch zutrifft, ist der OGS nicht bekannt.
- Nollenberg TG, zu Schönholzerswilen; historische Belege: Nollenberg 1390; = Hügelberg, Doppelnennung, weil das Wort Nollen = ahd nol, hnol = Hügel nicht mehr verstanden wurde (Oettli).
- Noville VD, Bezirk Aigle; historische Belege: Nova Villa 903, Novila 1162-73, Nova Villa 1177, Novavilla 1195, Nuvila 1229, Novam Villam 1236, Novilla 1266, 1279; Deutung = beim neunen Landgut.
- Nüchteren BE, zu Affoltern; Deutung = ?
- Nüesch, Niesch: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Rinne, Kännel, Niesche (Idiotikon IV, 836), in denen man den Schafen das Salz gab.
- Nuglar SO, Bezirk Dorneck; historische Belege: Nugerolis 866, Nugerolo 1147, Nugerol 1156, 1194, Nugerols 1152, Nugrolis 1180, Nuegerol 1275; Deutung = beim Nussbaumwäldchen, von lateinisch nucariolum (LSG 2005, 654).
- Nunningen SO, Bezirk Thierstein; historische Belege: Nunningen 1152, Nunnengen1194, Nunningen 1293; Deutung = be den Höfen der Leute des Nunno (Förstemann).
- Nuolen SZ; historische Belege: Nuolin 1045, 1178, Nuol 1313; Deutung = 1. Der Ort hat seinen Namen sekundär vom dortigen Berg erhalten. 2. Die Form Nuolin deutet auf einen Diminutiv hin, was kleiner Nuol ergäbe. Dann wäre es eine elliptische Bildung nur aus dem Personenenamen Nuolin. Ob es einen solchen gab ist offen. 3. Schifflände, von lateinisch navale, naula (Studer), bislang unbestätigt, 4. Vielleicht ist Nuolen namenmössig verwandt mit Nollen TG, Gnal (Rafz), Gnäll (Wasterkingen) und weist von der Bedeutung her wieder auf die Deutung 1 hin.
- Nürensdorf ZH, Bezirk Bülach; historische Belege: Novlisdorf oder Noulisdorf um 1150, Nivelisdorf 1246, 1295, Nueristorf 1277, Nuerlisdorf 1278, 1295, Nuerisdorf 1346, Nürenstorff 1442, Nielisdorf, Nuelisdorf, Nürisdorf, Nüresdorf 1895; Deutung = 1. Dorf des Norius oder Noricus (Kläui & Schobinger).
- Nussaus GR, zu Lumbrein; Deutung = ?.
- Nussbaumen bei Baden AG, zu Obersiggenthal; historische Belege: Nussboumen 1150; Deutung = bei den Nussbäumen.
- Nussbaumen FR, zu Bösingen; Deutung = bei den Nussbäumen.
- Nussbaumen TG, zu Hüttwilen; historische Belege: Nuzpouma 858, Nuzpoumen 1162; Deutung = bei den Nussbäumen (Nyffenegger & Bandle).
- Nussbäumen ZH, zu Schönenberg; historische Belege: Nuzbouma 858, 1049; Deutung = bei den Nussbäumen. - Nussbaumen, Bezirk Bülach; historische Belege: Nuspoumen 1268; Nussboumen 1667; Deutung = bei den Nussbäumen (Kläui & Schobinger).
- Nussberg ZH, zu Schlatt; Nuzperech 714, Nuzsperc 1240, Nussberg 1361; Deutung = Berg mit Nussbäumen (Kläui & Schobinger).
- Nussbühl GL, zu Bilten; historische Belege: Uspo um 1000 (?), Ussbühl um 1875, Nussbühl 1905; Deutung = beim äusseren Hügel, später zu Nussbühl umbenannt.
- Nussbühl GL, zu Linthal; Deutung = beim Hügel mit Nussbaum.
- Nusshof BL, zu Sissach; Deutung = Gehöft mit Nussbaum.
- Nutenwil SG, zu Kirchberg;Deutung = ?.
- Nuttelen LU, zu Pfaffnau; Deutung = ?.
- Nutzebuch SG, zu Gossau; Deutung = Nutzwald, allenfalls aus Buchen.