Andere Name: alter deutscher Name: die Sonna. Im Kanton Freiburg gibt es mehrere Flüsse, deren Namen mit einem 'a' enden, wie die Ärgera, die Bibera, die Galtera usw. Vermutlich bedeutet es bei den Gewässern soviel wie aa, aha oder ach = Bach-, kleiner Flusslauf.
Hydrologie: Die Sonnaz entspringt dem Lac de Seedorf bei Noréaz auf 609 m.ü.M. Dieser kleine See hat drei Zuflüsse namens Ruisseau du Moulin, den Palon sowie einen Moorgraben mit dem schlichten Namen le Canal. Die Sonnaz ist etwa 10.7 km lang, durchfliesst eine mild hügelige Gegend, welche sich im unteren Lauf als Vallon de la Sonnaz bezeichnet und mündet bei Pensier auf etwa 532 m.ü.M. in den Schiffenensee, einem Stausee der Saane. Kurz zuvor bildete sie noch einen eigenen, kleinen See von etwa 150 m Länge und 50 m Breite. Der nahe der Mündung gelegene geichnamige Ort La Sonnaz entstand durch Fusion der Gemeinden La Corbaz, Cormagens und Lossy-Formangueires im Jahre 2004. Die fusionierte Gemeinde lieh sich ihren neuen Namen von einem kleinen Weiler namens La Sonnaz aus, der zuvor zur Gemeinde Cormagens gehörte. Somit ist nicht eindeutig erkennbar, ob die Gemeinde oder der Fluss der erste Namensträger war. Das Einzugsgebiet des Flüsschens beträgt etwa 20 km² und bei der Mündung resultiert eine Wasserführung von knapp 0.5 m³ pro Sekunde.
Gewässerkennzahl:
Urkundlich überlieferte Namen: Im GLS erwähnt: Sonna 1315, Suna 1329, Sonne 1464. Suter weist in seiner Sammlung hingegen auf einen Ostabhang des Gros Van bei der Passhöhe des Col des Mosses hin und benützt die gleichen Jahreszahlen. Das dürfte eine Verwechslung sein, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass für Berghänge die Namen so weit zurück verfolgt werden können. Korrekt sind mit grosser Wahrscheinlichkeit aber die Angaben von Attinger im GLS.
Etymologie: Suter vermutet eine germanische Abkunft des Namens vom Wort Sonne. Jaccard vermutet eine sonnige Gegend. Falls diese Annahme richtig ist, dann dürfte der Fluss der erste Namensträger gewesen sein und das Dorf hätte den Namen sekundär übernommen. Beim alten, deutschen Namen des Flusses könnte die Endung 'a' auch ein Verschliff aus -ach, aha oder aa bedeuten, beim welschen Namen bezeichnet die Endung 'az' in der Regel meist etwas eher Kleines, was bei diesem Flüsschen sehr zutreffend wäre. Daher ist noch völlig offen, welche Deutung die treffendere ist. Vielleicht haben auch beide zusammen gewirkt. Während der frühen alemannischen Besiedlung des Welschlandes kam es im Kanton Freiburg zu zahlreichen geografischen Namen, die auf einem deutschen Wort oder einem Siedlernamen basieren, später aber eine französische Form annahmen. Dazu könnte auch die Sonnaz gehören.
Flussnamentyp: frankoprovenzalisch oder alemannisch oder beides zugleich.
Geologie: Der Flusslauf weist auf der gesamten Länge keine nennenswerten Erosionstellen auf. Auch das kleine Einzugsgebiet von nur 20 km² deutet an, dass die Sonnaz nur sehr selten bedeutende Hochwasser führte und sich in dieser Hinsicht klar von der Ärgera unterscheidet.