Andere Namen: aktuell im Quellgebiet Höhibach, in Zumikon Riedbach, in Zollikerberg und Zürich im oberen Bereich Wehrenbach, im mittleren Bereich Mühlebach und im Mündungsbereich Hornbach genannt Der Bach trägt somiot 5 Namen.
Hydrologie: Der Wehrenbach entspringt am Wassberg auf 715 m.ü.M. in Zumikon, durchfliesst das Wehrenbachtobel in Zollikerberg, Witikon, Hirslanden und mündet in Riesbach teilweise eingedeckt auf 406 m.ü.M. in den Zürichsee. Er ist 9.8 km lang, hat ein Einzugsgebiet von 13.4 km² und eine Wasserführung von 0.3 m³ pro Sekunde. Mühlebach hiess auch das Quartier oberhalb des Zürihorns. Dort soll es in der Nähe auch eine Quelle gegeben haben, welche für den Betrieb eines privat betriebenen, aber öffentlich zugänglich Hallenbades ab 1900 bis etwa 1906 gegeben haben. Es ist zu vermuten, dass das Wasser dieser Quelle dem Hornbach zufloss. Dazu schreibt Sacha Beuth vom Tagblatt der Stadt Zürich am 28. Mai 2019 nach einer Recherche von Nicola Behrens, Stv. Bereichsleiter Archivierung und Recherche beim Stadtarchiv: «1842 haben die Gebrüder Conrad und Johannes Unholz an der Seefeldstrasse 213 ein Wohnhaus und eine Wirtschaft errichtet, die bereits im Wirtschaftsverzeichnis des Kantons Zürich von 1850 als Taverne Zum Tiefen Brunnen aufgeführt ist. Der Name leite sich von einer reichlich sprudelnde Quelle mit ausserordentlich gutem Wasser ab, die sich zuhinterst auf dem benachbarten Areal der 1889 errichteten Bierbrauerei Tiefenbrunnen, der heutigen Mühle Tiefenbrunnen, befinde. In früheren Jahrhunderten sei diese Quelle oberirdisch und möglicherweise als Ziehbrunnen gefasst worden, was eine Erklärung sein könnte, weswegen dieser Brunnen eben tief gewesen sei.»
Gewässerkennzahl: 768
Urkundlich überlieferte Namen: Riesbach um 1400, Wildbach um 1600. Mit dem Zürcher Stadtquartier Riesbach, welches seinen Namen sekundär vom Bach übernommen hat, stehen weitere wichtige historische Namen für die Deutung des Bachnamens zur Verfügung: Riedispach 930, Riespach 1227, Rieschbach 1650
Namensentwicklung:
Etymologie:
Für Höhibach: Der Bachname bezieht sich auf die kleine Erhebung Wassberg, an welcher er entspringt und die sich etwa 50 m über die Gegend erhebt. Höhi ist auch die Bezeichnung jener Hügelflanke, an welcher der Höhibach vorbei fliesst.
Für Rietbach: Es gibt zwei mögliche Deutungen: Entweder 'Bach, der aus dem Ried kommt' oder 'fliessender oder reissender Bach' von mhd. riezen = fliessen. Kläui & Schobinger bevorzugen eher die zweite Deutung. Heute heisst er nur noch in Zumikon Rietbach. Da es in Zumikon tatsächlich ein Ried/Riet mit kleinen Sumpfwiesen und Weihern gibt, wäre es denkbar, dass der Bachname sich ursprünglich tatsächlich auf ein Ried bezog, durch die zahlreichen Hochwasser im Laufe der letzten 1000 Jahre eher der Eindruck eines reissenden Baches entstanden ist und eine dieser somit entsprechende Umdeutung erfuhr.
Für Wehrenbach: Zur Bändigung des Wassers wurden im Wehrenbach diverse "Sturzhänge", sogenannte Wehre, errichtet, damit der Bach nicht ungebändigt mit seiner vollen Kraft weiterfliessen kann. Die Wehre können allerdings auch natürlich auftreten, das heisst, sie wurden nicht alle von den Menschen errichtet. Sie sind meistens 1-2 Meter hoch. Wenn der Bach über das Wehr hinunterfliesst, wird er vor und nach dem Wehr verlangsamt. Man wollte mit den Wehren verhindern, dass der Bach zu einem reissenden Fluss wird und ganze Uferteile mit sich reisst (aus Natur- und Kulturlandschaft Wehrenbach).
Für Hornbach: Die Bezeichnung Hornbach im letzten Bachlauf bezieht sich auf die Flur Zürichhorn. Mit Horn war der Mündungsbereich des Baches gemeint, welcher dort weit in den See hinaus ragt und ein kleines Delta bildet. Man denke an das Vorbild Romanshorn.
Flussnamentyp: Der heute offizielle Bachname Wehrenbach ist eine frühalemannische Bildung und fusst auf den Grundwort "Wehr" = Schutzverbauung.
Geologie: Der Bach hat in den letzten 10'000 bis 15'000 Jahren ein tiefes Tobel gebildet, wobei er zuerst das Moränenmaterial erodierte und an einigen Stellen bis zur Molasse vordrang. Mit dem Erosionsmaterial bildete der Bach einen 0.5 km² grossen Schwemmfächer im Zürichsee, welcher heute einen Teil des Stadtdquartiers Riesbach bildet.
Flussgeschichte: Der Wehrenbach ist ein Wildbach. Das deutet auch das tiefe Tobel an, welches der Bach bildete. Bei Hochwasser kann er bis zu 8 m³ Wasser pro Sekunde führen.
Quellen: Quellen teils im Text direkt genannt, GLS, Bd IV, Seite 228, schweizerfluss.ch, Wikipedia, Geologischer Atlas der Schweiz, Karte 1091 Zürich. Roland Böhmer in Ansichtskarten aus dem Kt. ZH von 1890-1930, Seite 252.