Das damals grösste Flugboot der Welt, die Do-X besuchte Zürich vom 2. bis 14. November 1932. Da das Flugboot nur auf dem Wasser starten und landen konnte, erfolgte dies auf dem Zürichsee. Die Maschine kam gegen Abend am 2. November von Mannheim her und überflog Seebach um 16.50 Uhr in einer Höhe von gerade mal 250 m. Das Brummen der 12 (!) je 640 PS starken Curtiss Conquerror-Motoren soll sehr eindrücklich gewesen sein. Der Überflug dauerte nur wenige Sekunden, dann entschwand die Maschine hinter dem Milchbuck-Sattel. Das Flugboot befand sich auf der letzten Etappe eines mehrmonatigen Deutschlandfluges.
Die Maschine blieb 12 Trage lang im Zürichsee ausgestellt und konnte zwischen 8 Uhr morgens und 19 Uhr abends besichtigt werden. Nicht weniger als 36'000 Leute benützten die Gelegenheit. Die Piloten waren Friedrich Christiansen und Horst Merz. Am 14. November startete die Maschine seeaufwärts, wendete mit einer sanften Kurve über dem See und überflog in leichtem Steigflug erneut die Stadt Zürich und den Milchbuck. Diesmal aber bog sie schon in Örlikon nach Osten ab und verschwand über Wallisellen aus den Augen der Beobachter in Seebach. Sie flog zu ihrem Heimathafen nach Alternrhein am Bodensee, wo sie bei den damaligen Dornierwerken 1928/1929 erbaut wurde. Die Bauzeit betrug 570 Tage und der Erstflug fand am 12. Juli 1929 statt.
Von diesem Überflug beeindruckt war auch Ernst Schaffner, der bekannte Gärtner und Blumenzüchter von der Rümlangstrasse 55. Das ging sogar so weit, dass er einen grünen Salat züchtete, welchem er den Namen «Do-X-Salat» gab und ihn als Samen während mehrerer Jahre in kleinen Papierbeuteln verkaufte. Mehr dazu siehe unter Ernst Schaffner!
Quellen: - James Hintermann - Ernst Benninger - Franklin Fehr