Schaffhauserstrasse 569, zuvor Zürichstrasse 129, noch früher Klotnerstrasse. Der Hof wurde 1858 erbaut und 1948/49 abgetragen und war ein Bauernwohnhaus mit Scheune. Alte Assek-Nr. 139, neu 50/51. Es stand relativ nahe an der verbreiterten Schaffhauserstrasse etwa in der Mitte wo später die bekannten acht Asigblöcke zu stehen kamen. Man könnte auch sagen, es stand genau gegenüber der erst später erbauten Contraves-Gebäude.
Der erste Eigentümer ist nur indirekt überliefert, indem ein Caspar Meier 1875 das spätere Wölberhaus am Buhnrain 5 kaufte und dabei als vom Lindenbühl stammend genannt wird. Im weiteren Umkreis der Flur Lindenbühl gab es damals nur 2 Bauernhöfe: der Lindenbühlhof und der Hohenstiglenhof des Hermann Nievergelt, welcher aber von den Bauern um 1913 nicht mehr als zum Lindenbühl gehörig betrachtet wurde.
Als nächster Eigentümer des Lindenbühlhofs ist der OGS 1892-96 ein Conrad Fitze bekannt, doch der war zwar ein Seebacher Baumeister und Liegenschaftenhändler, aber kein Bauer, sondern 'lediglich' der Eigentümer. Wer zu Fitzes Zeiten dort bauerte, ist noch nicht geklärt. Fitze verkaufte das Gehöft an einen Jakob Rutishauser in Zürich weiter. Auch Jakob Rutishauser war nicht der Bauer, sondern 'nur' der Eigentümer. Dieser verpachtete das Gehöft an Adolf Haller.
Als Stichjahr für Adolf Haller findet die OGS den Eintrag für 1913, doch von wann bis wann er Eigentümer des Hauses war, ist noch offen. Adolf Haller war allerdings nur indirekt Bauer, denn er wird meist als Gärtner genannt. Er könnte schon zuvor der gesuchte Pächter gewesen sein, doch das ist noch nicht gesichert.
Adolf Haller verkaufte das Gehöft noch vor 1931 an einen bis jetzt noch nicht ermittelten neuen Eigentümer. Erst 1940 ging der Hof an Hans Strehler-Wüst, der ihn dann bis 1948 bewirtschaftete. Hans Strehler wohnte zuvor in der Waid an der Schwandenholzstrasse 157 wo er einen Hof gepachtet hatte, welchen er dann Hans Breitenstein überliess. Er war 1921 auch Präsident der Holzkorporation. Es gibt eine Foto von ihm, wo er im Neujahrsblatt Zürich 11/12 von 1985 auf Seite 49 abgebildet ist.
Hans Strehler verkaufte 1948 sein Gehöft samt Umland an die Asig, welche dort die eingangs erwähnten acht als sehr markant geltenden Wohnblöcke erstellte und zog auf einen der Höfe auf der Hohenstiglen, welche bereits auf Opfiker Gemeindegebiet lagen. Er war dort noch als Landwirt tätig, als ich als Schüler im Oktober 1957 bei ihm als Runkelnputzer eine Woche lang arbeitete und danach mit den besten Erinnerungen an diesen Einsatz wieder die Schule besuchte. Mehr dazu siehe unter Hans Strehler!
Auch vom Lindenbühlhof gibt es noch eine Foto von Hans Nick. Ob auch das BAZ eine aufgenommen hat, ist anzunehmen, doch muss die OGS das zuerst noch klären. Beide Fotos folgen noch.
Quellen: - OGS-eigene - Adressbuch von Seebach 1913 - Adressbuch von Seebach 1931 - Thuri Meier (Wegzug von Hans Strehler aus der Waid) - Brandassekuranz-Steuerverzeichnis 1892-96
Dies ist die vorerst einzige Foto vom Lindenbühlhof. Er stand traufseitig zur Schaffhauserstrasse, während das Zwerchhaus nur nach hinten (NW) zeigte. Die Aufnahme entstand drei Jahre bevor das Haus abgetragen wurde