Deutung: Ein Roos war ein meist künstlich in einer Wiese an einem flachen Bachlauf angelegter Weiher zum Einweichen von Hanf und Flachs. Von daher stammen viele der zahlreichen, umgedeuteten Roswiesen, als man den Begriff Roos nicht mehr verstand. Das Seebacher Roosächerli verwandelte sich in ein Rosenächerli. Dass diese Umdeutung rein phonetisch erfolgte, geht allein schon daraus hervor, dass man früher wohl kaum Rosen bei einem Acker gepflanzt hat. Rosen wuchsen in Gärten.
Roos, Rooss, Röze usw. fusst auf dem althochdeutschen «roossen» und bedeutet das Fliessen des Wassers. Erhalten geblieben ist das Wort im Dialekt, wo rözen = pieseln bedeutet, es gibt aber auch noch mehrere Rözbäche, so etwa einer im Freiamt AG. Es wäre noch darauf hinweisen, dass «roos» nicht nur ein althochdeutsches Wort war, sondern gemäss Hans Bahlow ebenfalls ein keltisches, wo es feucht und sumpfig bedeutete. Hinzuweisen wäre auch auf die auffällige Ã?hnlichkeit mit «rus», wobei man dann sofort an ein paar Flüsse und Bäche denkt, wie etwa an die Reuss. Der Zusammenhang mit fliessendem Wasser ist also offensichtlich.
Roosächerli war der ursprüngliche Name der Flur. Schon 1549 war er in Rosenächerli umgedeutet.
Quellen: - Fraumünster Urbar (FMU) 1549 - Idiotikon Band VI, 1410 ff - Hans Bahlow 1985, 401-402 - OGS-eigene