Solche Häuser werden von zahlreichen Zürcher Gemeinden mit etwelchem Stolz für sich in Anspruch genommen. Dazu gehört auch Seebach, welches 1799 Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen russischen und österreichischen Truppen einerseits und französischen Truppen andererseits war.
Heute noch steht der Tannerhof an der Verzweigung Binzmühle- / Allmannstrasse 4, welcher einen Beschuss durch fremde Truppen überdauert hat. So liest man es in der Publikation des Hochbaudepartements der Stadt Zürich und des Amts für Städtebau unter dem Titel «Zürich 1799 - Eine Stadt erlebt den Krieg». Mit eigenen Augen besichtigt hat dies der frühere Seebacher Erwin Lori im Jahre 2008 bei einer öffentlichen Besichtigung. Im Baugeschichtlichen Archiv Zürich findet sich eine gute Foto aus dem Jahre 1991, siehe nebenan! Man findet die Foto in der Schachtel «Allmannstrasse unter Hausnummer 4».
Doch der Tannerhof war nicht alleine. Auch vom sogenannten Krüppelwalmdachhaus am Buhnrain 4, 8 und 10 wurde gerne erzählt, dass es einen Kanonentreffer eingefangen habe, ohne Schaden zu nehmen. Da dieses Haus 1954 abgetragen wurde, lässt sich diese «Erzählung» heute nicht mehr konkret überprüfen. Die OGS wird aber nach Hinweisen forschen, welche helfen, die «Erzählung» zu be- oder zu widerlegen. Möglicherweise liegt nämlich eine Verwechslung mit dem Haus Seebacherstrasse 77 vor.
Mit Sicherheit eine Kanonenkugel ins Gebälk abbekommen hat aber das Bauernhaus der Familie Heinrich Meier, des Baderboten, am Buhnrain 18, welches am Morgen des 3. Juni 1799 von französischen Haubitzen beschossen wurde und in der Folge Feuer fing und vollständig abbrannte. Hierüber gibt es von der Zürcher Hülfsgesellschaft ein Neujahrsblatt aus dem Jahr 1801, wo man alle Details nachlesen kann.
Ein viertes Haus, welches nachweislich mit einer Kanonenkugel beehrt wurde, war das ehemalige Bauernhaus an der Seebacherstrasse 77. In «Unser Seebach» auf Seite 41 liest man, dass die Kugel von der französischen Artillerie im Juni 1799 abgefeuert wurde.
Damit wären alle Häuser in Seebach mit tatsächlichem oder angeblichen Kanonenbeschuss im Jahre 1799 erwähnt. Weitere solche Häuser müssten der OGS noch gemeldet werden.
Achtung: Von den Fotos des BAZ kann man jederzeit auch privat einen richtigen Hochglanz-Fotoabzug bestellen oder selber eine Fotokopie oder eine digitale Kopie erstellen. Siehe dazu mehr unter BAZ!
Quellen: - «Unser Seebach», 1982, 41 und 52-53 - Broschüre «Zürich 1799 etc.» des Hochbaudepartements der Stadt Zürich (Hinweis auf Kanonenkugel von Erwin Lori) - OGS-eigene (Krüppelwalmdachhaus, Volksmund, Jack Hintermann) - Baugeschichtliches Archiv Zürich (Foto)