Lage: Im Gebiet Leutschenbach am alten Riedbach, heute Riedgraben.
Deutung 1: Der Faretgraben gehört zu den Gewässernamen, bei denen neben einer germanischen Herkunft auch ein gallorömisches Substratwort in Frage kommt. In Ã?rlikon ist der Flurname auch als Varrot, Varot überliefert und seine Lage ziemlich genau bestimmt: Am Riedgraben, auch Riedbach genannt. Somit bedeutet es eine durchwatbare Stelle im Sumpfbach, von ahd. var = durchwatbare Stelle, ahd. rot = Sumpf, Sumpfbach.
Deutung 2: Allmend, dem Zuchtstier vorbehalten, von althochdeutsch far, farro = Zuchtstier. Unerklärt bleibt bei dieser Deutung das angehängte «t». In Schwamendingen gab es ein Varrot im Gebiet Schulhaus Saatlen. Schwamendinger und Ã?rliker Varrot sind jedoch zweierlei Dinge, während das Seebacher Faret sich auf das Gebiet des Riedgrabens bezieht, welches sowohl auf Ã?rliker wie Seebacher Boden lag. Diese Deutung findet man im Schwamendingerbuch (1981, 31-33) erwähnt von Rosmarie Buri. Eine weitere Schwäche dieser Deutung ist der Umstand, dass es damit etwas viele Zuchtstiere in der Gegend gegeben hätte.
Deutung 3: Als Faret bezeichnet man einen Fisch, somit ist der Faretgraben ein fischreicher Graben. Siehe Idiotikon Bd. 1, Spalte 903. Er gilt auch für die Schreibvarianten Varot, Varrot und Bivarode. Dieser Hinweis stammt von den Herren Prof. Dr. h.c. Ziegler und Martin Schlatter. Im letzten Fall muss angenommen werden, dass die Bivarode als 'bei Varot' zu verstehen ist und Varode wiederum als Verkürzung für Faretgraben gilt.
Die Deutung 3 scheint die naheliegendste zu sein.
Quellen: - Fraumünster Urbar (FMU) 1549 - Ernst Benninger 2001, 40 - Armin Bollinger 1959 , 59, 40 - Schwamendinger Ortsplan von 1676, Schwamendinger Buch - Id. Bd. I, Sp. 903/Prof. Ziegler/ Martin Schlatter